Studiengebühren in Hamburg
Studiengebühren ärgern viele, vor allem Solche, die es sich schlichtweg nicht leisten können. Studiengebühren unterteilen Studierende enorm, da die Studiengebühren es schon in gewisser Weise unwahrscheinlicher manchen, dass ein armer Student dort auf die besagte Uni geht.
Studiengebühren wurden meines Wissens und vor allem der Meinung meines Lehrers nach, eingeführt, um Langzeit Studierende davon abzuhalten, die Vorteile, die ein Studentenpass Beispielsweise mit sich bringt, auszunutzen.
Nun haben enorm viele Bundesländer diese bereits abgeschafft. Ich gehöre jedoch zu den armen Menschen, die das Pech haben in einem Bundesland leben, das nicht daran denkt diese abzuschaffen, nämlich Niedersachsen. Ich persönlich freue mich also über jüngste Meldung, nach der nun auch wahrscheinlich in Hamburg diese Gebühren wegfallen werden. Allerdings glaube ich nicht, dass ich in den Genuss freier Bildung innerhalb meiner Studienzeit kommen werde, da die Positionen dort doch sehr Verhärtet sind in meinem Bundesland.
Kann mir hier jemand etwas anders berichten ? Wie findet ihr diesen Marsch gegen die Gebühren, die im übrigen in Hamburg von Spd und Grünen sowie Linken ausgehen?
Fenni hat geschrieben:Studiengebühren ärgern viele, vor allem Solche, die es sich schlichtweg nicht leisten können.
Ärgern ist da vielleicht das falsche Wort. Denn diejenigen, welche keine Gebühren bezahlen (also die, die nicht studieren), hätten nichts davon sich zu ärgern und die die Gebühren bezahlen sehen hier vielleicht nur einen Posten, welcher anders besser anzulegen wäre. Das man sich das Ganze nicht leisten können soll, ist ein schwieriges Argument. Schließlich gibt es doch die ganzen Kreditangebote der Kreditanstalten! Hier kann man also höchstens damit argumentieren, dass sich manche Menschen nicht trauen, ihr Berufsleben vermutlich mit einer hohen Schuldenlast zu beginnen.
Fenni hat geschrieben:Studiengebühren unterteilen Studierende enorm, da die Studiengebühren es schon in gewisser Weise unwahrscheinlicher manchen, dass ein armer Student dort auf die besagte Uni geht.
Wenn man sich schlicht mal die Zahlen und Verteilungen der Schichten an den Universitäten anschaut, dann hat sich da nicht viel geändert, als die Gebühren schon einmal abgeschafft wurden. Es war schon immer so, dass diejenigen, die sich von Haus aus mehr Leisten können, eher eine akademische Laufbahn einschlagen, als die weniger gut Betuchten. Ende der 60er wurden die damaligen Gebühren zum ersten Mal abgeschafft und es hat keine Schwemme von Arbeiterkindern an den dt. Universitäten zur Folge gehabt! Das liegt einfach daran, dass das vorhandene Geld der Eltern die Chancen nicht erst nach dem Abitur nachhaltig bestimmt.
Fenni hat geschrieben:Studiengebühren wurden meines Wissens und vor allem der Meinung meines Lehrers nach, eingeführt, um Langzeit Studierende davon abzuhalten, die Vorteile, die ein Studentenpass Beispielsweise mit sich bringt, auszunutzen.
Dies war das Feigenblatt, welches zu Beginn der Einführung noch hoch gehalten wurde. Leider wurde in der Diskussion kaum darüber gesprochen, wer welchen Schaden durch den "Missbrauch" der Langzeitstudenten hat und vor allem wie viele denn letztlich betroffen wären. Was danach erstaunlich schnell gegangen ist, war die Aufhebung dieses Vorsatzes und die Einführung von Gebühren für alle. Ob es die Qualität der Lehre letztlich dann auch verbessert hat, ist mehr als umstritten. Und mir sind Berichte (natürlich sehr subjektiv von Gebührengegnern vorgetragen) zu Ohren gekommen, dass sich in den letzten Jahren schlicht gar nichts verbessert hat. Es ist sogar zu Verschlechterungen gekommen, welche aber mit der Hochschulreform (Bachelor/Master statt Diplom) zu tun haben und man dies nicht auf die Gebühren schieben sollte.
Fenni hat geschrieben:Nun haben enorm viele Bundesländer diese bereits abgeschafft.
Ob das wirklich schon "enorm" zu nennen ist, ist vielleicht noch zu klären. Aber hier wurden einfach Absichtserklärungen nach Wahlen umgesetzt und das ist dann letztlich nur begrüßenswert! Immerhin ist die Frage nach Gebühren auch eine politische Frage.
Fenni hat geschrieben:Ich gehöre jedoch zu den armen Menschen, die das Pech haben in einem Bundesland leben, das nicht daran denkt diese abzuschaffen, nämlich Niedersachsen.
Das kann Dir aber letztlich egal sein. Immerhin ist es doch oftmals sowieso so, dass man für das Studium umziehen muss. Und vielleicht ist es bei Dir dann einfach auch egal, ob Du nach Hannover, Göttingen, Osnabrück gehst oder einfach mal nach Hamburg, Berlin oder Saarbrücken. Du bist da nicht an ein Bundesland gebunden!
Fenni hat geschrieben:Ich persönlich freue mich also über jüngste Meldung, nach der nun auch wahrscheinlich in Hamburg diese Gebühren wegfallen werden.
Und richtig freuen könntest Du Dich, wenn Du das auch so nutzen kannst, indem Du versuchst, in Hamburg an eine Universität zu kommen. Sofern Du ein Studium anstrebst.
Fenni hat geschrieben:Allerdings glaube ich nicht, dass ich in den Genuss freier Bildung innerhalb meiner Studienzeit kommen werde, da die Positionen dort doch sehr Verhärtet sind in meinem Bundesland.
Vielleicht zur Aufklärung - sprachlich wie mental: Es ist nicht "Dein Bundesland", sondern das Bundesland, in welchem Du Dich z.Z. befindest bzw. in welchem Du im Moment lebst. Dann ist Bildung nie letztlich "frei". Du wirst Zeiten dafür "einzahlen" müssen, in welchen Du nicht der Lohnarbeit nachgehen kannst und damit Geld verlierst. Und wenn danach eine "normale" Laufbahn folgt, ist es sogar nicht unwahrscheinlich, dass Du den Verlust finanziell nie mehr einholst. Und was die verhärteten Fronten angeht: in Hamburg haben die Grünen mit der CDU regiert, was auch als Unmöglichkeit angesehen wurde und dann doch schnell Realität geworden ist - wenn auch nicht lange erfolgreich. Diese Front kann also schon nach der nächsten Landtagswahl (irgendwann 2013) aufgebrochen sein.
Fenni hat geschrieben:Wie findet ihr diesen Marsch gegen die Gebühren, die im übrigen in Hamburg von Spd und Grünen sowie Linken ausgehen?
Wer für seine Position nicht eintritt, der kann nichts bewegen. Oftmals geht dass dann auch nicht bequem über den Webbrowser oder den Email-Client, sondern man muss sich bewegen und u.U. sogar Ärger mit der Staatsmacht riskieren.
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