Beim Blitzer reflexartig auf die Bremse gehen

vom 14.02.2011, 10:17 Uhr

Hier wurde ja von Blitzerwarnungen geschrieben Polizei meldet geplante Blitzaktion an Radiosender. Unter anderem wurde auch gesagt, dass man reflexartig auf die Bremse tritt und dann auch langsamer ist als erlaubt. Ich persönlich ärger mich über solche Aktionen der Autofahrer. Sie fahren mit 50 in die 30 er Zone und wenn sie einen Blitzer sehen, dann bremsen sie auf 25 ab und tuckeln durch die Kontrolle und wenn der Blitzer vorbei ist, wird wieder 50 gefahren.

Ich finde sowas sehr gefährlich und denke, dass die Fahrer sich gar nicht bewußt sind, dass es gefährlich ist. Eine Bekannte wurde mal deswegen angehalten und sie musste dann ein sehr hohes Bußgeld zahlen, weil ihr Vorsatz vorgehalten wurde. Sie ist nicht geblitzt worden, aber es fuhr ein Zivilpolizist hinter ihr und der bekam das mit. Es geht aber auch noch anders und es gibt Autofahrer, die auch bremsen, wenn sie vorschriftsmäßig fahren.

Ich frage mich immer, warum in diesem Falle so viele Autofahrer, auch wenn sie vorschriftsmäßig fahren, trotzdem bremsen, wenn sie einen Blitzer sehen, was mit auch schon aufgefallen ist und was ich auch sehr gefährlich finde. Man fährt in einer 50 er Zone hinter einem Fahrzeug her und hat auch genügend Abstand und vor dir geht ein Fahrer in die Eisen und bremst ruckartig auf 30 ab. Die 25 Meter Sicherheitsabstand verringern sich in kürzester Zeit und man bekommt einen Schrecken. Der Fahrer vor einem meint, dass er unbedingt bremsen muss, wenn ein Blitzer am Straßenrand steht. Aber warum macht er das, wo er doch vorschriftsmäßig fährt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Da Du unter anderem mich damit meintest, erlaube ich es mir auch mal zu antworten. Es ist eben ein Reflex, den ich bewusst nicht steuern kann. Allerdings bremse ich auch nicht ruckartig ab und schon gar nicht ohne den Verkehr hinter mir zu beobachten. Ich verringere lediglich ein wenig das Tempo, ohne, dass ich es will. Vielleicht liegt es bei mir daran, dass ich meinem Tacho nicht traue, was allerdings Blödsinn ist. Aber er könnte doch defekt sein.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich halte solche Situationen auch für sehr gefährlich und ich habe mich da auch schon öfters geärgert. Ich glaube aber auch, dass es oft wirklich ein Reflex ist. Unlängst war ich auf einer Autobahn unterwegs. Es war ziemlich dichter Verkehr, da es mitten in Wien war. Es war schon finster und plötzlich hat es ein paar Autos vor mir zweimal geblitzt. Die Reaktion der Autofahrer vor mir war dann auch ein reflexartiges Bremsen.

In dieser Situation war es glaube ich schon auch ein "natürlicher" Reflex, zumindest zum Teil. Es war ja mit keinem Gewitter zu rechnen und wenn es plötzlich und unerwartet zweimal hintereinander blitzt, dann erschrickt man ja auch ein wenig. Zar nicht viel, aber doch. Ich habe komischer Weise auch nicht gleich an einen Radar gedacht und habe mich auch gewundert was da nun blitzt. Natürlich kam ich schnell auf die Idee eines Radars, aber in der ersten Schrecksekunde ist man doch oft kurz verwundert.

Und in der Schrecksekunde denkt man vielleicht eben kurz an eine Gefahr oder dergleichen und bremst automatisch. So könnte ich mir das eben zumindest in solchen Situationen wie oben beschrieben erklären. Wobei hier sicher auch dazu kommen wird, dass man dann eben wegen dem Radar bewusst extra langsam weiter fährt. Dabei ist man da dann meistens sowieso schon beim Radar vorbei und somit ist das Abbremsen dann auch schon zu spät.

Allerdings erklärt das natürlich noch bei weitem nicht alle Situationen. Wenn man von Weitem bereits einen Polizisten sieht, dann hat man vielleicht auch automatisch einen kurzen Schreckmoment und bremst, aber wenn in der Nacht geblitzt wird, finde ich den "Überraschungsmoment" höher. Also ich denke, dass es oft einfach eine Kombination von automatischen Reflex ist und dann von bewusstem langsameren Weiterfahren. Den Reflex kann ich noch durchaus nachvollziehen, aber ich finde es dann vor allem eben auch nervig, wenn man dann extra langsam weiterfährt und kaum ist die Radarkontrolle vorbei geht es wieder munter weiter.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das ist einfach ein Reflex, den ich auch nur zu gut kenne. Selbst wenn ich vorschriftsmäßig fahre, gehe ich noch einmal kurz auf die Bremse. Ich denke das ist aber ganz normal, dass man sich lieber absichern möchte. Wenn man erst auf seinen Tacho schaut, dann feststellt dass man zu schnell ist und dann erst abbremst ist es ja schon zu spät. Das muss ja innerhalb von Millisenkunden geschehen. Deswegen wird von vielen Autofahrern die andere Reihenfolge bevorzugt. Erst bremsen, dann den Tacho kontrollieren und gegebenenfalls noch einmal nachbremsen. Meistens geht das alles aber so schnell, dass ich nur das Bremsen schaffe und nach dem Blitzer erst den Tacho kontrolliert bekommen. Es wäre doch sehr ärgerlich wenn man den Blitzer sieht und als solches deuten kann und nur deswegen geblitzt wird, weil man erst den Tacho kontrolliert hat, ohne dabei zu bremsen.

Dass dies eine gefährliche Aktion sein kann ist sicherlich richtig. Ich gebe dir vollkommen Recht wenn du dies behauptest. Aber ich habe auch schon eimal geschrieben, dass sich niemand davon freisprechen kann nicht schon einmal zu schnell gefahren zu sein. Aus diesem Grund fühlt man sich auch ein wenig ertappt, hat ein schlechtes Gewissen, wenn auch unbewusst und bremst automatisch ab. Der Autofahrer hinter einem muss aber immer mit einem solchen Bremsen rechnen. Es wird sicherlich nicht zu einer Vollbremsung bis auf null kommen.

Der Autofhahrer hinter einem ist dazu verpflichtet, den geforderten Abstand ein zu halten. Wenn er sich auf den Verkehr konzentriert wird er auch früh genug bremsen können und es kommt zu keinem Unfall. Die Situation wird nur dann gefährlich, wenn der Hintermann nicht genügend Abstand hält oder nicht gut genug aufpasst. Man muss auch schließlich immer mit Wild auf der Straße rechnen, oder in der Stadt mit Kindern, die auf die Straße laufen. Folglich muss man zum Bremsen bereit sein. Aus diesem Grund sollte die Konzentration beim Auto fahren sowieso immer hoch sein.

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Warum bremst man? Weil man nie genau weiß, ob man genau vorschriftsmäßig fährt und hängt man nur wenige Kilometer drüber, dann blitzt es. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, also bremst man lieber. Und die anderen sind eben schreckhafte Hühnchen. Und die, die dann 35 km/h statt zulässiger 50 km/h fahren, die denken vielleicht, es wird ihnen beim nächsten Blitz gutgeschrieben. Allerdings ist das mit den Tachos und den Reifen sowieso immer so, dass man langsamer ist, als angezeigt wird, insofern sind da immer 2-5 km/h Luft, dazu noch die Gutschrift der Blitzanlage. Aber wer fährt schon ständig mit dem Blick auf den Tacho?

Was soll es? Menschen sind Menschen und Menschen machen Fehler. Und manche setzen sich auch über andere hinweg. So ist das und jeder ist irgendwann mal der Ar*ch. Deswegen immer schön Abstand halten und mit dem Unvermögen anderer rechnen. Dann klappts auch weitestgehend ohne Beulen.

» ToniGard » Beiträge: 201 » Talkpoints: -2,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mal ganz provokant gefragt. Wenn ihr alle so vorschriftsmäßig fahrt, was ist denn dann am plötzlichen Abbremsen gefährlich? Wer den Verkehr beobachtet und ausreichend Sicherheitsabstand einhält, der hat doch erst recht in einem Tempo50-Bereich überhaupt kein Problem damit, wenn der Vordermann plötzlich bremst, zumal es ja keine Vollbremsung ist, sondern nur um vielleicht 20 km/h die Geschwindigkeit verringert wird. Ja klar, da muss man halt aufpassen und selber abbremsen, aber das ist doch kein Problem.

Ich bremse da auch immer etwas leicht ab, aber auch nur weil ich in 50er Bereichen eigentlich generell 60 laut meinem Tacho fahre. Zum einen hab ich mit 60 eine angenehmere Fußhaltung und kann die viel leichter halten ohne auf den Tacho zu schauen und zum anderen habe ich da einen geringeren Spritverbrauch als bei 50. Und im Prinzip ist 60 laut eigenem Tacho ja kein Problem. Da muss man ja zum einen das abziehen, was der Tacho von Haus aus zuviel anzeigt und dann kommt ja auch noch die Meßtoleranz dazu, damit sollte es eigentlich am Ende im erlaubten Bereich liegen. Aber nicht überall wird ja der gleiche Überschreitungsbereich angesetzt, ab dem man Autos blitzt. Es gibt ja Kommunen, da reichen schon 3 Km/h Überschreitung um ein kleines Verwarngeld einzutreiben und da kann es dann doch schon mal knapp werden, wenn es statt der 60 dann plötzlich 61 oder 62 waren, also gehe ich etwas runter vom Gas oder bremse leicht ab um dann Strich 50 zu fahren. Damit bin ich in jedem Fall fein raus.

Ich muss aber auch zugeben, dass es in seltenen Fällen auch vorkommt, dass ich mir gerade auf unbekannten Ortsumgehungen manchmal nicht ganz sicher bin, wieviel da erlaubt war. Manchmal übersieht man ja wirklich ein Schild oder ist sich nicht mehr ganz sicher ob da jetzt nur die ortsüblichen 50 erlaubt sind oder doch ein 60 oder 70 Schild da stand. Und da geht man dann im Zweifel eben auf 50 runter, um ganz im grünen Bereich zu sein.

Klar ärger ich mich auch darüber, wenn ich hinter jemandem fahre und mir da ganz sicher bin, da hätte man mit 70 durchfahren dürfen und er bremst auf 50 ab. Aber in so einem Fall habe ich das noch nie als Gefahr erlebt, ich hab halt mitgebremst, vor mich hin geflucht und das wars.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


An mir beobachte ich immer wieder dass der Fuß schneller reagiert als der Kopf. Lieber zur Sicherheit erst einmal in die Eisen gehen bevor ich auf den Tacho schaue um zu wissen ob das schlechte Gewissen überhaupt berechtigt ist. Den meisten Autofahrern wird es sicherlich auch genau so gehen. Viele bremsen aber auch nur ab um zu gaffen als ob sie noch nie ein Blitzerauto gesehen haben, auch die Leute die gerade auf der anderen Fahrbahnseite fahren.

Ich denke aber auch dass der Autofahrer mit dieser eingangs beschriebenen Fahrweise demonstrieren will dass er das Fahrzeug gesehen hat, dass er so schlau war nicht darauf hereinzufallen und im Prinzip über den Beamten triumphiert.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es ist tatsächlich so, dass jeder automatisch auf die Bremse tritt, egal ob er vorschriftsmäßig fährt oder die Richtgeschwindigkeit nicht einhält, wenn er von weitem schon die Polizei oder eine Blitze sieht. Das ist eine Reflexhandlung, die oft nicht nötig wäre. Schlimm wird es für die Autofahrer, die den vorgeschriebenen Abstand nicht einhalten. Wenn vor ihnen gebremst wird, müßen sie auch instinktiv handeln, also bremsen.

Nun gut, diese Reflexhandlung kann man nicht verhindern, aber warum sie dann in geringem Tempo weiterfahren, wissen nur sie selbst. Damit halten sie den Verkehr ziemlich auf, was äußerst nervig ist. Vorschriftsmäßiges Fahren schützt nicht davor, rein instinktiv die Bremse zu treten. Gerade solche Blitzaktionen zeigen dem Autofahrer mal wieder, dass er immer wachsam sein muß.

Das hat nichts mit einer Überprüfung der Geschwindigkeit im Straßenverkehr zu tun, der Vordermann oder einer der vor ihm fahrenden Autofahrer könnte jederzeit bremsen aufgrund eines Hindernisses, das man selbst noch nicht wahrnehmen kann. So kann man es sich im dichten Verkehr keinesfalls erlauben, nicht aufzupassen. Sonst könnte es sehr teuer werden.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Es kommt ja nicht oft vor, aber ich muss Klehmchen da mal recht geben, was den Abstand zum vorderen Fahrzeug angeht. denn das sehe ich genauso. Wenn vor mir jemand mit 50 km/h in einer 30 er Zone fährt und bremst, dann ist das für mich eigentlich nur gefährlich wenn ich mit 50 km/h hinter ihm her gefahren bin, ansonsten dürfte mich das Bremsen des Autos vor mir eigentlich nicht beeinflussen wenn ich korrekt meine 30 km/h fahre.

Ich habe aber bisher auch nicht so oft erlebt, dass vor mir jemand so plötzlich abgebremst hat, dass die Gefahr bestanden hätte, dass ich ihm hinten drauf gefahren wäre. Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass man das wohl einfach aus Reflex tut, wenn man einen Blitzer sieht, um einfach irgendwie nochmal auf Nummer sicher zu gehen. Im Prinzip stört es mich auch nicht, wenn dann vor mir jemand wegen eines Blitzers bremst, dann bin ich eigentlich gleichzeitig auch davor gewarnt, wenn ich zu schnell unterwegs sein sollte und der Blitzer erwischt mich nicht.

Im Prinzip muss man ja eh immer einen ausreichenden Sicherheitsabstand halten und wenn man das auch so macht, sollte da nicht passieren, wenn jemand vor einer Geschwindigkeitskontrolle etwas abbremst. Und wie Cid ja auch schon treffend schreibt, kann ja auch mal ein anderes Hindernis Grund zum Bremsen sein. Damit muss man eben immer rechnen und dementsprechend vorsichtig fahren.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das abrupte Abbremsen in einer 30 er Zone machen auch Fahrer, die eigentlich exakt 30 fahren. Man hat den Sicherheitsabstand von 15 Metern wenn man 30 fährt und vor dir geht einer in die Eisen, weil er meint, dass er zu schnell fährt, dabei ist er richtig gefahren. Der nachfolgende Fahrer bekommt dann einen Schrecken und es kann sehr gefährlich werden. Sicher schafft man es auch zu bremsen. Aber wenn mehrere Autos hintereinanderfahren und immer 15 Meter Abstand halten (halbe Tacholänge), dann kann es wirklich gefährlich werden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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