Im Edeka beim Geschäftsführer beschweren. Übertrieben?

vom 21.02.2011, 12:03 Uhr

Entschuldige, aber wie bist Du auf die Idee gekommen, Dir von der Bedienung an der Fleischtheke Speck würfeln zu lassen? Ich gehe oft und gern einkaufen und erlebe dort auch hin und wieder skurrile Geschichten. Doch so etwas wie Deine war noch nicht dabei. Wenn Du uns nicht veräppeln möchtest, scheint aber ein wenig Naivität eine Rolle zu spielen, da die Werbung mit als Argument vorgeschoben wurde.

Sicherlich spielt der Ton wirklich eine Rolle und es wurde bereits angesprochen, dass wir nicht dabei gewesen sind, aber dass aufgrund von Deinen Beiträgen ein gewisses Bild entstanden ist. Da kann man schon eins und eins zusammen zählen und sich seinen Teil denken. Aber nun vom Ton abgesehen, ich kann mir vorstellen, dass die Bedienung einfach nur verdutzt gewesen ist und dass sie mit einer solchen Bitte noch nicht konfrontiert wurde.

Ich persönlich käme nicht wirklich auf die Idee, mir von einer Bedienung Speck würfeln zu lassen. Auch bei meinem Metzger würde ich es nicht verlangen, wobei dieser verpackten und gewürfelten Speck auch anbietet. Das höchste der Gefühle ist es, ein Schnitzel klopfen zu lassen, aber das war bisher überhaupt kein Problem und man ist meiner Bitte nachgekommen. Auch "Sonderwünsche" wurden immer freundlich erfüllt.

Dass Du Dich hinterher beim Geschäftsführer beschwert hast, nun ja, mein Ding wäre es nicht gewesen. Wenn die Bedienung wirklich unfreundlich gewesen ist, ist es okay gewesen. Ging es aber nur um den Speck, fände ich es affig. Aber meinst Du, Dir wird beim nächsten Mal gewürfelten Speck von einer Bedienung an der Fleischtheke angeboten? Das würde ich nun zu gern wissen und da wissen wir dann auch, ob die Beschwerde Sinn hatte. Probier's doch mal bitte aus.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Nachzufragen ob eineweitergehende Serviceleistung möglich wäre, zumal wenn ansonsten nichts im Laden los ist und man keine Warteschlange erzeugt, find ich völlig normal. Denn wie sie selbst sagte: Mit den scharfen Messern wäre es schnell ein leichtes gewesen dem Wunsch nachzukommen. Und auf die Theke mit den abgepackten produkten hinzuweisenn ist einfach nur persönliche Dummheit der Verkäuferin. Natrlich kann ich zu den Fertigprodukten greifen, den Supermarkt erfreut dies insofern: Machen das genug Leute sparen sie so die Stelle an der Fleischtheke ein.

Wozu gehe ich zur Fleischtheke eines Supermarkts? Preislich sind die durchaus im gleichen Bereich wie der Schlachter angesiedelt und dessen Speck ist um einiges aromatischer. Ich tue es also, weil ich ohnehin grad da bin und tendenziell zu faul nochmal beim Schlachter Zwischenstation zu machen. Bleibt die Antwort: Weil ich an der Fleischtheke mehr Service bekomme, als bei den abgepackten Waren.

Unfreundliche Behandelung sorgt da denn eher dafür, das ich entweder auf die günstigeren abgepackten Waren zurückgreife - odereben doch zum echten Schlachter gehe. Und mein Geld dann nicht mehr dort im Laden lasse.
Unfreundliche Behandelung durch die Verkäufer ist im übrigen auch ein Hauptgrund weshalb Kunden (besonders wenn sie die Auswahl haben) dann einen Laden auf Jahre hinaus nicht mehr betreten.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Dein Wunsch war wirklich sehr albern, das musst du wohl zugeben, oder? Nur weil es in der Kühltheke gewürfelten Speck gibt, bedeutet das nicht, dass du an der Fleischtheke eines Supermarktes automatisch auch gewürfelten Speck erhältst. Mir wäre es ehrlich gesagt zu blöd gewesen, überhaupt nachzufragen, ob die Verkäuferin den Speck auch würfeln kann. Kaufst du auch Kartoffeln und Mayonnaise und bittest die Angestellten des Supermarktes, dir daraus einen Kartoffelsalat zuzubereiten? Denn den gibt es ja auch im Kühlregal.

Dass Werbung oft nicht viel mit dem realen Leben gemeinsam hat, ist doch keine Neuigkeit. In der Werbung von Edeka wird mit Übertreibungen gearbeitet und das finde ich auch nicht weiter dramatisch. Dir müsste doch klar sein, dass man so etwas nicht ganz ernst nehmen sollte. Wenn ein Verkäufer an der Wursttheke das Fleisch mal auf das Gramm genau abschneidet, ist das einfach Glück. Kleinere Abweichungen von wenigen Gramm sind absolut normal und sollten auch akzeptiert werden. Dass man sich Speck auch problemlos selbst würfeln kann und von einem ganz normalen Supermarkt nicht den besten Service erwarten sollte, ist doch wohl selbstverständlich. Wenn du mehr Service möchtest, musst du eben nicht im Supermarkt einkaufen, sondern in einem Fachgeschäft. Dann musst du aber auch bereit sein, dafür etwas mehr zu bezahlen als im günstigen Supermarkt. Letztendlich hat die Frau dir den Speck doch sogar noch geschnitten, oder? Das hätte sie wirklich nicht tun müssen.

Ich erwarte auch freundliches Personal wenn ich in den Supermarkt gehe und bisher war das bei Edeka meistens auch kein Problem. Muffelköpfe erlebe ich eigentlich nur bei Discountern, so dass ich dort auch nicht gerne hingehe - unter anderem eben auch wegen der mangelhaften Kundenorientierung der Mitarbeiter. Allerdings erwarte ich keinen überragenden Service. Ich will schließlich einfach nur einkaufen und in einem Supermarkt benötige ich nun wirklich keinen großen Service.

Dass die Verkäuferin nicht allzu freundlich zu dir war, ist natürlich nicht toll, aber ich kann sie eigentlich schon verstehen. Ich hätte mir an ihrer Stelle in der Situation wohl auch gedacht, dass du doch eigentlich selbst in der Lage sein solltest, den Speck zu würfeln. Dennoch sollte man als Verkäufer immer freundlich bleiben, auch wenn der Kunde noch so alberne Wünsche hat. Eine kleine Anspielung an deine Unfähigkeit, Speck zu schneiden, wäre vielleicht noch drin gewesen, zumindest wenn du die Geduld der Verkäuferin arg strapaziert hättest. Dass du sogar zum Geschäftsführer gegangen bist, finde ich von deiner Seite auch ziemlich überzogen, aber manche Leute brauchen einfach das Gefühl, sich mal ordentlich beschwert zu haben - selbst wenn es nicht viel zu beschweren gab. Falls die Verkäuferin wirklich sehr unfreundlich oder gar frech war, wäre eine Beschwerde sicher verständlich, dein Eröffnungsposting lässt allerdings nicht darauf schließen. Dass der Geschäftsführer dir schließlich Recht gegeben hat, heißt aber nichts. Er will dich als Kunden nicht verlieren und wollte dich sicher auch schnell raus haben, da solche Gespräche natürlich lästig sind. Dass er freundlich war, heißt nicht, dass er wirklich deine Meinung teilt, sondern lediglich, dass er sich kundenorientiert verhalten kann - scheinbar im Gegensatz zu seiner Mitarbeiterin.

Ich würde mich immer dann beschweren, wenn eine Situation wirklich unzumutbar erscheint. In dem von dir geschilderten Beispiel hätte ich mich nicht beschwert, allerdings wäre ich auch nicht auf eine so seltsame Idee gekommen, überhaupt zu fragen, ob man mir meinen Einkauf auch noch zurecht schneiden kann.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass man hier zwischen zwei Dingen unterscheiden sollte, auch wenn die in der Realität gleichzeitig auftraten. Zum einen der, zugegeben recht eigenwillige, Wunsch, den Speck eben noch geschnitten zu bekommen und zum anderen die geschilderte Unfreundlichkeit der Verkäuferin.

Zum ersten muss ich sagen, dass ich es aus der Theke unseres Edeka vor Ort kenne, dass da schon eine Menge an Service geboten wird und man vieles schon topf-, pfannen- oder ofenfertig bekommt. Aber andere Dinge eben nicht. Dann ist es auch die Frage, wie man denn den Wunsch äußert. Wenn man klar sagt, dass man gewürfelten Speck kaufen möchte ist das was anderes, als wenn man erst eine bestimmte Menge Speck wünscht und dann erst den Wunsch äußert, das Ganze möge bitte geschnitten sein.

Der zweite Punkt ist sicher die Unfreundlichkeit, die aber auch aus der Tatsache herrühren kann, wie man denn die Verkäuferin anspricht. Klar ist der Kunde König, aber die Verkäufer sind nun mal die Kaiser. Auch wenn sie nicht unfreundlich sein dürften, erlebe ich es selbst immer wieder, dass manche Kunden denken, sie hätten Narrenfreiheit und da verstehe ich es schon, wenn diese Kunden einmal zurecht gewiesen werden.

Na und, dass der Geschäftsführer klein bei gab, das ist wohl eher eine Geste der Kulanz als der wirklichen Einsicht gewesen. Das kenne ich aus meiner Firma auch, dass da der eine Bereichsleiter eher bereit ist seine Mitarbeiter in Schutz zu nehmen und sie gegen unberechtigte Angriffe in Schutz nimmt, dem Kunden aber auch das Gefühl gibt, im Recht zu sein. Ich selbst habe in vergleichbaren Situationen noch nie den Geschäftsführer verlangt, weil ich eine Absage auf eine solche doch ungewöhnliche Bitte einfach akzeptiere.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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