Kennt ihr UV-Stifte?

Ich habe neulich eine Klausur an der Universität geschrieben, in der ich mein Bürgerliches Gesetzbuch mit in die Klausur nehmen konnte. Das Buch durfte nicht beschrieben sein, lediglich Unterstreichungen und Markierungen waren zulässig. Ich hatte schon einmal von einem UV Stift gehört, der unsichtbar schreibt und die Tinte bei Schwarzlicht sichtbar macht. An dem Stift ist also die UV Patrone und eine kleine Lampe mit Schwarzlicht enthalten.

Ich hätte also ohne weiteres das Buch beschreiben können und in der Klausur das Geschriebene sichtbar machen können. Ich hatte leider zu wenig Zeit um diesen Stift im Internet zu bestellen. Daher kann ich auch nicht sagen wie auffällig es gewesen wäre das Schwarzlicht in der Klausur erstrahlen zu lassen. Habt ihr Erfahrungen mit dieser Art Stiften gemacht? Die Stifte gibt es auch in verschiedenen Preisklassen. Wo liegen da genau die Unterschiede?

Die Art, wie du den UV-Stift beschreibst, kenne ich so nicht. Mir ist so ein Stift eher im Format eines dickeren Filzstiftes bekannt, also mit dickerer Spitze und nicht einer feinen Schreibspitze. Die werden zum Markieren von Geldscheinen höheren Betrages in Geschäften eingesetzt. Dann gibt es noch separate Schwarzlichlampen in Stiftform. Die Art Stift, wie Du sie beschreibst, also eine Kombination aus Stift und Lampe, die ich mir recht unhandlich vorstelle, ist mir noch nicht unter gekommen.

Ich kann mir gut vorstellen, auch wenn der Hörsaal während einer Juraklausur aufgrund der hohen Zahl an Studierenden voll sein mag, daß man trotzdem auffällt, wenn ständig ein Lämpchen am Arbeitsplatz aufleuchtet, man also schnell in den Focus des Interesses der Aufsichtsperson rückt. Allerdings möchte mir nicht in den Sinn, wenn euch doch verboten ist, die Bücher zu beschreiben, warum du dich für so eine eventuelle Schummelhilfe interessierst. Bei uns gäbe es wahrscheinlich eitreichende Konsequenzen, die mich immer von so einem Betrug abhalten würden.

Wenn man bei amazon UV Stift eingibt erhält man direkt das passende Suchergebnis. Ich weiß eben nicht wie auffällig das ganze während einer Klausur mit einigern 100 Leuten ist. Weitreichende Folgen, wie du meinst, hat das ganze nicht. Man wird wegen einem Täuschungsversuch doch nicht vom Studium ausgeschlossen. Man muss die Klausur zu einem späteren Termin noch einmal schreiben weil man von dieser ausgeschlossen wurde. Das Nichtbestehen der Klausur hat für mich aber keine weitern Konsequenzen, außer dass ich sie zu gegebener Zeit wiederholen muss.

Ich kann mir das Ganze recht auffällig vorstellen auch wenn hunderte Leute um dich herumsitzen. Ich habe hier letztens einen vermeintlichen Laserpointer gefunden, dem ich gleich mal Batterien einsetzte und habe mich innerlich schon über besser vorgestellte Referate gefreut. Der vermeintliche Laserpointer hatte allerdings kein gebündelten Lichtstrahl sondern eine breitere Lampe, die schon in einem normalen Zimmer bei normaler Beleuchtung sehr auffällig war. Der Strahl reicht zwar nicht weit, aber das Licht ist ja eher blau und fiel damit schon sehr auf.

An deiner Stelle würde ich mir so eine Lampe im Laden anschauen und nicht einfach ins Blaue hinein bestellen. Ich kann mir gut vorstellen, daß der von dir erhoffte Effekt, unbekümmert und unauffällig Schummeln zu können, ausbleiben wird. Allerdings würde ich vor einer Bestellung im Internet diese Lampe genauer unter Augenschein nehmen wollen. Vielleicht hält mich auch wirklich die Prüfungsordnung von so einer Schummelei ab, denn bei uns hätte es wirklich andere Konsequenzen gehabt. Das mag aber von Universität zu Universität anders gehandhabt werden und du wirst es selber abschätzen können, welche Konsequenzen es eventuell für deine weitere universitäre Karriere hat.

Solltest du von dieser Idee nicht abzubringen sein, würde ich mir, wie schon gesagt, diese Stifte, vor allem die Lampen, im Laden anschauen und ausprobieren. Schau halt, daß du eine Lampe mit kleinem Lichtkegel, also einer kleinen Leuchtspitze, findest. Du kannst ja diesen Lampenstift, abgeschirmt von der Hand, über das Geschriebene im Buch führen. Als Aufsichtsperson würde ich mich allerdings wohl wundern, warum du ständig mit dem Kugelschreiber in deinen Gesetzesbüchern rumschreibst und wäre wahrscheinlich schneller an deiner Sitzreihe, um das mal näher in Augenschein zu nehmen, als es dir lieb ist.

Ich hatte mal einen solchen Stift und fand ihn klasse! Ich habe ihn mir bei Woolwords gekauft (den Laden gibt es, glaube ich, gar nicht mehr.) Er hat nur drei oder vier Euro gekostet und ca. zwei Jahre gehalten. Ich habe ihn jedoch nicht sehr oft benutzt. Ich habe ihn immer mit in der Schule gehabt und meine Banknachbarin und ich haben uns dann immer geheime Nachrichten geschrieben, damit der Lehrer uns nicht erwischen konnte. Diese Stifte sind einfach eine super Erfindung und ich kann sie absolut empfehlen.

Ganz ehrlich: auch wenn ich solche Stifte noch nie genutzt habe, denke ich schon, dass das zum einen sehr auffällig wäre, wenn man denn das Buch auf einmal mit einer Leuchte beleuchtet. Das würde sicher schon schnell mal Fragen aufwerfen und dann auch sicher schnell zur Entdeckung des Betruges führen. Ganz abgesehen davon, dass da sicher auch schon einige Kommilitonen nicht gerade die Füße still halten würden. Denn so ein Licht fällt definitiv auf, wenn auch die Schrift erst mal nicht auffallen würde.

Statt solch eines Stiftes würde ich mir an Deiner Stelle lieber ein System von Markierungen erdenken und dann eben so die wichtigen Stellen kenntlich machen. Das habe ich auch im Nebenfach im BGB so gehandhabt und das hat gut geklappt.