Verkäufer dürfen nicht mehr auf Gratissackerl hinweisen?
Ich habe mich heute mit einer Freundin getroffen. Wir waren auch gemeinsam einkaufen, unter anderem waren wir auch beim DM. Dort wird man klassisch bei jedem Einkauf an der Kasse danach gefragt, ob man nicht ein Gratissackerl haben möchte?
Heute war das seltsamer Weise nicht so. Das ist mir direkt aufgefallen, weil ich mir schon öfters schmunzelnd vorgestellt haben, dass die DM-Verkäufer im Traum noch den Ausspruch "Darf es ein Gratissackerl sein?" hören müssten. Der Spruch durfte ja niemals ausgelassen werden!
Beim Verlassen des Geschäftes habe ich eigentlich mehr nebenbei und als Scherz zu meiner Freundin gesagt, dass die Verkäuferin gar nicht mehr den Spruch mit dem Gratissackerl losgelassen hat. Daraufhin meinte sie, dass sie unlängst einen Bericht gelesen hat, dass das Verkäufer aus Umweltgründen nicht mehr machen dürfen. Der Spruch verleitet zu viele, ein Gratissackerl zu nehmen und das schadet der Umwelt. Deswegen dürfen die Verkäufer nicht mehr auf ein Gratissackerl hinweisen.
Beim DM kann ich mir schon vorstellen, dass das stimmt, weil meine Freundin machte mich auch darauf aufmerksam, dass man 10 Extrapunkte bekommt, wenn man eben auf das Plastiksackerl verzichtet. Da ich das eigentlich nie nehme, ist mir das noch gar nicht aufgefallen, aber auf der Rechnung war das tatsächlich vermerkt!
Aber wie sieht es in anderen Geschäften aus? Oft muss man für die Sackerl ja auch etwas zahlen, aber es gibt ja durchaus noch einige Geschäfte, die Sackerl gratis anbieten. Viele Geschäfte wie C&A, H&M, Müller und so weiter machen es ja auch automatisch und fragen gar nicht erst danach. Gibt es also inzwischen eine allgemeine Richtline, dass Verkäufer nicht mehr auf kostenlose Plastiksackerl aufmerksam machen dürfen oder ist das nur beim DM so? Da war sich meine Freundin nämlich auch nicht so sicher.
Im übrigen komme ich aus Österreich und diese Richtlinie gibt es zumindest eben beim DM in Österreich. Es würde mich aber auch interessieren, ob das in Deutschland zumindest in den DM Filialen auch so ist.
tournesol hat geschrieben:Dort wird man klassisch bei jedem Einkauf an der Kasse danach gefragt, ob man nicht ein Gratissackerl haben möchte?
Was ist ein Gratissackerl, beziehungsweise wie würde man dieses Produkt auf Hochdeutsch bezeichnen? Handelt es sich dabei um kostenlose Plastiktüten, die man in Drogeriemärkten oft am Ende der Kassen findet?
Ersteinmal muss ich sagen, dass ich den Begriff Gratissackerl, beziehungsweise Sackerl allgemein total knuffig finde und ersteinmal überlegen was genau du meinst.
Bei uns ist es allgemein auch so, dass auf Plastiktüten nicht mehr hingewiesen wird, wobei man sie ja auch in den wenigsten Geschäften kostenlos bekommt, es sei denn beim Kleidungskauf, da ist eine Tüte immernoch die Regel. Für die Plastiktüten Geld zu verlangen finde ich eigentlich eine Unverschämtheit, an dieser Stelle leidet der Kundenservice. Da sollten sich die Geschäfte lieber Konzepte für umweltfreundliche Tüten ausdenken oder Prämien anbieten, wenn man seine eigene Tasche mit zum Einkauf bringt. Für jede Plastiktüte Geld zu verlangen oder gar noch ganz unverschämt zu fragen, ob man wegen des Regens draußen eine Plastiktüte haben möchte, um das Buch zu schützen, auf die Antwort "Ja, Danke", kommt dann aber, dass sie gerne 30 Cent für ihre Tüte hätten, das finde ich nicht in Ordnung. Normalerweise bringe ich aber auch immer meine eigene Tasche mit zum Einkauf, da passt alles rein und man hat sich auch den Müll, der durch das ständige Einkaufen mit Plastiktüten entsteht, sparen.
Ich habe mich auch erst gefragt was ein "Gratissackerl" sein könnte. Wenn ich im DM bin, werde ich nie auf sowas angesprochen. Ich bin ja im Buchhandel tätig. Plastiktüten sind extrem teuer. Wir Händler bekommen nichts mehr kostenlos und der Tüteneinkauf ist einer der höchsten Posten im Jahr. Kunden die einen bestimmten Einkaufswert überschreiten bekommen die Tüte gratis , auch ohne niedliche Ansage. Ansonsten kosten sie 0,20 Cent.
Ich dachte nicht, dass das Wort Gratissackerl zur Unverständnis führt, aber ihr habt es richtig erörtert, weil ein Sackerl ist eine Tüte. Da dieses Wort für mich jedoch sehr ungewöhnlich klingt, habe ich nicht weiter darüber nachgedacht.
Mir ist natürlich auch klar, dass es von Geschäft zu Geschäft unterschiedlich ist, ob es solche Gratissackerl gibt. Aber mich würde eben in erster Linie interessieren, ob Verkäufer noch darauf hinweisen dürfen, oder ob sie das aus Umweltgründen oder welchen Gründen auch immer eben nicht mehr machen dürfen.
Ich musste ehrlich gesagt schmunzeln. Gratissackerl ist ein total süßes Wort. Und in so Momenten würde ich tournesol gerne mal sprechen hören. Trotzdem finde ich es halt weiterhin schwierig, mit solche Begriffen konfrontiert zu werden. Das ist nicht böse gemeint.
Zum Thema Plastiktüten allgemein. Hier in Deutschland bekommt man so gut wie nirgends mehr eine Plastiktüte einfach so. In Supermärkten und Discountern kosten sie schon lange Geld. Egal für wie viel Geld man einkauft. An sich hat man keine Chance, dass man dort mal eine kostenlose Plastiktüte bekommt.
In den Kaufhäusern fing das in der 80er Jahren an, dass man seine gekaufte Ware nicht mehr in ein Plastiktütchen gesteckt bekam. Bis dahin war es an sich normal, dass man seine Ware bezahlte und die Verkäuferin automatisch die Ware in eine Plastiktüte packte. Wenn man keine wollte, musste man das schnell sagen. Ich kann mich erinnern, dass ich mal bei Karstadt irgendeine Zahnpasta oder ähnliches gekauft hatte. Damals waren die allerdings noch in Kartons verpackt. An der Kasse nahm man mein Geld und schob mir die Ware zu. Ich stutzte und fragte dann, warum es keine Plastiktüte mehr gäbe. Die Antwort der Verkäuferin war damals, dass sie Waren, die eh noch mal verpackt sind, nicht mehr in Plastiktüten packen sollen. An sich für mich auch logisch. Nur wo hin mit einer Tube Zahnpasta im Pappkarton.
In Bekleidungsläden und ähnlichem bekommt man meistens, aber nicht immer eine Plastiktüte. Mittlerweile wird aber in solche Läden gefragt, ob man eine Plastiktüte benötigt. Beziehungsweise wird heute generell anders herum gefragt. Die Frage ist dann eher, ob es auch so geht und es wird von den Verkäufern auf die Tasche geschaut, die man dabei hat. In manchen Läden wird die Frage schon so gestellt und die Verkäufer starren so auf die Tasche, dass es schon suggeriert wird, ach sie haben ja noch Platz. Mich stört das, denn es gibt schon Sachen, die ich nicht einfach in meinen Rucksack schmeißen möchte. Aber in der Regel bekommt man dann auch eine Tüte, wenn man nett was sagt.
In Fachgeschäften, wie Bäckereien und Metzgereien, muss die Tüte meist bezahlt werden. Wobei ich halt aus meiner beruflichen Laufbahn halt auch weiß, dass die Tüten sehr teuer sind. Und an sich weiß man ja auch, dass man zum Bäcker oder Metzger geht und dort mehr kauft und eine Tasche braucht. Also kann man die auch mitbringen. Allerdings haben wir Kunden die einen Großeinkauf gemacht haben auch durchaus die Tüten mitgegeben. Nur wenn jemand für ein paar Cent eingekauft hat und dann noch eine Tüte wollte, mussten wir dann schon schlucken.
Bei DM ist an den Kassen ein Ständer mit kleinen Plastiktüten. Die kann man sich einfach nehmen. Ich verpacke meistens die Shampooflaschen in den Tütchen, aus Sorge die könnten auslaufen. Ganz richtig ist das sicherlich nicht, denn ich könnte mir ja auch Tüten mitbringen. Allerdings finde ich die Größe für manche Sachen einfach praktisch. Als Einkaufstüte kann man die allerdings nicht benutzen. Die sind kaum größer als ein DIN A 5 Blatt.
Auch Wal Mart hatte lange Zeit an den Kassen Ständern mit Plastiktüten. Die waren nicht sonderlich stabil, aber sie taten ihren Dienst. Irgendwann bekam man die kostenlosen Plastiktüten nur noch auf Nachfrage. Viele Kunden hatten sich wohl immer sehr viele Tüten einfach so mitgenommen.
Als ich die Beitragsüberschrift gelesen habe, dachte ich an Kundenpräsente, die es ja gelegentlich bei DM gibt. Ich fragte mich erst mal, warum ich von der Aktion noch nichts gehört habe. Es verwundert mich allerdings, dass in den unterschiedlichen Ländern so unterschiedlich gehandelt wird. Wie gesagt hier wird nie gefragt, ob man eine Plastiktüte braucht. Und die kleinen Tütchen hängen dort zur Selbstbedienung.
In unseren dm Märkten in der Umgebung wurde ich bisher noch nie gefragt, ob ich eine Gratis Tüte haben möchte. Diese sind an einem Gestell am Ende der Kasse aufgehängt, so dass man dort seine Waren einpacken kann, wenn man bereits bezahlt hat und die Kassiererin schon den nächsten Kunden abkassiert.
Ich habe auch bisher nichts davon gehört, dass man 10 Extra Punkte erhält, wenn man auf die Gratis Tüte verzichtet. Allerdings halte ich das für eine gute Idee und würde mir dann lieber eine eigene Tasche mitnehmen und die Extra Punkte kassieren.
Ich war nun schon seit Jahren sehr häufig in Österreich und das nicht nur in reinen Urlaubsgegenden. Dort war ich dann auch in ganz normalen Märkten, unter anderem auch dm, und dort wurde mir nur selten (also bei größeren Einkäufen) eine Gratistüte angeboten. Ansonsten wurde nur auf Nachfrage auf die kleineren Tüten verwiesen, wie sie auch aus deutschen Landen bekannt sind.
Dass vermehrt auf Plastiktüten verzichtet wird und diese auch nicht mehr explizit angeboten werden, ist ein Trend, der sich weltweit durchzieht. Dass das erst jetzt in Österreich ankommt, liegt vielleicht auch an der Mentalität. Zumindest aus Italien ist mir bekannt, dass man sich dort vehement gegen ebensolche Bestrebungen wehrt.
Im Gegensatz zu LittleSister kenne ich es eher nicht, dass man in Metzgereien und Bäckereien die Tüten bezahlen muss. Klar wissen die meisten Stammläden, in denen ich einkaufe, dass ich in der Regel auf eine Tüte verzichte. Aber gerade in der letzten Woche habe ich schnell unterwegs eingekauft und habe die Tüte kostenlos und ungefragt bekommen. Auch sonst bekomme ich in den meisten Geschäften, in denen ich einkaufe kostenlos und ungefragt eine Tüte; da muss ich schon sehr sein, wenn ich das nicht möchte.
Da ich bei nur wenigen und ausgewählten Bonusprogramm mitmache, wäre es für mich übrigens kein Anreiz bei einem Verzicht zusätzliche Punkte zu bekommen. Zu Bonusprogrammen habe ich aber ohnehin meine eigene Meinung, die hier zu weit vom Thema wegführen würde.
Hier in Deutschland ist es schon weniger mit den Tüten- und Taschenangeboten geworden. Beim dm liegen wie schon erwähnt die kleinen Tüten am Ende der Kasse. Ich weiß gar nicht, ob sie überhaupt nich große Tüten im Angebot haben und ob die dann umsonst sind. Aber ehrlich gesagt finde ich es schon richtig, dass man für Tüten bezahlen muss. Plastiktüten sind nun mal nicht gerade umweltbewusst.
Kostenlose Plastiktüten kenne ich je nach Einkauf noch von diversen Nonfoodläden. Da kommt es aber darauf an, wie groß der Einkauf geworden ist. In einem Lebensmittelmarkt weiß man ja in der Regel, wieviel man letztendlich einkauft und hat entsprechende Taschen oder auch Körbe dabei. Positiv hervorheben möchte ich allerdings den Marktkauf. Dort gibt es an der Kasse kostenlose Papiertüten, die auch recht viel unterbringen können! Man kann dann zu Hause die Papiertüte weiterverwenden.
Wenn der Einkauf nun größer geworden ist und ich habe nichts dabei, schaue ich mich im Vorraum des Supermarkts oder im Supermarkt direkt um, ob es nicht einen Karton gibt, der für mich ideal ist. Allerdings war das diese Woche nicht der Fall und ich habe mir dann einen Stoffbeutel an der Kasse gekauft.
Ende dieser Woche musste ich meine Großbestellung in der Apotheke einkaufen. Ich habe leider nicht daran gedacht, von zu Hause einen entsprechenden Beutel mitzunehmen. Aber netterweise hat mir der Apotheker einen Stoffbeutel mitgegeben, den ich nicht zahlen musste. Gut, ich bin dort Stammkundin und er weiß, dass ich mindestens einmal im Quartal bei ihm auflaufe.
In meinem Stammbuchladen werde ich direkt von dem Händler gefragt, ob ich eine Tüte benötige. Meistens ist es ja nur ein Taschenbuch, was ich mir kaufe. Das passt dann problemlos in meine Umhängetasche, die ich sowieso immer dabei habe. So kann ich ablehnen und habe wenigstens einen kleinen Teil für die Umwelt beigetragen.
So direkt danach gefragt wird man zumindest in den DM-Filialen in Wien, Niederösterreich und Burgenland auf jeden Fall. Das ist bei vielen schon fast ein Running Gag, weil dieser Satz bei vielen Verkäufern schon sehr automatisiert kommt, was ja auch klar ist, wenn sie das bei jedem einzelnen Kunden fragen. Aber ich war auch schon beim einem DM in Tirol und auch dort wurde danach gefragt.
In anderen Supermärkten ist es weniger der Fall, da kommt es nur vereinzelt vor. Ich denke da jetzt zum Beispiel an Müller, wo ich teilweise danach gefragt werde und teilweise geben die Kassiererinnen das Gekaufte gleich automatisch in ein Sackerl. In der Apotheke werde ich auch gelegentlich gefragt, aber da kommt es eben nicht mit dem klassischen Spruch "Darf es ein Gratissackerl sein?". Da wird eher allgemein gefragt, ob ich ein Sackerl brauche. Beim DM war es jedoch schon sehr auffällig, dass die Verkäufer darauf hingewiesen wurden, jeden einzelnen Kunden zu fragen.
10 Extrapunkte für den Verzicht auf so ein Sackerl finde ich gar nicht so schlecht und die nehme ich eigentlich gerne an. In manchen Geschäften sind mir die Punkte auch egal. Beim Merkur brauche ich sie zum Beispiel nicht, aber ich weiß, dass beim DM viele gerne die Punkte sammeln, weil es dadurch zum Teil sehr gute Bonushefte gibt, vor allem für Familien mit Kindern. So kann ich mir schon vorstellen, dass solche Extrapunkte für einige Anlass und Motivation genug sind auf so ein Plastiksackerl zu verzichten.
Auch in Österreich gibt es schon lange den Trend auf Plastiksackerl zu verzichten. Man wird in einigen Geschäften einfach noch danach gefragt, weil es einfach höflich ist. Zumindest ist die Frage nach so einem Sackerl mehr kundenorientiert, als wenn da eine Verkäuferin einfach nur stumm die Sachen über den Laser zieht.
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