Seltener tanken um nicht so viel Benzin spazieren zu fahren?
Ich denke, dass das durchaus eine sehr gut umsetzbare und auch sehr effektive Möglichkeit ist. Schließlich wird dadurch ja doch sehr viel Gewicht gespart und man verbraucht ja mehr Benzin, wenn man mehr Last mich sich umherfährt.
Aber damit das auch umsetzbar ist, muss die Tankstelle auf dem Weg zur Arbeit liegen oder da, wo man immer dran vorbeikommt. Ansonsten muss man ja immer noch die Fahrkosten zur Tankstelle und auch die Zeit mitrechnen. Wenn man nicht immer oder regelmäßig an einer Tankstelle vorbeifährt, dann würde es sich nicht lohnen.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe spart man bei 100 Kilogramm Gewicht auf einhundert Kilometer in der Regel 0,2 Liter. Nicht gerade viel wenn man nur einen Tank hat der 50 Liter fasst. Der durchschnittliche Preis an reinem Spritgeld liegt bei ungefähr 10 Cent pro Kilometer. Da kann sich jeder selber ausrechnen ob sich so ein Tankverhalten bei ihm wirklich lohnt.
Ich denke dass man mehr davon hat wenn man an Tagen tankt an denen es traditionell günstiger ist, bei uns ist das zum Beispiel immer Montags so. Am letzten Montag war ich für 1,50 Euro tanken, am Dienstag hätte ich 1,59 Euro bezahlt. Das rechnet sich einfach mehr als wenn ich jeden dritten Tag an die Tankstelle fahre und immer nur zehn Liter fasse. Auch würde mir der Aufwand und der Zeitverlust weh tun, ich will nach Feierabend immer nur schnell nach Hause.
Das mit dem Gewicht stimmt schon ein wenig, es gibt einen geringen Mehrverbrauch bei mehr Gewicht. Da aber Benzin nicht gerade besonders schwer ist (Dichte liegt bei ca. 0,75, dass heißt deutlich niedriger als Wasser, Benzin schwimmt ja auch im Wasser), wird man den Mehrverbrauch gar nicht so realisieren. Er ist einfach zu gering (Vollgetankt wiegt mein Auto vielleicht 30kg mehr als vorher). Man bemerkt ja eigentlich auch nicht, dass man mehr verbraucht, wenn man 4 Leute im Auto sitzen hat, die fast das 10-fache wiegen, wie der volle Tank.
Dazu kommt, dass man eventuell öfter Umwege zur Tankstelle nehmen muss. Da sind dann die 50ml die man auf den letzten 100km gespart hat wieder weg. Effizienter ist es vielleicht, den Tank nicht ganz voll zu machen und immer mal wieder beim vorbeifahren an einer Tankstelle auf die Spritpreise zu schauen, um dann günstig voll zu machen.
Eine Bekannte hat neulich die Theorie aufgestellt, dass man am besten immer nur sehr wenig Benzin im Tank haben sollte. Somit würde man keinen unnötigen Ballast transportieren müssen. Natürlich hat sie Recht, aber ist diese Methode umsetzbar?
Entschuldigung, aber diese Methode ist absolut nicht sinnvoll. Nehmen wir mal an, ein Auto wird mit höchstens 10 Liter betankt und das Fassungsvermögen des Tanks wäre 60 Liter. Dann hat man nur ca. 37,5 kg eingespart, weil Benzin ziemlich leicht ist (ungefähr 750 g pro Liter). Kann man mit 37,5 kg Gewichtersparnis viel Sprit sparen?
Um das herauszufinden, habe ich von Mercedes zwei Modelle rausgesucht, welche den gleichen Motor und jeweils eine 7-Gang-Automatik eingebaut haben, aber unterschiedlich schwer sind. Die technischen Daten habe ich auf www.auto-news.de im Neuwagenkatalog nachgeschlagen (Zugriff am 11.06.2011). Der Mercedes C 350 wiegt 1610 kg und verbraucht 6,8 Liter pro 100 km. Der Mercedes S 350 ist 300 kg schwerer und verbraucht 7,6 Liter. Das heißt selbst 300 kg Mehrgewicht erhöht den Verbrauch nicht dramatisch. Für die oben angenomme Gewichtsersparnis von 37,5 kg würde sich rein rechnerisch eine Einsparung von 0,1 Liter ergeben. Die Rechnung ist nicht ganz korrekt, weil die S-Klasse eine andere Aerodynamik als die C-Klasse hat. Aber 0,1 Liter Einsparung wäre trotzdem schon sehr optimistisch.
Wenn man mal davon absieht, dass man nicht reich wird, wenn man pro 100 km 0,1 Liter Sprit weniger verbraucht, muss man bedenken dass selbst diese winzige Einsparung in der Praxis unrealistisch ist. Schließlich muss man durch diese "Sparmethode" häufiger einen Umweg zur Tankstelle machen. Außerdem ist man sehr unflexibel, wenn man immer nur wenig Sprit im Tank hat und ist dadurch gezwungen auch dann zu tanken, wenn der Sprit gerade sehr teuer ist, ansonsten bleibt man liegen. Ich vermute deshalb, dass man am Ende nur unnötig viel Zeit vergeudet hat und sogar mehr bezahlen muss!
Wirklich viel Sprit sparen kann man nur, wenn man so oft wie möglich zu Fuß geht oder sich öfters mal auf das Fahrrad schwingt.
Hufeisen hat geschrieben:Ich denke, dass das durchaus eine sehr gut umsetzbare und auch sehr effektive Möglichkeit ist. Schließlich wird dadurch ja doch sehr viel Gewicht gespart und man verbraucht ja mehr Benzin, wenn man mehr Last mich sich umherfährt.
Aber damit das auch umsetzbar ist, muss die Tankstelle auf dem Weg zur Arbeit liegen oder da, wo man immer dran vorbeikommt. Ansonsten muss man ja immer noch die Fahrkosten zur Tankstelle und auch die Zeit mitrechnen. Wenn man nicht immer oder regelmäßig an einer Tankstelle vorbeifährt, dann würde es sich nicht lohnen.
Auch das ist nur bedingt korrekt. Was bringt dir denn die Tankstelle auf dem Weg zur Arbeit oder wo auch immer du sowieso hinfahren wolltest, wenn der Spritpreis nicht mitspielt? Auf der einen Seite sind wir jetzt auf eine Ersparnis von vielleicht 0,1 Liter pro 100 Kilometer gekommen. Sagen wir jetzt mal Pi mal Daumen wir haben eine Reichweite von 1000 Kilometer mit dem vollen Tank sind wir bei einer ganz banalen Rechnung die nicht berücksichtigt, dass auch das Auto mit dem vollen Tank irgendwann mal leerer wird bei 10 mal der Ersparnis von 0,1 Liter, also genau 1 Liter auf der gesamten Reichweite. Du sparsr also um die 1,50 Euro. Aber bisher wie schon gesagt eher eine Milchmädchenrechnung.
Jetzt kommt aber dazu, dass der Spritpreise einer gewissen zyklischen Schwankung unterliegt. Montags günstig, dann geht der Preis deutlich hoch und fällt biss etwa Donnerstag (ab und an mal Freitags) ein wenig um da wieder anzusteigen und dann bis Montag wieder auf den niedrigsten Wert zu fallen. Das heißt also im Prinzip, wer nicht am Montag tankt, der zahlt immer drauf und wenn es nur 2 Cent pro Liter mehr sind, die man zahlen muss.
Nun gehen wir davon aus, dass nur die Leute wirklich jeden Cent beim Autofahren sparen wollen, die oft und viel benutzen, denn wenn es nur um 1-2 Euro im Monat geht, dann braucht man sich nicht darüber den Kopf zerbrechen wo man die noch sparen kann. Und wer, der wirklich viel Auto fährt kommt mit einer 10 Euro Tankfüllung schon von Montag bis zum nächsten Montag? Und das Problem hat man ja nicht nur einmal, sondern bei jeder Tankfüllung. Da kann es dann passieren, dass man die 50 Liter der der Volltanker auf einmal am Montag zu günstigen Preis tankt, dann verteilt zu einem durchschnittlichen Mehrpreis von 2-3 Cent tanken muss. Und damit liegt man dann bei Mehrausgaben für die Tankfüllung von 1-1,50 Euro und das ist noch optistisch gerechnet, da man ja auch mal innerhalb einer Woche Schwankungen von über 10 Cent haben kann.
Also ich halte es für wenig praktikabel. Da würde es höchstens noch Sinn machen, dass man für 10 Euro das Auto betankt und gleichzeitig noch 4-5 10-Liter-Kanister voll macht, damit man um einen seinen Sprit immer nur am günstigten Tanktag kaufen kann, aber dann eben auch zu Hause Gewicht auspacken kann und dann mit dem Billigsprit vollmacht, wenn der Tank wieder leer ist. Aber mal ganz ehrlich, das ist soviel Aufwand für am Ende viel zu wenig Ertrag, dass das kaum einen Sinn macht und man büßt auch noch Flexibilität ein, da man immer überlegen müsste, welche Strecke man noch fahren kann, bevor man auftanken muss.
Seit ich mein Auto habe, das über eine Anzeige des Durchschnitts- und des Momentanvebrauchs verfügt, habe ich schon des Öfteren darauf gedachtet, bei welcher Beladung und welchen Aktionen ich mehr Sprit verbrauche. Mir ist allerdings noch nicht aufgefallen, dass das, was so oft behauptet wurde, irgendeinen Wahrheitsgehalt hat, nämlich die Aussage, dass man mit vollem Tank aufgrund des höheren Gewichts mehr Sprit verbraucht.
Mein Spritverbrauch steigt in der Tat, wenn ich die Klimaanlage laufen lasse, aber bei einem vollen Tank habe ich denselben Durchschnittsverbrauch wie bei einem zu einem Drittel befüllten Tank. Und die Differenz des Füllgewichts ist bei einem 60-Liter-Tank ja tatsächlich gar nicht mal so gering, ich sollte also eigentlich durchaus bemerken, dass ich nur 20 Liter spazieren fahre, anstatt eben 60 Litern. Aber das macht sich weder beim Momentanverbrauch noch beim genaueren Durchschnittsverbrauch irgendwie bemerkbar, weshalb ich tatsächlich davon ausgehe, dass dieser Gewichtsunterschied keine große Rolle spielen dürfte.
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