Plagiatsvorwürfe gegen zu Guttenberg
Dem CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg wird vorgeworfen, dass seine Doktorarbeit ein Plagiat ist. Dieser wehrt sich vehement gegen die Anschuldigungen mit den Worten "Der Vorwurf, meine Doktorarbeit sei ein Plagiat, ist abstrus." Er gibt an, er wäre bereit, alles noch einmal nachzuprüfen ob eine der 1200 Fußnoten nicht richtig gesetzt ist und dadurch die Anschuldigungen entstanden. Zu Guttenberg wird unterstellt, dass er einzelne Textabschnitte kopiert habe, und diese nicht korrekt in den Fußnoten als Zitate dargestellt hat.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion sagt dazu, dass kein Politiker gezwungen ist eine Doktorarbeit zu schreiben, aber wenn man eine Doktorarbeit schreibt, dann sollte man auch richtig zitieren.
Karl Lauterbach (SPD Abgeordneter) rechnet damit, dass zu Guttenberg seinen Doktortitel verlieren wird, da es unumstritten ist, dass es sich um ein Plagiat herrscht während zu Guttenberg sich gegen die Vorwürfe wehrt. Er habe die Doktorarbeit nach bestem Wissen und Gewissen angefertigt.
Wie seht ihr die Sache? Was sollte passieren wenn es sich wirklich um ein Plagiat handelt?
Karl Theodor zu Guttenberg hat es heute wirklich nicht leicht. Erst die Bundeswehr-Skandale, dann die Gorch Fock-Affäre und nun die Vorwürfe zu seiner Doktorarbeit. Es scheint, als wolle man ihn doch irgendwie aus seinem Amt bringen, wenn man die Ereignisse Revue passieren lässt.
Sollten die Plagiatsvorwürfe bestätigt werden, sollte von Guttenberg die gleichen Konzequenzen zu verspüren bekommen, wie es bei einem anderen "Normalsterblichen" der Fall wäre. Aber ehrlich gesagt tut er mir schon ein wenig leid.
Er selbst findet diese Vorwürfe abstrus und ich muss sagen, dass ich ihm glaube. Er war vor ein paar Monaten noch der beliebteste Politiker und nun wird nur auf ihm rumgehackt, was ich überhaupt nicht verstehen kann. Ich habe den Eindruck, dass ihm irgendwer ans "Bein pinkeln" will und ich kann mir einfach nicht vorstellen,, dass er seine Doktorarbeit wirklich abgeschrieben hat.
Sicher kann man den Menschen nur vor den Kopf schauen. aber irgendwie tut mit der Mann auch leid und ich glaube, dass er zu Unrecht beschuldigt wird.
Also mein Mitleid mit bekennenden Neoliberalen hält sich doch sehr in Grenzen. Der ist doch nur so beliebt, weil einige in diesem Land doch so gerne wieder einen Kaiser hätten und die Medien ihm weitestgehend hörig sind. Die meisten Menschen denken nicht nach und sehen nicht, was der geölte Prinz eigentlich für eine Gefahr darstellt. Seine Nähe zum Geldadel, seine Verbindungen in die Finanzwelt, das alles wird am Ende für das "gemeine Volk" nicht gut sein.
Nimmt man die Naivität der Menschen, sein Aussehen, das seltsamerweise gerade bei vielen Frauen zieht, seinen tollen Titel und schon hat man den beliebtesten Politiker Deutschlands. Dass er - wie so viele - nur über ein Netzwerk an die Macht gekommen ist, was solls. Die werden jetzt schon die richtigen Strippen ziehen, damit Gutti nichts passiert.
Und wenn der Fall der Fälle eintritt, dann müsst ihr euch keine Sorgen machen. Der geölte Prinz soll 600 Mio. € im Rücken haben. Die Familie gehört zu den 300 reichsten des Landes. Und kein Mensch weiß so richtig, wie dieses Vermögen zustandegekommen ist. Also das wird schon wieder. Wir müssen uns wirklich keine Sorgen machen.
Da sieht man mal, dass es Leute, die in der Öffentlichkeit stehen, auch nicht immer leicht haben. Denn ich könnte wetten, dass in fast jeder zweiten Doktorarbeit (Diplomarbeit oder was auch immer) solche Fehler sind. Nur interessiert das bei den meisten Leuten halt keinen.
Wenn es nun stimmt, dass die halbe Arbeit einfach nur kopiert ist, wäre das schon ein Unding, aber erst mal würde ich diese Anschuldigungen nicht überbewerten.
Also SuperGrobi, das wirst du sehen. Der Schwarm ist nämlich längst unterwegs und sammelt Fundstellen. Und die Kollaborateure finden. Ich bin mir sicher, wenn das so mit dem Internet weitergeht, werden sich das die Mächtigen bald nicht mehr gefallen lassen.
Natürlich wird überall ein bisschen geschummelt - von uns allen. Aber wenn man so in der Öffentlichkeit steht, dann ist es halt ein bisschen öffentlicher als bei anderen Menschen. Vor allem bei jemandem, der sich immer als völlig integer präsentiert. Er predigt doch ständig selbst Würde und Anstand rauf und runter. Nun soll er mal zeigen.
Aber ist es nicht schön, auch die 'Großkopferten' kochen nur mit Wasser. Er wird es Aussitzen und das Volk wird es ihm als Lausbubenstreich durchgehen lassen. Er hat nicht den Anstand einer Frau Käßmann, der einfachen Frau aus dem Volke. Der Spiegel hat auch mal gute Seiten zu bieten. Eine tolle Gegenüberstellung,damit man sich ein Bild machen kann.
Ich bin der Meinung, dass zu Guttenberg die gleichen Konsequenzen zu spüren bekommen müsste, wie jeder andere auch, der derartige Textabschnitte abkupfert und dieses nicht mit Fußnoten kenntlich macht. Wenn es sich herausstellen sollte, dass zu Guttenberg nachweislich eklatante Textstellen nicht als fremdes Textgut gekennzeichnet hat, dann habe ich da auch kein Mitleid. In dem Fall wäre das ja nicht "nur" ein kleines Essay innerhalb eines Seminars sondern eine Doktorarbeit, mit der man einen Titel verliehen bekommt.
Ich kann mir auch schwer vorstellen, wie so etwas versehentlich passieren soll, dass solch eklatante Textstellen (ein echt interessanter Link übrigens, den ToniGard da gepostet hat) nicht ausreichend mit Fußnoten versehen worden sind. Das ist etwas, das man von Beginn des Studiums an immer wieder eingetrichtert bekommt wie wichtig es ist seine eigene Argumentation mit Aussagen in anderen Werken zu untermauern, und dass man diese dann ausreichend als Zitate oder Meinungen anderer kennzeichnet. Das "vergisst" man eigentlich nicht und wenn dann weiß Gott nicht so oft und in dem Umfang, wie es in der Doktorarbeit von zu Guttenberg laut des Spiegel-Links ersichtlich ist. Ich kann es mir jedenfalls nicht recht vorstellen, dass zu Guttenberg da so schusselig gewesen sein soll.
Ich habe im Studium auch einige Hausarbeiten in Politikwissenschaften geschrieben und wenn ich andere zitiert habe, habe ich sofort sämtliche Fußnoten gesetzt, eben damit ich auf der sicheren Seite bin und bei einer Abschlussarbeit achtet man da eigentlich doppelt drauf. Wie gesagt, ich will ihn nicht sofort verurteilen solange es nicht zweifelsfrei bewiesen ist, dass es sich bei Teilen seiner Doktorarbeit wirklich um Plagiate handelt, aber nach den gezeigten Beispielen, fällt mir selbst kaum ein rechtfertigendes Argument ein, dass er da noch vorbringen will. Die Textstellen sind ja bis auf ein zwei Wörter komplett identisch, wenn man dem was der Spiegel da veröffentlicht hat, Glauben schenkt. Ich bin wirklich gespannt, wie das ausgehen wird für ihn.
Ich bin nun weder ein Fan von zu Guttenberg noch von seiner Partei und ich finde auch nicht, dass er überragend gut aussieht, aber trotzdem ärgert es mich irgendwie, dass dieses Thema jetzt so breitgetreten wird. Wer kam überhaupt auf die Idee, diese Doktorarbeit herauszuzerren und durchzulesen? Diese Information habe ich bis jetzt nirgends gefunden. Ich muss sagen, dass ich es ziemlich niederträchtig finde, das für den Wahlkampf zu instrumentalisieren.
Soweit ich informiert bin, soll doch jetzt erst einmal überprüft werden, was an dem Vorwurf überhaupt dran ist. Sollte es tatsächlich stimmen, dann vermindert es natürlich seine Glaubwürdigkeit und es kann üble Folgen für ihn haben, was ich auch richtig finde. Es bleibt die Frage, ob ein Politiker zwingend einen Doktortitel braucht. Ich meine, wir haben einen Außenminister, der nicht einmal Englisch kann.
Aber mir ist natürlich auch klar, dass es hier nicht nur um den Doktortitel, sondern vor allem um das Vertrauen in zu Guttenberg als Politiker geht. Trotzdem denke ich, man sollte erst einmal abwarten, was bei der Untersuchung letztendlich herauskommt.
Obwohl ich diesen Menschen ja so gar nicht leiden kann, habe ich das ganze erst mal neutral gesehen.
Ich halte es schon für möglich, dass man mal eine Fußnote bzw. Quellenangabe vergisst und er hat seine Doktorarbeit ja auch in einem Fach geschrieben, wo es nicht darum geht eigene Forschungsergebnisse zu produzieren, sondern sich mit schon vorhandenen Texten auseinander zu setzen. Da hat man schnell einen ganzen Berg von Papier und kann schon mal den Überblick verlieren.
Mir ist es selber auch mal passiert, dass ich mit meiner eigenen Formulierung extrem nah an das heran kam, was ich vorher in einem Buch gelesen hatte. Ich habe die Passage nicht abgeschrieben, aber irgendwie hat sich der Wortlaut wohl in meinem Gedächtnis festgesetzt gehabt. Zum Glück ist mir das aber selber aufgefallen.
Nachdem ich nun allerdings die Gegenüberstellung auf spiegel.de gesehen habe kommen mir doch schon arge Zweifel an der Aufrichtigkeit von Guttenberg. Denn das sind doch schon arg viele Textstellen, die man nicht mehr so einfach mit vergessenen Fußnoten oder Formulierungen, die zufälligerweise sehr ähnlich sind, erklären kann.
Eigentlich würde ich sagen, dass das ein klarer Grund für einen Rücktritt ist, weil so jemand nicht mehr glaubwürdig ist, aber für mich sind Politiker eh nicht glaubwürdig und da spielt es dann auch keine Rolle, ob jemand als Student abgekupfert hat oder nicht. Das kann ich sogar eher nachvollziehen als wenn jemand während seiner Amtszeit bewusst die Unwahrheit sagt, was ja auch oft genug vorkommt.
Wo das alles herkommt? Nach ansicht der Konservativen wiegt das natürlich schwerer als alles andere. Es kommt nämlich aus der linken Schmutzecke. Da wird dann nicht mehr KT hinterfragt, sondern die Quelle diskreditiert bis zum Erbrechen. Wie so etwas dann aussieht und wie diese konservative Ecke das beurteilt, das kann man hier bewundern. Die noch nicht erschienene Februar Ausgabe der Zeitschrift 'Kritische Justiz' (Nomos Verlagsgesellschaft) in der der unter obigem Link angesprochene Bremer Jurist Andreas Fischer-Lescano eine Rezension geschrieben hat, war heute für kuze Zeit unter DieTagesschau.de zu finden, wurde dann aber wieder rausgenommen. Nun vergisst das Internet aber so schrecklich wenig. Wer also möchte, der findet die Druckfahne, auf dieser Seite (selbstverständlich kein Direktlink zum Dokument).
So wie KT sich bisher geäußert hat, muss man sich natürlich auch fragen, kennt er überhaupt seine eigene Arbeit? Er ist Jurist - wenn auch nur mit 1. Staatsexamen - aber er sollte wissen, was er da getan hat. Weiß er es etwa gar nicht? Schon mit der Einleitung seiner Arbeit hat er einen dermaßen eklatanten Fehler begangen, das musste er wissen. Wie kann man überhaupt neben der Arbeit als Mitglied des Deutschen Bundestages, Sprecher der CDU-CSU-Fraktion für Abrüstung, Nichtverbreitung und Rüstungskontrolle und Obmann der CDU-CSU-Bundestagsfraktion im Auswärtigen Ausschuss noch selber nebenbei eine Doktorarbeit schreiben? Und jetzt prüft seine eigene Uni den Vorgang? Ist das eigentlich so sinnvoll? Denn die würden schließlich auch an Renommee verlieren.
Was ist das für ein herrliches Schmierentheater. Ich stelle mir nur vor, was passieren würde, wenn Oskar der Fontäne so ein Lapsus unterlaufen wäre.
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