Filmtipp: Das Leben des Brian
Ich möchte euch einen meiner Lieblingsfilme an Herz legen und hier auch zur Diskussion stellen, es handelt sich um "Das Leben des Brian" oder Englisch "Life of Brian" von Monty Phyton. Ich habe euch eine kurze Zusammenfassung geschrieben für alle, die den Film nicht kennen.
Kurze Zeit nachdem die Filmkulisse zu „Jesus von Nazareth“ von den Schauspielern der vierteiligen Bibelverfilmung über das Leben und Wirken Jesu verlassen wurde, wird diese erneut von einem Filmteam benutzt.Im Stall liegt ein neugeborenes Kind in einer Krippe und drei Weise aus dem Morgenland bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe. Kurze Zeit später jedoch nehmen sie alles wieder an sich und bringen es einen Stall weiter. Eine schwerwiegende Verwechslung liegt vor, nicht Brian (Graham Chapman), sondern Jesus (Kenneth Colley), der im Stall nebenan geboren worden ist, ist der verheißene Messias.
30 Jahre später, Jesus hält längst Predigten im ganzen Land, führt Brian immer noch ein Leben unter der Herrschaft seiner Mutter (Terry Jones). Sein Geld verdient er beim Verkauf von Ozelotohren, Otternasen und anderen Snacks der römischen Imperialisten. Dort lernt er Reg (John Cleese) und seine Freunde der Volksfront von Judäa kennen. Brian verliebt sich in Judith (Sue Jones-Davies), eine der Anhängerinnen und tritt der Volksfront von Judäa bei. Auf Grund seines Engagements gegen die Römer wird Brian wenig später bei einer Massenkreuzigung hingerichtet.
In ihrem fünften Film bewegen sich die sechs Monty Phytons auf einem schmalen Grad zur Blasphemie, haben jedoch nicht die Absicht die Existenz Gottes zu leugnen. Vielmehr machen sie Kritik an einer Kirche deutlich, die die Bibel so interpretiert, wie sie sie gerade braucht um ihre Dogmen zu belegen.
Parallelen im Leben von Jesus und Brian lassen sich nur in ihrer Geburt und in ihrem Tod erkennen. Die beiden begegnen sich kaum, einzig bei Jesus berühmter Bergpredigt ist Brian anwesend.Er steht jedoch in den hinteren Reihen und versteht so, mit den Leuten in seiner Umgebung, statt den von Jesus seliggepriesenen „Peacemakers/Friedensbringern“, dass die „Cheesemakers/Käsemacher“ gerade heiliggesprochen wurden und gemeinsam interpretieren sie dies so, dass man diese Seligsprechung wohl auf die gesamte Molkereiindustrie beziehen könne. In ihrer eigenen Selbstgefälligkeit interpretieren die Leute nur das aus den Worten Jesu, was sie hören wollen und machen sich nicht die Mühe genauer nachzuforschen was gerade gesagt wurde.
Auch das Wirken Jesu wird im Film nicht geleugnet. Zwar ist der geheilte Leprakranke nicht besonders erfreut über seine Heilung, da er nun kein Geld mehr mit der Bettelei verdient, an einer Heilung durch Jesus besteht jedoch kein Zweifel.
Doch nicht nur die Bergpredigt und die Heilung des Aussätzigen haben die Phytons aus der Bibel übernommen. Auch elementare Personen in der Passion Christi bekommen von ihnen ein neues Image verpasst. Pontius Pilatus, eine in der Bibel mit großer Verantwortung belegte Figur, hat einen markanten Sprachfehler, steht vor seinem Volk als reine Witzfigur und wird von ihnen zum Narren gehalten. Auch hier kann man eine Parallele zur Bibel ziehen, denn trotz der großen Verantwortung die Pilatus zu haben scheint, lässt er sich vom Volk so weit unter Druck setzen, dass er nicht Jesus, den er selbst für unschuldig hält, sondern den Mörder Barabbas frei lässt. Auch eine Anspielung auf eben jene Szene mit Barabbas gibt es. Nachdem das Volk gefordert hat Brian frei zu lassen, lässt Pilatus zu den bereits Gekreuzigten schicken und nach Brian fragen. Ein anderer Gekreuzigter gibt sich als Brian aus und wird von den Soldaten frei gelassen, während der richtige Brian einen Märtyrertod am Kreuz stirbt.
Trotz dieser diversen Parallelen fehlen zu viele Aspekte der Passionsgeschichte Jesu um Brians Leidensweg damit vergleichen zu können. Im Film sind einige Bibelstellen zwar deutlich zu erkennen, können aber im Kontext des Films nicht als Kritik an Jesus und dem christlichen Glauben gesehen werden, da zu keiner Zeit eine Verleugnung des Lebens und Wirkens Jesu besteht.Durch diesen Balanceakt zwischen deftigem, britischem Humor sowie der damit verbundenen kritischen Sicht auf die kirchlichen Tätigkeiten und einem dennoch respektvollen und verantwortungsvollen Umgang mit der Thematik, entpuppt sich „Das Leben des Brian“ als eine facettenreiche Gradwanderung zwischen Blasphemie und historischer Darstellung des Lebens zur Zeit Jesu.
Meiner Meinung nach, ist „Das Leben des Brian“ auch für den Schulunterricht geeignet, da für Schüler der Reiz besteht den Zusammenhang zwischen der Komödie und den wahren biblischen Geschichten nachzuvollziehen. Außerdem besteht keine Abwertung der christlichen Religion oder gar eine Leugnung der biblischen Geschichten.
Mit dieser Satire gibt Monty Phyton einen interessanten Denkanstoß zum Wirken der Kirche und der Auslegung durch diverse Institutionen, außerdem regt sie zum Nachdenken an, in wie weit man einmal aufgestellte Dogmen wirklich als unumstößlich ansehen sollte, denn wenn symbolisch betrachtet statt den „Käsemachern“ doch die „Friedensbringer“ heilig sind, lässt dies einen ganz anderen Blick auf die christliche Religion zu.
Wie steht ihr zu diesem Film, sowohl persönlich als auch unter religiösen Gesichtspunkten. Stimmt ihr mir in meiner Meinung zu oder findet ich das ganzen Film eher blasphemisch? Habt ihr vielleicht auch schon mit anderen darüber gesprochen, eventuell auch mit Christen, denn zu meiner Meinung sollte ich vielleicht dazu sagen, dass ich überzeugte Christin bin.
Ich fand den Film einfache Klasse. Ich hab den Film zum ersten mal in der Schule gesehen und bin deswegen sehr kritisch an die Sache gegegen, da man in der Schule selten gute Filme sieht. Ich wurde eines besseren belehrt. Der Film ist witzig, aber erzählt trotzdem eine gute Geschichte. Ich würde Ihn auch jedem weiterempfehlen.
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