Formulierung - Frauen bevorzugt - erlaubt?

Das ist nicht verboten. Es gibt bestimmte Formulierungen, die man regelmäßig bei Stellenausschreibungen findet. Gerade bei Stellenbeschreibungen in der öffentlichen Verwaltung steht, dass Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt werden. Wenn es nicht drin stehen würde, könnte man als Frau anmeckern, dass man nicht ausreichend berücksichtigt wurde.

Es gibt meist zusätzlich noch den Hinweis, dass Behinderte oder ihnen Gleichgestellte bei gleicher Eignung bevorzugt werden. Auch das muss bei Stellenausschreibungen der öffentlichen Verwaltung enthalten sein. Es ist tatsächlich auch so, dass diese bevorzugt werden. Das schreibt das Gesetz so vor.

Das ist natürlich für die anderen Bewerber immer blöd, weil man, auch wenn man überzeugend und gut ist, man dann trotzdem nicht genommen wird. Andererseits muss man auch bedenken, dass Frauen und insbesondere Behinderte bei bestimmten Firmen nur ungern genommen werden. Ich selbst wurde auch schon mal wegen meiner familiären Gebundenheit abgelehnt.

Es kommt immer auf die konkrete Formulierung und auch das ausschreibende Unternehmen an. Im Fall der Bundeswehr ist es nun mal bisher so, dass da die Frauen (noch) in der Minderheit sind und deshalb eben bei Neueinstellungen Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt werden, eben um - wie ToniGard schon schrieb - um die bisher bestehende Unterrepräsentation der Frauen wieder auszugleichen. Das wurde sogar vom europäischen Gerichtshof so bestätigt.

Wenn allerdings Frauen nicht in der Minderheit in einem Unternehmen sind, dann ist die gleiche Formulierung durchaus diskriminierend und sollte daher nicht verwendet werden, eben um einen Rechtsstreit zu vermeiden.