Als Ghost-Writer Geld verdienen

vom 22.02.2011, 11:05 Uhr

Ich habe mir einige Teile deiner Frage auch schon gestellt. Ich habe selber zwar keine Doktorarbeit geschrieben, sondern nur eine Diplomarbeit, aber mir wäre in meiner Studienzeit eigentlich nie ein Ghostwriter untergekommen. Ich würde auch niemanden kennen, der die Dienste von so einem Ghostwriter in Anspruch genommen hat, aber das wird man dann wohl auch nicht so an die große Glocke hängen.

Wirklich illegal ist der Job eines Ghostwriters scheinbar nicht. Zumindest habe ich hier eine Seite gefunden, wo es offiziell Ghostwriter gibt, die eben scheinbar auch Doktorarbeiten und andere wissenschaftliche Arbeiten schreiben. Diese Seite dürfte nicht legal sein. Ich habe danach gesucht, weil es mich eben prinzipiell interessiert hat, wie leicht man solche Ghostwriter finden kann oder ob man die eben mehr oder weniger nur durch Bekannte ausfindig machen kann, eben weil sie doch nicht so legal sind.

Ich glaube aber auch, dass es so ist, dass ein Ghostwriter an sich nun nicht illegal ist. Strafbar macht sich eben diejenige Person, die dann behauptet, dass die Arbeit selber geschrieben wurde. Trotzdem sehe ich oben genannte Seite schon ein wenig im grauen Bereich, weil sie ja auch offiziell angibt, dass sie eben auch wissenschaftliche Arbeiten schreiben.

Wie viele Arbeiten so Ghostwriter schaffen ist sicher auch schwer zu sagen. Die Angabe von 100 Stück kommt mir aber auch sehr hoch vor. Bei Stern TV letzten Mittwoch wurde auch gesagt, dass ein Ghostwriter für eine Doktorarbeit im Umfang von Guttenbergs Doktorarbeit etwa zwei Jahre benötigt. Selbst wenn der Ghostwriter parallel an zwei oder meinetwegen auch an drei Arbeiten schreibt, wird das mit den 100 Stück eher knapp, vor allem, weil ein 20jähriger wohl eher noch keine Doktorarbeit schreiben wird.

Aber selbst wenn eines Tages rauskommen sollte, wer die ganzen Arbeiten geschrieben hat, darf sich der Ghostwriter nicht mit mehreren Doktortiteln rühmen. Zu einem Doktortitel gehört weitaus mehr als so eine Doktorarbeit. Die ist eben mehr oder weniger nur der krönende Abschluss des Diplomstudiums. Da muss man vorher schon zahlreiche andere Prüfungen und Arbeiten schreiben.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Als Ghost-Writer tätig zu sein ist sicher sehr einträglich. Das Problem ist nur, dass man dafür nicht werden darf und auf Mundpropaganda angewiesen ist. Aber wenn man sich erst mal einen Namen gemacht hat, ist das durchaus lukrativ.

Ob die ganze Sache für einen okay ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Meine persönliche Meinung ist, dass man einen Doktortitel nur für das selbst erarbeitete erhalten sollte, ansonsten könnte man einen solchen auch käuflich anbieten oder erwerben.

» dhammer » Beiträge: 234 » Talkpoints: 105,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin mir sicher, dass es absolut legal ist wenn man als Ghost-Writer eine (Doktor)Arbeit verfasst und diese verkauft. Problematisch wird es eher für denjenigen der sie kauft und als seine eigene Arbeit ausgibt – schließlich wird diese Abschlussarbeit mit einem Diplom honoriert dass man genaugenommen nicht verdient hat. Deshalb wird einem der Doktortitel ja auch aberkannt, wenn herauskommt dass die Doktorarbeit aus einer fremden Feder stammt. Dem Ghost-Writer ist an dieser Stelle wohl kaum ein Vorwurf zu machen.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ein Ghost-Writer sehr gut von seinem Job leben kann wenn er sich denn mal einen Namen gemacht hat und regelmäßig Aufträge reinkommen. Wer aber so viel Wissen angehäuft hat (im Bezug auf die Doktorarbeit), oder über ein derart großes Talent verfügt (in Bezug auf Bücher bzw. Memoiren), könnte doch eigentlich noch weit mehr verdienen, wenn er seine Werke unter dem eigenen Namen veröffentlicht und über Jahre hinweg Tantiemen bekommt, oder?

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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