Auslandsstudium? Doch was sagen die Eltern?
Ich beende dieses Jahr mein Abitur mit der Fachrichtung "Biotechnologie und Agrarwirtschaft". Ich wünsche mir schon seit langem das ich im Ausland studieren kann, am liebsten in Oxford. Jedoch weiß ich auch das die Chancen dazu sehr gering sind. Doch ich habe mich dafür sehr angestrengt, jede nochso erdenkliche Möglichkeit ergriffen. Ich spreche 7 Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch, Latein und Italienisch) wobei ich die ersten 5 fließend spreche. Und nun ist das Unmögliche wahr geworden. Ich habe 2 Stipendien zur Auswahl.
Ein Mathestipendium auf der California Institut of Technology (USA) sowie ein Sprachstipendium in Oxford. Für mich wäre die Entscheidung sehr einfach - ich würde nach Oxford gehen. Denn ich liebe es Sprachen zu sprechen und mein Traum ist es Chinesisch zu lernen. Jedoch habe ich in Deutschland keinen Lehrer gefunden, welcher mir am Ende ein Zertifikat austellt, welches beweist das ich diese Sprache kann. Ich könnte schon nächstes Semester anfangen, sie würden sogar die Anreise bezahlen. Doch nun kam der Schock.
Meine Eltern blocken voll ab. Sie meinen das ich mit meinen 17 Jahren zu jung sei. Sie wissen das sie mir die Zukunft damit verbauen, denn wieviele in meinem Alter beenden das Abitur mit 1,0? Ich weiß nicht mehr weiter. Ich habe alles erdenkliche probiert. Nun hoffe ich das ihr einen Rat wisst. Ihr habt vllt. auch Kinder. Was wäre bei euch die beste Methode, mit der eure Kinder euch überreden könnten?
Erstmal herzlichen Glückwunsch dazu, dass du so eine Chance angeboten bekommen hast! Ich denke da ist durchaus Respekt angebracht, da - wie du selbst sagtest - die Chancen sehr gering sind. Wo wir dann auch bei deinem Problem wären. Ich habe ehrlich gesagt keine Kinder, kann mich also schlecht in die Situation deiner Eltern versetzen. Allerdings finde ich es grade schockierend, dass deine Eltern dir eine solche Möglichkeit verwehren wollen.
Mag ja sein, dass 17 Jahre noch recht jung erscheinen, aber in Anbetracht dessen was du schon erreicht hast, sollte man ja davon ausgehen dass du für dein Alter schon recht erwachsen (oder reif) und vernünftig bist (davon gehe ich jetzt einfach mal aus). Darfst du denn ohne die Erlaubnis deiner Eltern gar nicht nach Oxford gehen? Welche Argumente haben sie angebracht, warum du nicht gehen solltest?
Ich denke dass es im Moment nur eine Möglichkeit gibt, und zwar die, nochmal in Ruhe mit deinen Eltern darüber zu reden und versuchen ihnen klar zumachen, was das für dich bedeutet und welch Möglichkeit du da angeboten bekommst, von der soviele träumen.
Hallo,
danke für die schnelle Antwort. Ja, leider ist es so, dass ich nur nach Oxford darf mit der Erlaubnis meiner Eltern. Das kommt daher das ich noch Minderjährig bin. Meine Eltern bringen immer wieder die selbern Argumente:
Du bist zu jung! Du bist unser einzigstes Kind und wir wollen nicht das so viele Kilometer zwischen uns sind! Ich könnte genauso gut hier studieren. Im Prinzip wissen beide, dass sie mir damit eine riesen Chance verbauen.
Aber sie lassen sich einfach nicht überreden.
Wenn gar nichts hilft, wirst du wohl warten müssen, bis du 18 bist und ohne Erlaubnis nach Oxford kannst. Sag deinen Eltern doch, dass du das machen wirst, wenn sie es dir vorher nicht erlauben. Aber du wirst so oder so hingehen.
Ich verstehe nicht, wie deine Eltern dich nicht dabei unterstützen können. Natürlich ist es schwierig, wenn das eigene und dazu noch einzige Kind so weit weg ist, aber dass sie dir damit deine Zukunft verbauen, ist ziemlich egoistisch von ihnen. Und du bist schließlich nicht am Ende der Welt, sondern "nur" in Oxford. Natürlich könntest du auch in Deutschland studieren, aber wenn es nun mal dein Traum ist, nach Oxford zu gehen und du lange dafür gearbeitet hast, würde ich dich als Elternteil unterstützen, so schwer es mir auch fallen würde.
Selbst wenn du in Deutschland studieren würdest, kann es gut sein dass du nicht mehr bei ihnen wohnst und man sich eben nicht jeden Tag sieht. Und wie SuperGrobi schon sagte, ist Oxford nicht am Ende der Welt sondern durchaus noch gut zuerreichen.
Ich kann durchaus verstehen, dass es deinen Eltern schwer fällt, dich "gehen" zu lassen, aber trotzdem habe ich null Verständnis dafür, dass sie dir diese Chancen verbocken wollen!
Hast du denn die Möglichkeit das Stipendium noch wahrzunehmen wenn du 18 bist? Wenn ja, würde ich auch vorschlagen dass du deinen Eltern sagst, dass du so oder so gehen wirst, auch ohne deren Unterstützung. Ich würde vielleicht auch nochmal direkt versuchen ihnen klarzumachen, was sie dir da verweigern. Klar, wenn sie dir diese Möglichkeit verbieten, haben sie dich in deiner Nähe, aber zu welchem Preis? Ich würde das meinen Eltern nicht so schnell verzeihen und darunter würde sicherlich auch die Beziehung zu ihnen leiden. Mag sein dass das sehr hart und wie eine Drohung klingt, aber vielleicht wird ihnen dadurch bewusst, wie egoistisch sie handeln.
Ich würde meine Kinder unterstützen und ihnen eine solch geniale Chance nicht verbocken wollen und hätte auch zuviel Angst, dass dadurch die ganze Beziehung zueinander leidet. Denn wie gesagt, würde ich das meinen Eltern nicht so schnell verzeihen und ihnen wahrscheinlich ewig auch vorhalten.
Liebe Melanie,
da es mir bisher nicht so scheint, dass du die verständliche Lage deiner Eltern ansatzweise zu verstehen scheinst, was wirklich an deinem Alter zu liegen scheint, möchte ich dich hiermit ein bisschen aufklären.
Wie du sagst, scheinst du durchaus intelligenter Natur zu sein. Was also spricht deines Erachtens gegen ein Studium an einer deutschen Universität? Mit deinem von dir veranschlagten Schnitt, sowie Sprachkenntnisse, sollte es zumindest auf keiner Uni dieses Landes für dich Hindernisse geben.
Ich glaube du denkst einfach zu wenig über deine Lage nach. Was sind deine Ziele und bist du bereit, dein gesamtes Umfeld dafür liegen zu lassen ? Ich persönlich denke bei Leuten, die unbedingt nach Oxford, Harvard und der Gleichen wollen immer, dass diese Personen unbedingt nichts von ihrem tollen Schnitt vergeuden wollen.
Allerdings sage ich dir jetzt, dass es im Leben noch durchaus andere Komponenten gibt als eine super tolle Ausbildung, die bestimmt einen jeden Arbeitgeber zum Sabbern bringt allerdings noch lange keinen unternehmerischen Erfolg garantiert.
Somit sei dir überlassen, was du tun magst, beachte jedoch, dass deine Eltern bei weitem nicht übergeschnappt oder der Gleichen sind. Sie haben lediglich mehr Lebenserfahrung.
Ansonsten rate ich dir wärmstens an einen Konsens mit den Menschen, die du liebst zu finden, denn keine Ausbildung ist einen Kontaktabbruch wert. Somit ist ein Abwarten und völlig gegen den Willen der Eltern bestrebendes Handeln nicht zu raten.
Du solltest eine andere Lösung finden, dazu solltest du in der Lage sein. Solltest du keinen Konsens finden können, sage ich dir ist es auch zu früh für dich in die weite Welt entlassen zu werden. Dort gibt es so etwas wie den absoluten Weg nicht. Es heißt gehe deinen eigenen Weg, jedoch mache dir klar, was er bewirkt.
Fenni hat geschrieben:Wie du sagst, scheinst du durchaus intelligenter Natur zu sein. Was also spricht deines Erachtens gegen ein Studium an einer deutschen Universität? Mit deinem von dir veranschlagten Schnitt, sowie Sprachkenntnisse, sollte es zumindest auf keiner Uni dieses Landes für dich Hindernisse geben.
Ich denke was dagegen spricht ist soweit klar; es war schon immer ihr Traum und nun hat sie die Möglichkeit! Und diese bekommt nicht jeder. Für mich klingt es so, als hätte sie hart dafür gearbeitet, dass sich dieser Traum eventuell mal erfüllen könnte. Das würde ich auch sicherlich nicht so schnell gegen eine deutsche Uni eintauschen.
Fenni hat geschrieben:Somit sei dir überlassen, was du tun magst, beachte jedoch, dass deine Eltern bei weitem nicht übergeschnappt oder der Gleichen sind. Sie haben lediglich mehr Lebenserfahrung.
Dem würde ich durchaus zustimmen; allerdings kommt es für mich so rüber, als wäre sich melly durchaus bewusst, was sie für ihren Traum aufgeben muss, sonst wäre sie sicher nicht so geschockt darüber, dass ihre Eltern ihr Steine in den Weg legen. Zudem stellt sich die Frage, inwiefern man von der Lebenserfahrung der Eltern in einer solchen Situation profitieren kann. Wenn meine Eltern niemals in einer gleichen / ähnlichen Situation waren, lässt sich schlecht sagen, ob man deren Rat annehmen kann. Zumal die einzige Argumentation der Eltern zu sein scheint, dass sie ihr einziges Kind nicht gehen lassen wollen.
Ich kann halt absolut nicht verstehen, wieso man seine eigenen Träume vernachlässigen sollte, obwohl sie so greifbar sind. Wenn sich Melanie darüber bewusst ist, was sie aufgibt bzw aufgeben muss und ihre Eltern nur daran appelieren ihr Kind in der Nähe zu behalten, gäbe es für mich keinen Grund da nicht hinterher zu sein.
Ich glaube nicht, dass sich das Mädchen vollends darüber im Klaren ist, was sie zu tun versucht. Schon allein der Aspekt, das sie dies schon nicht vorher mit ihren Eltern beredet zu haben scheint, zeugt von Unselbstständigkeit und in dem Falle wäre es für mich als total überraschter Elternteil absolut Pflicht sie zumindest einmal, in eindringlichster Art und Weise, über Alternativen aufzuklären. Meiner Meinung nach wurde da von Anfang auf kommunikativer Ebene etwas falsch gemacht. Die Parteien hätten sich, über ihren offensichtlich schon lange bestehenden Wunsch, schon längst unterhalten haben müssen. Das legt für mich wiederum nahe, dass es vielleicht noch einiger Diskussion hierzu bedarf, bevor beide Parteien ansatzweise zufrieden mit der Lage sein können.
Fazit: Schweigen ist in dem Falle gar nichts und Reden ist Gold.
Weiterhin klang es so, als ob jegliches Studium, außer an Oxford, ihr die Zukunft verbauen würde. Das ist, mit Verlaub gesagt, schlichtweg falsch. Noch ein Anhaltspunkt der mich schließen lässt, dass das Mädchen noch Beratungsbedarf hat. Für mich klingt die Situation aber bei weitem nicht so brenzlig, wie hier dargestellt wird, da die Sommersemester für Neuabiturienten ohnehin erst in einigen Monaten beginnen.
Damit ist noch genug Zeit zur Diskussion und nicht wirklich Eile, außer bei eventuell bestehenden Fristen, von denen wir noch nichts wissen, gegeben. Also noch genug Zeit zum Schnaken. Ich stimme mit dir vollends überein, dass man seine Träume nicht einfach wegwerfen sollte. Ich kritisiere lediglich das zu ungenüge betriebene Konsensfindungsverfahren.
Fenni hat geschrieben:Schon allein der Aspekt, das sie dies schon nicht vorher mit ihren Eltern beredet zu haben scheint, zeugt von Unselbstständigkeit und in dem Falle wäre es für mich als total überraschter Elternteil absolut Pflicht sie zumindest einmal, in eindringlichster Art und Weise, über Alternativen aufzuklären. Meiner Meinung nach wurde da von Anfang auf kommunikativer Ebene etwas falsch gemacht.
Gut, den Aspekt habe ich ehrlich gesagt gar nicht bedacht, und würde dir da auch Recht geben. Die Eltern bei sowas vor vollendete Tatsachen zu stellen bzw zu denken sie wären damit sofort im Einklang, geht natürlich auch nicht. Da würde es jetzt halt darauf ankommen, ob Melanies Eltern davon wussten oder inwiefern darüber schonmal gesprochen wurde.
Fenni hat geschrieben:Weiterhin klang es so, als ob jegliches Studium, außer an Oxford, ihr die Zukunft verbauen würde. Das ist, mit Verlaub gesagt, schlichtweg falsch. Noch ein Anhaltspunkt der mich schließen lässt, dass das Mädchen noch Beratungsbedarf hat.
Ok, da muss ich dir nochmal Recht geben; beim ersten Lesen hatte ich diesen Satz von ihr nicht richtig wahrgenommen bzw kam es für mich so rüber, als wäre sie einfach sehr verzweifelt darüber, dass sie ihren Traum nicht verwirklichen darf. Da wäre es jetzt auch nochmal interessant zu wissen (für mich jedenfalls) welche Alternativen du - Melanie - zu deinen beiden Stipendien hast. Da du selbst sagst, dass die Chance sehr gering war diese zu bekommen, müsstest du dir doch auch anderweitig Gedanken gemacht haben, oder? Und ob bzw welche Art von Kommunikation nun zwischen dir und deinen Eltern stattgefunden hat vorher. Nur um zu verstehen, warum sie so abblocken.
Was mir grad noch zu Chinesisch lernen einfällt; jedenfalls bei mir an der Uni gab es diverse Kurse die man belegen konnte, um diese Sprache zu erlenen und am Ende würde man auch ein Zertifikat bekommen. Ich weiss jetzt nicht, wie es eventuell an Volkshochschulen aussieht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es sowas dort auch gibt.
Haben die Eltern wirklich mehr Lebenserfahrung? Ich vermute eher, dass sie sehr einfach gestrickt sind und ihr Leben nach Schema A verlaufen ist. Also soll das Leben der Tochter auch so verlaufen. Wer nicht öde, dröge als Hausfrau oder bei einem langweiligen Job versauern will, der muss die Gelegenheit einfach beim Schopf packen. Meiner Meinung nach wird sich dir niemals wieder eine bessere Chance bieten. Das schlimmste ist, am Ende all den verpassten Chancen im Leben nachzutrauern und das Gefühl zu haben etwas verpasst zu haben.
Ein Sprichwort sagt: "Wenn deine Kinder klein sind, dann gib ihnen wurzeln damit sie wachsen können. Wenn deine Kinder groß sind, dann gib ihnen Flügel damit sie dahin gehen können wo auch immer sie wollen." Wenn ich Mutter wäre, wäre das letzte was ich tun würde, meinen Kindern Chancen und zu verbauen und somit Träume zu nehmen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-154414.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1029mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2989mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1842mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1337mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?