Bewerbung für ein Praktikum während des Studiums

Für mein Masterstudium muss ich noch ein 3-monatiges Praktikum in einem papierverarbeitenden Betrieb machen. Meine Frage ist nun, wie ich mich dort am besten bewerbe, denn eine Standardbewerbung, so wie man sie für Aushilfsjobs oder ähnliches schreibt, passt hier überhaupt nicht. Zur Info: Es handelt sich um ein Pflichtpraktikum bei dem ich verschiedene "Arbeits-und Prozessabläufe" abdecken muss.

Kann ich dann auch einfach die Praktikumsordnung von meiner Uni anhängen, oder kommt das eher blöd? Habe halt keine Lust, am Ende in irgendeinem Unternehmen mein Praktikum zu machen, dass mir dann aber wieder nur teilweise oder gar nicht anerkannt wird.

Klar kannst du dich auch für so ein Praktikum mit einer ganz normalen Bewerbung bewerben. Ein Bewerbungschreiben und einen Lebenslauf. Die Praktikumsordnung würde ich nicht anhängen, sondern dir einfach die wichtigsten Punkte herausschreiben und diese bei einem Bewerbungsgespräch zur Sprache bringen und dort klären, ob sie erfüllt werden. Wieso sollte deiner Meinung nach eine normale Bewerbung nicht angemessen sein? Eine Bewerbung mit Lebenslauf und Bewerbungsschreiben wirst du später auch für Jobs schreiben und sogar dort "reicht" das. Ich würde noch dein Abiturzeugnis mit anhängen, damit der Betrieb dich einschätzen kann und dich dann einstellen kann. Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Bewerbung.

Danke schonmal für die flotte Antwort. Ich habe mich glaube ich, aber nicht präzise genug ausgedrückt. Meine Praktikumsordnung ist ca. 2,5 Din A4 Seiten lang und da steht wirklich ins Detail genau, was ich machen muss. Ein weiteres Problem,was ich mit der Bewerbung sehe, ist dass sich alle Unternehmen weiter weg befinden (ca. 400-500km) und ich nicht "einfach mal kurz" für ein Bewerbungsgespräch oder eine Erklärung meiner Praktikumsordnung dorthin fahren kann (da ich vor allem keinen Führerschein habe).

Kann ich das irgendwie in das Bewerbunggsschreiben/Anschreiben schreiben, oder ist es vielleicht schlauer, zuerst den telefonischen Kontakt mit den Unternehmen zu suchen?

Ich würde es auf keinen Fall in der Bewerbung zur Ansprache bringen, das lässt das Unternehmen denken, dass du es nicht für kompetent genug hälst. Ob du um ein Vorstellungsgespräch herum kommst, wage ich generell zu bezweifeln, die Firma möchte auch wissen auf was sie sich einlässt, wenn sie dich drei Monate lang bei ihnen Praktikum machen lässt.

Wie schon gesagt, du solltest dir die wichtigsten Punkte aus deiner Praktikumsordnung heraus schreiben und die dann mindestens telefonisch klären. Wie möchtest du denn bei den Firmen ein Praktikum machen, wenn du nichteinmal zum Vorstellungsgespräch dort hin fahren kannst?

Während des Praktikums wollte ich eventuell in einem Hostel oder einer Pension in der Nähe wohnen und da wäre es kein Problem dann täglich zur Arbeit zu erscheinen. Allerdings muss ich sagen, dass es mir als Student auch nicht möglich ist, so einfach mal für ein Bewerbungsgespräch (vielleicht bleibt es auch nicht bei einem) 100€ für ein Bahnticket hinzulegen. Und wenn jetzt die Antwort kommt "Dann mach halt nen Führerschein", auch für diesen habe ich nicht das nötige Geld geschweigedenn für ein Auto. Hat vielleicht jemand bereits Erfahrungen mit einer telefonischen "Fern-Bewerbung"?

Vor einem Praktikum kenne ich es eigentlich immer so, dass man mal anruft und sich erkundigt, ob die Firma überhaupt Praktikanten einstellt und ob das zum gewünschten Zeitraum überhaupt möglich ist oder ob das nicht geht (weil beispielsweise der Betrieb da gerade geschlossen hat). Deswegen kannst du bei diesem Telefonat doch gleich den Rahmen klären und die Anforderungen an das Praktikum durchgehen und fragen, ob das so möglich ist. Danach schickst du einfach normal eine Bewerbung.

Die Praktikumsordnung würde ich an die Bewerbung nicht anhängen. Die liest sich doch eh kein Mensch durch. Du kannst ja die wichtigsten Punkte herausarbeiten und auf ein extra Blatt unter "Anforderungen" schreiben oder aber das Ganze direkt per Telefon absegnen lassen.

Ich gehe mal davon aus, dass du nicht die Erste bist, die ein solches Praktikum machen muss. Von daher kann ich mir schon mal vorstellen, dass die Firmen ganz genau Bescheid wissen, ob sie dir einen Praktikumsplatz anbieten können, der dann auch von der Uni anerkannt wird.

Ich würde einfach eine ganz normale Bewerbung schreiben (mit allem was dazu gehört) und im Anschreiben dann erwähnen, dass du dieses Praktikum für das Studium brauchst. Das kann man ja auch so formulieren, dass es zwar klar wird, dass es sich um ein Pflichtpraktikum im Rahmen des Studiums handelt, aber es trotzdem nicht als "notwendiges Übel" ansiehst. Du musst dann halt reinschreiben, warum genau du gerade in diesem Unternehmen das Praktikum absolvieren möchtest.

Die Praktikumsordnung würde ich auf keinen Fall anhängen. Und ich würde auch nicht erwähnen, dass du nicht zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen kannst, weil du keinen Führerschein und kein Geld hast. Dann kannst du davon ausgehen, dass du deine Bewerbung gleich wieder zurückgeschickt bekommst.

Wenn du nun also eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommst, würde ich diese auch annehmen. Wenn man sich frühzeitig um ein Ticket für die Bahn kümmert, kann man diese schon für 30 € bekommen. Heutzutage muss man mobil sein und wenn man keine Führerschein bzw. kein Auto hat, muss man halt andere Wege in Kauf nehmen. Wenn man das nicht macht, hat man schlechte Karten.

Bei einem Vorstellungsgespräch können dann die notwendigen Fragen geklärt werden, nämlich ob du in diesem Unternehmen dort ein Praktikum in dem Umfang machen kannst, das für dein Studium erforderlich ist.

Alternativ könntest du - bevor du dich bewirbst - in dem Unternehmen anrufen und nachfragen, ob ein solches Praktikum, wie du es absolvieren musst, überhaupt möglich ist. Wenn das so ist, kannst du auch danach noch die Bewerbung losschicken und dich auf das Telefonat zu beziehen.

Ich würde mich da ehrlich gesagt ganz normal bewerben wie für einen normalen Minijob auch. Mittlerweile ist es aber so, dass Pflichtpraktikanten deutlich beliebter sind als freiwillige Praktikanten, weil die Pflichtpraktikanten nicht unter das Mindestlohngesetz fallen. Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass viele Unternehmen und Chefs sich total abgeschreckt fühlen, wenn man eben kein Pflichtpraktikant ist. Dementsprechend würde ich dieses Detail bei einer Bewerbung für einen Praktikumsplatz durchaus betonen und erwähnen. Das wird sicherlich nicht schaden.