"Opaauto" fahren?

Ich habe in einem anderen Thread erzählt, dass ich mir Sorgen um die Gesundheit von meinem Opa und anderen Verkehrsteilnehmern mache wenn mein Opa weiterhin Auto fährt. Ich habe mit ihm darüber geredet und er sieht ein, dass er seinen Führerschein langsam abgeben sollte. Er hatte auch selber schon daran gedacht, bevor ich ihn darauf angesprochen hatte.

Nun stellt sich ihm aber die Frage was er mit seinem Auto machen soll. Er hat es vor 13 Jahren neu bekommen und mittlerweile zeigt der Kilometerstand gerade einmal 30.000 Kilometer an. Also ein typisches Seniorenauto was kaum gefahren wurde. Es ist super gepflegt worden, hat neue Winterreifen und Sommerreifen. Vor zwei Monaten wurde der TÜV neu gemacht. Es wurde jeden Samstag gewaschen auch wenn es nicht dreckig war. Von innen und von außen ist es top in Schuss.

Leider bekommt man für dieses Auto kaum noch etwas. Im Vergleich zu der gelaufenen Kilometerleistung ist es wirklich verschenkt. Mein Opa fragte mich früher schon immer, ob ich sein Auto irgendwann fahren möchte wenn er den Führerschein abgibt. Dieser Zeitpunkt rückt plötzlich sehr nahe. Momentan fahre ich einen Seat Ibiza und bin sehr zufrieden mit ihm. Meinem Opa würde es aber das Herz brechen wenn ich sein Auto ablehnen würde.

Der Grund wieso ich so stark am zweifeln bin ist das Aussehen des Autos. Ich finde es einfach total hässlich und kann mir nicht vorstellen, dass ich mich darin wohl fühle. Wie gesagt, es ist ein typisches silbernes „Opaauto“. Was soll ich nun machen? Eigentlich wäre es ja auch blöd nur wegen dem Äußeren ein geschenktes Auto nicht anzunehmen. Mein Auto würde ich locker wieder verkauft bekommen, daran würde es natürlich nicht scheitern.

Wenn die nur die Farbe des Autos nicht gefällt gibt es natürlich die Möglichkeit, es in einer Lackiererei umlackieren zu lassen. Das ist in der Regel nicht so teuer und sieht dann auch gut aus. Wenn dir das komplette Auto überhaupt nicht gefällt, dann musst du dich entscheiden, entweder du fährst ein Auto, welches qualitativ in gutem Zustand ist, allerdings keine schöne Optik hat oder du fährst deinen Seat Ibiza weiter.

Ich denke mal dein Opa würde es auch verstehen wenn du das Auto wegen der Optik nicht fahren möchtest. Vielleicht gibt es ja jemanden in der Verwandtschaft, der das Auto fahren würde. Dann würde dein Opa glücklich sein.

Auch bietet sich noch die, allerdings etwas teurere, Möglichkeit an, Teile des Autos zu ändern, beispielsweise andere Felgen, eine andere Motorhaube, etc um dadurch die Optik etwas zu verbessern. Allerdings ist das mit höheren Kosten verbunden.

Um welches Auto handelt es sich? Ich denke, er sollte das Auto vielleicht über einen Händler verkaufen lassen. Wenn er es von privat verkauft, kann es in der Tat passieren, dass das Auto weit unter Wert verkauft wird.

Ich glaube, mir persönlich wäre die Form oder die Farbe des Autos egal, wenn der Wagen top gepflegt ist und man nichts mehr investieren muss. Natürlich ist es schade um Deinen Ibiza, aber Du würdest ja mit dem Verkauf Deines Wagens einen kleinen Gewinn erzielen. Bei so einem Angebot würde ich nicht lange überlegen.

Wenn Du das Auto absolut nicht haben möchtest, wie sieht es mit Deinen Eltern oder anderen Verwandten aus? Das würde sicherlich Deinem Opa leichter fallen, als es letztendlich zu billig zu verkaufen. Aber liegt es denn nur an der Farbe, dass Du das Auto ablehnen würdest?

Die Frage ist doch, was du unter "Opaauto" verstehst? Du hast in deinem ellenlangen Text nicht einmal erwähnt um was für ein Modell es sich handelt, um welche Farbe um welchen Hersteller etc.pp! Wenn du diese Angaben vielleicht noch anbringen würdest, könnten wir uns vielleicht ein wenig besser vorstellen, was du mit "Opaauto" meinst!

Wie mein Vorredner bereits erwähnt hat, kann man an dem Auto sicherlich einiges ändern. Nur anders als Max1250, finde ich nicht dass es sehr kostspielig sein wird. Gerade bei älteren Modellen kann man noch so ziemlich alles selbst umbauen, ohne Spezialwerkzeug und Studium im Automobilbau. In Zeiten des Internets kriegst du auch so ziemlich alle Teile die du haben willst supergünstig auf diversen Seiten und Auktionshäusern. Außerdem muss es ja nicht immer "neu" sein.

Abgesehen davon finde ich, wenn ich mir so manches "Opaauto" ansehe, diese Tatsache gar nicht mal so schlimm. Wenn man sich mal anschaut mit was für Karren unsere Senioren so unterwegs sind! silberner Benz, oder BMW etc.pp... Klar ist es dreizehn Jahre alt. Aber alt ist nicht gleich schlecht. Sieh es als Projekt an, und veredele die Karre! Macht unheimlich viel spaß!

Es handelt sich hier um einen silbernen Mitsubishi Charisma mit grauer Innenausstattung und buntem Muster auf den Sitzen. Mit gefällt es wie gesagt überhaupt nicht, aber ich könnt eine Menge Geld sparen wenn ich dieses Auto übernehmen würde. Ich denke selbst der Autohändler würde hiefür nicht mehr soviel geben wollen.

Ich habe gerade mal geschaut - für mich sieht die Form doch okay aus. Die Farbe könntest Du ja etwas aufpeppen und den Innenraum kann man doch ebenfalls verändern. Ich persönlich würde ihn wohl so lassen, wie er ist.

Nun sind die Geschmäcker zwar unterschiedlich, aber Du hast wohl ein "Luxusproblem" . Nimm den Wagen, wenn Dein Opa Dir ihn angeboten hat und mach' etwas daraus, wenn es nur die Optik ist.

Ich meinte es eigentlich so, dass ein Händler den Wagen als Kundenfahrzeug verkaufen könnte. Da verlangt zumindest unser Autohändler auch keine Gebühren oder Kosten, er bietet ihn einfach nur auf seiner Stellfläche mit einer professionellen Wagenbeschreibung an.

Ich frage mich vielmehr, in welchem Zustand dein jetziges Auto ist. Du sagst doch, dass du mit deinem Seat Ibiza eigentlich zufrieden bist. Dann gibt es doch keinen Grund, diesen zu verkaufen. Wie alt ist das Fahrzeug und wie viele Kilometer sind schon runter. Wenn davon auszugehen ist, dass dieses Auto noch eine Weile hält, weil es eben auch noch nicht so alt ist, würde ich es nicht verkaufen, sondern auch weiternutzen.

Mir wäre zwar Farbe und Form des Autos relativ egal und ich würde auch ein solches "Opaauto" fahren, aber nicht, wenn ich schon ein gutes Auto habe, mit dem ich zufrieden bin. Ich würde dann an deiner Stelle deinen Opa davon überzeugen, dass er das Auto besser an jemand anderen verkaufen kann.

Auch wenn es aus rein rationalen Gründen sicher die bessere Wahl ist, das Auto des Opas zu fahren, kann ich sehr gut verstehen, dass du dich bei diesem Gedanken nicht wohl fühlst. Ich habe mir den Wagen gerade mal angeschaut und kann ehrlich sagen, dass ich den Wagen auch nicht unbedingt gerne haben wollte. Der Wagen ist einfach nicht "sexy". Ich mag besonders schöne Autos (wie den Audi TT) und kultige Autos (Stingray-Corvette, Ur-Quattro, Lotus Elise). Dieser Mitsubishi hingegen ist leider nichts davon. Es ist ein einfaches Vernunftauto (so wie fast alle Autos aus Fernost) und das wäre nicht mein Fall. Allerdings ist das nur meine persönliche, sehr subjektive und von meiner Begeisterung für hübsche Autos beeinflusste Meinung.

Du schreibst, dass du einen Seat Ibiza fährst. Falls du mit dem Auto nichts weiter angestellt hast, ist auch das ja ein Vernunftauto. In diesem Fall würde ich mich wohl für das stärkere Auto mit dem besseren Fahrkomfort entscheiden. Ich bin noch nie mit einem Seat und auch noch nie mit einem Mitsubishi gefahren und kann daher nicht beurteilen, welcher Wagen sich besser fährt.

Wie ist es denn um deinen Seat bestellt? Ist er neuwertig, oder hat er schon ziemlich viele Kilometer runter? Falls abzusehen ist, dass der Wagen ohnehin nur noch zwei bis drei Jahre hält, würde ich ihn vielleicht abgeben und dann lieber den etwas älteren, aber wenig gelaufenen Mitsubishi nehmen. Ein Fan von asiatischen Autos sagte mal zu mir, einen Asiaten könne man entweder zehn Jahre oder 100.000 Kilometer fahren. Danach würden die Probleme anfangen. Ob man das so pauschal sagen kann, kann ich nicht beurteilen. Mein Wagen (Audi) ist mittlerweile auch schon älter (10 Jahre) und hat 177.000 Kilometer weg. Dennoch läuft er prima und ich würde ihn erst abgeben, wenn er auseinander fällt. Von einem (neueren!) Seat würde ich ebenfalls eine gute Haltbarkeit erwarten. Wie gut der Mitsubishi hier mithalten kann, weiß ich nicht. Vielleicht kann ja ein Kenner von asiatischen Autos mal etwas zur Haltbarkeit der Fahrzeuge sagen.

Auch wenn es deinem Opa weh tut, sein Auto an einen Fremden abzugeben, würde ich mich nicht aus Höflichkeit für das Auto des Opas entscheiden. Du musst Spaß an dem Fahrzeug haben und wenn der Seat dir eher zusagt, würde ich den auch nicht abgeben. Habt ihr niemanden in der Familie oder im Freundeskreis, der ein Auto sucht und zu dem das Auto deines Opas passen würde? Dann wäre es immerhin kein Fremder, der den gepflegten Wagen des Opas übernimmt.

Rein vom wirtschaftlichen Aspekt gesehen würde ich die Schenkung deines Opas mit Freuden annehmen. Ich weiß zwar nicht wie alt dein Auto ist, aber ein Fahrzeug mit 30 000 Km auf dem Tachometer ist doch gar nichts, auch bei dem Lebensalter. Sicherlich werden dort auch einige Verschleißteile kommen aber wenn ansonsten alles augenscheinlich in Ordnung ist solltest du dir wirklich die Sache überlegen. Auch der Verkauf deines Seat würde ja sicherlich noch ein paar Euro in die Kasse spülen und du hättest dann auch Geld für eventuelle Reparaturen. Ein bisschen Lotteriespiel ist das natürlich auch immer. Außerdem hast du ja schon selber bemerkt dass du deinem Opa damit eine Freude machen könntest. Es wird ihm schon schwer genug gefallen sein auf das Fahren zu verzichten, da würde ich ihm auch die Freude gönnen sein altes Auto noch ab und an zu sehen.

Das mit dem Image eines Opa-Autos ist natürlich auch so eine Sache. Ich weiß ja nicht ob der Seat dein erstes Auto ist, aber diese Marke ist eigentlich auch nicht gerade angesagt. Die hier bereits angesprochenen Aufkleber zum Aufpeppen finde ich ganz gut, allerdings machen sie auch kein anderes Fahrzeug daraus. Mein Sohn und seine Freunde sind jetzt in dem Alter dass sie die Fahrschulprüfung absolvieren und auf ihr erstes Auto warten. In der Regel sind es wirklich die abgelegten Rentnerautos die sie später einmal fahren werden und komischerweise ist es ihnen egal. Für sie zählt eigentlich nur das Auto an sich, auch wenn sie sich so schnell wie möglich vom ersten Geld einen anderen fahrbaren Untersatz zulegen möchten.

Sollte dir wirklich nur die Farbe des Autos nicht gefallen, dann solltest du dich einfach mal erkunden bei welcher Filiale du es umlackieren kannst. Viele Werkstätten bieten so einen Dienst an. Allerdings kann ich dir nichts sagen, wie teuer diese Überlackierung wird. Aber wenn du dich dann wohler fühlst...

Wegen der Sache mit den beiden Autos solltest du einfach mal nachdenken welches besser ist. Welches Auto hat weniger gefahrene Kilometer? Welches ist besser intakt? Welches ist für deine Zwecke eher geeignet? Also färhst du eher Stadttouren oder doch mal ein ganzes Stück weit weg, zum Beispiel in ein anderes Land, wenn du in den Urlaub fährst oder zu einer Tagung?

Im Endeffekt würde ich aber das Auto deines Opas nehmen. Ich denke nämlich, dass es außerdem verkehrssicherer ist als dein anderes was du jetzt hast. Außerdem würdest du deinen Opa damit sicher glücklich machen.
Sollten dich irgendwelche Leute damit nerven, dass du ein "Opamobil" fährst, sag ihnen einfach, dass du dein Auto nicht zum Protzen und damit als "Schwanzverlänngerung" brauchst. Vielleicht auch, dass du mehr Wert auf Sicherheit legst .