Die angeblich wahren Geschichten - Mitten im Leben
@*steph* : Du musst dich doch nicht schämen, weil du ab und an diese Sendungen schaust. Ich schaue sie auch ab und an und amüsiere mich immer köstlich. Vor allem sieht man auch immer das gleiche Haus, wenn Außenaufnahmen gemacht werden. Die Menschen werden immer in der gleichen JVA eingebuchtet und auch die Polizeidienststelle ist immer die gleiche. Egal in welcher Stadt es angeblich gerade spielt.
Daran sieht man, dass die Kulisse immer die gleiche ist. mein Schwager ist Frührentner und wollte einfach mal was machen, nachdem sich seine Frau von ihm getrennt hat und hat sich da beworben. Er hat einen Nachmittag dort gedreht. Er hatte 2 x ein paar Minuten eine Rolle und bekam 70 Euro dafür. Wie man hier auf 200 Euro kommt ist fraglich.
RTL nimmt die Handlung aus dem Leben und übertreibt dabei maßlos. Und RTL kann ja nicht die Leute dafür nehmen, die das auch erlebt haben. Deswegen nehmen sie dann freiwillige Leute, die eben auch andere Rollen in diesen Serien spielen. so kann es durchaus sein, dass ein angeklagter Vergewaltiger bei Barbara Salesch dann im "Mitten im Leben" einen Familienvater spielt, der von seiner Frau geschlagen wird.
Im Übrigen bewirbt man sich bei einer Agentur, die dann zu Sat 1 oder RTL vermitteln. Man ist, wenn man sich bewirbt gar nicht sicher, wofür sie dich brauchen. Als mein Schwager sich dort vorgestellt hat, musste er bei Niedrig und Kuhnt einen Vater spielen, dessen 16 jährige Tochter von zuhause ausgerissen ist. Das wurde nicht gedreht, sondern das war so eine Art vorsprechen bei der Agentur.
Das Mitten im Leben auch mitten aus dem Leben gegriffen ist, ist klar. Bei mir in der Gegend wurde auch schon einmal eine Folge gedreht und ich kannte die Familie, die sich dafür angemeldet hatte. Eine Asmathikerin hatte Übergewicht und zudem Stress mit ihrem total ekelhaften Freund, der noch bei seiner Mutter wohnte. Die ganze Folge wurde nur fünf Kilometer von meinem Wohnort entfernt gedreht. ich war total verwundert, als ich plötzlich die Landschaftsaufnahmen und die Gebäude wiedererkannte. Vom Sehen kannte ich die beiden Laiendarsteller auch. Ich fand das extrem kurios, als bei RTL plötzlich Bilder aus meiner Stammkneipe gezeigt wurden.
Dass die Fälle nachgestellt, oft genug ausgeschmückt und zum Teil wirklich erdacht sind, ist schon lange nichts wirklich Neues mehr. Das wurde inzwischen schon oft genug diskutiert. Hier gab es auch mal einen Thread, der auflistete, wann eine bestimmte Schauspielerin in welcher Reality-Serie welche Rolle spielte.
Was mich aber nun doch verblüfft: wieso um alles in der Welt recherchiert man dann noch hinterher? Gab es etwas, was wirklich so spannend war, dass man das unbedingt wissen wollte und dass dann eben noch die andere Entdeckung ans Licht brachte?
Wieso man übrigens seine Geschichte zur Verfügung stellt, kann ich zwar nicht so richtig verstehen, aber es gibt immerhin noch genug Personen, die in Talkshows gehen und sich dort vorstellen. Eine mir bekannte Familie ist Mitte März mal wieder zu sehen. Denen ist halt schon irgendwie langweilig, man kommt so kostenlos raus.
Dass man sich so als Laienschauspieler verdingt ist sicher vergleichbar mit Komparsenjobs oder besser der Bewerbung bei diversen Castingsshows: es macht denjenigen Spaß und man ist überzeugt vom eigenen Können.
JotJot hat geschrieben:Was mich aber nun doch verblüfft: wieso um alles in der Welt recherchiert man dann noch hinterher? Gab es etwas, was wirklich so spannend war, dass man das unbedingt wissen wollte und dass dann eben noch die andere Entdeckung ans Licht brachte?
Mich irritierte, dass an der Wohnungstür der einen Darstellerin ein Zettel mit "Familie Ab-Xy" hing und es mir komisch vorkam. So habe ich die Namen, welche vom Sender eingeblendet wurde, im Internet gesucht und bin auf Facebook gekommen. Dort ist gleich mal die ganze Familie angemeldet und ihre Profile sind sogar für jeden zugänglich. Ich fand es einfach spannend, was hinter dem Familienschild steckte.
Vielleicht hättest du dir einfach einmal auch den Abspann der Sendung anschauen sollen, denn da steht ganz klar, dass es sich bei den gezeigten Situationen um keine echten, sondern nur um gespielte Situationen handelt.
Mich wundert es ein wenig, dass du zwar schreibst, dass du bei solchen Sendungen abschalten kannst, aber dann doch hinterher nachrecherchierst, wie die Lebensverhältnisse der Personen der Sendung wirklich sind. Das zeigt doch schon, dass du die Sendung nicht Sendung sein lässt, sondern dass sie dich mehr beschäftigt wie du zugeben möchtest.
Nettie hat geschrieben:
Mich wundert es ein wenig, dass du zwar schreibst, dass du bei solchen Sendungen abschalten kannst, aber dann doch hinterher nachrecherchierst, wie die Lebensverhältnisse der Personen der Sendung wirklich sind. Das zeigt doch schon, dass du die Sendung nicht Sendung sein lässt, sondern dass sie dich mehr beschäftigt wie du zugeben möchtest.
Erwischt, Du hättest Psychologin werden sollen. Nein, ich habe die Namen der beteiligten Personen schon wieder vergessen und habe lediglich direkt nach der Sendung geschaut, ob ich etwas über die beteiligten Personen im Netz finde.
Einen Abspann bei "Mitten im Leben" habe ich ehrlich gesagt noch nicht gesehen, ich weiss aber, dass es bei den anderen Sendungen, die in dieser Art laufen, diesen Hinweis der nachgestellten Szenen haben. Ich werde bei Gelegenheit darauf achten, wenn die Sendung noch einmal bei mir läuft.
Also ich weiss, von einer Bekannten meiner Verlobten, das diese Geschichten schon aus dem wahren Leben kommen, nur das sie halt von sogenannten Laienschauspielern gespielt werden. Die Bekannte von meiner Verlobten hatte dort nämlich auch mal so eine Rolle angenommen und von daher wissen wir das auch. Ist ja praktisch wie bei den Gerichtsshows auch, es sind echte Fälle, aber von Laien geschauspielert.
Wäre ja auch nicht unbedingt immer ratsam, die Geschichten von den Leuten spielen zu lassen, die davon betroffen sind, denn dann würden ja alle gleich bescheid wissen und man könnte sich bei bestimmten Themen ja gar nicht mehr aus dem Haus trauen.
Denke schon, das es auch für die Schauspieler teilweise schon manchmal sehr kompliziert ist, sich dann noch draussen offen und frei bewegen zu können, wenn sie z.B. die Rolle eines Staftäters oder schlimmeres nachspielen müssen, denn ich kann mir schon vorstellen, das viele Menschen, die solche Sendungen sehen, denken, das es genau die Geschichten der Menschen sind, die diese Rollen ja nur spielen.
Ich würde mich dafür niemals hingeben, eine solche Rolle spielen zu wollen, denn die Probleme anderer zu spielen, finde ich schon sehr komisch und für mich käme das nie in Frage, aber einige Laienschauspieler machen das ja auch nur, weil man für solche Rollen natürlich auch Geld bekommt und man ist zudem noch im Fernsehen zu sehen. Denke, das auch viele darauf hoffen, so erkannt zu werden, damit ihre Karierre als Schauspieler losgeht.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich diese Sendungen sehr schlecht finde. In meinem Umkreis wird das immer "Assi TV" genannt und das ist es meiner Meinung nach auch. Die Schauspieler sind zwar wirklich nur Schauspieler, aber dadurch dass eben viele darauf bestehen, dass diese Sendungen "echt" sind, kann ich es mir gut vorstellen, dass solche Leute ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit nach einem solchen Auftritt haben und dass sie dadurch große Probleme kriegen.
Ich finde die Storys ausgelutscht und teilweise auch richtig schlimm. Die Schauspielleistung ist wirklich unter aller Kanone und ich kann daran nichts unterhaltsames finden. Es ist einfach nur arm, dass sich manche Menschen für so etwas begeistern können. Ich finde es nicht interessant, wenn die fünfte Frau ihrem Mann eine Treuetesterin auf den Hals schickt oder das Kind nichts zu Essen bekommt, weil die Eltern so asoziale Menschen sind und zu faul zum arbeiten. Bei so einer Sendung werde ich nur unglaublich wütend, wenn ich daran denke, dass es genug Familien gibt, in denen es wirklich so ist und solche Leute können einem einfach nur Leid tun.
Meine Mutter schaut das gerne und findet das ganz interessant. Ich finde es aber nur schlecht und bescheuert und muss mir das echt nicht antun. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, wie sich manche Leute für ein solch geringes Budget so in der Öffentlichkeit präsentieren können und man kann nur hoffen, dass die Konsequenzen für sie nicht allzu schlimm sind.
Mesmerizing, zwischendurch habe ich auch immer wieder mal reingeschaut, aber es gab nun schon lang keine Folge, die ich auch nur annähernd gut fand, dass ich es weitergeschaut habe. Insofern kann ich Dir zustimmen, dass die meisten Geschichten in der Tat ausgelutscht sind und zumindest mich, als durchaus bekennende Trash-TV-Schauerin, schon lang nicht mehr ansprechen.
Über die schauspielerische Leistung brauchen wir auch gar nicht weiter zu sprechen, da ich diese auch zumindest bei den Folgen, die ich gesehen habe, wirklich als schlecht empfunden habe. Dennoch fand ich die eine oder andere Geschichte relativ interessant. Nachdem ich aber selbst mitbekommen habe, dass das meiste eh nur ausgedacht ist, ist das Interesse komplett flöten gegangen.
Hach ja, ich nenne diese Sendung liebevoll "Hartz IV-TV". Nichts gegen Hartz VI-Empfänger, aber diese und auch andere Sendungen, wie "Familien im Brennpunkt" oder auch "Verdachtsfälle" laufen ja nunmal um eine Zeit, wo andere für gewöhnlich noch arbeiten sind, zumindest, wenn sie Normalschicht haben.
Was die Echtheit angeht, so muss ich sagen, man merkt schon, dass es gestellt ist. Und ich weiß aus sicherer Quelle, dass alles gestellt ist, die Handlungen mögen zwar auf wahren Begebenheiten beruhen, aber die Darsteller sind Laien, die dazu gecastet wurden. Ich weiß das deshalb, weil meine Kollegin früher auch mal kleine Komparsenrollen bei Serien gespielt hat. Und deshalb bekommt sie immer E-Mails mit den aktuellen Anfragen von RTL.
Was den Unterhaltungswert angeht, muss ich mich outen, Samstags schaue ich mir das auch ab und zu an, zumindest läuft es im Hintergrund, wenn ich am PC sitze. Manchmal ist es ja ganz amüsant, aber ich denke, wenn man sowas täglich sieht, verblödet man irgendwann.
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