Krankenhaus darf keine Rezepte ausstellen?

Wie mehrfach geschrieben, hatte ich ja am Freitag bis einschließlich gestern einen kurzen Krankenhausaufenthalt über mich erbringen müssen. Ich habe anhand des Eingriffs noch eine Diagnose mitbekommen, die man mit Medikamenten gut behandeln kann. Der Arzt, welcher mich operiert hat, hat für den weiter behandelnden Arzt einen Ärztebrief mit medikamentöser Empfehlung verfasst und diesen mir mitgegeben. Er sagte dazu, dass sie hier im Krankenhaus selbst keine Rezepte ausstellen dürfen, da sie keine Kassenzulassung dafür hätten. Ich war etwas überrascht und perplex und bin bis dahin davon ausgegangen, dass jedes Krankenhaus eigentlich Medikamente bzw. Rezepte herausgeben kann.

Habt Ihr schon einmal davon etwas gehört? Von was ist es abhängig, ob ein Krankenhaus dem Patienten Medikamente bzw. entsprechende Rezepte mitgeben darf? Ist es vermehrt so, dass Krankenhäuser keine entsprechende Zulassung haben?

Ich habe diese Erfahrung schon vor 12 Jahren und dann auch vor 2 Jahren wieder gemacht: viele Krankenhäuser haben keine entsprechenden Kassenzulassung und dürfen daher keine Rezepte ausstellen. Allerdings war das bisher noch kein Problem, denn die Krankenhäuser versorgen Patienten ja während des Aufenthaltes mit den nötigen Medikamenten.

Wenn man am Wochenende oder auch am Freitag entlassen wird, dann bekommt man ja die nötigen Medikamente mit, so dass man gut über das Wochenende kommt, bei den Krankenhausaufenthalten, die ich erlebt habe, war dieser Zeitraum sogar noch etwas länger bemessen, obwohl der kommende Montag kein Feiertag war. Beim ersten Aufenthalt war es zwar so, dass man mich darauf hinwies wie nett das doch wäre. Daraufhin habe ich mich erkundigt und mir wurde dann von der Kasse gesagt, dass ich die Medikamente für Sonntag und auch Montag früh auf jeden Fall bekommen hätte; dass es dann auch bis zum Dienstag reichte war wirklich reine Nettigkeit.

Mir ist es neu, dass das Krankenhaus keine Rezepte ausstellen darf. Ich habe da bisher keine Probleme gehabt und auch immer vom Krankenhaus ein Rezept mitbekommen, wenn ich noch Medikamente nehmen musste. Ich kann es mir daher auch nur so erklären, dass es wirklich an dem jeweiligen Krankenhaus liegen könnte.Allerdings verstehe ich nicht, wieso manche Krankenhäuser keine Rezepte schreiben und heraus geben dürfen.

Das Medikament und die Creme, die mir empfohlen werden, habe ich im Krankenhaus noch nicht genommen und daher auch nicht mit nach Hause bekommen. Ich muss daraufgehend neu eingestellt werden, was dann eben bei meinen praktischen Ärzten unter ärztlicher Aufsicht geschieht

Meine sonstigen Medikamente, die ich sonst auch so nehme, wurden mir vom Krankenhaus gestellt. Nur mein Insulin bzw. sonstigem Diabetesbedarf und meine Pille habe ich logischerweise selbst von zu Hause mitgebracht und wieder mitgenommen.

Ich habe bisher im Krankenhaus immer nur soviel Medikamente mit nach Hause bekommen, das bis zum Besuch beim niedergelassenen Arzt damit auskam. Das ist eigentlich normal so. Im Krankenhaus selbst bekommt man ja alle nötigen Medikamente, aber eben nie ein Rezept dafür.

Immerhin muss man auch bedenken, das ein Krankenhaus in aller Regel nicht die gesamte Krankengeschichte kennt. Daher ist es besser, wenn der Hausarzt oder halt der schon behandelnde Facharzt dann festlegt welche Medikamente weiterhin verabreicht werden. Allein schon, weil diese Ärzte eben auch die Kenntnis zur Verträglichkeit in ihrer Patientenakte habe oder welche Medikamente da eventuell nicht gleichzeitig eingenommen werden dürfen.

Die Ambulanz im Krankenhaus darf, wenn man als Patient ambulant dort hinkommt auch Rezepte ausstellen. Hat man aber stationär dort gelegen, dürfen die Krankenhäuser keine Rezepte mitgeben. So war es, als meine Kinder im Krankenhaus waren auch. Wenn man aber als Notfall in die Ambulanz gekommen ist, weil sie sich verletzt haben oder sie hoches Fieber hatten, habe ich oft ein Rezept bekommen, weilches ich in der Apotheke einlösen konnte. Manchmal habe ich auch Medikamente mitbekommen. Waren sie aber stationäör da, musste ich bei Entlassung erst mal zum Kinderarzt ein Rezept holen, welches das Krankenhaus empfohlen hat.

Bei meiner Schwiegermutter war es nicht anders, als sie im Krankenhaus lag. Sie konnte auch nicht vom Krankenhaus aus die Medikamente bekommen, sondern musste nach dem Aufenthalt noch zum Hausarzt um sich die Medikamente verschreiben zu lassen, die sie im Krankenhaus bekommen hat und auf die sie eingestellt wurde.

Vom stationären Aufenthalt her kenne ich das Problem leider auch. Schon aus der Zeit als meine Mutter noch regelmäßig zur Chemotherapie im Krankenhaus war. Die mussten wir dann morgens holen und dann noch an dem Tag irgendwie zu einem niedergelassenen Arzt schaffen, um die neuen Medikamente verschrieben zu bekommen. Das war dann besonders lustig, wenn unsere Mutter auf einen Freitag entlassen wurde. Die meisten Ärzte haben ja Freitag Nachmittag geschlossen. Und die im Krankenhaus haben dann nur gesagt, dass sie halt Freitag noch zum Arzt muss, egal wie. Die haben uns nie Medikamente mitgegeben, was sehr ärgerlich war.

Ähnlich kenne ich es auch von meinen Krankenhausaufenthalten. Wobei man hier die Medikamente für den Entlassungstag und auch den nächsten Morgen mitbekommt. Aber halt am nächsten Vormittag zu einem Arzt muss. Allerdings kann man dann halt zu seinem Arzt gehen und sagen, dass man am Vortag entlassen wurde und kommt dann entweder auch dran oder bekommt zumindest ein Rezept ohne Probleme. Und wenn die Entlassung auf einen Freitag ist, werden die Medikamente vom Krankenhaus auch bis Montag morgen mitgegeben.

Mittlerweile bin ich an das Krankenhaus ja auch ambulant angebunden. Wenn ich da entlassen werde, schreibt mit jemand von Station einen Zettel mit den Medikamenten und ich gehe damit halt in die Ambulanz und lasse mir ein Rezept ausstellen. Nur dürfen die halt nicht alle Medikamente verschreiben, sondern nur Psychopharmaka. Problem an der Sache ist, dass ich auch Schilddrüsenmedikamente nehme. Die sind an sich auch für die Psyche, aber die dürfen die nicht verschreiben. Also muss ich dann trotzdem noch zum Arzt. In Ausnahmefällen geht das aber wohl. Zumindest wurde mir bei meiner letzten Entlassung an einem Freitag Nachmittag angeboten, dass man mir die Medikamente mal auf den Zettel für die Ambulanz schreiben könnte. Ich wusste aber, dass ich von denen noch genügend daheim habe.

Normalerweise dürfen die einzelnen Ambulanzen Rezepte ausstellen. Das passiert zum Beispiel häufig an Wochenenden, wo viele Leute statt zum Notdienst habenden Arzt, ins Krankenhaus gehen. Wenn die Leute dann nicht stationär aufgenommen werden und Medikamente benötigen, bekommen sie auch ein Rezept im Krankenhaus ausgestellt.

Anders verhält es sich, wenn man stationär aufgenommen worden ist. Dann bekommt man zwar seine tägliche Medikamentendosis gestellt, aber mit nach Hause bekommt man weder Tabletten noch Rezepte. Da passiert es dann wie in deinem Fall, dass eine Medikamentenempfehlung für den eigenen Hausarzt mitgegeben wird. Dieser muss dann die Medikamente verordnen.

Ebenso ist es auch nicht möglich, Rezepte im Krankenhaus einzuösen, auch wenn jedes Krankenhaus über eine Krankenhausapotheke und dann natürlich über entsprechende Medikamente verfügt.

Wenn man den kassenärztlichen Notdienst aufsucht, dann bekommt man da auch nur ein Rezept, wenn das Medikament nicht vorrätig ist. Selbst erlebt habe ich das vor zwei oder drei Jahren bei meiner Tochter, welche Augentropfen benötigte und das zum Sonntag. Sowas wird dann per Rezept erledigt.

Wenn man aber nur Schmerzmittel benötigt, welche eh im Krankenhaus vorrätig sind, bekommt man halt so viel mit,das man eben ausreicht bis niedergelassene Ärzte wieder geöffnet haben. Erlebt erst im letzten Dezember, wo ich eine Kollision mit meinem Vogelkäfig mit Wunde am Augenlid hatte.

Völlig normaler Vorgang. Im Krankenhaus kann keine Station ein Rezept ausstellen mit dem du dir Medikamente holen darfst. Dafür gibt es ganz einfach keine Zulassung für die Krankenhäuser. Deswegen wird man ja als Patient nach der Entlassung auch samt Brief zum Hausarzt geschickt und bekommt nicht einfach alles vom Krankenhaus mit nach Hause. Wäre ja ansich unnötig, da die behandelnden Ärzte ja den ganzen Fall kennen und wissen wie weiter behandelt werden muss. Aber das geht eben nicht.

Du kriegst nur manchmal aus dem Krankenhausbestand Tabletten mit nach Hause, wenn du nicht sofort zum Arzt gehen kannst, weil du zum Beispiel Nachmittags entlassen wirst oder am Wochenende. Dann gibt es soviel mit, dass man bis zum nächsten Arztbesuch über die Runden kommt. Aber eben auch nicht mehr, da es ja mit Kosten verbunden ist, wenn man viele Medikamente einfach so herausgibt.

Anders sieht es eben in einer Ambulanz aus, diese hat die gleichen Rechte wie ein niedergelassener Arzt und kann dann auch ganz normal Rezepte austellen und Medikamente verschreiben. Und da ist es ja dann auch so, dass man die Behandlung oft komplett dort machen lässt und eben nicht zurück zum Hausarzt überwiesen wird, der die Weiterbehandlung übernehmen soll.