Teurere Taschenbücher

vom 09.02.2011, 05:57 Uhr

Im Buchladen oder auch online kaufe ich ja hin und wieder Taschenbücher. In der Regel ist es ja so, dass die Taschenbücher unter 10 Euro oder bei dickeren Taschenbüchern durchaus etwas über 10 Euro kosten. Nun sind mir aber schon Taschenbücher untergekommen, die eben mal 15 Euro kosten. Sie sind etwas größer aufgemacht und haben vielleicht noch einklappbare Seiten am Cover, die man als Lesezeichen verwenden kann. Allerdings gibt es das bei den normalen Taschenbüchern auch. Es ist auch nicht so, dass die Schrift größer wäre oder ähnliches; dafür bieten die Verlage ja dann noch mal Großdrucke an.

Kürzlich bekam ich eine eMail über eine angebliche Neuerscheinung als Taschenbuch im kleineren und früher normalen Format. Doch dieser Roman gab es bereits letztes Jahr in einer größeren Taschenbuchausgabe. Gut, dass bei vielen Romanen zunächst eine gebundene Edition und dann später eine Taschenbuch-Edition erscheint, ist mir bekannt. Aber ehrlich gesagt finde ich es nun schon schade, dass man für eine normale Taschenbuchausgabe auch warten muss.

Mir verleidet dieses Konzept ein wenig, da ich bei manchen Büchern nicht so lang warten möchte, bis sie in einem kleineren Taschenbuchformat erhältlich sind. Dazu kommt, dass es wirklich nur noch wenige Euros bis zu einer gebundenen Ausgabe sind. Da würde ich dann auch gleich auf die gebunden Version zurückgreifen, aber eben nicht wirklich auf ein Mittelding.

So kaufe ich seltener Bücher, was ich sehr schade finde und lese dadurch dann natürlich auch nicht mehr ganz so viel. auch wenn ich mich oft in einer Bücherei umschaue. Manche Bücher, die ich von dort gelesen habe, würde ich gern selbst kaufen. Aber ich sehe es wirklich nicht ein, für ein Taschenbuch bis zu 5 Euro mehr zu zahlen.

Was meint Ihr, warum die Verlage nun auf die Idee gekommen sind, Taschenbücher in einem größeren und eben teurerem Format anzubieten? Ist es gerechtfertigt, dass die Neuerscheinungen im früheren normalen Format dann um einige Monate verzögert erscheinen? Ist es Euch egal, dass die Taschenbücher immer mehr kosten oder beeinflusst es schon Euer Bücherkauf- und Leseverhalten? Seid Ihr bereit, für eine normale Taschenbuchausgabe die Monate abzuwarten?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich denke, die Verlage wollen einen Mittelweg anbieten zwischen dem richtig teuren Hardcover und dem günstigen Taschenbuch. Wenn man das so sieht, sind diese etwas besseren Taschenbücher doch eine gute Lösung, auch wenn sie etwas teurer sind. Du sparst trotzdem im Vergleich zum gebundenen Buch deutlich.

Mir ist neben den Kosten auch wichtig, dass das Buch schön aussieht und etwas besonderes ist. Deshalb gebe ich auch gern mal etwas mehr Geld aus, wenn es eine schöne Ausgabe ist. Ich warte dann nicht zwingend auf die Taschenbuchausgabe, denn das würde mir oft einfach zu lange dauern. Vor allen Dingen sind Taschenbücher oft nicht so qualitativ hochwertig was den Einband betrifft, da ist man mit so einem Zwischending ganz gut bedient.

Es beeinflusst mein Leseverhalten überhaupt nicht. Wenn mich ein Buch interessiert, dann kaufe ich es, sofern ich es mir gerade leisten kann. Auch mein Kaufverhalten wird davon nicht beeinflusst, denn kann ich es mir jetzt nicht leisten, kaufe ich es mir ein andermal. Es ist für mich nicht wichtig, was das Buch letztendlich kostet, solange es gerechtfertigt ist. Die Ausgaben die du ansprichst sind meistens hochwertiger und deshalb sind sie es auch Wert, dass man mehr dafür ausgibt.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ein Buch im Taschenbuch-Format hat mir noch nie gefallen. Wenn ich mal eins gekauft habe, dann nur für den Zweck, es unterwegs im Bus oder im Zug zu lesen, eventuell auch noch im Wartezimmer beim Arzt. Ansonsten gefallen mir Bücher mit Hardcovereinband besser.

Deshalb finde ich es schon gut, wenn die Verlage nun Romane in einem modernen design anbieten. Das Paperback-Format vermittelt ein gutes Lebensgefühl. Es hat eine bessere Ausstattung als das Taschenbuch. Wem das Hardcover-Buch zu teuer ist und das Taschenbuch nicht gefällt, kann also zu diesem neuen Format greifen. Wobei ich meine, dass es etwas zu teuer ist.

Ein Problem ist die lange Wartezeit für am Taschenbuch interessierte Leser. Ich denke, dass die wenigsten bereit, sind so lange zu warten. Wenn sie dann nicht das etwas teurere Buch kaufen wollen, haben sie ja noch die Möglichkeit, sich ein Buch auszuleihen. Mir persönlich ist die Wartezeit egal, weil ich eben die Taschenbücher nur in Ausnahmefällen kaufe.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich denke, dass damit verschiedene Käuferschichten angesprochen werden sollen. Also, dass die teureren und qualitativ besseren Taschenbücher für Leute gedacht sind, die in Buchläden gehen und sich ihre Lektüre eher bewusst aussuchen - während die billigeren Ausgaben eben eher für Leute gedacht sind, die am Bahnhof oder Flughafen schnell noch etwas zu lesen kaufen wollen, oder die eher in Supermärkten und ähnlichem ihre Bücher kaufen. Im Englischen gibt es dafür ja den Ausdruck "mass-market paperback", den ich sehr passend finde.

Bei den großen Taschenbüchern ist es wohl auch so, dass die Formatierung von der Hardcover Ausgabe zum großen Teil übernommen werden kann. Deshalb ist es vielleicht gar nicht so, dass die Veröffentlichung eines kleinen Taschenbuchs verzögert wird, sondern, dass das große Taschenbuch einfach früher veröffentlicht werden kann, weil man niemanden braucht, der den Text auf den Seiten neu ordnet.

Grundsätzlich kaufe ich mir ein Buch, wenn ich es haben möchte und ich warte dann nicht monatelang, nur um am Ende ein paar wenige Euro zu sparen. Bei amerikanischen Verlagen kaufe ich eh lieber die teurere Ausgabe, weil man die billigen Taschenbücher nach einem mal lesen nicht mehr anschauen kann. Und bei deutschen Verlagen stört mich die Praxis, dass man ein Buch auf zwei Bände aufteilt, wesentlich mehr als die großen Taschenbücherausgaben. Denn das ist wirklich reine Geldmacherei.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



So haben die Verlage vielleicht noch einen größeren Kundenkreis. Manche Käufer wollen vielleicht auch sagen können, dass sie die ersten sind, die ein Buch haben. So eine Art Satussymbol. Mir persönlich ist es eigentlich egal, ob ich länger auf eine günstigere Taschenbuchauflage warten muss. Ich habe noch eine Menge Bücher im Regal stehen, mit denen ich die Wartezeit überbrücken könnte.

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» aranka05 » Beiträge: 366 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn ich ein Buch lesen möchte, dann kaufe ich es, egal ob es nun komplett gebunden ist , oder im biegbaren Cover oder im Taschenbuch. Klar ist es absolut nicht toll, wenn man später die Bücher auch billiger haben kann. Aber ich mache es immer so, das ich eine gebundene Ausgabe kaufe und das Buch super vorsichtig lese, dann kommt es nach Ebay und ich bekomme meist noch 18-20 Euro dafür oder sogar noch den kompletten preis, den ich bezahlt habe. Da ich sehr viele Lieblingsautoren habe und ich immer gerne weiß wie die Bücher weiter gehen, dann kaufe ich die Bücher, egal ob eben teuer oder nicht.

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ob man ein Hardcover oder ein Paperback kauft ist nicht immer eine Frage des Geldes, sondern auch der Wertschätzung. In Reihen, wie "Harry Potter" oder "Biss" kaufen die Leute grundsätzlich das Hardcover, weil sie nicht so lange auf das Taschenbuch warten wollen. Und wenn die Reihe in gebundenen Titeln im Regal steht, wirkt ein Taschenbuch dann nicht mehr so chick.

Was den Buchpreis betrifft, so geht die Tendenz auch zukünftig nach oben. Die Druckkosten gehen durch die Decke. Der Großteil der Kosten bleibt bei den Händlern hängen.

Die " ABU" die " Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Buchhändler" hat in einem offenen Brief das Konditionsgefüge kritisiert. Für Sortimentsbuchhändler bleibt kein Gewinn mehr übrig, weil die Rabbatte zu gering sind und die Verlage die Kosten verschieben . Alle Zeichen stehen also auf Erhöhung der Buchpreise, um das Auskommen der Buchhändler zu sichern.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei diesen teureren Büchern handelt es sich doch um broschierte Ausgaben. Es gibt leichte Abweichungen zwischen broschierten Büchern und Taschenbüchern. Diese größeren Bücher sind mit einem weichen Umschlag versehen, der in der Regel nicht so schnell verknickt wie der Papp-Umschlag der einfachen Taschenbücher. Manchmal hat der Umschlag auch Klappen, allerdings nicht immer. Insgesamt sind die broschierten Ausgaben hochwertiger aufgemacht als die Taschenbuch-Ausgaben.

Früher habe ich auch häufiger Taschenbücher gekauft, mittlerweile kaufe ich allerdings fast ausschließlich gebundene Bücher. Gebundene Bücher gefallen mir optisch einfach besser, sind insgesamt hochwertiger und damit auch haltbarer. Manchmal gibt es leider keine gebundene Ausgabe und dann bin ich eigentlich ganz froh, wenn es zumindest eine broschierte Ausgabe gibt. Vor einiger Zeit habe ich das Buch "Erbarmen" von Jussi Adler-Olsen gekauft. Ich fand das eigentlich ganz hübsch aufgemacht. Von diesem Buch soll nun auch eine Taschenbuch-Ausgabe herauskommen, die ein paar Euro günstiger ist. Wären beide verfügbar gewesen, hätte ich wohl dennoch das größere Softcover gewählt, da es ja keine gebundene Ausgabe gibt. Da ich die Hardcover-Ausgabe bevorzuge, muss ich auch nicht länger auf eine andere Ausgabe warten.

Grundsätzlich stören mich die Preise für Bücher schon. Taschenbücher sind ja auch kein Schnäppchen und den Preis für gebundene Ausgaben finde ich eigentlich schon ziemlich hoch angesetzt. Ich würde mir wünschen, dass Bücher günstiger werden - am liebsten alle, so dass ein durchschnittliches Lehrbuch dann vielleicht auch mal für 40 Euro und nicht für das Doppelte erhältlich ist. Bücher sind insgesamt recht teuer, auch die ganz normalen Bücher zur reinen Unterhaltung, was wirklich schade ist. Allerdings gebe ich dennoch "gerne" Geld für Bücher aus, da das etwas ist, über das ich mich wirklich freue.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ja, broschierte Ausgaben sind es, die ich meinte, wobei ich für mich nicht wirklich einen Unterschied bis auf das Cover habe feststellen können. Ich sehe es ja auch ein, dass die Kosten durch den Druck und die Arbeit des Autors auch wieder reinkommen sollen. Auch, dass ein Händler an einem verkauften Buch etwas verdient, ist logisch, aber ich als Leser möchte ja ein Buch lesen, weil es mich interessiert und nicht, weil dadurch jemand Geld verdient.

Für mich persönlich ist es aber schon so, dass man dem Leser das Geld aus der Tasche zieht, wenn man zunächst ein gebundenes, dann ein broschiertes und zuletzt ein Buch als Taschenbuch veröffentlicht. Wäre es dann nicht sinnvoller, lediglich ein gebundenes Buch und ein Taschenbuch oder eben ein broschiertes Buch zu veröffentlichen? So hat der Leser wenigstens zwei Möglichkeiten und wenn er unbedingt ein Buch lesen will, ist er ja auch so bereit, das Geld dafür auszugeben.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Es steht dem Verlag frei ein Buch als Bindung oder als Taschenbuch rauszugeben. Die meisten Verlage geben die Toptitel erst als Bindung raus. Wie du schon richtig geschrieben hast, steht es dir frei, auf das günstigere Taschenbuch zu warten. Wenn sich die Bindung aber ganz toll verkauft, wird sich die Taschenbuchausgabe verzögern. Die Erfahrung hat nämlich gezeigt das sich mit dem Erscheinen der Taschenbuchausgabe die Bindung nicht mehr so gut verkauft. Ich, als Händler betrachte dies ja von der anderen Seite und sollte die Frage stellen, ob man auf Taschenbuchausgaben verzichten soll. Diese können oft nicht mehr für den Preis hergestellt werden. So ein Buch hat nämlich einen langen Weg bis zum Leser. Das ist längst nicht mehr rentabel.

Auch das Argument, das du Bücher liest, weil sie dich interessieren und nicht damit jemand Geld daran verdient, lasse ich so nicht gelten. Denn ich kaufe meine Brötchen auch, weil ich Hunger habe. Doch ich weiß , das der Bäcker sie erst backen muss. Ich sehe mir auch einen Film an, weil er mich interessiert. Aber jeder weiß, das jemand diesen Film gedreht haben muss . Es ist ein Geben und Nehmen. Wenn die Menschen nicht mehr bereit sind, für Bücher Geld zu bezahlen. Dann wird es bald keine Händler mehr geben, die Bücher vekaufen. Dann wird es bald keine Verlage und auch keine Autoren mehr geben. Dann wird das Kulturgut aussterben.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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