Pappmaché mit Servietten?
Da heute das Wetter einfach nur ekelhaft war, habe ich mit meinem Sohn wieder einen Bastelnachmittag eingelegt. Ich finde es auch richtig toll, dass er langsam aber sicher ein wenig mehr mitmacht und er Gefallen daran findet. In einem anderen Beitrag habe ich schon berichtet, dass ich für Ostern eben aus Pappmaché kleine Osterkörbchen machen möchte.
Es ist zwar noch ein wenig Zeit bis Ostern, aber trotzdem habe ich damit heute schon angefangen, weil ich eben auch mehrere solcher Nester brauche und ich fange generell immer gerne eher etwas früher als später an solche Sachen zu machen.
Nun habe ich mit meinem Schon ein paar Mal schon Bastelarbeiten mit Pappmaché gemacht, allerdings immer mit Seidenpapier. Diesmal habe ich die glorreiche Idee gehabt, dass ich diese Schüsselchen mit Servietten mache, da ich davon noch sehr viele bunte habe, die sich eben für so Osternester sehr eignen.
Die letzten Male habe ich auch jeweils einen selbst gemachten Mehlkleister verwendet. Diesmal war es jedoch ein klassischer billiger Tapetenkleister. Sonst habe ich aber eigentlich alles wie sonst auch gemacht. Die Konsistenz des Tapetenkleisters war auch eher fest und nicht zu flüssig.
Derzeit trocknen die Kunstwerke gerade, aber diesmal dürfte es irgendwie nicht so gut klappen. Die Bastelarbeiten mit Seidenpapier und Mehlkleister sind richtig steif geworden. Viel steifer als so ein Seidenpapier und die Steifheit kam sicher durch den Kleber. Beim Tapetenkleister habe ich eigentlich ähnliches gedacht.
Auf jeden Fall dürften diese Schüsselchen diesmal nicht steif werden. Jetzt frage ich mich, woran es liegt. Liegt es an den Servietten? Kann man mit Servietten kein Pappmaché machen, weil sie eben zu weich sind? Oder liegt es am Tapetenkleister? Aber sonst verwendet man für solche Arbeiten ja auch Tapetenkleister. Ich habe heute zum Glück erst vier solche Schälchen gemacht, eben weil ich es erst einmal abwarten wollte, wie das Endergebnis aussieht.
Derzeit ist das ganze auch noch auf der Unterseite einer Salatschüssel. Die habe ich vorher mit Frischhaltefolie eingewickelt und darauf habe ich dann eben die Serviettenstücke mit Tapetenkleister geklebt. Soll ich jetzt vielleicht doch noch eine Seidenpapierschicht drumherum geben? Oder soll ich so einen Mehlkleister machen und den dann einfach über das Werk pinseln? Oder soll ich gleich neue Schüsseln machen?
Ich habe übrigens sehr wohl mehrere Schichten verwendet, also nur zu dünn ist das Werk nicht. Ich habe sicher fünf bis sechs Lagen übereinander gemacht, weil ich eben extra darauf geachtet habe, dass die Nester nicht zu dünn werden.
Ich mache Pappmache grundsätzlich mit Zeitung. Ich habe es mal mit Zeitungsbeilagen und Werbeblättern oder auch bunten Zeitschriften versucht. Das klappte absolut nicht, weil die den Tapetenkleister nicht aufgenommen haben. Allerdings stabil wurden die Schalen, aber sehr uneben, weil es halt Stellen gab, die von Kleister nicht durch zogen waren.
Ansonsten kann ich mir schon vorstellen, dass deine Arbeit nur mit Servietten nicht fest wird. Davon mal abgesehen, bei mir werden Schalen mit nur fünf bis sechs Lagen auch mit Zeitungspapier nicht wirklich stabil. Ansonsten mach doch morgen einfach mal einen einfachen Test. Ich nehme an der Mehlkleber besteht nur aus Mehl und Wasser oder? Rühr eine sehr kleine Menge an. Lege eine Serviette ein und leg die dann trocken. Dann legst du einen Streifen Zeitung in deinen Mehlkleber und legst auch den Trocken. Die selbe Prozedur machst du mit Kleister. Wenn die Stücke trocken sind, weißt du welche Kombination am festesten wird. Wobei ich die starke Vermutung habe, dass dir Servietten, egal mit welchem Klebematerial du nun arbeitest, nicht fest wird. Zumindest nicht richtig fest.
Trotzdem ist es kein Problem, deinen Servietten trotzdem zu verarbeiten. Entweder schichtest du halt abwechseln mit Zeitung. Was für mich den Vorteil hat, dass man sieht, wie viele Lagen man hat. Oder du machst die Schalen komplett aus Zeitung und beklebst sie zum Schluss mit den Servietten. Ich selbst habe ja eine Zeit lang solche Schalen gemacht. Die habe ich nach dem Trocknen grundiert und dann farbig angemalt und dann ausgeschnittenen Motive aus Servietten aufgeklebt. Das hat wunderbar geklappt. Ach ja ich verwende nur Tapetenkleister und der muss vor allem billig sein.
Ich habe mir gedacht, dass Seidenpapier ja auch nicht wirklich fest ist und so Servietten saugen den Kleister ja prinzipiell auch sehr gut auf. Ich hätte auch noch sehr viel Krepppapier, aber das wollte ich nicht verwenden, weil da die Farbe beim Kleistern irgendwie abgehen würde und das wäre dann wohl nicht so toll wenn sich da alles verschmiert.
Die Schüsseln nur aus Zeitungspapier zu machen habe ich mir vorerst auch überlegt. Dann wollte ich die aber eben nicht extra noch einmal bemalen oder eben nochmal bekleben. Und gerade Osternester dürfen ja schön bunt sein und so sieht es ja eigentlich auch nett aus nur dürfte es eben nicht besonders stabil werden.
Meine Mama hat nächste Woche auch Geburtstag. So habe ich auch gleich aus den übrig gebliebenen roten Servietten ein Herz gemacht. Soll nur eine Kleinigkeit sein, die mein Sohn ihr dann eben gleich am Bahnhof überreichen soll. Das Herz ist inzwischen trocken. Es ist eher nicht so wie die Pappmachésachen mit Seidenpapier, eben viel weicher und hat ein wenig so einen 3D-Effekt, weil die Serviette irgendwie ein wenig aufgequollen ist. Für das Herz ist das sogar sehr passend, aber für die Schüsseln dann wohl eher nicht.
Ich habe mir gerade vorhin gedacht, dass ich morgen einfach zwei bis drei Schichten Zeitungspapier darüber gebe und dann eben noch einmal so eine Serviettenschicht. Das müsste dann hoffentlich ausreichend sein. Davor habe ich übrigens nur Mehl mit Wasser aufgekocht. Mehr war das nicht. Diesmal habe ich eben einen Tapetenkleister genommen. Das war aber ebenfalls der billigste. Es war die Eigenmarke von Obi.
Wie gesagt, du kannst ja deine Servietten zum Schluss, beziehungsweise wenn die Schalen trocken sind aufkleben. Das ist ja kein Problem. Aber ich denke, wirklich fest wird das Ganze nur mit Servietten halt nicht. Und da ich ja auch weiß, dass du knapp bei Kasse bist- Zeitungen kosten nun mal nichts. Hier gibt es regelmäßig kostenlose Zeitungen und wenn ich darauf keinen Zugriff habe, werden halt Abonnenten im Umkreis gefragt. Die sind froh wenn die Zeitungen ihren Papiermüll nicht belastet.
Auf die bereits begonnenen Schalen würde ich einfach Zeitungspapier drüber kleben. Dann war deine Mühe heute zumindest nicht umsonst. Und mit Lack versiegeln wirst du die eh müssen. Egal ob du sie nun nur aus Zeitungspapier machst und bemalst. Damit müssten sich auch abstehende Teile noch befestigen lassen. Ansonsten probiere das einfach mal an dem Herz aus.
Und zum Bemalen mit deinem Sohn. Ich habe die Woche einen tollen Bericht über Fingerfarben gelesen. Einen Testbericht. Testperson war im Endeffekt auch ein Kind im Alter deines Sohnes. Würde ja sicherlich auch toll aussehen.
So, ich bin inzwischen mit den ersten Schalen fertig. Ich habe es wie du mir es geraten hast, dazwischen mit normalem Altpapier gemacht. Das war natürlich kein Problem, weil davon ja zur Genüge vorhanden ist. Die Schalen sind im Endeffekt auch ausreichend stabil und in etwa so, wie ich sie mir vorgestellt habe.
Da ich davon aber doch mehrere brauche, fehlen mir eben noch einige und ich habe inzwischen auch unterschiedliche Varianten probiert. Zunächst einmal eben nur mit Servietten, was eben etwas zu lasch wurde. Dann habe ich eben diese Altpapierschicht dazwischen gegeben, was auch sehr gut geklappt hat. Darüber habe ich dann nochmal Serviettenschichten gegeben.
Bei den Servietten habe ich ein wenig das Problem, dass sie zum einen vor allem in Kinderhänden nicht so schön reißen. Das heißt, wenn mein Sohn mit zwei Jahren so Servietten zerreißt, zerknüllt er sie eher oder es zerfledern irgendwie schon beim Zerreißen die einzelnen Schichten bei den Servietten.
Das Aufkleistern der Stücke ist dann auch etwas nervig, weil so eine Serviette ja aus mehreren Schichten besteht und wenn ich da mit dem Kleister darüberpinsel, dann muss man oft jedes einzelne Stück festhalten, weil sonst lösen sich eben irgendwie die Schichten auf. Ist zuviel Kleister, dann wird alles bald einmal ein Brei. Für Erwachsene durchaus machbar, aber wenn da eben Kleinkinder mitwirken, kann es etwas nervig sein wenn sich da alles so auflöst.
Deswegen habe ich dann auch einen Versuch mit Seidenpapier gemacht. Das habe ich bei zwei Schüsselchen gemacht, die bereits wie oben beschrieben aus Serviette und Altpapier eigentlich schon fertig waren. Nur hat mir eben die Farbkombination nicht gefallen und so wollte ich dann eben auch noch eine Seidenpapierschicht darüber geben. Das klappte soweit auch sehr gut. Problem am Seidenpapier ist, dass einige Farben sehr rasch abfärben und Seidenpapier ist auch nicht gerade besonders günstig. Dafür aber meiner Meinung nach hübsch.
Ich habe mir nun überlegt, die nächste Schüssel nur mit Seidenpapier zu machen, weiß aber nicht wie stabil sie dann wohl werden würde, wenn kein Altpapier dazwischen ist. Gebe ich Altpapier dazwischen um auch ein wenig Seidenpapier zu sparen, brauche ich da aber denke ich auch nicht viel weniger, weil Seidenpapier sehr durchsichtig ist und dementsprechend viele Schichten nötig sind.
Wahrscheinlich wäre es am besten die ganzen Schüsseln wirklich nur mit Altpapier zu machen und sie dann zu bemalen, aber irgendwie würde ich diese Patchworkoptik schon sehr nett finden. Mal sehen, wie die nächsten Schüsselchen werden. Mein Sohn hat inzwischen auf jeden Fall immer mehr Spaß daran und das ist ja das vorrangige Ziel.
Weil du die Serviette komplett klebst, wird das ganze etwas problematisch sein. Denn bei der klassischen Serviettentechnik beim Basteln nimmt man nur die oberste Schicht, wo eben auch das Motiv drauf ist. Wenn man alle drei Schichten nimmt, dann entstehen halt diese Unebenheiten.
Am einfachsten ist halt die Vorgehensweise von LittleSister, indem du die Schale erstmal aus Papier fertigst und am Ende beklebst. Und aus meiner Erfahrung ist das Arbeiten mit Tapetenkleister für die Stabilität besser. Da brauch ich grundsätzlich wesentlich weniger Papierschichten, als wenn ich mit dem Mehlgemisch arbeiten würde.
Ich mache es inzwischen ja auch nur mit Tapetenkleister. Aber wenn ich die Schalen zunächst nur mit Altpapier machen würde und dann wie bei der Serviettentechnik einfach nur die oberste Schicht nehmen würde, dann würde man das Altpapier durchsehen. Also zumindest wäre das bei mir so.
Dann grundiere die Schalen, bevor du die Serviette aufklebst. Oder wenn du das nicht machen willst, dann wäre es eine Variante, wenn du die letzte Schicht mit weißem Papier machst.
Das mit der weißen Schicht würde natürlich gehen. Kann man dafür normales weißes Papier nehmen? Ich hätte noch von meiner Studienzeit Unmengen an Schmierpapier. Aber ich befürchte, dass das eben zu steif ist. Ist ja schon um einiges steifer als so ein Zeitungspapier.
Die Schale schnell mit weißer Farbe oder einer anderen Farbe grundieren ist in meinen Augen echt kein großer Aufwand und ich finde das Ergebnis einfach besser. Theoretisch könntest du natürlich auch hingehen und trennst die Seitenteile der Zeitung ab. Sprich den Rand, der eigentlich unbedruckt ist und nimmst nur die Teile für die äußere Schichte. So schaut auch kein Wort mehr durch.
Zu dem Seidenpapier. Ich kann irgendwie nicht verstehen, warum du so teures Papier benutzen möchtest. Wobei die ich Qualität des Papiers hinsichtlich der Arbeit eher ungeeignet finde. Falls wir denn das selbe Papier meinen sollten. Und die ganze Schale aus dem Papier zu machen, wäre mir persönlich zu teuer. Und da ich weiß das du auch nicht soviel Geld hast, kann ich das erst Recht nicht verstehen. Ich gehe aber mal davon aus, dass du mit Sicherheit mindestens 10 Lagen mit Seidenpapier brauchen wirst, um die Schale nur annähernd so stabil hinzu bekommen, wie mit Zeitung.
Ich habe ja eine Zeit lang meine Schalen auch mit Motiven von Servietten beklebt. Ich gebe zu, ich habe mir bei den meisten Stücken nicht die Mühe gemacht, die Servietten auseinander zu puhlen, sondern habe die komplett genommen. Allerdings war es Fusselarbeit und ich kann nicht verstehen, wie jemand Spaß an Serviettentechnik hat. Das ist aber meine eigene Erfahrung und mein eigener Eindruck für mich im Umgang mit dem Werkstoff. Wer daran Spaß hat, von mir aus.
Generell sollte es aber kein Problem sein, die Servietten vorm Zerreißen auseinander zu trennen. Ich würde die Reißarbeit vielleicht im Vorfeld erledigen und deinen Sohn nur kleben lassen. Wenn er dann mehrere Teile erwischt, ist das in meinen Augen nicht schlimm. Kannst du ja auch wenn es trocken ist, mit ein wenig Leim noch mal fester ankleben.
Zum Leim: Trägst du den mit dem Pinsel auf? Ich habe immer die Finger genommen und als Kind eh. Ich habe das glaube auch so gelernt. Also klar geht das auch mit Pinsel. Aber ich denke gerade für deinen Sohn wäre das Arbeiten mit den Fingern einfacher. Falls er den Leim an den Fingern verträgt. Aber die Finger kommen ja auch beim Arbeiten mit dem Pinsel mit Leim in Kontakt.
Mit einfachem weißen Papier die letzte Schicht kleben wird wahrscheinlich schwierig werden, weil bei Pappmache ja auch der Effekt und die Stabilität dadurch entsteht, dass das Papier mit Leim quasi durchtränkt ist. Und das wirst du bei reinem weißen Papier nur schwer erreichen. Könnte aber mit weißem Seidenpapier klappen. Davon wirst du dann allerdings mindestens zwei Lagen brauchen.
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