Mysteriöse Besucher am Grab

vom 12.02.2011, 15:24 Uhr

In Baltimore in den US-Staat Maryland haben in der Nacht auf den Mittwoch auf einem Friedhof etliche Fans des Schriftstellers Edgar Allan Poe auf die Ankunft des mysteriösen Besuchers gewartet - vergeblich. Niemand kam bis zum frühen Morgengrauen. Ein Unbekannter kam seit mehr als 60 Jahren zum Geburtstag von Edgar Poe nacht zu dessen Grab und dort legte er jedes Jahr eine halb volle Flasche Cognac und drei Rosen nieder. Vielleicht ist diese Tradition nun zu Ende gegangen, ohne dass man jemals erfuhr, wer dahinter steckte.

Im vergangenen Jahr tauchte der mysteriöse Besucher auch nicht auf. Danach wurde vermutet, dass dem Unbekannten vielleicht etwas zugestoßen sei oder ob er er die Tradition einfach beendet hat. Nur vier Immitatoren tauchten dieses Jahr als Besucher auf, der Echte erschien aber nicht. Die Poe-Fans beschlossen dann gegen 05.00 Uhr ihre eigene Zeremonie abzuhalten: Sie tranken Cognac und legten Rosen nieder. Jeff Jerome, der Kurator des Poe-Museums in Baltiomore, hat den sogenannten Poe Toaster seid dem 19. Januar 1976 beobachtet. Es gibt jedoch seiner Meinung nach Belege dafür, dass die Zeremonie zumindestens auf das Jahr 1949 zurückgeht.

Die Tradition wurde vermutlich vom Vater des letzten Besuchers begonnen. Im Jahre 1993 hinterließ dieser eine kryptische Botschaft: "Die Fackel wird weitergereicht." Später hieß es in einer Nachricht, dass der Mann 1998 gestorben sei und die Tradition seinen Söhnen übertragen habe. Die Identität des mysteriösen Besuchers ist immer noch nicht bekannt. Einige Anwesende hatten 2006 versucht, den myteriösen Besucher bei seiner Tradition zu stören und seine Identität zu entlarven. Jedoch konnte er durch einen Seiteneingang des Friedhofes flüchten. Bei seinem Besuch im darauffolgenden Jahr wirkte er sehr gebrechlich.

Die Menschen aus Cleveland, Pittsburgh, New York und auch aus dem weit entfernten US-Staat Kentucky versammelten sich vor den Toren des Friedhofes am Dienstagabend, um mit eigenen Augen zu sehen, ob der Poe Toaster in diesem Jahr wieder auftauchen würde oder ob die Tradition jetzt endgültig zu Ende ist. Edgar Allan Poe wurde in Boston am 19. Januar 1909 geboren. Im US-Staat Virginia verbrachte er in Richmond seine Kindheit und Jugend. Durch seine Gedichte sowie Kriminal- und Horrorgeschichten wie "Die Flaschenpost", "Das verräterischte Herz", "Der Rabe" oder "Die Sphinx". Im Alter von nur 40 Jahren starb er am 7. Oktober 1849.

Was meint ihr zu dieser Geschichte? Gibt es den mysteriösen Unbekannten noch und führt er die Tradition nur nicht mehr fort, weil er Angst vor einer Entlarvung hat? Oder ob er vielleicht auch tot ist?

» Ewariane » Beiträge: 319 » Talkpoints: -2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Übrigens wurde Edgar Allan Poe 1809 geboren. Es handelt sich um einen sehr alten Friedhof. Um solche Friedhöfe ranken sich schon manchmal skurrile Geschichten. Vielleicht hat sich jemand seit vielen Jahren auf den Friedhof begeben, weil er die Geschichten von Edgar Allan Poe liebte. Da er nun nicht mehr kommt, wird er wohl an Altersschwäche gestorben sein.

Denn es sind ja etliche Jahre vergangen. Warum sich um diesen Besucher jetzt irgendwelche Gerüchte ranken, ist mir nicht klar. So werden wohl noch einige Jahre vergehen, bis man nicht mehr rätselt, wer denn dieser ominöse Besucher war. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieser nächtliche Friedhofsgast unerkannt ein- und ausgegangen ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Warum nur müssen Menschen immer alles wissen wollen über andere. Auch ein Edgar Allan Poe hatte sein Privatleben und vielleicht spielte dieser "Cognac-Flaschen-Mann" darin eine Rolle vielleicht auch nicht.
Aber offensichtlich war ihm sein gewohntes Ritual wichtig, warum ihn also stören und unbedingt ausfindig machen wollen?

» kallido » Beiträge: 22 » Talkpoints: 12,10 »



Ich finde es nicht weiter schlimm, wenn das Grab von einer Person besucht wird. Das bedeutet ja, dass andere Leute immer noch an sie denken und sich an sie erinnern. Auch liegt den Menschen dann noch was an der verstorbenen Person und sie wollen ihnen gedenken. Meiner Meinung nach ist es eigentlich schön, wenn andere Leute noch an verstorbene Menschen gedenken. Es zeigt, dass ihnen die Menschen nicht egal sind.

Wegen dem Besucher denke ich, dass er einfach inzwischen gestorben ist und keiner das mitbekommen hat. Sie wundern sich jetzt alle nur, weil sie ihn alle nicht kannten und so keiner mitbekommen hat, dass er gestorben ist.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Da die Umstände des Todes von Edgar Allan Poe ähnlich mysteriös sind, verwundert es mich nicht. Da es aber ca. 100 Jahre nach seinem Tod begann, kann es niemand sein, der ihn kannte. Ich vermute, dass es sich um jemanden handelt, der ihn verehrt. Theoretisch kann jemand, wenn er zeitig genug anfängt, eine derartige Tradition 60 Jahre fortführen. Allerdings kann es auch gut sein, dass die Tradition an jemand anderen weitergegeben wird. Das muss nicht unbedingt das eigene Kind sein, sondern könnte ein anderer Verehrer sein, der entweder jünger oder körperlich gesünder ist.

Allerdings finde ich es schade, dass es einige Menschen gibt, die ihm nachstellen und unbedingt wissen wollen, wer es ist. Wenn er nun nicht mehr kommt, wird man es nie herausfinden. Eigentlich muss man es doch auch nicht wissen. Allerdings vermute ich, dass der Unbekannte seine Tradition woanders fortführen wird oder an einem anderen Tag. Dann kann er Neugierigen aus dem Weg gehen. Wenn man seit 60 Jahren etwas einmal im Jahr tut, warum sollte man dann aufhören. Es scheint ein wichtiges Ritual zu sein. Wem es wichtig ist, ist natürlich die Frage.

Mit dem Leben von Poe wird es vermutlich nichts zu tun haben, es sei denn, es handelt sich um einen entfernten Verwandten. Aber auch ein Verwandter müsste seit dem Tod 100 Jahre älter sein. Es wird daher sicherlich eine Generation ausgelassen worden sein. Aber nun werden wir es wohl nie erfahren.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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