Abitur nach 12 Jahren - Ja oder Nein?

vom 20.02.2008, 13:52 Uhr

Lies Dir doch mal die Beiträge derer durch die hier schon was geschrieben haben - deine "Argumente" kannst Du alles auf den Müll kippen! Solche Posts überzeugen mich wieder von der Meinung, dass Schüler heute wohl nur noch durch Faulheit auffallen (wollen).

Grundegedanke: Die Schule und das Abitur sind nicht dafür da, dass man sich einen lenzt und um sich die Sonne auf den pelz scheinen zu lassen, sondern um sich für das Studium vozubereiten

Jetzt mal zu deinem Zeug was schon beantwortet und angesprochen wurde - da alles schon da steht fasse ich mich kurz!

xsaschkax hat geschrieben:1. Kleinere G8 Schüler haben deutlich mehr Stunden als wir G9 Schüler.
2. Ein Jahr wird gestrichen, somit bleibt kaumZeit um Sachen zu wiederholen.
3. Die meisten Gymnasien in NRW sind keine Ganztagsschulen. Durch das G8 entwickeln sie sich aber zur Ganztagsschulen, jedoch müsste sehr viel umgebaut werden ( große Kantinen, Sportplätze usw).
4. Unglückliche Kinder.
5. im Jahr 2013 gibts ein Doppeljahrgang, weil dann die letzten G9 Schüler und die ersten G8 Schüler ihr Abi bekommen.
6. Schlechte Leistungen, da die Konzentration nach der 6. Stunde deutlich nachlässt.

1. Ja und? Siehe Vorposter, das wurde schon durchgekaut. Ansonsten: Realschule!
2. Den Stoff zu wiederholen liegt in der eigenen Verantwortung, es ist nicht die Aufgabe der Schule das ganze solange zu wiederholen bis man es kapiert - da könnte man auch gleich ein G23 einführen!
3. So ein Quatsch, Ich war seit der 5. auf einem G8 Gymnasium und es war keine Ganztagsschule. Und eine Ganztagsschule zeichnet sich nicht unbedingt durch eine Kantine und einen eigenen Sportplatz aus - Du hast das Konzept wohl nicht verstanden.
4. Tolles Argument.
5. Blödsinn, wurde auch schon angesprochen. Ist auch gar kein Problem, höchstens für Hauptschüler und Abiturienten.
6. Komisch dass Länder in denen das G8 schon seit Jahrzehnten Standard ist (Thüringen/Sachsen) mit die besten Abiturienten hervorbringen trotz "Konzentrationsschwäche" - da liegt es wohl doch an einem selber.

Du hast keine Ahnung vom G8, bist nicht in der Lage Dir die Beiträge deiner Vorredner durchzulesen und sülzt das daher, was schon durchgekaut und als faules Argument abgetan wurde. Deine Behauptungen sind entweder falsch, nicht durchdacht oder beides, denn
1. das Gymnasium ist kein Freizeithort und es bleibt genug Freizeit
2. Es entwickeln sich gar keine Ganztagsschulen (mal drüber nachdenken was das überhaupt ist)
3. Das mit den Doppeljahrgängen ist ein kleineres und einmaliges Problem - soll man deswegen noch jahrzehntelang am G9 festhalten - würdest Du etwas von Wirtschaft verstehen wärst Du schon zur Erkenntnis gekommen die viele schon hatten. Ein "verschenktes" Jahr ist weniger belastend als das G9 - hat was mit Langzeitkosten zu tun.

Das Argument mit den Ganzstagsschulen ist völlig undurchdacht - und völlig abwegig dazu!

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich bin momentan in der 9. Klasse in NRW und bin froh, dass ich ein "G9-Schüler" bin. Durch die verkürzte Schulzeit muss natürlich im kürzerer Zeit der selbe Stoff wie bisher gelernt werden. Aber die Leistungen, beziehungsweise die erwarteten Leistungen, eines Schülers der 5. Klasse mit den eines Auszubildenden oder Studenten zu vergleichen finde ich schon sehr realitätsfern. Dass man die Leistung eines 11jährigen nicht mit einem 20jährigen vergleichen kann, sollte doch klar sein. Von daher kann ich die Vergleiche zwischen den Arbeitszeiten eines Azubis, Studenten oder Berufstätigen mit den eines Schülers nicht ganz verstehen. Ich würde schon sagen, dass die Belastungen die durch das G8-Abitur entstehen mit den eines Studenten oder Berufstätigen vergleichbar sind.

Was mich an dieser Diskussion hier und generell in der Öffentlichkeit stört, ist die Meinung, die Schüler seien faul, wollen nicht lernen und beschweren sich dann auch noch, dass sie nicht genug Freizeit haben.

Das trifft (meiner Meinung nach) nicht auf alle Schüler und auch nicht auf die Mehrheit der Gymnasialschüler zu. Ich lerne zum Beispiel regelmäíg für alle Fächer und besonders vor Klassenarbeiten, was sich in den Noten dann auch auszahlt. Die Hausaufgaben kommen natürlich auch noch dazu, aber die paar Stunden sich ja auch nichts ;)

Ganz abgesehen von der Frage, ob die Schüler durch die Verkürzte Schulzeit stärker belastet werden, möchte ich noch auf ein Zitat von Subbotnik eingehen.

Das Argument mit 2 Jahrgänge die um die Jobs kämpfen ist auch völlig dämlich, denn
1. gibt es genug Studienplätze, die Unis haben vorgesorgt und
2. Warum sollte es dann weniger Ausbildungsplätze geben? Vielleicht für Realschüler und Hauptschüler, aber dann hätten die Grund zu meckern, nicht die Abiturienten!

Die Unis haben zumindes in NRW leider nicht vorgesorgt. Mein Schulleiter hat das Problem schon öfters angesprochen, es gibt auch eine Initiative meiner Schule, die sich an die Landesregierung gewendet hat, aber das Problem wird gekonnt ignoriert. Ich bin zwar nicht von der G8-Schullaufabahn betroffen, aber wenn ich studiere, werden bald auch die doppelten Jahrgänge studieren wollen und dann gibt es überfüllte Unis. :(

» yannic54 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Du unterstellst mir ich hätte keine Ahnung von G8? Ich habe mich in letzter Zeit Intensiv damit beschäftigt, um das erstmal Klar zu stellen.

]1. Ja und? Siehe Vorposter, das wurde schon durchgekaut. Ansonsten: Realschule!

Also du willst sagen, dass es OK ist, einem 6. Klässler 8 Stunden Schule am Tag aufzudrücken. Und das mit Realschule ist kompletter Schwachsinn.
2. Den Stoff zu wiederholen liegt in der eigenen Verantwortung, es ist nicht die Aufgabe der Schule das ganze solange zu wiederholen bis man es kapiert - da könnte man auch gleich ein G23 einführen!

Sachen, die du in der 6. Klasse gelernt hast, wusstest du in der 11. Klasse noch alle oder wie? Und du hast alle selber wiederholt? Das glaube ich dir nicht.
3. So ein Quatsch, Ich war seit der 5. auf einem G8 Gymnasium und es war keine Ganztagsschule. Und eine Ganztagsschule zeichnet sich nicht unbedingt durch eine Kantine und einen eigenen Sportplatz aus - Du hast das Konzept wohl nicht verstanden

Du sprichst es an, bei euch exsestiert das G8 schon seit längerem. Mag sein, dass es bei euch gut geregelt ist, bei uns zumindest nicht. Wie willst du eine Schule bezeichnen, an der ein 6. Klässler bis 16 Uhr Schule hat? Wenn man bis spät Nachmittags Untericht hat, gehört ein Platz, wo man eine warme Mahlzeit zu sich nehmen kann einfach dazu.
4. Tolles Argument.

Es ist so, viele Klassenkameraden haben juüngere Geschwister im G8, die total unglücklich über Ihre Stundenpläne sind.
5.Blödsinn, wurde auch schon angesprochen. Ist auch gar kein Problem, höchstens für Hauptschüler und Abiturienten.

Ist kein Problem, wenn auf einmal doppelt soviele Abiturienten sich um Plätze schlagen, die nicht einmal für enen Abiturjahrgang reichen? Und was die Hauptschüler betrifft, sie haben keinen Arbeitsplatz verdient oder wie soll ich deine Meinung interpretieren. Nur weil sie halt nicht so begabt sind, heißt es noch lange nicht, dass sie keinen Arbeitsplatz kriegen sollen.
6. Komisch dass Länder in denen das G8 schon seit Jahrzehnten Standard ist (Thüringen/Sachsen) mit die besten Abiturienten hervorbringen trotz "Konzentrationsschwäche" - da liegt es wohl doch an einem selber.

Mag ja sein, aber Fakt ist, dass das G8 in Ländern wie Thüringen und Sachsen schon länger besteht und sie damit schon mehr Erfahrungen haben, als G8 Neulinge wie NRW. Auch ist bewiesen, dass die Konzentration nach der 6. Stunde erheblich nachlässt, wenn man keine längere Pause und eine warme Mahltzeit hat.

Und nun mal zu der Behauptung, ich hätte keine Ahnung von G8 und wäre nicht in der Lage die Beiträge meine Vorredner durchzulesen. Wie oben bereits erwähnt, beschäftige ich mich länger mit dem Thema G8. Wie es aussieht, bist du derjenige, der nicht in der Lage ist, Beiträge vernünftig zu lesen. Ich rede vom G8 in NRW. Das ist völlig undurchdacht und was macht schon ein Jahr länger aus? Ich meine, ob du mit mit 19 oder 20 in das Berufsleben eintritts, spielt keine Rolle. Mir sowas unterzustellen ist eine Frechheit.

» xsaschkax » Beiträge: 153 » Talkpoints: -0,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@yannic54
Ein Schüler liegt mit seinem Lernpensum und Zeitkonto immernoch stark unter dem eines Arbeitnehmers Studis. Das kann man vielleicht nicht in den ersten Jahren vergleichen, aber alles bis zur 10. ist sozusagen der Vorlauf - das Abi kann man sehr wohl mit einer Ausbildung gleichsetzen und man hat einfach weniger zu tun als Auszubildender der 40 Stunden arbeiten (und meist mehr) und Lernen muss. Im Grunde ist das Abi immernoch sehr sehr schülerfreundlich, andere Länder verlangen wesentlich mehr als wir von unseren Abiturienten.

Und das ganze ist im Grunde auch richtig, denn alle die die im Studium schon in den ersten Semestern einknickten waren typische G9ler die sich so durchgehandelt haben und dann mit dem Lernpensum und Zeitaufwand im Studium überfordert waren - gerade bei den neuen Master und Bachelor Studiengängen, wo man schnell eine 60 - 80 Stunden Woche hat, wenn man mal alles zusammenrechnet. Da sind die maximal 40 - 45 Stunden im Abi ein Witz, vor allem da das Niveau sehr viel höher liegt und man allein deswegen mehr machen muss. Dem Prof ist es weitestgehend egal ob Du mitkommst oder nicht im Gegensatz zum Lehrer!

Dass die Unis in NRW nicht vorgesorgt haben, stimmt auch nur teilweise, denn viele (nicht alle) haben das Studienplatzangebot bereits jetzt ausgeweitet und die meisten Studienplätze werden nicht besetzt. Viele Semester fallen durch Leere auf - das Problem ist, dass eben alle das gleiche studieren wollen und hier ist eine Begrenzung der Studienplätze schon aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, eine Art halbe Planwirtschaft im Bildungsbereich. Zudem sind manche Unis gut besucht, manche eben nicht - und wenn man nicht zu den besten gehört, dann muss man auch in Kauf nehmen, 400 km und mehr umzuziehen wenn man sein Wunschstudium studieren möchte - oder man strengt sich vorher richtig an oder lässt es sein. Studienplätze gibt es prinzipiell genug, aber natürlich nicht überall. Die meisten Studis mussten auch in der Vergangenheit weit von zuhause wegziehen und das wird sich auch nicht ändern.

@xsaschkax
Du hast Dich intensiv damit beschäftigt? Dann lass Dir mal eins sagen: Du kennst das ganze nur vom Hörensagen, aber direkte Erfahrungen hast Du nicht. Ich gehör auch zu denen, die von Anfang an das G8 durchlaufen haben und so schwer wie immer geunkt wird ist es nicht! Man wächst mit den Anforderungen, ganz einfach und entweder kann man das oder das Gymnasium ist nicht der richtige Ort für einen.

1. Die 8 Stunden die Du ins Feld führst sind keine 8 Stunden! Denn wie hier schon erwähnt wurde (bitte mal lesen) sind 8 Schulstunden lediglich knapp 6,5 richtige Stunden, unterbrochen von Pausen zur Erholung die auch zur Erholung genutzt werden sollen. Wenn jetzt das Argument kommt, man bereitet sich dann ja auf die nächste Stunden vor: Das ist nicht die Aufgabe der Pause! Und das mit der Realschule ist kein Schwachsinn - denn wer das nicht schafft, der gehört nicht aufs Gymnasium. Man soll auf dem Gymmi nicht bis zum Abi durchgeschleift werden sondern man bekommt hier eine höhere Ausbildung vermittelt für die man mehr tun muss als für andere. Wer dem Druck nicht gewachsen ist der ist dem Gymnasium nicht gewachsen, denn der wird Jahr für Jahr größer.

2. Wenn Du Sachen aus der 6. Klasse nicht für Dich behalten konntest ist das ziemlich arm - denn was man in einer Klasse davor lernt, darauf baut man im nächsten Schuljahr auf. Ist für Dich vielleicht neu, aber so läuft das seit Jahrhunderten. Es wird maximal am Anfang des Schuljahres der Stoff des letzten Jahres wiederholt und wenn Du ernsthaft kurz vor dem Abi noch Bruchrechnung, deutsche Grammatik, oder was man sonst in den "unteren" Stufen erlernt nachholen musst, naja, da spar ich mir mal den Kommentar. Denn man geht nicht zur Schule um dort betreut zu werden wenn die Eltern auf Arbeit sind, sondern um etwas zu lernen! Und das auch zu behalten, sonst wäre es kein Lernen.

3. Ganzstagsschulen zeichnen sich wie erwähnt nicht alleein dadurch aus, dass man bis 16 Uhr in der Schule in der Schule sitzt, ein Sportplatz angegliedert ist oder eine Kantine exisitiert - wie schon gesagt, das Konzept der Ganztagsschule ist ein anderes, vielleicht solltest Du Dich auch mal damit "intensiv befassen".

4. Niemand war stets völlig glücklich über seinen Stundenplan - ich hab mich immer geärgert dass ich nicht 5 Minuten eher aus hatte denn dann hätte ich den Bus nach Hause sofort erwischt statt 20 Minuten warten zu müssen. Das ist echt kein Argument, dass man sich glücklich fühlen muss mit dem Stundenplan.

5. Siehe oben - es gibt bundesweit ein starkes Gefälle von Angebot und Nachfrage. Man wäre nicht der erste und nicht der letzte Azubi / Abiturient der wegen seines Wunschplatzes umziehen muss, das ist nichts Neues! Ansonsten muss man eben warten. Die Traumwelt, dass es stets für jeden immer einen Platz gab, die existierte noch nie, soviel sei gesagt. Genauso wie der ewige Wunsch, immer zuhause zu wohnen und in der gleichen Stadt studieren zu können. Logischerweise werden durch das temporäre Überangebot Hauptschüler und Realschüler temporär verdrängt, da eben auf einmal sehr viel mehr höherqualifizierte Schüler auf den Arbeitsmarkt strömen, dass ist aber wie gesagt kein Grund gegen das G8. Und ein Abiturient wird nicht überall einem Realschüler oder Hauptschüler vorgezogen - gerade in Berufen des primären und sekundären Sektors hatten Abiturieten schon immer einen schlechten Stand.

6. Wenn man solange an der Schule ist gibt es eine ausreichend lange Pause vor der 6. Stunde - allgemein bekannt bei G8 Erfahrenen als Mittagspause oder große Pause.

Und entschuldige, aber genau das wurde von verschiedenen Usern in den Beiträgen in diesem Thread und in anderen zum G8 bereits durchgekaut - wo hast Du diese denn bitte gelesen? Du wühlst alles nur erneut auf und machst große Augen wenn Dir das jemand sagt - der Sinn einer Diskussion ist nicht, alles 5 Mal zu sagen! Und NRW liegt nicht außerhalb dieses Planeten, sprich: Hier gilt das gleiche wie in anderen Bundesländern.

Und ein Schuljahr mehr oder weniger macht volkswirtschaftlich über Jahre gesehen sehr viel mehr aus! Ich nenn Dir mal einen Hauptgrund: 1 Jahr länger in die Sozialversicherung einzahlen - d. h. unterm Strich oft Kostenersparnis von mehreren Milliarden Euro pro Jahr über Jahre hinweg - abzüglich des Ausfalljahres welches teilweise durch den Doppeljahrgang entsteht. Die Folgen dieser Ersparnis muss ich Dir hoffentlich nicht aufschlüsseln.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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» Cala » Beiträge: 1639 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es macht doch eigentlich keinen Sinn jetzt durchzuüberlegen, ob Schüler mehr oder weniger lernen als Studenten oder wer auch immer.

Aber man muss halt immer auch bedenken, dass hinter den Leuten (letztendlich ist ja jeder davon betroffen), die mehr lernen müssen und hinter mehr Sozialversicherugsbeiträgen auch Menschen und Schicksale stehen.
Und da kann es schon sein, dass die Anforderungen der verkürzten Schulzeit für manche Schüler, obwohl sie generell gut lernen und sich auch bemühen, zu hoch sind. Da gibt es dann kein richtig oder falsch, dass merkt jeder Schüler selbst. Dann finde ich es auch nicht richtig knallhart auf andere Schulformen oder das Wiederholen einer Klasse zu verweisen. Einige Schüler bekommen ja auch erst mit der Zeit den "richtigen Draht" zum lernen. Wenn jemand erst in der 10. Klasse kapiert, dass er lernen muss um seine Ziele zu erreichen und sich dann anstrengt und später ein sehr gutes Abitur macht, wäre es doch schade, wenn dieser Schüler nach der 9. Klasse auf eine andere Schulform abgegangen wäre.

In NRW ist vor allem problematisch, dass das Konzept einfach noch nicht ausgereift ist, weil keine Erfahrung mit der verkürzten Schulzait besteht. Ich glaube, letztens in der Zeitung gelesen zu haben, dass es sogar noch nicht mal konkrete Planungen über die Abiturinhalte der G8-Schüler gibt.

Jeder sollte also selbst wissen, ob er dafür ist oder dagegen, aber die Auswirkungen merken eh nur die Schüler. Wir werden die Änderungen so oder so akzeptieren müssen, so schnell kann man da erstmal nichts dran ändern, jetzt heißt es Augen zu und durch :wink:

» yannic54 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Klar yannic54, nur wie es immer so schön heißt - es ist egal wie man es schafft, sondern nur dass man es schafft. Und im G8 wird, das stimmt natürlich, wenig Rücksicht (war bei uns nicht anders) darauf genommen ob man es nun versteht oder nicht. Der Schüler hat stärker als vorher dafür Verantwortung zu tragen, was aus ihm wird. Das ist aber nicht nur negativ, denn bei uns hat so fast jeder das Abi gemacht, weil man von Anfang an gewohnt war, mit dem Druck umzugehen.

Und wegen anderer Schulformen: Wenn man es nicht schafft muss man gehen und das ist auch keine echte Schande. Viele Studis an der Uni, kenn auch einige, haben ihr Abi auf dem zweiten Bildungsweg gemacht und im Grunde sind diese den normalen Abiturienten und Erstis deutlich überlegen, da diese eigenverantwortlicher arbeiten (können) - was man teilweise immer für Zeug (bin ja auch in der Asta & Tutor) von den G9ern hört kann ich teilweise nicht nachvollziehen, da diese teilweise mit dem was an der Uni für Anforderungen gestellt werden hoffnungslos überfordert sind und schnell aufgeben. Und dass kann ja auch nicht der Sinn des Abis sein, dass man gerade so den Srpung an die Uni schafft und dann dort untergeht - hier bereitet das G8 einfach besser vor, da diejenigen mit dem Uni Alltag fast gar kein Problem haben da die Steigerung gegenüber dem G9 Abi deutlich geringer ist.

Und wie erwähnt: Wenn ein G8er erst nach und nach auf den Geschmack kommt, schadet das nicht - es ist halt für ihn persönlich schade, dass er dieses Aha Erlebnis nicht eher hatte, aber das kann einem im G9 genauso passieren. Nur merkt man es hier vielleicht eher später, da das G9 einfacher ist und viele sich so länger durchmogeln können. Bei uns haben relativ viele nach der 10. Klasse sicher gewusst, ob sie Abi machen oder nicht - bei meiner Verwandtschaft mit G9er Abi kam diese Erkenntnis erst in der 11. oder 12. Klasse als sie gemerkt haben: So gehts nicht mehr. Da geht wesentlich mehr Zeit verloren als man denkt und die Abbrecherquote ist beim G9 höher als beim G8. Heißt: Jede Menge Leute die im Schnitt 1,5 Jahre "umsonst" Abi gemacht haben.

Nicht nur in NRW besteht das Problem - sondern in allen "Wechselländern". Und klar, die Schüler sind jetzt die Opferlämmer weil man seitens der Länder jahrelang gegen das G8 zu Felde zog und das G9 beibehielt und man jetzt gezwungermaßen im Hau Ruck Verfahren alles umstellt. Andere Bundesländer die schon länger daran arbeiten haben weniger Probleme - dazu kommt das Problem, dass wieder jedes Land sein Ding durchziehen muss anstatt einfach bewährte Konzepte und Lehrpläne zu übernehmen wird jetzt halt 15 Jahre rumprobiert. Würde man anders verfahren würde das ja auch fast ein bundesweit vergleichbares Abi erzeugen :wink: :lol:.

Und egal was passiert, und da stimme ich überein, die Schüler sind die Deppen - aber nicht weil das G8 zu hart wäre oder zu schwer, sondern weil sie jetzt die Versuchskaninchen für experimentierfreudige Kultusminister sind.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es ist eine mehr Belastung
Auch wenn das in anderen Bundesländern schon länger gemacht wird, so ist es doch in den Bundesländern, die das Abi nach der 12. ten anbieten nicht wirklich durchdacht. Mein Sohn ist eigentlich noch ein G9 Schüler, kam aber im Rahmen eines Begabten Förderprogramms in eine so genannte Springerklasse und macht deshalb zwar in seinem 13.ten Jahr das Abi, hat aber nur 12 Jahre besucht. Er war nicht wirklich ein begabtes Kind, sondern ein so genanntes "lernwilliges" Kind, für mich war er ein Füllkind, denn die Klasse musste ja auch finanziert werden und sie hatte zu wenig begabte Schüler.

Ich weiß also, was da an mehr Belastung auf die Eltern zu kommt. Denn die Eltern in den Bundesländern, wo es eben jahrelang das Abi nach 13 Jahren gab, haben sich mit ihrem Leben auch darauf eingestellt. Klar ist es nicht tödlich, wenn man auch am Wochenende Hausaufgaben machen muß und seine familiären Aktivitäten nach dem Stundenplan des Kindes richten muß.

Nur die ganze Infrastruktur in den Bundesländern, wo die Schulzeit eigentlich länger war, hat sich auch darum aufgebaut. Die Vereine bieten Trainingszeiten am Nachmittag an und nicht in den Abendstunden, wie es jetzt nötig wäre. Der Konfirmandenunterricht (okay, wird jetzt zwar der eine oder andere sagen, das muß man ja nicht, ist Ansichtsache) findet am Nachmittag statt, bei uns hat die Kirche am schnellsten reagiert und bietet jetzt Kurse am Wochenende und in Freizeitprojekten an.

Ich hatte auch keine Probleme damit, mit meinem Sohn irgend welchen Stoff nochmal durchzukauen, aber bei der letzten Podiumsdiskussion hier in Hamburg, an der ich teilnahm, waren 70 % der Mütter und Väter eben nicht bereit in ihrer Freizeit sich um die schulischen Defizite der Kinder zu kümmern
und dann können sie ja auch nicht mehr zum Reiten oder zum Klavierunterricht, weil sie so viel Hausaufgaben haben.

Es geht alles, nur es ist am Anfang immer eine Umstellung und es ist einfacher, wenn alle am gleichen Strang ziehen, was aber im Moment nicht so ist. Wir haben die verkürzte Schulzeit unseres Sohnes begrüßt und haben ihn unterstützt und haben zurückgesteckt, weil wir nur Vorteile für ihn gesehen haben. Aber wir sind eben nicht die Mehrheit der Eltern, die jetzt aufeinmal auch alle "lernwillige"Kinder haben sollen.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


bijin hat geschrieben:Auch wenn das in anderen Bundesländern schon länger gemacht wird, so ist es doch in den Bundesländern, die das Abi nach der 12. ten anbieten nicht wirklich durchdacht.


In den Bundesländern, in denen es nie 13 Jahre gab, sondern immer nur 12, hat es doch wunderbar geklappt. Wieso sollte das da weniger durchdacht gewesen sein als in Bundesländern mit 13 Jahren?

Klar ist es nicht tödlich, wenn man auch am Wochenende Hausaufgaben machen muß und seine familiären Aktivitäten nach dem Stundenplan des Kindes richten muß.


Was für familiäre Aktivitäten denn? So wie ich das verstanden habe, ist es ja nun nicht so, dass die Kinder dann auch am Wochenende zur Schule gehen müssten und irgendwelche eventuellen Familienausflüge deswegen nicht mehr stattfinden könnten. Welche familiären Aktivitäten fallen denn aber aus, wenn das Kind am Nachmittag eine Stunde mehr Unterricht hat? Im Zweifel arbeiten die Eltern doch auch bis zum späten Nachmittag?!


und dann können sie ja auch nicht mehr zum Reiten oder zum Klavierunterricht, weil sie so viel Hausaufgaben haben.


Was so auch nicht stimmt. Das eine Jahr zusätzlich führt ja nun nicht dazu, dass alle Kinder den ganzen Tag nur noch lernen müssen, nur damit sie das eine Jahr irgendwo 'aufholen'. Natürlich müssten die Sachen zeitlich nach hinten verlagert werden, wenn es mehr Nachmittagsunterricht gibt als vorher. Aber sobald sich die Vereine und Musikschulen darauf eingestellt haben, ist das doch unproblematisch.

» pitti » Beiträge: 641 » Talkpoints: 29,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge


bijin hat geschrieben:Auch wenn das in anderen Bundesländern schon länger gemacht wird, so ist es doch in den Bundesländern, die das Abi nach der 12. ten anbieten nicht wirklich durchdacht.

Komisch dass die Länder die seit Jahrzehnten das Abi mit 12 Jahren anbieten fast genausolang die besten Abitursjahrgänge bzw. Abschlussjahrgänge stellen und die Klassen, die mit den besten Notenschnitt davor haben. Die einzigen Länder mit G9 die hier mithalten konnten waren Bayern, Baden-Württemberg und ab und zu mal Hessen - wobei im Grunde nur Bayern ein ernsthafter Mitspieler war. Und dort gilt seit langem, dass das Abi am schwersten ist. Deine Aussage ist somit nicht wirklich durchdacht da sie Fakten widerspricht.

Ansonsten kann ich mich pitti nur anschließen - wegen ein paar Stunden mehr ind der Woche die man sein Kind nicht sieht geht die Welt nicht unter und man kann als Schüler auch gemeinsam lernen. Damit haben meiner Meinung nach wirklich nur Menschen zu kämpfen die den ganzen Tag zuhause sitzen - ich und Freunde von mir kamen immer 2 - 3 Stunden eher (trotz G8 ) als unsere Eltern nach Hause und hatten dann genug Zeit zum Lernen (geht auch ohne Eltern), spielen usw..

Und das Reiten und der Klavierunterricht kann auch später stattfinden - bei uns konnten sich die Vereine und Musikschulen auch darauf einrichten. Sie müssen es sogar, denn sonst heißt es: Friss Vogel oder stirb, denn wenn die Mitglieder (und deren Geld) wegbleiben kann der Verein / die Musikschule dichtmachen.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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