WG Mitbewohner macht Zusammenleben unerträglich

vom 13.02.2011, 16:49 Uhr

Seit gut zwei Wochen wohne ich nun in einer WG eines Studentenwohnheims. Bereits vor dem Einzug, musste ich erstmal die gesamte WG entmüllen. Überall lag Müll rum und auch auf dem Balkon türmten sich die Müllsäcke. Auch der Rest war nicht gerade einladend: eine verdreckte Küche, mal ganz zu schweigen von dem Kühlschrank, der total versifft war. All dies habe ich gereinigt und bin dann eingezogen.

Unser WG Mitbewohner entzieht sich allerdings jeglicher Art von Zusammenarbeit. Nun hat er mal wieder den Müllbeutel auf dem Balkon gelagert. Oft habe genug habe ich den Müll rausgebracht, die Küche geputzt und sogar sein Geschirr mitgespült- alles ohne Erfolg. Auch hält er sich kein bisschen an den Putzplan. Beim Einzug versicherte er, dass er auch großen Wert auf Sauberkeit lege, doch frage ich mich, wo die nur sein soll?!

Inzwischen habe ich echt keine Nerven mehr. Es ist einfach respektlos, wie er sich verhält. Ich will allerdings auch nicht mit ihm weiter darüber reden, weil eh nur wieder Ausreden kommen. Und ich bin ihm so oft entgegengekommen. Ich mag einfach nicht mehr in so einem Saustall wohnen. Was kann ich tun?

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» NathKath88 » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn du nicht mehr mit ihm reden willst, dann bleiben dir auch nicht mehr viele Möglichkeiten um etwas gegen den Zustand zu tun. Möglich wären folgende Dinge:

1. Lernen es zu ignorieren
2. Ausziehen
3. Den Mitbewohner zum Ausziehen bewegen
4. Ihm hinterherräumen.
5. Dich auf andere Weise revanchieren, wobei das eigentlich auch nur Potential für einen größeren Konflikt bietet, wo du dich dann richtig über seine mangelnde Ordnung aufregst.

Andere Möglichkeiten sehe ich leider nicht, außer du schaffst es, irgendwie doch seinen Sauberkeitssinn zu aktivieren.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Warum musstest Du vor dem Einzug die WG entmüllen? Hättest Du nicht eine andere WG beziehen können? Denn Du kannst letztendlich wirklich nichts mehr tun, als mit ihm zu reden oder den Müll und Dreck zu ignorieren oder ihn selbst beseitigen. Man kann die Leute nicht dazu zwingen.

Dass der WG-Kollege vielleicht auf Sauberkeit Wert liegt, sieht sicher so aus, dass jemand anderes für die Ordnung und Sauberkeit verantwortlich ist. Und wenn es einen stört, wird dieser schon dafür sorgen, dass die Wohnung wieder gereinigt ist.

Wenn sich nichts ändert und alles reden nichts bringt, müsstest Du Dir vielleicht eine andere WG und vor allem eine ordentlichere suchen. Solltest Du es dennoch schaffen, nochmal mit ihm zu reden, wie wäre es mit einem Putzplan und einer Strafkasse? Wird sich von einer Person nicht an den Plan gehalten, muss diese Person etwas in die Haushaltskasse geben. Die Strafe wird dann an die Person gegeben, die dann selbst für die Ordnung weitergegeben oder bei mehreren Personen untereinander aufgeteilt. Vorher ist es aber wichtig, Ordnung und Sauberkeit zu definieren. Jeder sieht es etwas anders.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ach das kenne ich, das leidige Problem mit den unmöglichen Mitbewohnern. Bis Ende des Jahres 2010 hab ich auch für vier Monate im Wohnheim gewohnt und musste mir da ein einzelnes Zimmer mit einer zweiten, jüngeren Mitschülerin teilen. Und ich kann ohne dabei zu übertreiben sagen, dass es die wohl 4 bisher schlimmsten Monate meines Lebens gewesen sind! Die Sauberkeit war zwar nicht das Problem, aber das war auch das einzige, was funktioniert hatte.

Sie hat mich ohne Ende terrorisiert, erst indem sie mir jede Minute am Bein hing, weil sie keine eigenen Hobbys hat (ich habe kein einziges Buch in den 4 Monaten geschafft), dann folgte Zickenterror, Türen schmeißen, heulen, Mutti anrufen und sich bei ihr lauthals über mich beklagen. Wenn ich zeitig ins Bett wollte,lief der Fernseher bis in die Nacht, wollte ich länger aufbleiben, wollte sie ausgerechnet dann um 7 ins Bett, das Fenster durfte ich nachts nie öffnen, etc. Die Liste ist unendlich lang.

Ich hab oft versucht, mit ihr zu reden, dass es so nicht geht und dass ich auch ein gewisses Maß an eigenem Lebensstil habe und brauche, aber nichts half, ganz im Gegenteil. Es wurde immer schlimmer, es war wohl ihr Ziel, mich rauszuekeln. Am Ende der gemeinsamen Zeit war ich auch nervlich völlig am Ende. Ich musste schon Johanneskraut und Baldrian nehmen, weil ich Unruhezustände entwickelt habe, die mir als ausgeglichenem Menschen bislang völlig unbekannt gewesen sind.

Tja und letztendlich bin ich dann ausgezogen und es war gut so. Du kannst mit deinem Mitbewohner reden, aber Menschen sind nunmal meist wie sie sind und lassen sich oft nicht ändern. Ausziehen ist da manchmal die einzige Lösung.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So richtig viel machen kann man da eigentlich nicht. Wenn es ganz schlimm ist, würde ich an deiner Stelle einfach wieder ausziehen. Wenn du das absolut nicht willst, dein Mitbewohner den Putzplan gekonnt ignoriert, gibt es noch eine andere Möglichkeit. Ob du die allerdings aushältst, weiß ich nicht.

Räum deinem Mitbewohner nichts hinterher, lass alles stehen und liegen, wasch nicht ab (nur noch deine eigenen Sachen), putze das Bad nicht, bring den Müll nicht raus. Wenn du Glück hast, wird dein Mitbewohner irgendwann merken, dass es nicht schön ist, in so einem stinkigen Haushalt zu leben. Vielleicht sieht er dann ein, dass er mal was machen muss. Vielleicht bringt aber auch das nichts.

Dann kannst du das entweder akzeptieren und räumst deinem Mitbewohner weiterhin alles hinterher oder du musst dir eine neue WG suchen.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Auch ich finde die von dir beschriebene Situation durchaus schrecklich und wüsste ehrlich gesagt auch nicht genau, wie ich damit umgehen sollte. Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich mich wundere, dass du überhaupt in diese Wohnung eingezogen bist. Damals muss die Wohnung doch auch so ausgesehen haben und so wäre ich dort niemals eingezogen. Auch verstehe ich es nicht, dass du bereits vor deinem Einzug dort den Müll deines Mitbewohners entsorgt hast. Ich persönlich hätte dies wohl nicht getan und hätte mir schnellstmöglich eine andere Wohnung gesucht.

Der einzige Weg, den ich in der jetzigen Situation für dich sehe, ist der Auszug. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich an der aktuellen Situation irgendetwas ändern wird. Deinen Mitbewohner wirst du sicherlich nicht ändern und auf das alleinige Putzen und Sauberhalten der Wohnung hast du sicherlich auch keine Lust. Aus diesen Gründen wird wohl ein Auszug die einzige Alternative sein.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Da machst du dem Jung' einfach sein schönes Biotop kaputt? Die Informationen sind ja nun ein wenig dürftig. So wie es sich anhört, bist du allerdings nicht ganz unschuldig, dass du da in eine Falle getappt bist. Aber ich vermute, dass sich die Sache schon etwas anders verhielt, oder?

Wenn die Leute da nicht auf dich angewiesen sind und du das so nicht aushältst, dann musst du eben die Konsequenzen ziehen. Umerziehen wirst du da bestimmt niemanden. Vielleicht findest du in dem oder den weiteren Mitbewohnern ja Verbündete und ihr könnt dem Herrn ein Ultimatum setzen, frei nach dem Motto: "Entweder du putzt oder wir gehen alle - dann wird es teuer für dich!" Ich persönlich würde das auch nicht ertragen wollen, keine Frage, da wäre ich schneller raus, als man von A bis Z buchstabieren kann.

» ToniGard » Beiträge: 201 » Talkpoints: -2,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich befürchte, dass du deinen Mitbewohner nicht ändern kannst. Oftmals kann man Menschen noch nicht einmal in einer Partnerschaft/Ehe umerziehen, so dass es in einer Wohngemeinschaft noch schwieriger werden wird, weil sich die Leute eben nur kurzfristig kennen und danach wieder getrennte Wege gehen.

Wenn dein Mitbewohner nicht einsieht, dass er falsch handelt und dass so ein Zusammenleben mit ihm nicht funktioniert, würde ich auf jeden Fall ausziehen und versuchen, in einer anderen Wohnung einen geeigneten Platz zu finden. Das sollte insofern auch kein allzu großes Problem darstellen, als dass die Zimmer, wenn ich das richtig verstanden habe, bei euch auch einzeln vermietet werden und nicht die komplette Wohnung durch einen Hauptmieter vermietet wird, der sich seine Mitbewohner selber sucht, so wie ich das von meiner Studienzeit aus einem Studentenwohnheim kenne.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Zunächst einmal bist du selber schuld. Du sagst, du hättest bereits vor dem Einzug die Wohnung entmüllen müssen. Wenn das wirklich der Fall war, wieso um Gottes Willen bist du dann da überhaupt eingezogen? Wenn ich mir eine WG anschaue und jemand sagt mir, er würde großen Wert auf Sauberkeit legen und hat dann so einen Müllberg zu Hause gelagert, dann würde ich ehrlich gesagt nicht mehr auf die Idee kommen, dort einzuziehen. Das wäre für mich ab dem Zeitpunkt völlig ausgeschlossen, denn wenn jemand sich schon nicht die Mühe machen kann, die WG für meine erste Besichtigung aufzuräumen, dann kann man auch nicht erwarten, dass das sonst anders ist.

Unordentliche Menschen gibt es nun mal. Es macht ihnen nichts aus, im Saustall zu leben und eine Silberfisch- und Kakerlake kolonie um sich herum zu züchten. Solche Menschen werden sich auch nicht ändern, wenn ein neues Mitglied in ihre Wohnung zieht und diesen katastrophalen Zustand beenden will. Mich würde interessieren, zu wie vielen ihr denn in dieser WG seit. Sagen denn die anderen Mitbewohner gar nichts oder seit es nur du und dieser andere?

Ich würde in diesem Fall eigentlich nur eine Möglichkeit sehen, nämlich der Auszug. Wozu soll man sich das Leben schwerer machen, als es ohnehin schon ist, wenn es auch so einfach gehen kann. Such die eine neue WG und achte dabei darauf, dass es dort auch wirklich sauber ist und dies nicht nur behauptet wird. Zum Auszug bewegen wirst du diesen Menschen eh nicht, entweder du unternimmst was oder du leidest.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn die Wohnung schon vor deinem Einzug so vermüllt war, dann frage ich mich aber auch warum du dort überhaupt eingezogen bist. Denn dann war ja schon vorher klar, dass es sich eben nicht um jemanden handelt, der großen Wert auf Sauberkeit legt. Jedenfalls hätte ich mich bei der Besichtigung einer vermüllten Wohnung direkt wieder umgedreht und wäre gegangen. Denn schlimmer kann ja dann auch keine andere Wohnung mehr werden.

Aber da du das ja nicht mehr ändern kannst, dann würde ich meinem Mitbewohner einfach noch einmal darauf aufmerksam machen, dass es so nicht weiter gehen kann und dass er sich jetzt auch einmal um die Sauberkeit zu bemühen hat. Auch würde ich ihn darauf hinweisen, dass er scheinbar schon oft genug eine Ausrede gesucht und eingesetzt hat und dass es nun eben an der Zeit ist nicht mehr nur groß zu reden sondern etwas zu machen.

Wenn dies nicht hilft, dann würde ich ihm einfach immer wieder etwas sagen, sobald er zum Beispiel in der Küche einmal sein dreckiges Geschirr liegen gelassen hat. Wenn du ihn dann direkt und unverzüglich darauf ansprichst, dann wird er vielleicht gar keine Zeit haben sich eine Ausrede einfallen zu lassen. Und auch je länger du wartest, je eher "gewöhnt" er sich ja daran, dass du ihn zwar immer wieder darauf hinweist, jedoch am Ende doch wieder diejenige ist, die sauber macht. Aber vielleicht wäre es auch einmal eine Idee, wenn ihr die Wohnung gemeinsam und gleichzeitig sauber macht?

Die letzte Möglichkeit die ich sehe, neben dem Ausziehen, wird wohl sein, dass du einmal mit deinem Studentenwerk redest. Dies ist zwar auch nicht die schöne Art und Weise, aber wenn die Zustände wirklich so schlimm sind, dann bleibt dir nichts anderes übrig. Ich würde einfach einmal dort nachfragen war du in solchen Fällen machen kannst und ob man dir von dort aus etwas behilflich sein kann. Möglicherweise hilft es ja wenn von dort aus eine Mitteilung an deinen Mitbewohner kommt, in dem er noch einmal auf den Zustand der Wohnung hingewiesen wird. Möglicherweise geht man dort ja auch soweit, dass man sich die Sache einmal direkt in der Wohnung ansieht und deinem Mitbewohner gegebenenfalls mit Konsequenzen droht.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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