Bullying, moderne Folterform bis zum Tod

vom 25.02.2011, 13:42 Uhr

Was viele Menschen in den Selbstmord treibt, ist Bullying (Mobbing). Beschimpfungen, psychische Gewalt und Beleidigungen führen häufig zum Selbstmord. Jährlich sind 6.000 Tote durch Bullying / Mobbing zu beklagen.

Systematisch werden Menschen ausgegrenzt. Das passiert Schülern, Berufstätigen, aber auch Personen im privaten Bereich. Die Opfer sind ohne Hilfe Anfeindungen ausgeliefert. Die Bullys zwingen den Opfern einen Kampf auf, ohne dass diese die Hintergründe kennen. Wenn sie sich nicht massiv zur Wehr setzen, sind sie den Peinigern wehrlos ausgeliefert. Versteckte Attacken verunsichern die Opfer und durch direkte Andeutungen und Drohungen greifen sie die Opfer an. Langer, krankheitsbedingter Ausfall am Arbeitsplatz oder der Schule ist die Folge. Wenn man cool bleibt und sich nicht beirren lässt, verlieren die Peiniger vielleicht das Interesse.

Oft wird Bullying durch Neid ausgelöst. Aber auch Minderwertigkeitskomplexe können die Ursache sein. Solche Täter sollte man deutlich und bestimmt in die Schranken weisen. Das Beste ist, über diese Situation sich jemandem anzuvertrauen und um Hilfe bitten.

Schüler oder Erwachsene, die nicht mit dem Druck durch die Bullys fertig werden, begehen Suizid. Weltweit sind die ersten toten, jungen Menschen seit einigen Jahren durch Cybermobbing zu beklagen. Unter den Jugendlichen nimmt das Cybermobbing zu. Viele zerbrechen an dem Psychoterror. Auch die Schikanen gegen Kinder im Netz nehmen zu. Die Eltern könnten sich informieren, welche Internet-Nutzungsmöglichkeiten ihr Kind wahrnimmt und ein klärendes Gespräch über die Gefahren mit ihm führen. Was könnte ein Elternteil noch machen um zu vermeiden, dass ihr Kind ein Opfer dieses Terrors wird?

Wie beurteilt ihr die reale Gefahr des Selbstmordes bei Bullying? Seid ihr schon einmal gemobbt worden? Was sollte gegen Bullying / Mobbing getan werden?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Cid hat geschrieben:Wie beurteilt ihr die reale Gefahr des Selbstmordes bei Bullying? Seid ihr schon einmal gemobbt worden? Was sollte gegen Bullying / Mobbing getan werden?


Mobbing sollte nicht unterschätzt werden, doch genau das passiert heute viel zu oft. Immer wieder dürfen sich betroffene Menschen, die sich nicht wehren können oder wollen Kommentare, wie ''Lass dir das nicht bieten'' oder ''Ignoriere sie einfach'' obwohl jeder genau weiß, dass das diesen Menschen nicht helfen wird und dass man selbst eingreifen und helfen muss, um etwas bewirken zu können. Mobbing wird unterschätzt, betroffene trauen sich nicht, etwas zu sagen, wenn es im Netz oder durch andere Wege geschieht, die die anderen nicht mitbekommen und oftmals bekommen diese Menschen auch überhaupt keine Unterstützung, wenn sie sich schließlich doch trauen und etwas sagen. Ich selbst habe einen Fall in meinem Bekanntenkreis gehabt, wo ein Mädchen im Teenageralter gemobbt wurde und das einzige Kommentar ihrer Mutter darauf war, sie solle sich nicht wundern, wenn sie sich so unmodisch kleiden und sich nicht schminken würde.

Menschen mit wenig Selbstbewusstsein wissen oftmals nicht, wie so mit Mobbing umgehen sollen und ziehen sich irgendwann in sich selbst zurück und bekommen Depressionen. Manchmal werden eben diese Menschen dann in anderen Umfeldern selbst zu denen, die mobben um sich selbst besser zu fühlen und so schließt sich der Kreislauf. Ich selbst bin noch niemals wirklich gemobbt worden, nicht dauerhaft und wenn ich mal das eine oder andere abbekommen habe, dann habe ich es meistens komplett ignoriert und nicht an mich rangelassen. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich von den Meinungen und Kommentaren anderer beeinflussen oder deprimieren lassen würden, wobei ich selbst von Natur aus aber schon eher der melancholische und leicht depressive Menschen bin.

Was man gegen Mobbing machen kann ist unterschiedlich aber meistens hilft eigentlich nur eins: weg da! Wird man regelmäßig in der Schule, im Kindergarten, bei Freizeitaktivitäten oder bei der Arbeit gemobbt, dann ist es eigentlich das Beste, man wechselt woanders hin. Klar kann man sich beschweren, bei Eltern, Lehrern und Vorgesetzten, aber letztendlich tut sich da meistens nicht viel, weil man dann weiter gemobbt wird und oftmals eben so, dass es die anderen nicht direkt mitbekommen. Und selbst wenn die Betroffenen aufhören, so herrscht trotzdem kein gutes Klima, man begegnet feindseligen Blicken oder wird auf andere Art ablehnend behandelt. Letztendlich finde ich daher schon, dass man solchen Menschen einfach so gut wie nur möglich aus dem Weg gehen sollte, um sich unnötigen Ärger und Frustration zu ersparen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich persönlich schätze Mobbing als das gefährlichste Gesellschaftsmanko schlechthin ein. Es ist schlichtweg destruktiv und zerstört Gemeinschaften und vor allem das Selbstwertbewusstsein betroffener Leute. Das Problematische am Mobbing ist meiner Meinung nach nicht das Mobbing an sich, sondern, dass es eine ganz klare Tätigkeit anderer erfordert, dies zu unterbinden.

Wenn ein Mensch, der gemobbt wird, von einem sagen wir mal Mitschüler vehement verteidigt wird, dann ist der Mobbende schon zumeist an seinen Grenzen angelangt. Das Problem ist, dass eben dies eine Tätigkeit ist, wozu nicht jeder und sei es auch ein Freund oder guter Freund , in der Lage ist.

Das ist das Fatale, denn die gemobbte Person fühlt sich dann zumeist im Stich gelassen und das Mobbing beginnt erst effektiv zu werden. Mobbing resultiert aus Minderwertigkeitskomplexen und der gleichen, so viel ist nicht strittig. Jedoch muss man sagen, dass dadurch, dass das Mobbing auftritt eigentlich Beziehungen gestärkt werden müssten. Da dies nicht geschieht ist es die Gefahr schlechthin für eine Gesellschaft, weil demjenigen, welchem nicht geholfen wurde, klar wird, was er für Trantüten als Freunde hat.

Damit beginnt das Abkapseln und Hinnehmen. Beides Dinge, bei denen ich furchtbar wütend werde; selbst heute, wenn ich sehe, dass jemand gemobbt wird, schreite ich meist mit umso drastischeren Mitteln ein, um zu verdeutlichen, wer dort die arme Sau ist und wer einfach nur Opfer eben solcher. Ich wüsste auf jeden Fall keinen Grund warum man so einen verteidigen sollte. Er ist für mich dann Täter und gehört darauf hingewiesen.

Wenn mein Kind gemobbt werden würde und es unwahrscheinlicher weise mir davon berichten würde, dann würde Tod und Teufel ausbrechen. Erste Aktion wäre Eltern des Mobbers anrufen. Weiter geht es mit dem Schuldirektor, dem ich so etwas von Dampf machen würde, dass er mal sehen soll, dass seine Schüler nicht richtig behandelt werden. Sollte dies alles nicht helfen, würde ich dem Typen selbst helfen, in dem ich ihn verbal auf seine Armseligkeit hinweise. Das mag alles hart klingen, aber ich komme aus dieser Gruppe von Leuten, die man früher mal gerne gemobbt hat und demnach verstehe ich da keinen Spaß mehr.

Cybermobbing ist genau so verwerflich, wie richtiges Mobbing es ist nur noch viel armseliger, denn der Mobbende ist nicht mal mehr in der Lage seinem Opfer, an dem er sich aus lässt, in die Augen zu sehen. Solche Menschen gehören aus dem Internet verbannt. Selbst im Internet sollte es Regeln geben.

Meiner Meinung nach sollte Mobbing speziell an Schulen wie eine Straftat gehandelt werden. Mord ist doch auch eine und Mobbing ist auf lange Sicht nichts anderes, nur für den Geist. Mir schwelen da schon Ideen vor, wie eine 6 in Sozialverhalten, die absolut gerechtfertigt wäre. Ich könnte mich den ganzen Tag über solche aufregen und werde deswegen hier den Punkt setzen.

» Fenni » Beiträge: 175 » Talkpoints: 1,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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