Übernahme in anderer Stadt - Umzug nötig - Mann will nicht

Momentan ist mir einfach nur noch zum weinen. Ende dieses Jahres werde ich meine Ausbildung beenden. Leider kann ich nicht übernommen werden, deshalb wurde mir angeboten in einer Außenstelle zu arbeiten, welche aber lediglich 100 km weit weg von meinem momentanen Wohnort ist.

Besser könnte es eigentlich nicht sein, wenn sich da mein Freund nicht dagegen stellen würde. Er empfindet 100 km nicht als eine große Distanz. Er möchte lieber hier in der Umgebung bei der Familie und Freunden verbleiben, ich allerdings möchte meinen Job weiter ausüben, allerdings aber auch mit meinem Freund zusammen bleiben.

Fernbeziehungen sind nichts für mich. Außerdem würden wir uns nur alle 2 - 3 Wochen sehen können, meinerseits würde also zumindest die Beziehung an mangelnder Zärtlichkeit und Nähe kaputt gehen. Ich weiß mir gerade einfach nicht mehr zu helfen. Wir sind zwar noch nicht allzu lange zusammen, trotz dem allem liebe ich diesen Mann. Aber er will einfach nicht. Was kann ich nur tun? Warum ist er so? Ist ihm das den so egal? Ich bin einfach nur am Boden zerstört..

Gibt er denn als Begründung nur an, dass er bei der Familie bleiben möchte und in der Nähe seiner Freunde sein will? Wenn ihr noch nicht lange zusammen seid, ist das vielleicht auch ein Grund für ihn, nicht so schnell alle Zelte abzubrechen und umzuziehen. Eine lange Beziehung ist zwar keine Garantie dafür, dass es hält, aber desto kürzer sie ist, desto unsicherer sind beide oder einer von beiden. Vielleicht geht es ihm ähnlich, hast du schon mal mit ihm darüber gesprochen?

Ich kann dich schon verstehen und für mich wäre eine Fernbeziehung auch nichts. Aber wie wäre es denn, wenn ihr es erstmal versucht? Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn du erstmal dorthin gehst und dort arbeitest und ihr mal schaut, wie sich eure Beziehung entwickelt. Du sagst selbst, dass ihr noch nicht lange zusammen seid. So eine Distanz kann auch eine Probe für eure Beziehung sein.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es ihm völlig egal ist. Aber er hängt an seiner Heimat und an seiner Familie, das müsstest du auch verstehen können. Für ihn ist es nicht so einfach, einfach weg zu ziehen. Zudem frage ich mich gerade, ob er denn keine Arbeit hat, weil er dann einfach mit dir gehen könnte? Daran müsste es doch auch hängen, denn dann hätte er andernfalls den längeren Weg zurück.

Wie sieht es denn aus, wenn du dort wohnen bleibst, wo du jetzt wohnst und einfach mit dem Zug zur Arbeit fährst? Ginge das irgendwie? Es gibt ja viele, die so etwas machen, weil sie nicht umziehen wollen. Da sind 100 km häufig auch keine Seltenheit. Möglicherweise wäre das auch noch eine Idee, wenn ihr einfach auf keinen gemeinsamen Nenner kommen könnt.

Du kannst ihn nicht zwingen, mit dir zu gehen. Von euren Standpunkten her verstehe ich euch beide und ihr müsstet eigentlich einen Mittelweg finden. Er wird nicht mit dir gehen und du kannst nicht bleiben, willst aber auch nicht ohne ihn sein. Meiner Meinung nach wirst du aber letztendlich nachgeben müssen, denn wenn er nicht von seiner Familie weg will, was soll ihn dann umstimmen?

Ich würde dir empfehlen, auch wenn es leichter gesagt ist als getan, es erstmal mit einer Fernbeziehung zu versuchen. Wenn ihr einander fehlt, wird sich das vielleicht recht schnell wieder ändern und er kommt doch oder aber es gibt dann eine andere Lösung. Du solltest jetzt aber nichts erzwingen, denn das bringt dich deinem Ziel nicht näher.

Ihr seit noch nicht lange, aber du liebst diesen Mann? Dein Freund scheint dich aber weniger zu lieben und offensichtlicher kann man einem das doch gar nicht zeigen oder? Du musst wegziehen und dein Freund will nicht mitkommen. Was gibt es denn da noch groß zu überlegen? Also mal ganz ehrlich, wenn mein Freund das so ohne wirklichen Grund sagen würde, dann würde ich gar nicht groß zögern, dann wäre es eben aus. Einen größeren ''du bist mir egal'' Beweis kann es eigentlich gar nicht geben. Und das Freunde und Familie in der Nähe wohnen, ist definitiv kein Grund, sowas sagen nur faule Gewohnheitsmenschen, für die ein paar Kilometer der Weltuntergang sind. Allem Anschein nach möchte dein Freund die Zukunft nicht mit dir zusammen verbringen und das solltest du auch akzeptieren.

Wie sieht es denn mit dem Beruf deines Freundes aus, darüber hast du nichts geschrieben? Kann dein Freund seinen Job behalten, wenn ihr umzieht oder hat er dann zu lange zu fahren und ist das vielleicht ein Grund? Wenn er als Grund wirklich nur Freunde und Familie genannt hat, dann ist das in meinen Augen wirklich nur ein Vorwand und eine Ausrede, weil er nicht mit dir wegziehen möchte. Da du nicht vor hast ans Ende der Welt, sondern nur einige wenige Kilometer weiter zu ziehen, könnte er seine Familie und auch seine Freunde immer noch sehen, nur scheinbar sind diese ihm gerade wichtiger als du.

Zuerst stimme ich meinem Vorredner zu, allerdings habe ich noch eine kleine Ergänzung zu dem Thema. Was spricht dagegen in die nächste Stadt zu ziehen, die eine sehr gute Anbindung an die Bahn bietet ? Eine weitere Möglichkeit wäre die 50:50 Variante. Dadurch hätte er immer noch die Möglichkeit, wann er will seine Leute zu sehen, da 50 km nun wirklich, für jemanden mit Auto, relativ Schmerz frei sind.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie ist es denn um eure Mobilität bestellt ? Habt ihr jeweils ein Auto, oder nur eines zur Verfügung ? Im Übrigen wäre eine, sofern Möglich, Variante mit 50 km weit wegziehen in Kombination mit der Anbindung an die Öffentlichen Verkehrsmittel, wie zum Beispiel die Bahn, auch möglich.

Mein Rat ist einfach: Nicht die Flinte ins Korn werfen! Es gibt eine Lösung sieh nur genau hin. Sollte er sich als stur erweisen und keinen noch so guten Vorschlag annehmen müssen, da stimme ich meinem Vorredner zu, dann muss es halt auch mit Fernbeziehung gehen. Im Zweifel wird ihn der missliche Umstand einer Fernbeziehung sicher zum Einlenken bewegen, zumal das Nest dann ja gemacht ist und er nur noch hinüber zu kommen brauch.

@Crispin
Als er mir gesagt hat, dass 100 km nicht weit ist, und er lieber bei Familie und Freunde in der näheren Umgebung bleiben möchte, hätte ich in diesem Momentan ihn wirklich am liebsten in den Wind geschossen. Jedoch habe ich es mir unterlassen, da dieser Mann mir wirklich extrem viel bedeutet.

Er wäre ein halbes Jahr nach dem Umzug mit seiner Ausbildung fertig. Zufälligerweise ist der gleiche Betrieb in der zukünftigen Stadt auch vorhanden. Daher müsste er nur dort hineinkommen. Ich kann ihn einfach nicht verstehen, was sein Problem ist.

Warum ist denn seine Reaktion gleichbedeutend mit der Tatsache, dass er dich nicht so liebt wie du ihn? Der Vergleich hinkt aus meiner Sicht. Ich kann durchaus verstehen, dass man vielleicht nicht weg möchte von der Familie. Es soll doch tatsächlich Menschen geben, die sehr an ihrer Familie hängen, weil sie in einen innigen Familienverbund eingebunden sind. Für solche Menschen ist es nicht so einfach, einfach weg zu ziehen und alles hinter sich zu lassen. Das hat aus meiner Sicht nichts mit Liebe oder nicht Liebe zutun, das ist einfach eine Einstellungssache.

Ich hätte ihn an deiner Stelle auch nicht gleich in den Wind geschossen. Man kann doch nicht vom Partner erwarten, mit dem man auch noch nicht so lange zusammen ist, dass er gleich alles hinter sich lässt. Ich würde das auch nicht machen, sondern lieber etwas abwarten wollen wie es sich entwickelt.

Warum ist denn seine Reaktion gleichbedeutend mit der Tatsache, dass er dich nicht so liebt wie du ihn? [..]Es soll doch tatsächlich Menschen geben, die sehr an ihrer Familie hängen, weil sie in einen innigen Familienverbund eingebunden sind. Für solche Menschen ist es nicht so einfach, einfach weg zu ziehen und alles hinter sich zu lassen. Das hat aus meiner Sicht nichts mit Liebe oder nicht Liebe zutun, das ist einfach eine Einstellungssache.

Klar gibt es Menschen, die von ihrer Familie nicht weg kommen und davon ihr Leben bestimmen lassen, aber ich glaube nicht, dass das hier der Punkt ist. Wie weit will Naviia wegziehen? 100 Kilometer! In der heutigen Zeit ist das ein Katzensprung, dass ist gar nichts! Da kann man auch locker mal zum Kaffee rüber fahren, dass ist doch kein Hindernis! Mit dieser Ausrede kann man kommen, wenn man mehrere Stunden weit wegzieht oder ganz ins Ausland, aber nicht hier! Und wenn du wirklich darauf hinaus willst, dass dieser Mann so sehr an seiner Mamie hängt, dass er eine solche Entfernung nicht übersteht, dann kann ich dazu wirklich nur sagen, dass das vollkommen albern ist. Es ist keine große Entfernung, die Naviia da wegziehen will und wenn der Mann das nicht will, dann ganz bestimmt nicht aus dem Grund, dass er dann zu weit von seiner Familie weg wohnen würde.

Erst einmal herzlichen Glückwunsch, dass Du eine neue Stelle gleich nach der Ausbildung bekommst. So etwas ist nicht mehr oft der Fall und der Liebe wegen wirst Du die Stelle ja nun hoffentlich nicht sausen lassen, obwohl ich es durchaus verstehen kann. Immerhin hast Du geschrieben, dass er Dir sehr viel bedeutet.

Aber ich musste gerade über die 100 km schmunzeln. Wie gut ist denn die Verkehrsanbindung zwischen Deinem jetzigen Wohn- und Deinem zukünftigen Arbeitsort? Hast Du oder er ein Auto oder kann man die Strecke gut mit der Bahn bewältigen? Dann ist es nur noch halb so schlimm. Denn man könnte die Strecke erst einmal täglich pendeln oder Ihr könnt Euch öfter sehen als alle 2 bis 3 Wochen. Denn das ist ganz gut machbar, wenn man denn möchte

Ich kann nachvollziehen, wenn man nicht nur der Liebe wegen umziehen möchte, weil man eben an der eigentlichen Heimat hängt und dazu noch ein gutes soziales Netz hat. Auf biegen und brechen würde ich meinen Partner auch nicht bitten, dass er sich dort dann ebenfalls eine neue Stelle sucht. Ich denke mal, Ihr solltet Euch einfach mal Zeit lassen und schauen, ob eine Beziehung auf eine mittlere Fernbeziehung nicht auch funktionieren kann. Natürlich ist das kein Dauerzustand, aber ich würde auch die Zeit bis nach den Ausbildungen abwarten und schauen, was sich dann für Deinen Freund ergibt.

Wieso seht Ihr Euch bei einer Entfernung von 100 km, falls das Pendeln für Dich nicht in Frage kommt. nur alle 2 bis 3 Wochen? Wie oft seht Ihr Euch denn derzeit oder lebt Ihr zusammen? Ich denke, da wäre es schon noch interessant, ein paar Hintergründe zu erfahren, ohne vorschnell urteilen oder einen Rat abgeben zu können.

Momentan ist mir einfach nur noch zum weinen.

Aber offenbar wirklich nur deshalb, weil Du Dein "Problem" noch nicht mit der notwendigen Distanz betrachtet hast, welche notwendig ist, für sich selbst Lösungen zu finden. Daher solltest Du Dich darauf konzentrieren und nicht allein den scheinbaren Widerspruch sehen.

Ende dieses Jahres werde ich meine Ausbildung beenden.

Der erste Punkt ist also, dass die Zeit auf Deiner (oder eurer) Seite ist. Du wirst praktisch noch ein volles Jahr Zeit haben, Lösungen oder alternative Wege zu suchen. Es fallen mir da ganz viele Möglichkeiten ein, die realistisch sind und über die das "Problem" praktisch von selbst gelöste wäre.

Im Laufe des Jahres könntest Du Dich oder er sich trennen. Was macht Dich so sicher, dass diese Beziehung hält? Vor allem, wenn ihr noch gar nicht lange zusammen seid und - so wie ich das verstehe - aktuell auch gar nicht zusammen wohnt.

Im Laufe des Jahres kann sich Deine berufliche Perspektive ändern. U.U. hat der Betrieb vor Ort doch vakante und passende Stellen für Dich. Oder Du findest in einem anderen Betrieb vor Ort eine Anstellung. Oder aber Du entschließt Dich, Dich vor Ort weiter zu qualifizieren und ziehst eben nicht weg.

Im Laufe des Jahres kann sich auch seine berufliche Perspektive dramatisch ändern und er wird gezwungen, sich seinerseits nach einem neuen Job umzuschauen. Da könnte es so weit kommen, dass er sich eben auch dort bewirbt, wo Du hinkommen sollst.

Du siehst, da sind doch noch viele (bei weitem nicht alles aufgezählt) Ereignisse, welche eintreten können und das weitere Leben hinsichtlich Deiner Problemstellung massiv nachhaltig beeinflussen könnten.

Leider kann ich nicht übernommen werden, deshalb wurde mir angeboten in einer Außenstelle zu arbeiten, welche aber lediglich 100 km weit weg von meinem momentanen Wohnort ist.

Wie schon oben geschrieben. Das sind die Aussichten, wie sie jetzt Gültigkeit haben. Es ist natürlich gut und richtig, dass Du darauf baust und entsprechend planst. Aber fix ist doch noch gar nichts!

Besser könnte es eigentlich nicht sein, wenn sich da mein Freund nicht dagegen stellen würde.

Aus der Tatsache, dass er nicht mit Dir mitziehen will, kannst Du doch nicht schließen, dass er sich dagegen stellen würde. Wie kannst Du erwarten, dass er so eine weitreichende Entscheidung fällen kann, wo ihr doch noch nicht allzu lange zusammen seid und vor allem auch noch gar nicht zusammen gewohnt habt. Vielleicht versteht er unter Beziehung auch etwas anderes als Du?

Er empfindet 100 km nicht als eine große Distanz. Er möchte lieber hier in der Umgebung bei der Familie und Freunden verbleiben,

Das ist das, was er zur Begründung sagt. Es könnte auch daran liegen, dass er eine zu große räumliche Nähe u.U. noch gar nicht will? Nur hat er - vermutlich zu Recht - die Befürchtung, dass Du so eine Begründung fast schon zum Anlass nehmen könntest, die Beziehung selbst in Frage zu stellen.

ich allerdings möchte meinen Job weiter ausüben,

Aber hast Du selbst nicht auch die Möglichkeit, Dir einen Arbeitgeber (für den gleichen Job) in der Nähe zu suchen? Und wenn Du das erfolgreich machen würdest: würde Dein Freund dann zu Dir ziehen?

allerdings aber auch mit meinem Freund zusammen bleiben.

Da spricht ja letztlich auch nichts dagegen. Und der Wunsch ist sicher verständlich. Aber hier muss man sich u.U. - so die Sachzwänge des Lebens - zwischen Job und Beziehung entscheiden.

Fernbeziehungen sind nichts für mich. Außerdem würden wir uns nur alle 2 - 3 Wochen sehen können, meinerseits würde also zumindest die Beziehung an mangelnder Zärtlichkeit und Nähe kaputt gehen.

Das ist wenigstens eine klare Ansage und eine Prognose, die sicher so falsch nicht sein dürfte. Ich hoffe aber, dass das kein Versuch ist, Deinen Freund zu "erpressen". In dem Sinn, dass Du klar sagst, dass die Beziehung zu Ende ist wenn Du alleine umziehst.

Wir sind zwar noch nicht allzu lange zusammen, trotz dem allem liebe ich diesen Mann.

Ich sehe hier mit einen Schlüssel zu dem Problem: was heißt denn "noch nicht lange"? Vielleicht geht ihm das schlicht zu schnell? Ich bin mir sicher, Du hast auch seinen Vorgänger "geliebt". Wieso bist Du aber dann nicht mehr mit ihm zusammen?

Aber er will einfach nicht. Was kann ich nur tun?

Bezüglich seiner Entscheidung: hoffentlich nichts! Bezüglich Deiner Lebensplanung: das Richtige! Entscheide einfach, was Dir wichtig ist und handele danach. Dabei solltest Du Dich tatsächlich nicht von "der Liebe" allein leiten lassen. Denn Du musst Dir eingestehen, dass es unheimlich unklug wäre, den Job abzulehnen und sich anschließend nach weiteren drei Monaten vom Freund zu trennen.

Ich kann deinen Freund wirklich gut verstehen. Auch wenn ich hier in der Region Freunde und Familie habe, halten mich diese Faktoren nicht hier. Ich möchte in ein bis zwei Semestern, spätestens aber nach dem Studium, nach Berlin oder Hamburg gehen und dort erst einmal bleiben. Ich würde zum Beispiel dann auch nicht mehr in eine kleinere Stadt mit weniger als 600.000 bis 1.000.000 Einwohnern ziehen, auch nicht der Liebe wegen, einfach weil es mir nicht gefällt und ich mich in kleinen Städten unwohl fühle. Wenn ich jemanden kennenlernen würde, der aufs Land zieht, würde ich niemals mitgehen und dann entweder eine Fernbeziehung führen oder die Geschichte beenden (je nach Entfernung und persönlichem Verhältnis zueinander). In meinem Fall wäre es eben die Liebe zu einer Stadt, während dein Freund eben an seinem gewohnten Umfeld hängt. Vielleicht will er auch die Arbeitsstelle nicht wechseln. Auch das wäre zu verstehen.

Mit unzureichender Liebe hat das alles nichts zu tun. Es gibt ja nicht nur den Partner, sondern viele weitere Faktoren, die das Leben beeinflussen. Das Umfeld, in dem man lebt, ist ein ganz wichtiger Faktor. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass echte Freundschaften (von denen es nur wenige gibt) mehr wert sind als Liebesbeziehungen. Eine Freundschaft hält unter Umständen ein Leben lang und ein Freund ist ein echter Gefährte. Ein Partner ist das in der Regel nicht (mehr), ohne dass der Partner deswegen unwichtig ist. Gerade wenn ihr noch nicht lange zusammen seid, also ein paar Monate oder vielleicht ein bis zwei Jahre, würde ich an Stelle deines Freundes auch nicht alles stehen und liegen lassen, was mir vielleicht wichtig ist, um dann in eine andere Stadt zu ziehen, die mir im schlimmsten Fall vielleicht noch nicht einmal zusagt.

Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, auch mit einem "frischen" Partner weiter weg zu ziehen, sofern man direkt einen neuen Job findet oder seinen Studienplatz wechseln kann und einem die neue Stadt auch ohne den Partner gefallen würde. Man sollte auch daran denken, dass man vielleicht nicht für immer zusammen ist. Es schadet also nicht, sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, wie man weiterhin verfahren will, falls die Beziehung bald scheitern sollte. Entweder bleibt man dann in der Stadt oder man sucht sich einfach einen neuen Lebensmittelpunkt. Ein Umzug ist ja kein großes Drama, so dass es nicht schlimm ist, wenn man dann nach ein paar Monaten feststellt, dass man doch wieder woanders hin möchte.

Bei einer Distanz von 100 Kilometern würde ich ehrlich gesagt überhaupt nicht daran denken, ob der Partner eventuell mitkommt. Das ist weniger als eine Stunde mit dem Auto und mit der Bahn müsste diese Zeit auch ungefähr hinkommen. Sofern es sich nicht um das hinterletzte Kuhdorf handelt, sollte es doch kein Problem darstellen, zwischen den beiden Orten zu pendeln, ohne dabei den ganzen Tag unterwegs zu sein. Mein letzter Freund wohnte anfänglich auch etwa 75 Kilometer weit entfernt. Er ging arbeiten, ich bin Student. Dennoch haben wir uns regelmäßig gesehen, manchmal nur einmal pro Woche, oft aber auch länger. Ich bin auch manchmal von ihm aus zur Uni gependelt, die von seinem Wohnort aus etwa 100 Kilometer weit entfernt lag. Das ist so eine geringe Distanz, dass ich auch manchmal spontan hingefahren bin und abends noch zurück. Eine Freundin von mir hat mit ihrer Partnerin nun schon seit mehreren Jahren eine Fernbeziehung, die in den ersten Jahren über ungefähr 400 Kilometer ging - dennoch sehen sie sich jedes Wochenende. Sofern ihr beide also keine allzu unpassenden Arbeitszeiten habt, halte ich es für absolut unsinnig, davon auszugehen, dass ihr euch nur alle zwei bis drei Wochen seht, wenn du wegziehst.

Letztendlich spielt es auch nicht so eine große Rolle, was dein Freund über die Sache denkt. Wichtig ist, dass du dir die Job-Chance nicht verbaust. Alles andere wird sich dann finden. Vielleicht überdauert die Beziehung die Zeit bis zu deinem Eintritt in den Job ja auch gar nicht mehr. Ich würde das einfach auf mich zukommen lassen und dann zum Jahresende in der anderen Stadt anfangen. Was mit der Beziehung ist, klärt sich dann irgendwann von selbst. Eine gute, solide Beziehung überlebt auch 100 Kilometer - und wenn nicht, dann ist es wohl auch nicht das Wahre.