Hugo Chavez Weg zur Macht
1989 wurde Carlos Peres zum Präsidenten von Venezuela gewählt, aber im Gegensatz zu den 1970ern ging es Venezuela wirtschaftlich sehr schlecht. Um die Zahlungsfähigkeit des Landes weiterhin zu gewährleisten, lies sich der sozialdemokratische Peres vom IWF unterwerfen, in dem er den neoliberalen sogenannten Strukturanpassungsmassnahmen zustimmte.
Das führte zu einer Zuspitzung der sozialen Konflikte zwischen Proletariat und Regierung, und mündete schließlich in wochenlangen in den Armenvierteln Venezuelas, den Cararcas. Diese wurden vom venezolanischen Militär, ähnlich blutig wie das Massaker am Platz des himmlischen Friedens in China niedergeschlagen. Experten sprechen von mehreren tausend toten. Allerdings fand es, im Gegensatz zum Massaker im kommunistischen Land, keine Beachtung in den bürgerlichen Medien.
Dieser Aufstand, und die darauf folgende Repression, führte zu einem massiven Reputationsabfall der beiden bürgerlichen Parteien, AD (sozialdemokratisch) und COPEI (christ-demokratisch), und machten aus dem bisherigen faktischen Zweiparteiensystem, ein System in dem aus oppositionelle, insbesondere fortschrittliche linke Parteien eine Chance hatten.
Ähnliche Entwicklungen waren auch im Militär zu beobachten. Dies lässt sich vor allem dadurch erklären, das das venezolanische Militär vorwiegend durch das Proletariat gestellt wurde, da die Militärs in Venezuela auch eine akademische Ausbildung erhalten, die sich Angehörige der Arbeiterklasse sonst kaum leisten können, für die Oberschicht aber keine Alternative zur Eliteuniversität darstellte.
1992 versuchten einige hochrangige Militärs, darunter auch der junge Chavez, einen Putsch gegen das Peres-Regime. Dieser scheiterte, fand jedoch breite Sympathie in der Arbeiterklasse Venezuelas. Und damit hatte sie nach Simon Bolivar einen neuen Helden und eine Identifikationsfigur zugleich bekommen: Hugo Frias Chavez.
1993 musste Peres von seinem Amt als Präsident aufgrund von Korruptionsvorwürfen zurücktreten. Die Nachfolgeregierung um den konservativ-reaktionären Rafael Caldera, führte die neoliberale , gegen das Proletariat gerichtete Politik seines Vorgängers weiter, und begann mit der Privatisierung der bis dahin verstaatlichten Schlüsselindustrien.
Das führte dazu das sich die Anhänger des mittlerweile aus der Haft entlassenen Chavez dazu entschlossen die „Bewegung für die fünfte Republik“ (MVR) zu gründen. Die MVR wurde zum Sammelbecken aller linken bis liberalen Kräfte Venezuelas von Marxisten bis Sozialdemokraten. 1998 entschied sich das MVR gemeinsam im Bündnis mit der kommunistischen Partei MAS und der links-sozialdemokratischen PPO an den Präsidentschaftswahlen teilzunehmen. Sie gewannen die Wahl knapp mit 56.5 Prozent, und Hugo Frias Chavez wurde Präsident Venezuela.
Leider ist er inzwischen verstorben und auch Venezuela leidet unter der Niedrigpreispolitik der OPEC, die damit die amerikanischen Frackingfirmen in die Pleite treiben will. Chavez wurde zwar gerne kritisiert aber er hat viele soziale Verbesserungen durchgesetzt und die Unterschicht war ihm sehr dankbar dafür.
Trotz aller Kritik hat er den Kontakt zur USA nicht abreißen lassen und deren Dollars für sein Öl gerne genommen. Ich bewerte Chavez daher sehr positiv.
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