Was sind moderne Hochzeitsgeschenke?

vom 21.02.2011, 19:23 Uhr

Meine Bekannte heiratet, wie ich in einem anderen Thread schon schrieb. Nun fragte ich sie, was sie sich zur Hochzeit wünsche. Da kam bei ihr nur die Antwort, dass sie es nicht wisse und sie auch schon die ganze Zeit überlege, was man sich heute wünschen sollte. Nun ist es bei ihr so wie bei vielen Paaren heute. Man hat meist schon eine weile einen eigenen Haushalt geführt oder einen gemeinsamen Haushalt mit dem künftigen Ehemann geführt. Daraus ergibt sich, dass man eigentlich alles schon im Haushalt hat, was man für das tägliche Leben so benötigt. Die klassischen Hochzeitsgeschenke aus Omas Zeit wie Besteck, Handtücher, Bettwäsche, Geschirr und Gläser hat man im Normalfall schon und meist auch in so guter Qualität, dass man nichts neues braucht. Sich nur Geld zu wünschen möchte sie nicht, weil ihr das zu unpersönlich ist. Letztlich muss man sich ja dann auch wieder irgendwann überlegen, was man sich davon kauft. Da kann man gleich den Gästen sagen, was man möchte. Am liebsten würde sie eine Liste mit Gegenständen erstellen oder irgendwo eine Art Hochzeitstisch aufstellen.

Was wünscht man sich eigentlich heute zur Hochzeit? High-Tech-Geräte sind auch nicht gerade das, was man von einem Hochzeitsgeschenk erwartet, da das keine bleibenden Werte darstellt. Hausrat ist bei den beiden nicht notwendig. Eine Reise wollen die beiden nicht geschenkt bekommen, da das auch keine bleibenden Werte hat.Was wünscht man sich heute so zur Hochzeit, das zeitgemäß ist, dauerhaft den Wert behält und auch noch nützlich ist? Ich bin da echt überfragt und weiß nicht, was ich ihr raten soll. Habt ihr da gute Ideen?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich habe bei einer Hochzeit von Freunden mal ein, wie ich finde, sehr schönes Geschenk gesehen. Und zwar haben mehrere Personen zusammengelegt, einen echten Goldbarren besorgt (woher weiß ich nicht) und die Namen des Brautpaars und das Hochzeitsdatum eingravieren lassen. Ich fand die Idee recht nett und ist bei deiner Suche nach einem "langwährendem" und "werterhaltendem" vielleicht eine gute Idee. Allerdings ist es für eine einzelne Person recht teuer, eigentlich unbezahlbar, aber immerhin sehr originell! :wink:

» pst1410 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 14,56 »


Ich finde es schon merkwürdig, dass Deine Bekannte selbst nicht weiß, was sie sich zur Hochzeit wünschen soll. Haushaltsgeräte sind so weit vorhanden und Geld ist ihr zu "profan", eine Reise soll's auch nicht sein und so weiter. Ich würde da auch schon verzweifeln, allerdings habe ich solch eine Hochzeit noch nicht erlebt.

Was spricht für Deine Bekannte denn dagegen, Geld zu erhalten? Sicher kann man es irgendwann ausgeben, aber man könnte es auch dafür verwenden, es erst einmal anzulegen und wenn eine grössere Anschaffung ansteht, dieses dafür zu verwenden.

Bei den Hochzeiten, zu denen ich eingeladen wurde, war es auch so, dass die Leute bereits alles hatten und selbst nicht wussten, was sie sich wünschen sollen. So war es auch auf den Einladungen vermerkt. Diese Paare haben dann mit dem Geld die Hochzeit finanziert oder es sich auch zur Seite gelegt. Natürlich habe ich ihnen das Geld nicht einfach nur in einem Umschlag überreicht, sondern immer sehr kreativ und dem Brautpaar angemessen verpackt. So war es nicht unpersönlich und witzig war es außerdem.

Deine Bekannte scheint aber nahezu alles zu haben und da wird es sicher auch schwierig, einen Hochzeitstisch zusammen zu stellen oder eine Liste aufzustellen. Sicherlich wäre es einfach, aber wenn man selbst als Braut oder Bräutigam nichts passendes weiß, ist so eine Idee eigentlich auch für die Katz'.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Meine Bekannte ist erst ganz am Anfang mit der Hochzeitsplanung. Daher kommt es, dass sie noch keine wirkliche Orientierung hat. Ich ärgere mich dann ein wenig über mich selbst, wenn ich in so einer Situation als Berater gefragt werde und keine Idee parat habe. Klar, eigentlich ist das nicht mein Problem, aber irgendwie würde ich ihr eben doch ein paar gute Ideen geben.

Warum sie kein Geld will, ist leicht zu erklären. Ihre Verwandtschaft scheint recht konservativ zu sein. Vor allem die Großeltern und Tanten haben ziemlich klar gesagt, dass sie Geldgeschenke für eine moderne Unsitte halten und an schönen Traditionen festhalten wollen. Nach deren Überzeugung muss ein Hochzeitsgeschenk eben ein Gegenstand sein, der einen über die Jahrzehnte der Ehe mit praktischem Nutzen beschenkt. Alle Überzeugungsversuche an den Verwandten sind wohl fehlgeschlagen. Man muss gerade ältere Leute eben nehmen wie sie sind, sagt sie. Sie möchte ihre Verwandtschaft nicht gegen sie aufbringen. Was benötigt man aber in unserer schnelllebigen Zeit heute noch als dauerhaften Gegenstand? Die Idee mit dem Goldbarren ist prinzipiell gut. Es wäre eine schöne Form des Notgroschens, hat aber ansonsten wenig praktischen Nutzen. Mal sehen, ob das ihren Verwandten gefallen würde.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ja, früher war es auch Gang und Gebe, quasi den Haushalt eines Brautpaares aufzufüllen und da ging es in der Tat darum, Geschenke von langem und gutem Wert zu schenken. Damals war es auch nicht der Fall, dass man schon vor der Ehe zusammen lebte, was ja heute anders ist. Ich weiß nicht, ob Deine Bekannte ihre Verwandtschaft schon diese Seite der Medaille aufgezeigt wird.

Ansonsten soll die Verwandtschaft doch den Haushalt einmal durchgehen und vielleicht die nützlichen Geschenkideen für eine Liste zusammenstellen. Dann stösst Deine Bekannte dieser auch nicht vor dem Kopf und zumindest die Verwandtschaft ist sehr zufrieden.

Ich kann aber nicht verstehen, wie sich jemand so beeinflussen lässt und diese Einmischung zulassen kann. Natürlich ist es schwer, sich durchzusetzen, aber ich finde, sie sollte es tun. Es ist ihre Hochzeit, es sind ihre Geschenke und entsprechend auch ihr Leben. Einfach furchtbar, dass sie sich das gefallen lässt. Aber es ist sicherlich mühsam, dagegen anzukämpfen, doch wenn sie eine für sich glückliche Hochzeitsfeier ist es wert.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Selbst wenn man direkt sagt, das man sich Geld wünscht, wird von den älteren Gästen immer etwas Brauchbares für den Haushalt kommen. Ich weiss das von meiner eigenen Hochzeit und so schlimm fand ich das nicht. Denn selbst, wenn Geldgeschenke nett verpackt sind, sieht der Geschenketisch dann doch recht leer aus, wenn sonst keine grösseren Dinge geschenkt werden.

Und sind wir mal ehrlich. Viele Haushaltsgeräte sind doch nicht für die Ewigkeit gemacht und da kann man sich dann bei einer solchen Gelegenheit doch etwas hochwertiges Wünschen. Also nicht die Kaffeemaschine für 10 Euro aus dem Angebot, sondern schon einen kleinen Kaffeeautomat. Damit sind dann auch die älteren Verwandten zufrieden, weil es ja etwas ist, was einen Nutzen hat.

Jüngere Gäste werden dann halt doch eher zu Geld- oder Gutscheingeschenken greifen. Und die liebe Verwandtschaft hat ja nun auch nicht das Recht anderen Gästen vorzuschreiben, was sie schenken sollen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Moderne Hochzeitsgeschenke gab und gibt es doch schon immer. Immer das was gerade angesagt ist wurde als modern und als Hochzeitsgeschenk geeignet bezeichnet. Früher waren das Fonduegeräte oder Küchenmaschinen jeglicher Art, heute sind das eher Espressoautomaten oder Gerätschaften aus dem Bereich Wellness. Ungewöhnlich finde ich aber wirklich dass ein junges Paar überhaupt keine Vorstellungen hat oder Wünsche äußert. Wenn da wirklich nichts mehr kommen sollte dann wird es wohl doch mehrere Toaster und Mixer aus der Verwandschaft geben. Ich persönlich finde immer noch die klassische Variante am Besten und zwar sich in einem Einrichtungshaus einen Tisch zu reservieren und diesen dann mit ihren Wünschen voll zu stellen. Gerade die klassischen Geschenke wie Services oder Bestecke sind bei guter Qualität heute nicht mehr von einem Einzelnen zu stemmen.

Bei mir hatte sich auch einmal eine Kollegin dahingehend geäußert dass sie keine Einrichtungsgegenstände zur Hochzeit haben möchte. Sie kam aus einer gescheiterten Beziehung mit einem kompletten Haushalt heraus und ihr Freund hatte seine Wohnung mit hochwertigem Designerkram ausgestattet. Sicherlich muss man so etwas akzeptieren auch wenn es ziemlich arrogant rüberkam, aber für die Schenker wird es dadurch auch nicht leichter. Letztendlich gab es jede Menge Gutscheine für alle möglichen Dinge, aber nichts wo man später einmal sagen konnte „das habe ich von meinem Lieblingskollegen zur Hochzeit bekommen“ oder so.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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