Menschen die sich nicht anpassen

vom 24.02.2011, 09:26 Uhr

Es gibt ja den schönen Spruch Gegensätze ziehen sich an. Dass man mit seinem Partner nicht immer einer Meinung ist, nicht immer die selben Interessen hat und so weiter ist ja normal. Dafür geht man ja eigentlich in einer Beziehung Kompromisse ein. Ich persönlich finde auch, dass man sich in jeder Beziehung verändert. Durch das neue Zusammenleben, die neue Verliebtheit, die Interessen des anderen und die Gewohnheiten des anderen. Ich denke mal, dass man sich dagegen gar nicht wehren kann. Das passiert automatisch.

Nun gibt es aber auch Menschen, die sich strickt dagegen wehren, sich in einer Beziehung anzupassen. Sie wollen das alte Schema F behalten, alles so machen wie es früher auch war. Wie bringt man solchen Menschen bei, dass nicht alles nach dem Schema geht, wie es früher war, wo man alleine war. Ich kenne einen Fall, den ich nicht so ganz verstehe. Die zwei sind sehr unterschiedlich, lieben sich aber wahnsinnig. Sie tut alles für die Beziehung, doch er will nichts für die Beziehung tun. Wie gesagt die Liebe ist da, doch wenn ich so zusehe, dann weiß ich nicht wie lange das noch gut geht.

Sie ist mehr oder minder zu ihm gezogen, da er schon nicht wirklich kommen wollte. Denn dann hätte er ja seine Hemden mitnehmen müssen, er weiß nicht jeden Tag ob er in der Firma ist oder im Außendienst. Die Arbeitsstelle würde aber genau zwischen den zwei Wohnungen liegen. Gut hat sich nun so eingependelt. Die beiden gehen gerne zum Schwimmen und in die Sauna, doch er hat alle zwei Wochen Sauna am Freitag bei Freunden, reine Männer Runde. Dann will er am Samstag nicht gehen, da er zwei Tage hintereinander nicht gehen will.

Dann hat er einmal die Woche Stammtisch und geht mindestens einmal die Woche zum Training. Sie geht nun mit zum Training aber auch nicht mehr lange, da das Studio nicht wirklich sauber ist und sie sich einfach nicht wohl fühlt. Also unterm Strich ist es so, dass er drei Termine die Woche hat, Samstag dann einkaufen, Reinigung also sein Programm und dann Wohnung machen was die Woche über nicht getan wurde, bügeln und solche Sachen. Sie schaut aber auch unter der Woche, dass sie Wohnung macht und so weiter, dass am Wochenende nicht so viel übrig bleibt.

Also das nur mal um einen kleinen Einblick zu bekommen. Sprich sie macht alles für ihn und die Beziehung und er in meinen Augen nichts. Wie kann man ihren Freund ein bisschen "anpassen"? Sie ist im Moment doch öfters unglücklich, sitzt nach der Arbeit mehr oder minder rum er ist ja weg. Kennt ihr auch solche Fälle und wie wurden diese gelöst?

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Vielleicht sollte sie mit ihrem Freund mal reden und ihm sagen, was sie nicht gut findet. Wenn die Gegensätze so stark sind, dass sie unglücklich ist, dann kann die Liebe auf beiden Seiten nicht groß sein, auch wenn du sagst, dass sie sich lieben.

Ich frage mich aber gerade, warum man nicht sein "altes" Leben beibehalten kann und trotzdem mit jemanden zusammen sein kann? Warum kann man nicht seinen Hobbys nachgehen? Wenn die Freundin sich nicht dafür interessiert, dann kann man genauso sagen, dass sie sich mehr für die Hobbys ihres Freundes interessieren sollte.

Für mich persönlich ist dieses "Gegensätze ziehen sich an" ein Spruch, den man im Zusammenleben nicht anwenden kann. Denn wenn man zu gegensätzlich ist, dann hat man ja keine bis kaum Gemeinsamkeiten und ohne Gemeinsamkeiten geht keine Beziehung gut. Und wenn dann zu den Gemeinsamkeiten auch noch andere Tätigkeiten und Hobbys dazukommen, die nur ein Partner macht ist das doch ok.

Ich finde nicht, dass man sich anpassen und demnach verbiegen sollte, wenn man mit einem Menschen zusammenkommt. Warum sollte man sein altes Leben aufgeben? Das würde man dann irgendwann seinem Partner vorhalten und das geht erst Recht nicht gut. Deswegen sollte die Frau sich überlegen, ob sie so weiterleben möchte oder nicht. Wenn sie sich damit nicht abfinden kann, dann soll sie den Mann nicht verbiegen und soll sich einen Partner suchen, der mehr Gemeinsamkeiten mit ihr hat.

Gerade in Partnerschaften finde ich es schon wichtig, wenn genügend Gemeinsamkeiten da sind, damit nicht jeder immer seinen eigenen Weg geht. Aber wenn es wirklich zu gegensätzlich ist, dann muss man sich damit abfinden, dass der Partner mehr oder weniger alleine unterwegs ist. Ich würde jedenfalls keinen Mann haben wollen, der wegen mir ständig auf das verzichtet, was er früher, als er mich noch nicht kannte, gerne gemacht hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das Geheimnis heißt "Kommunikation". Nur wer redet, dem kann auch geholfen werden. Dieser Spruch ist zwar abgelatscht wie ein alter Turnschuh, aber genauso bewährt.

Auf Dauer wird eine Beziehung, in der einer ein Übergewicht hat, wahrscheinlich nicht funktionieren. Das führt mit Sicherheit zu Konflikten und Frustrationen. Das staut sich solange auf, bis es einen Riesenknall gibt. D. h. für den oben angesprochenen Fall, dass die Dame sich mal mit ihrem Herrn zusammensetzen muss und ihm deutlich machen muss, dass ihr das Leben so nicht gefällt und sie sich wünscht, dass er sich ein wenig anpasst und dass man einen Kompromiss findet, der beide Partner etwa gleichwertig zufriedenstellt. Sie muss deutlich zeigen, dass es ihr ernst ist und sie sich wahrgenommen fühlen möchte. Wenn der Herr kein Vollpfosten ist, sollte er entsprechend reagieren. Tut er das nicht, kann man ihm noch ein, zwei Chancen geben, aber irgendwann wird eine Entscheidung unausweichlich. Und vielleicht muss man irgendwann einsehen, dass es so nicht geht.

Aber bis dahin ist ja noch viel Luft und in der Regel hilft es ja, wenn man öfter mal miteinander redet. Wie angedeutet, lieben die beiden sich ja angeblich und da sollte ein zusammenraufen doch möglich sein. Also: Reden, reden, reden und nochmal reden. Und das Zuhören nicht vergessen.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meinst Du nun mit "anpassen", dass der Partner in Deinem Fall keine Rücksicht nimmt und sein Leben weiterlebt, als auch seinen Interessen nachgeht? Das ist für mich okay, wenn er seinen Interessen auch in seiner Beziehung Raum gibt und diese nicht sausen lässt. Deine Bekannte, Freundin oder wie auch immer kann sich doch in dieser Zeit auch eigene Interessen suchen, denen sie dann nachgehen kann oder sie verabredet sich mit Freundinnen. Ich denke nicht, dass sie zu Hause nun herumsitzen sollte und auf ihn warten soll. Das wird auf Dauer auch frustrierend und sie ist ja jetzt schon unglücklich.

Ich denke auch, sie sollte aber in erster Linie mit ihrem Freund reden und sagen, was sie dabei empfindet. Vielleicht sollten die Beiden auch untereinander einmal abklären, was sie von ihrer Beziehung und auch von einem Zusammenleben erwarten und was sie sich erhoffen. Von Deinem Erzählen her habe ich ehrlich gesagt den Eindruck, dass es gar nicht um Gegensätze, sondern eher um eine gewisse Grundeinstellung geht. Ausserdem habe ich zwischen den Zeilen herausgelesen, dass sie zu ihm gezogen ist, ohne dass es vorher wirklich besprochen wurde. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.

Gegensätze können sich anziehen. Man kann von einander lernen und auch so kann ein Zusammenleben auch funktionieren. Aber das setzt immer eine gewisse Kommunikationsfähigkeit und auch eine Kompromissbereitschaft voraus. Ein schmaler Grat, wenn man sich nicht wirklich ändern möchte oder es vielleicht auch nicht kann, aber den muss man dann eben gehen, wenn man sich liebt und die Beziehung Bestand haben soll. Kompromissbereitschaft heisst ja auch nicht gleich, dass man sich aufgeben muss.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich sehe es auch so, dass man sich nicht komplett anpassen muss, wenn man in einer Beziehung ist. Sicherlich besteht eine Beziehung aus einem "geben" und einem "nehmen", aber man muss auch akzeptieren, wenn der Partner sich nicht ändert.

Bei deinem Beispiel habe ich nun das Gefühl, dass die beiden zu verschieden sind. Selbst wenn die Liebe da ist, hat die Beziehung auf diese Weise keine Zukunft. Sie ist ein anderer Typ als er und das wird auf Dauer einfach nicht passen, weil von ihm zu wenig kommt und sie zu viel erwartet.

Er lebt sein Leben so, wie er es möchte und das ist auch richtig so. Er hat seine Freunde und seine Verabredungen, das finde ich super. Jeder muss in einer Beziehung trotzdem noch ein eigenes Leben haben und sollte nicht alles an den Partner anpassen. Sie könnte sich doch auch Beschäftigungen suchen, die ohne ihn stattfinden, so dass sie an den Tagen auch etwas vor hat. Dann würde sie nicht herumsitzen. Oder aber sie sucht sich anderweitig ein Hobby. Man muss doch in einer Partnerschaft nicht alles zusammen machen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


kleineliebe hat geschrieben:Es gibt ja den schönen Spruch Gegensätze ziehen sich an.

Was aber bei genauerer Betrachtung nur ein Spruch ist, wenn man unter einer Beziehung wirklich das Verbringen von viel Zeit miteinander versteht. Es also nicht nur um punktuelle Ereignisse geht, die man gemeinsam erlebt.

kleineliebe hat geschrieben:Dass man mit seinem Partner nicht immer einer Meinung ist, nicht immer die selben Interessen hat und so weiter ist ja normal.

Der Ansicht bin ich auch. Schließlich mach das die eigene Persönlichkeit und Individualität aus. Es ist auch nicht weiter schädlich, wenn hier eine Abweichung von Interessen usw. vorhaden ist - mit der muss man rechnen. Es ist eben eine Gradwanderung zu entscheiden, wann es der Unterschiede und Gegensätze zu viel ist.

kleineliebe hat geschrieben:Dafür geht man ja eigentlich in einer Beziehung Kompromisse ein.

Es müssen ja gar keine echten "Kompromisse" sein. Vielmehr reicht es u.U. dem anderen Freiheiten zu lassen und sich selbst Freiheiten zu nehmen, solange es in einem gewissen Gleichgewicht bleibt und nicht der Beziehung entgegen steht. Jedenfalls wenn es sich um unterschiedliche Interessen wie Fußballspielen "ja/nein" oder z.B. Tanzen "ja/nein" geht.

Bei anderen Dingen des Alltags sind auch Kompromisse gefragt. Eine Raucherin sollte dann z.B. nicht in der Wohnung rauchen oder ein Fleischesser auch öfter verzichten.

kleineliebe hat geschrieben:Ich persönlich finde auch, dass man sich in jeder Beziehung verändert.

Ich hoffe doch sehr für alle, dass das auch ohne Beziehung von statten geht. Nur wer nicht mehr lebt verändert sich nicht mehr.

kleineliebe hat geschrieben:Durch das neue Zusammenleben, die neue Verliebtheit, die Interessen des anderen und die Gewohnheiten des anderen. Ich denke mal, dass man sich dagegen gar nicht wehren kann. Das passiert automatisch.

Es ist ja dann auch immer eine neue Lebenssituation und man ist schlicht nicht mehr in der Lage, alles zu kontrollieren. Immerhin wird ein anderer, eigenständiger Mensch Bestandteil des eigenen Lebens. Natürlich verändert das. Auch die Tatsache, dass z.B. die Verliebtheit in der ursprünglichen Form im Alltag allmählich an Bedeutung verliert, sieht man vielleicht manches immer differenzierter.

kleineliebe hat geschrieben:Nun gibt es aber auch Menschen, die sich strickt dagegen wehren, sich in einer Beziehung anzupassen. Sie wollen das alte Schema F behalten, alles so machen wie es früher auch war.

So ein Mensch aber wäre nicht Gesellschaftsfähig. Wer trotz neuer Umstände seine Gewohnheiten nicht ändern will, der Verweigert sich damit den neuen Umständen - will also die Partnerschaft gar nicht! Es geht dann ausschließlich um die Vorteile (und wenn es nur der gemeinsame Liebesakt ist) ohne aber sein bisheriges Leben ändern zu müssen.

kleineliebe hat geschrieben:Wie bringt man solchen Menschen bei, dass nicht alles nach dem Schema geht, wie es früher war, wo man alleine war.

Zuerst sollte man sich die Frage stellen, ob man das Mandat für einen solchen Erziehungsauftrag hat. Jeder sollte einsehen, dass jede Beziehung ein Geben und Nehmen bedeutet. Wenn das nicht klar ist, ist man für eine Beziehung nicht reif. Das kann zur Konsequenz nur haben, dass man sich zurückzieht. Ist dann dem Partner die Beziehung wirklich wichtig, ändert sich das Verhalten. Ansonsten war es von Beginn an keine Beziehung auf beiden Seiten.

kleineliebe hat geschrieben:Ich kenne einen Fall, den ich nicht so ganz verstehe. Die zwei sind sehr unterschiedlich, lieben sich aber wahnsinnig.

Das mit dem Unterschied ist - wie schon geschrieben - lässlich. Aber die Frage die sich aufdrängt, ist die Methode, nach der man dieses "lieben sich wahnsinnig" messen sollte. Was macht diese wahnsinnige Liebe aus? Wie drückt sie sich im Leben aus?

kleineliebe hat geschrieben:Sie tut alles für die Beziehung, doch er will nichts für die Beziehung tun. Wie gesagt die Liebe ist da, doch wenn ich so zusehe, dann weiß ich nicht wie lange das noch gut geht.

So wie Du das beschreibst, ist das doch wohl nur Einseitig. Wie kommst Du darauf, dass seine "Liebe" da ist? Für mich klingt das eher danach, als sei es ihm so bequem und er es eben nicht nötig hat, Schluss zu machen, weil es für ihn keinen Unterschied/Vorteil bringt. So hat er eben alles wie er es sich wünscht. Jetzt davon zu schreiben, auch seine Liebe sei da, ist etwas übertrieben. "Liebe" drückt sich doch nicht dadurch aus, dass er es manchmal beteuert.

kleineliebe hat geschrieben:Sie ist mehr oder minder zu ihm gezogen, da er schon nicht wirklich kommen wollte.

Es geht im also um den bequemen Weg. Hat sie eigentlich Angst, dass er sich trennt? Im Moment klingt das ja nach einem "Nachlaufen".

kleineliebe hat geschrieben:Denn dann hätte er ja seine Hemden mitnehmen müssen, er weiß nicht jeden Tag ob er in der Firma ist oder im Außendienst. Die Arbeitsstelle würde aber genau zwischen den zwei Wohnungen liegen.

Wenigstens denkt er praktisch und ist nicht nur bequem. Aber die Beziehung existiert noch, weil sie alles tut - nicht wg. einer eingeredeten oder vorgestellten beidseitigen Liebe.

kleineliebe hat geschrieben:Gut hat sich nun so eingependelt. Die beiden gehen gerne zum Schwimmen und in die Sauna, doch er hat alle zwei Wochen Sauna am Freitag bei Freunden, reine Männer Runde. Dann will er am Samstag nicht gehen, da er zwei Tage hintereinander nicht gehen will.

Das allein aber ist ihm ja nicht mal vorzuwerfen. Es spricht nichts dagegen, wenn er sich fest mit seinen Freunden trifft. Vor allem, wenn es nur einmal die Woche ist. Traurig, wenn sie dann allein zur Sauna geht. Aber wieso schiebt sie den Saunabesuch nicht einfach aus Sonntag?

kleineliebe hat geschrieben:Dann hat er einmal die Woche Stammtisch und geht mindestens einmal die Woche zum Training. Sie geht nun mit zum Training aber auch nicht mehr lange, da das Studio nicht wirklich sauber ist und sie sich einfach nicht wohl fühlt. Also unterm Strich ist es so, dass er drei Termine die Woche hat,

Sie hat das aber doch schon vorher gewusst. Und wenn er hier keine Änderungen einreißen lassen will, so bleibt ihr ja nur eine Konsequenz - oder sie gewöhnt sich daran. Aber sie muss sich unbedingt davon lösen zu glauben, dass das die wahnsinnige Liebe ist. Es handelt sich wohl um eine gewöhnliche Beziehung, die nur deshalb besteht, weil der Zufall es so eingerichtet hat und wohl besser passende Partner nicht in Sicht sind.

kleineliebe hat geschrieben:Sie ist im Moment doch öfters unglücklich, sitzt nach der Arbeit mehr oder minder rum er ist ja weg.

Was hat sie denn mit ihrer Freizeit angefangen, bevor der "Traummann" in ihr Leben geplatzt ist? Wieso sucht sie sich nicht eine erfüllende Freizeitbeschäftigung - ohne ihm hinterher zu rennen?

kleineliebe hat geschrieben:Kennt ihr auch solche Fälle und wie wurden diese gelöst?

Die Lösungswege bestimmt ja ausschließlich er: entweder sie passt sich an und nimmt es genau so hin oder sie versucht sich wieder als Single.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde es immer ein wenig fragwürdig, warum solche Menschen zusammen bleiben. So groß die Liebe auch sein mag, man sollte doch einen Schlussstrich ziehen, wenn man einfach nicht zusammen passt oder wenn man so häufig unglücklich ist, wie deine Freundin. Wenn ihr Freund sie so sehr liebt, dann würde er doch etwas daran ändern. Kein Mensch, der einen anderen wirklich liebt, will doch dass dieser unglücklich ist. Das ist für mich ein Widerspruch in sich.

Anstelle deiner Freundin würde ich die Beziehung entweder beenden oder mich einfach mehr um mich selbst kümmern. Wenn sie alles für ihn und die Beziehung macht, dann vernachlässigt sie wohl ihre eigenen Bedürfnisse. Sie sollte sich wieder mehr mit sich beschäftigen und weniger Rücksicht auf ihren Freund nehmen, vor allem wenn er das auch nicht macht.

So einen Fall zu lösen ist natürlich schwierig, es gibt für mich nur die oben genannten Lösungen. Ich muss ehrlich sagen, dass es aus meiner Erfahrung heraus fast in 90% der Fälle so war, dass sich das Paar dann getrennt hat. Nur bei einem Paar hat es geklappt, dass sie sich wieder besser verstanden haben, nachdem die Freundin auch etwas auf Abstand gegangen ist. Der Freund hat dann gemerkt, wie es ist, wenn man nicht soviel Rücksicht auf den anderen nimmt und sich dadurch dann drastisch verändert, so dass die beiden wieder glücklich werden konnten.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hat sie denn überhaupt mal mit ihm über das Problem geredet? Deiner Schilderung nach weiß er ja noch gar nicht, dass sie sich deswegen schlecht fühlt und kann deswegen auch schlecht was daran ändern, wenn sie immer nur bei dir über die Beziehung jammert, aber nicht mit ihm entsprechend redet.

Und überhaupt, was meinst du denn mit anpassen? Ich finde nicht, dass man sich in einer Beziehung zu 100 % anpassen muss. Der Andere sollte einen so lieben, wie man ist, sonst hat doch die Beziehung keinen Sinn. Meinst du mit "anpassen", dass er seine Hobbies (Männersauna und Stammtisch) aufgeben soll? Ich finde, dass man in einer Beziehung keinesfalls seine Hobbies aufgeben sollte und wenn sie das von ihrem Freund verlangt, wird dieser wohl mit ihr Schluss machen.

Bezüglich des Aufräumens könnte deine Freundin ihrem Freund ja wirklich vorschlagen, das die Woche über nebenbei zu machen, da dann am Wochenende auch mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten ist. Aber ehrlich gesagt kann ich es auch verstehen, wenn man solche Haushaltsdinge nicht erledigen will, wenn man schon den ganzen Tag gearbeitet hat. Sie kann mit ihm doch einen Kompromiss schließen und sie räumen am Wochenende einfach gemeinsam beide Wohnungen auf (erst die eine, dann die andere).

Vielleicht ist das Problem ein ganz Anderes. Du sagst, deine Freundin sitzt nach der Arbeit immer gelangweilt rum. Hat deine Freundin keine Freunde oder Hobbies? Warum trifft sie sich nie mit dir (nur als Beispiel) oder geht mit jemand anderem in die Sauna oder sucht sich eigene Hobbies. Deine Freundin scheint ja abhängig von ihrem Freund zu sein und nach einer gesunden Beziehung klingt das meiner Meinung nach nicht wirklich. Schlag ihr doch mal vor, dass ihr mehr unternehmt und dass sie sich ein neues Hobby sucht.

Ehrlich gesagt kenne ich solche Fälle nicht. Ich kenne eigentlich niemanden, der keine Hobbies hat und sich nicht selbst beschäftigen kann und dermaßen abhängig von der Beziehung ist.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Also ganz ehrlich, vielleicht liegt es aber auch an den Beispielen, finde ich das völlig in Ordnung von ihm das er seine Termine auch weiterhin so führt. Wenn er halt alle zwei Wochen Männer Saunarunde hat, dann sollte sie sich an dem Abend auch was suchen was sie mit Freundinnen macht, anstatt darüber sauer zu sein das er dann in dieser Woche nicht mit ihr in die Sauna geht.

Das er dreimal die Woche abends weg ist, finde ich jetzt auch nicht weiter schlimm, ich bin auch, vor meiner Tochter, zwei bis drei mal die Woche im Fitnessstudio gewesen, da hab ich auch nur wenige Ausnahmen gemacht. Klar heisst Beziehung auch Kompromisse, aber sich komplett umstellen, in dem man zum Beispiel auf seinen Stammtisch oder seine Sauna Herrenrunde verzichtet, das würde ich auch nicht wollen. Sein Kompromiss ist es schließlich das er an den anderen 2 Wochenenden mit ihr in die Sauna geht, das hat er vorher schließlich nicht gemacht ;)

Gerade wenn man lange zusammen ist, ist es sowieso wichtig, wie ich finde, wenn man auch mal Sachen getrennt voneinander macht und nicht immer nur als Siamesischer Zwilling auftritt.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Solche Geschichten finde ich immer ganz merkwürdig, weil ich sie einfach überhaupt nicht nachvollziehen kann, obwohl ich sie bei anderen schon mitbekommen habe. Du hast geschrieben, dass man sich in jeder Beziehung verändert. Das ist sicher richtig, aber ich denke auch, dass man sich sein Leben lang verändert, also auch in Single-Phasen. Das Leben besteht aus mehr als Beziehungen und es wäre schade, wenn man sich nur verändern würde, wenn man in einer Beziehung steckt. Menschen entwickeln sich weiter, die einen mehr, die anderen weniger - und das zu jeder Zeit ihres Lebens. Stillstand wäre ja auch schrecklich und würde den Menschen und sein Leben sehr armselig machen.

Ich denke übrigens nicht, dass sich Gegensätze anziehen. Ich glaube sogar, dass Partnerschaften unter völlig diametralen Charakteren geradezu zum Scheitern verurteilt sind. Abgesehen von dieser Sache passt dieser Spruch auch nicht unbedingt auf die von dir geschilderte Situation, es sei denn, du willst einen gnadenlosen Egoisten und seine maßlos altruistische Freundin gegenüber stellen. Allerdings gibt es auch dafür keine wirklichen Anhaltspunkte, die ein solches Modell stützen würden.

Dass er nicht jede Sekunde mit seiner Freundin verbringen will, finde ich völlig normal. Ich finde es wichtig, dass jeder Partner auch noch ein Leben abseits der Beziehung hat und seine Freundschaften pflegt. Ein Partner ist kein Ersatz für Freunde - andersherum funktioniert das auch nicht. Mit Freunden verbringt man nun einmal auch Zeit und das muss jeder Partner tolerieren. Im Normalfall haben beide ja neben gemeinsamen Bekannten auch noch Freunde, mit denen sie auch mal alleine etwas unternehmen. Auch eigene Hobbys finde ich ziemlich normal. Nur weil man zusammen ist, verschmilzt man ja nicht zu einer Einheit und unternimmt dann nur noch gemeinsam irgendwelche Aktivitäten. Wenn man sich für die selbe Sportart begeistert und ungefähr auf dem gleichen Leistungsniveau ist, kann man auch wunderbar zusammen trainieren - im Fitness-Studio sogar ohne, dass man gleich fit ist.

Du schilderst die Situation so, als würde diese Frau alles in die Beziehung geben, was sie an Zeit und Aufgaben investieren kann. Nun erwartet sie eine Dankbarkeit in der Form, dass der Mann seine Hobbies und sein bisheriges Leben aufgibt und mit ihr nahezu in einer Symbiose lebt. Warum sollte er sich anpassen? An was denn? Ich bin ehrlich gesagt auch nicht bereit, zu viele Kompromisse in einer Beziehung einzugehen. Man kann wunderbare Kompromisse finden, wenn es darum geht, einen gemeinsamen Urlaub zu planen oder gemeinsam zu kochen. Bei der grundsätzlichen Lebensgestaltung hingegen hat der Partner meiner Meinung nach kaum Mitspracherecht. Ich kann auch verstehen, dass der Mann nicht pendeln wollte. Zur Uni bin ich auch schon mal eine Weile circa 100 Kilometer gependelt, da ich meistens bei meinem damaligen Freund war. Auch wenn es in deinem Fall vielleicht um eine kürzere Strecke geht, würde ich mich wohler fühlen, alleine und von zu hause aus in den Arbeitstag zu starten, zumindest wenn es um mehr geht, als zwei oder drei Vorlesungen und vielleicht ein Praktikum zu besuchen. Nun wohnt sie ja bei ihm, somit hat sich die Sache mit dem alleine sein schon erledigt. Aber das ist ja auch mein Idealzustand.

Drei Termine pro Woche finde ich übrigens nicht viel. Andere sehen sich nur am Wochenende und das über viele Jahre. Somit sind die beiden doch in einer komfortablen Situation. Zudem ist der gute Mann ja auch nicht den ganzen Tag weg, er wird ja wohl nicht direkt nach der Arbeit sechs Stunden trainieren gehen, um dann von dort aus direkt ins Bett zu fallen. Hat die Frau keine Freunde, mit denen sie Zeit verbringt? Falls nicht, wäre das sehr schade.

Deine Bekannte hat einfach andere Vorstellungen als ihr Partner. Darüber können die beiden sprechen, allerdings muss es nicht zwangsläufig zu einem Kompromiss kommen. Oft sind Kompromisse einfach faul und halbherzig und bringen weder dem einen noch dem anderen etwas. Dann muss man halt schauen, ob man grundsätzlich zusammen passt.

kleineliebe hat geschrieben:Wie bringt man solchen Menschen bei, dass nicht alles nach dem Schema geht, wie es früher war, wo man alleine war.


Der Satz klingt ein bisschen oberlehrerhaft - so als würde eine Mutter zu ihrem Kind sagen, dass nicht alles nach seiner Nase geht. Dabei denke ich mir - warum nicht? Wenn man nicht den erstbesten Partner nimmt, sondern ein bisschen anspruchsvoller ist, werden zwangsläufig die raus gefiltert, mit denen die gemeinsame Schnittmenge verhältnismäßig klein ist. In der Regel sind solche Forderungen dann auch nicht notwendig, da beide ungefähr gleich ticken. Das ist zumindest meine Erfahrung, auch wenn ich natürlich auch schon "Querschläger" dabei hatte. Aber normalerweise funktioniert das gut.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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