Psychologe, Psychiater, Psychotherapeut...
Ich habe letztens mal mit jemandem, der Psychologie studiert hat, darüber gesprochen, warum viele Leute eigentlich immer Psychologen und Psychiater verwechseln. Derjenige konnte das, ebenso wie ich, auch überhaupt nicht verstehen und war regelrecht genervt davon, wenn die Leute ihn als Arzt bezeichnen. Vorhin ist mir das hier auch in einem Thread aufgefallen, der allerdings mittlerweile gelöscht wurde. Ein Psychologe ist jemand, der Psychologie studiert hat, ein Psychiater ist ein Mediziner, der seine Facharztausbildung in der Richtung Psychiatrie absolviert hat. Ein Therapeut kann beides sein, man ist dann entweder psychologischer oder ärztlicher Psychotherapeut. Nur als solcher kann man auch Psychotherapien anbieten. Ein einfacher Psychologe kann das nicht. Ein Psychologe kann übrigens auch keine Medikamente verordnen, es sei denn, er ist zusätzlich approbierter Arzt.
Warum werfen die Leute immer alles in einen Topf? Ich kann das überhaupt nicht verstehen, schließlich schmeißt man ja auch nicht Maurer und Tischler in einen Topf und sagt, dass das alles dasselbe ist. Kennt ihr auch Leute, die diese unterschiedlichen Berufsbilder konsequent verwechseln oder gehört ihr vielleicht selbst zu denen, für die das alles (fälschlicherweise) dasselbe ist?[/i]
Wenn man noch nie mit einem der dreien zu tun hatte und sich auch noch nie mit diesem Thema befasst hat, dann ist es meiner Meinung nach eigentlich kaum verwunderlich, wieso dass alles immer in den gleichen Topf geworfen wird, denn es klingt einfach alles gleich. Der Unterschied ist immer nur die Endung, vor allem kommt immer das Psycho- und mit eben diesem Psycho- verbinden die Menschen irgendwie immer die Geisteswissenschaft und nichts medizinisches. Dass das beides aber auch durchaus in Verbindung miteinander stehen kann, ist den meisten nicht klar, eben weil sie noch niemals damit zu tun hatten die Begriffe daher immer verwechseln, obwohl meistens eigentlich immer der ''Psychologe'' gemeint ist.
Ein Stück weit ist das sicher einfach mangelndes Wissen, mangelnde Bildung und auch mangelndes Interesse. Denn warum sollte man sich mit den Details dieser Berufe befassen, wenn man niemanden kennt, der in diesem Bereich arbeitet und wenn man selber keine Behandlung oder Therapie benötigt?
Aber vielleicht beruhigt es deinen Freund ja, dass er nicht der einzige ist, dem es so ergeht. Eine Freundin von mir ist Physiotherapeutin in einer Rehaklinik. Sie hat also mit seelischen Angelegenheiten rein gar nichts zu tun sondern sorgt dafür, dass ihre Patienten nach Unfällen oder Krankheiten wieder beweglicher werden - aber trotzdem muss sie sich regelmäßig fragen lassen, wozu in der Reha ein Seelenklempner benötigt wird.
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