Appetitzügler per Imagination

Es gibt eine tolle Methode, seinen Heißhunger auf süße Sachen zu reduzieren. Dafür muss man sich einfach nur vorstellen, z. B. drei Hände voll Kekse nach und nach genüsslich zu vernaschen. Danach soll der Appetit auf Kekse deutlich gezügelt sein. D. h. eine reine Fantasieübung zügelt Heißhunger.

Hintergrund ist eine Studie bei der 3 Gruppen von Probanden unterschiedliche Vorstellungen simulieren sollten. Gruppe 1 wirft Münzen in einen Waschautomaten, Gruppe 2, tut das Gleiche und futtert danach virtuell drei M&Ms, Gruppe 3 wirft wenige Cent in den Waschautomaten und verzehrt gedachte 30 Schokobohnen. Danach konnten sich alle Teilnehmer aus einer echten Schale mit realen Süßigkeiten bedienen, ihnen wurde gesagt, sie würden sich auf einen Geschmackstest vorbereiten.

Das Ergebnis war, dass Gruppe 3 (Schokobohnen) deutlich weniger in die Schale griff, als die anderen beiden Gruppen, die sich im Verhalten nicht unterschieden. Der einzige Haken war, dass sich das Ergebnis nicht auf andere Lebensmittel übertragen ließ. Wurde man auf Käse getestet, wurde zwar weniger Käse gegessen, aber es gab keinen Einfluss auf Schokobohnen. Und man musste die Schokobohnen auch virtuell verspeisen, virtuell anfassen hatte keinen Einfluss.

Der Mensch ist doch irre. Vielleicht sollte man das vor der nächsten Chips Fressorgie wirklich mal ausprobieren.

Quelle: Science 330, S. 1530-1533, 2010

Von solch einer Studie habe ich auch schon gehört. Allerdings muss man auch ehrlicherweiße sagen, dass der Mensch so veranlagt ist, dass er sich das Essen einreden bzw. angewöhnen kann. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass auch diese Methode funktioniert. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass der Mensch sich auch ab und zu einmal etwas "gutes" tun soll und einen Keks essen wenn er gerade darauf Lust hat, denn nur enthaltsam zu leben ist auch nicht gut.

Dies kommt aber wieder alleine auf die jeweilige Einstellung des Menschen an und dessen Bedürfnis nach Süßigkeiten. Jeder Mensch ist im Bezug auf etwas süßes anders. Der eine kann problemlos vor einem Teller mit Süßigkeiten sitzen und der andere muss unbedingt zugreifen, weil ihn sein Schweinehund gepackt hat. Aber so hat die Natur den Menschen angelegt. Damit muss der Mensch leben.