Ein tödlicher Liebesbeweis

vom 08.02.2011, 21:29 Uhr

Am Montag ist ein nur 29 Jahre alter Mann bei Würselen von einer Autobahnbrücke herabgestürzt und ist anschließend von mindestens zwei Autos überrollt worden. Ein Polizeisprecher hat mitgeteilt, dass der Mann ein Transparent mit der Liebeserklärung für seine Frau an dem Geländer der Brücke anbringen wollte. Auf dem Transparent konnte man die Vornamen des Mannes und einer Frau zusammen mit dem Schriftzug "Zehn Jahre" sehen. Die beiden Fahrer der Autos erlitten einen schweren Schock. Jedoch starb der Mann nach ersten medizinischen Erkenntnissen bereits bei dem Aufprall auf der Straße. Schade, dass es so enden musste. Es sollte sicher eine schöne Überraschung für seine Frau werden, aber es ist nach hinten losgegangen.

Mein Beileid an die Frau.

» Ewariane » Beiträge: 319 » Talkpoints: -2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Diese geplante, romantisch anmutende Geste hat ihn nun das Leben gekostet und zeigt eigentlich auf sehr dramatisch-traurige Weise, warum solche Aktionen schlicht strafbar sind. Es ist eben nicht gestattet, hier genehmigungslos und ohne eine Absicherung solche Arbeiten vorzunehmen. Hinzu kommt natürlich auch die begrenzte Anzahl an Autobahnbrücken - man stelle sich mal vor, dass es jedem erlaubt wäre: schnell gäbe es wohl die ersten Auseinadersetzungen darüber, wer sein Plakat oder Transparent anbringen darf.

Natürlich gilt der die Frau oder der Freundin mein Beileid. Aber auch die im Grunde unbeteiligten Dritten (die Autofahrer) dürfen nicht vergessen werden! Diese erlitten nicht nur den wirtschaftlichen Schaden sondern auch den Schock. Vermutlich bleibt die Ungewissheit (egal, was die Gutachter sagen), einen Menschen zu Tode gefahren zu haben.

Wenn etwas aus solchen Ereignissen gelernt werden kann, dann das, dass solche Aktionen eigentlich nur pubertären Teenagern einfallen sollten, welche dann die Sache aber nicht durchziehen. Als Erwachsener sollte man die mögliche Gefahr erkennen und dann einfach niemals schlussfolgern, dass das aber nur anderen passieren kann und man selbst niemals einem solchen Unfall zum Opfer fallen könnte.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Der 29-jährige Mann wußte, dass das, was er vorhatte nicht statthaft war.Trotzdem setzte er sich über Verbote hinweg, um seiner Partnerin eine besondere Freude zu machen. Mit diesem Ausgang konnte er nicht rechnen aber er hätte darüber nachdenken müssen und sein Vorhaben lassen. So hat er nicht nur sich selbst das Leben genommen, sondern seine Partnerin allein zurückgelassen.

Dass er sein Leben verlor, ist schon schlimm, dass er aber auch noch andere mit hineinzieht, das ist besonders tragisch. Die beiden Autofahrer, die über seine Leiche gefahren sind, haben den Schock ihres Lebens bekommen. Sie konnten nicht wissen, dass der Mensch, den sie gerade überfahren hatten, schon tot auf der Straße lag. Sie müssen gedacht haben, dass sie einen Menschen totgefahren hatten. In ihrer Haut möchte ich nicht gesteckt haben. Diese Vorwürfe, die sie sich machten und die Verzweiflung, die sie überfiel, müssen ganz schlimm gewesen sein.

Ich denke, dass die Autofahrer psychologische Hilfe benötigen und das für eine längere Zeit. Denn so schnell kommen sie über den Schock nicht hinweg. Wer bezahlt nun eigentlich die Schäden am Auto der beiden Autofahrer? Das Problem kommt noch zusätzlich auf sie zu. Alles in allem war es wirklich keine gute Idee und total unüberlegt. Mir tut die Frau sehr leid.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Solche Leute machen mich immer ziemlich wütend. Wenn jemand sein eigenes Leben riskiert, ist mir das egal. Kein Verständnis habe ich hingegen für Leute, die zusätzlich auch noch andere Leute gefährden. Für den Mann ist die Sache nun tödlich ausgegangen. Das kann man nicht mehr ändern und das hätte auch passieren können, wenn er sein Transparent an einer Brücke hätte anbringen wollen, die über einen Fluss führt. Allerdings tun mir hier vor allem die unschuldigen Autofahrer Leid, denen der Typ vor das Auto gefallen ist. Auch die Freundin des Mannes kann einem Leid tun.

Auch wenn die beiden Autofahrer wirklich keine Schuld trifft und ich mir an ihrer Stelle auch nicht einreden würde, dass sie jemanden getötet haben, ist das doch ein traumatisches Ereignis. Niemand rechnet damit, dass plötzlich ein Mensch von einer Brücke fällt und vor dem eigenen Auto landet. Neben dem materiellen Schaden, der schon ärgerlich genug ist, kommt noch der psychische Schaden hinzu und damit dürfen die Geschädigten nun alleine klar kommen, denn der einzige, den sie dafür belangen könnten, ist ja nicht mehr erreichbar.

An Stelle der Frau wäre ich natürlich sehr traurig, aber auch wütend. Ein 29-jähriger sollte eigentlich wissen, dass solche Kindereien unschön ausgehen können, wenn man sich nicht sichert. Wenn jemand schon illegal auf irgendwelchen Brücken herum turnt, sollte er sich wenigstens sichern. Wer keinen Klettergurt und andere Sicherungsmaßnahmen besitzt, muss eben auf der richtigen Seite bleiben oder am besten gar nicht erst solche Ideen aushecken. Mit 29 ist man ja auch schon ein bisschen zu alt für solche albernen Stofflaken an irgendwelchen Brücken.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es tut mir sehr leid um diesen armen Mann und auch um die Frau, die jetzt alleine ist und wahrscheinlich immer noch unter dem Tod ihres Mannes leidet. Aber man muss bedenken, dass er ein erwachsener Mann ist und somit auch die Folgen seiner Entscheidungen bedenken und einplanen muss. Die Folge seiner Handlung ist dann eben leider sein Tod gewesen. Schade, aber da kann man leider nichts gegen machen. Es gibt ja nicht umsonst ein Gesetz dagegen, dass das Aufhängen von diesen Plakaten und Bannern verbietet. Sonst würde da jeder sein Banner anhängen und es gäbe vielleicht noch mehr Todesfälle.

Am meisten Leid tun mir aber die Autofahrer, die ihn ja noch einmal ungewollt überfahren haben. Ich kann mir vorstellen, dass die beiden Autofahrer jetzt eine Therapie brauchen und vielleicht (verständlicherweise) keine Freude mehr am Autofahren haben und haben werden. Aber wer hat das nach so einem Unfall schon?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Das ist wirklich mal ein tragischer Liebesbeweis und auch von mir natürlich mein Beileid an die Frau des Verstorbenen. Die Idee an sich ist ja sicherlich rührend, aber als Erwachsener Mann hätte er doch auch die Gefahr erkennen müssen. Nun hat er seinen Liebesbeweis nicht vollbringen können, hinterlässt eine trauernde Frau und ist daran beteiligt, das zwei unschuldige Autofahrer wohl den Schock ihres Lebens erleiden mussten.

Liebesbeweise sind natürlich eine positive Sache, aber dann bitte auch auf dem legalen Wege. Wenn er unbedingt an einer Autobahnbrücke so ein Plakat anbringen musste, hätte er sich dafür lieber eine Genehmigung holen sollen und dann wären auch die nötigen Sicherheitsmaßnahmen gegeben gewesen, wobei ich stark bezweifle, das man für so etwas eine Genehmigung bekommt.

Ich habe meiner Freundin damals einen Liebesbeweis gemacht, indem ich einfach zwei Schlösser miteinander verbunden habe und ihr und mir jeweils einen Schlüssel als Kette gegeben habe. So hatten wir unsere Liebe durch die Schlösser symbolisch vereint und jeder hatte einen Schlüssel dazu. Wir beschlossen aber die Schlüssel zu begraben, denn wir wollen die Schlösser unserer Liebe niemals öffnen. Auf den Schlössern befand sich jeweils der Anfangsbuchtabe von uns.

Also wenn man seinem Partner die Liebe nochmal extra beweisen möchte, muss es nicht immer illegal sein und vor allem nicht tödlich. Man muss sich halt nur etwas einfallen lassen und ich finde allgemein die Geeste zählt mehr als das, wie gefärhlich so eine Aktion ist.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es sieht auf den ersten Blick sehr romantisch aus. Aber mal ganz ehrlich, wer sich da nicht absichert, der ist nicht romantisch sondern einfach nur leichtsinnig. Für mich ist das auch kein Beweis für seine Liebe. Wenn jemand einen anderen Menschen liebt, dann sollte er nichts so gefährliches tun. Schließlich hat er erstmal für eine gewisse Zeit das Leben des anderen Menschen zerstört.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass so ein Beweis sein muss. Man muss nicht in großen Buchstaben irgendwo hinschreiebn, dass man den anderen wahnsinnig liebt. Für mich bedeutet Liebe, dass man für den anderen da ist, ihn unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite steht. Natürlich freut man sich auch mal über eine kleine Aufmerksamkeit. Meiner Meinung nach reichen da ein paar Blumen oder etwas anderes vollkommen aus.

Man kann auch mit einer kleinen Überraschung dem anderen eine Freunde bereiten. Da würde mir aber ein kleiner Kuchen zum Frühstück oder ein schönes selbst gekochtes Abendessen ausreichen. Das kann man dann wenigstens auch gemeinsam genießen.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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