Ernährung von Tieren bei Vegetariern

vom 06.02.2011, 16:43 Uhr

Das ist doch ganz einfach. Man kann einer Katze oder einem Hund ruhig vegetarische Nahrung verpassen und sich dann einbilden, es funktioniere. Aber ich sage da nur: Tiere sterben langsam und der Tod kommt schleichend auf Raten. Unser Kater sortiert sehr häufig und dann angewidert, diese grünen Füllstoffkügelchen aus seinem Trockenfutter. Wenn er könnte, würde er mir deshalb einen Vogel zeigen. Das schafft er aber nicht, weil er weiß ist und die Vögel ihn so leicht erkennen können.

Herrlich finde ich hingegen Argumentationen von Vegetariern und Veganern, die sich darauf berufen, man müsse doch das Tier artgerecht ernähren. Da frage ich mich dann aber, zu welcher Art sie sich selbst zugehörig fühlen. Dass wir zu den Allesfressern gehören, wird dann geflissentlich ignoriert, während man diesen Anspruch für sein Tier als Begründung proklamiert.

Letztendlich ist es mir wurst - ne, Jacke wie Hose - jeder wie er mag, aber seinem Tier sollte man das nicht antun. Zudem ist es oft problematisch, ein Tier "umzuerziehen". Unserer spinnt schon immer rum, wenn von der gewohnten Futtersorte 1 auf die gewohnte Futtersorte 2 umschwenkt und was anderes als Trockenfutter kommt sowieso nicht in den Napf.

» Meerbuscher » Beiträge: 398 » Talkpoints: -14,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe selbst mal lange vegetarisch gelebt, aber ich habe gemerkt, dass ein bisschen Fleisch nicht schadet. Ich selbst käme aber nie auf die Idee, meine Tiere ebenfalls vegetarisch zu ernähren. Es spricht einfach gegen die Natur der Tiere und wie schon geschrieben wurde, kann es sicherlich zu Mangelerscheinungen führen. Es mag Tiere geben, die sich vegetarisch füttern lassen, aber gesund ist das mit Sicherheit nicht.

Wenn es dem vegetarischen Halter auf die Herkunft des Fleisches ankommt, dann besteht ja immer noch die Möglichkeit der Rohfütterung. Wo man dann selbst entscheiden kann, wo man welches Fleisch kauft. Auch als Vegetarier sollte man an die gesunde Ernährung seines Haustieres denken.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Also ich bin jemand, der sich eigentlich vegetarisch ernährt. Ich habe auch schon vegetarisches Tierfutter gesehen, allerdings habe ich auch noch nicht die Zeit gefunden mich damit wirklich auseinander zu setzen, weil ich derzeit auch da nicht die Notwendigkeit sehe, dass sich der Kater, mit dem ich "befreundet" bin, vegetarisch ernähren sollte. Ich kaufe ihm gerne und fast regelmäßig hochwertiges Katzenfutter, da sind dann mal ein paar Erbsen oder andere Sachen mit drin, aber es geht mir da viel eher darum, dass er gutes Fleisch bekommt.

Ich denke auch derzeit nicht, dass es im totalen Widerspruch zueinander steht. Viele Tiere essen in der Natur nun mal andere Tiere. Ich kann für mich selbst entscheiden, wie ich mich ernähren will. Ich weiß auch nicht, in wie weit man überhaupt schon getestet hat, dass die Tiere auch ohne Fleisch gut zu ernähren wären. Oftmals habe ich auch schon gelesen, dass so manches vegetarisches Futter eher als Beigabe gefüttert werden sollte und nicht als Alleinfuttermittel geeignet ist. Wie gesagt, ich habe mich mit der Idee noch überhaupt nicht angefreundet und auch noch nicht entsprechend ausgiebig informiert. Derzeit sehe ich aber auch keine Notwendigkeit dafür. Ich ekele mich auch nicht vor Katzenfutter, sondern finde es meistens recht interessant wie das dann aussieht, wenn ich die Dose öffne und weiß, was da drinnen ist. Es ist für mich okay, wenn der Kater dann das isst und ich hoffe, dass es ihm gut schmeckt.

Meine Haustiere sind ja herbivor - also pflanzenfressende Blattfresser, was auch wirklich gut passt, denn wenn ich schon miterlebe, wie die Schlangen bei einem Freund dann immer gefüttert werden müssen, bin ich durchaus froh darüber, dass ich keine Tiere so direkt verfüttern muss. Der Anblick vom zermatschten Katzenfutter bereitet mir da echt sehr viel weniger ein Problem. Zudem weiß ich ja, dass ich ihn dann etwas Gutes damit tue.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin ja mittlerweile, nachdem ich zuvor alle paar Monate mal Hackfleisch oder Würstchen gegessen habe, wieder dazu übergegangen, keine toten Tiere mehr zu essen, sondern nur noch die Produkte von lebenden Tieren. Eier und Milch finde ich zwar widerlich, aber manche Dinge funktionieren nicht so gut ohne diese Sachen (Nudeln, Kakao, Kuchen, etc.). Auch wenn ich den Gedanken an Leichenteile auf meinem Teller gruselig finde, heißt das ja noch nicht, dass mein Hund das ebenfalls so sieht. Ein Hund ist nun einmal ein Tier, das sich in der Natur auch von den Körpern anderer Tiere ernähren würde. Hunde sind von Natur aus keine Vegetarier und haben auch keinen geistigen Zustand erreicht, der sie zu welchen macht. Ein Mensch kann theoretisch durch Mitgefühl mit den Tieren immerhin zu der Einsicht gelangen, dass es nicht notwendig ist, für die eigene Konsumgier Tiere zu töten. Ein Hund kann das nicht und isst weiterhin gerne Fleisch. Sein Körper (Stichwort: Gebiss) ist eben auch darauf ausgelegt.

Ich würde meinen Hund nun nicht zum Zwangs-Vegetarier machen. Er ist keiner und wird nie einer werden. Es ist sicher möglich, seinen Hund vegetarisch zu ernähren. Ich habe mich vor ein paar Monaten mal mit jemandem über eine Bekannte desjenigen unterhalten. Diese Frau fütterte ihren großen Hund ausschließlich mit vegetarischem Futter. Dem Hund ging es wohl, von außen betrachtet, gut. Allerdings ist das eben nicht der Idealzustand und wenn man schon ein Tier in Gefangenschaft hält, muss man es auch vernünftig ernähren. Ein Hund ernährt sich normalerweise nicht von Salat und Früchten. Abgesehen davon denke ich auch, dass diejenigen, die wirklich konsequent vegetarisch oder vegan leben und zu viel Mitgefühl mit den ermordeten Tieren haben, selbst kein Tier in Gefangenschaft halten. Haustierhaltung ist ja etwas egoistisches und wenn man sich dafür entscheidet, muss man dem Tier wenigstens ein einigermaßen artgerechtes Leben ermöglichen - inklusive einer gescheiten Ernährung.

Mein Hund bekommt sogar hin und wieder frisches Fleisch. Ich finde es widerlich und ich finde auch den Geruch abstoßend. Dennoch kaufe ich es ihm, denn er benötigt es schließlich. Er bekommt auch vegetarische Sachen, zum Beispiel Reis, Möhren, Äpfel und Bananen. Allerdings sind das einfach nur Extras, die ich entweder mit Trockenfutter mische oder ihm zwischendurch mal gebe.

Fleisch muss übrigens nicht immer aus Folter-Fabriken stammen. Wie bereits geschrieben wurde, gibt es doch Bio-Fleisch. Wem das zu teuer ist, der sollte vielleicht einfach weniger Fleisch essen, dann bleiben die Kosten überschaubar und der Hund oder die Katze hat auch noch etwas davon. Natürlich ist auch Bio-Fleisch nicht die Ideallösung, aber wohl einer der besten Kompromisse.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meerbuscher hat geschrieben: Herrlich finde ich hingegen Argumentationen von Vegetariern und Veganern, die sich darauf berufen, man müsse doch das Tier artgerecht ernähren. Da frage ich mich dann aber, zu welcher Art sie sich selbst zugehörig fühlen. Dass wir zu den Allesfressern gehören, wird dann geflissentlich ignoriert, während man diesen Anspruch für sein Tier als Begründung proklamiert

Da besteht aber ein kleiner Denkfehler in deiner Argumentation. Ein Hund oder eine Katze ist darauf angewiesen Fleisch als Nahrung zu bekommen, der Mensch nicht! Wenn man sich mal den Darm des Menschen anschaut, dann ist er eher dazu gedacht pflanzliche Nahrung zu verwerten, da der Darm eher lang ist. Das führt dazu, dass Fleisch im Darm schnell zu gähren beginnt, was bei einem Löwen, aufgrund seines kurzen Darms, nicht passiert. Das Gebiss der Menschen, mit seinen rudimentären "Reißzähnen", lässt vermuten, dass er auch Fleisch verzehren kann. Das ist soweit auch richtig aber der Fokus muss auf dem Wort kann liegen.

Der Mensch kann also Fleisch verwerten und kauen etc., aber keinesfalls braucht er es, um zu leben. Er kann auch ohne Fleisch problemlos gesund leben und bleiben. Das Beispiel der tausenden Vegetarier, die keine Mangelerscheinungen haben, sollte da ja eigentlich Beispiel genug sein. Somit ist es überhaupt nicht entgegen der menschlichen Art, kein Fleisch zu essen. Es bereitet dem Mensch keine Probleme darauf zu verzichten, wenn er sich ansonsten ausgewogen ernährt. Einem Tier, das ein Fleischfresser ist, würde das Vorenthalten von Fleisch aber durchaus schaden. Der Mensch braucht es nicht.

Benutzeravatar

» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin seit 12 Jahren Vegetarier und habe Echsen zu Hause. Ich habe ehrlich gesagt keine Probleme damit, ihnen Heuschrecken und andere Insekten zu fressen zu geben. Was ich allerdings vermeide ist, ihnen zuzusehen, wie sie die Insekten langsam Stück für Stück verschlingen, weil sie es auf einen Satz nicht runter schlingen können. Ich lass die Insekten vom Behälter von selber ins Terrarium springen, mach das Glas zu und geh dann für ein paar Minuten weg, bis ich denke, jetzt müssten sie mit dem Fressen fertig sein.

Meine persönliche Meinung dazu ist, Tiere müssen sich ja auch von was ernähren und da ist es doch logisch, dass sie andere Tiere essen. Menschen dagegen schlachten Tiere ab, weil sie glauben Fleisch zum Leben zu brauchen (soll jetzt keine Verurteilung sein, aber Menschen können ohne Fleisch überleben und sogar gesund). Klar fallen Tiere auch Menschen an, aber das nur in extremen Ausnahmefällen, wenn sie keine andere Nahrung finden. Tiere töten zum Größtenteil aber nur das was sie dann auch fressen und Menschen produzieren alles im Überfluss und werfen das Verdorbene dann weg.
Darum hab ich aus ehtischer Sicht auch kein Problem damit, meinen Haustieren Fleisch zu geben.

» Todesengel » Beiträge: 174 » Talkpoints: 0,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ehrlich gesagt, frage ich mich, warum Vegetarier denn überhaupt Tiere halten. Sicher ist mein Haltung einfach darin begründet, dass ich Tiere in der Regel als Nutztiere sehe und nicht als soziale Partner. Daher habe ich zwar trotzdem Achtung vor den Tieren und ermögliche ihnen eine so artgerechte Haltung wie in Gefangenschaft möglich, aber sie sind natürlich trotzdem auch zum Verzehr gedacht, so wie es denn in unserem Kulturkreis auch üblich ist - die Katzen bekommen also schon ihr Gnadenbrot, bei den dagegen Kaninchen sind das nur die Zuchttiere.

Natürlich ist auch mir bewusst, dass der Trend immer mehr dazu hingeht, dass Tiere Sozialpartner sind und nicht Nutztiere. Und einige dieser Tierhalter sind nun mal Vegetarier. Ich frage mich aber, ob das wirklich so vertreten ist, dass man selbst aus diversen Gründen kein Fleisch essen mag und seinem Tier dann auch kein Fleisch zu gestehen mag oder eben den Tieren Biofleisch verfüttert. Wieso beispielsweise ist Biofleisch dann bei den Tieren OK? Dafür sind auch Tiere gestorben und wer sich mal die Bio-Verordnung anschaut, der wird erstaunt sein, was auch mit dieser Verordnung alles noch erlaubt ist.

Da finde ich schon die erwähnte Alternative sinnvoll, dass man ein Tier hält, das ein Pflanzenfresser ist. Aus meiner Sicht, als sehr bewusster Fleischkonsument, ist das wohl die beste - weil ehrlichste - Alternative.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich persönlich finde es schon fast wider unethnisch, wenn Vegetarier oder Veganer ihren Haustieren das Fleisch verweigern. Die Argumente die sie haben um sich so zu ernähren sind gut und für fast jeden nachvollziehbar. Wenn sie auf Fleisch verzichten wollen, ist das ihre Sache. Schlimm ist es nur wenn sie eben Tiere quasi zwingen sich Vegetarisch zu ernähren. Denn diese Tiere sind nun einmal Fleischesser. Sie brauchen das auch als Nahrung und hier wurde schon angesprochen, dass es dann durchaus zu Mangelerscheinungen kommen kann.

Ich finde es etwas paradox, dass Vegetarier ihren Tieren eventuell Fleisch verweigern. Zum einen wollen sie nicht wenn Tiere leiden oder sterben, nachvollziehbar. Zum anderen allerdings macht es ihnen scheinbar nichts aus ihre eigenen Tiere vollkommen falsch zu ernähren, was der Gesundheit ihrer Tiere sicher nicht zu guten kommt. Ich persönlich kenne keine Vegetarier und weiß daher nicht ob das viele machen. Ich hoffe aber dass die meisten dann doch ihr Tier richtig ernähren.

» Equilibrium » Beiträge: 145 » Talkpoints: 9,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


JotJot hat geschrieben:Wieso beispielsweise ist Biofleisch dann bei den Tieren OK? Dafür sind auch Tiere gestorben und wer sich mal die Bio-Verordnung anschaut, der wird erstaunt sein, was auch mit dieser Verordnung alles noch erlaubt ist.

Natürlich sind dafür auch Tiere gestorben und auch unter dem Biosiegel läuft nicht alles so wie man es gerne hätte. Dennoch ist das Fleisch von einem Biobauern in dem Fall das kleinere Übel. Ich würde niemals Hundefutter kaufen, in dem minderwertiges Fleisch und/oder welches aus Massentierhaltung enthalten ist. Biobauern müssen gewisse Regeln was das Futter und den Platz angeht erfüllen. Es mag nicht immer alles ideal sein aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ich verfütter lieber eine Kuh, die die Sonne gesehen hat und Gras unter den Hufen kannte, als eine die ihr Leben lang in einer engen Bucht stehen musste.

Der Mensch entscheidet meiner Meinung nach nur für sich selber ob er tierische Sachen essen will oder nicht. Sein Haustier, das sich hauptsächlich von Fleisch ernährt, sollte dies auch weiterhin tun dürfen. So wie eben auch seine Mitmenschen. Nicht alle Vegetariern und Veganern gehören zu den extremen, die sich für die Erleuchteten halten und die ganze Welt missionieren wollen. Bei manchen hat man das Gefühl, dass sie als nächstes durch die Wildnis stampfen und die bösen Löwen, Pumas, Tigern, etc über das Knie legen wollen.

Benutzeravatar

» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Man könnte denken, dass ein Vegetarier beziehungsweise Veganer, der auf Fleisch oder jegliche tierische Produkte verzichtet, auch keine fleischfressenden Haustiere wie Hund oder Katze hält. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Ausnahmen die Regel bestätigen. Verwandte von uns sind zwar schon soweit ich denken kann strikte Vegetarier, aber sind Hundebesitzer und kaufen so jede Woche aufs Neue mehrere Dosen Hundefutter.

Ich finde es auch irgendwie widersprüchlich, dass man zwar Fleisch aus ethischen Gründen verabscheut, aber bereit ist, für seine Haustiere Fleisch zu besorgen und kann nicht so recht nachvollziehen, dass man in diesem Fall keine Hemmungen haben soll, Fleisch zu kaufen und zu verarbeiten. Vielleicht liegt es einfach daran, dass man das Fleisch nicht selbst konsumiert.

Benutzeravatar

» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^