Ist eine Wohnungsübergabe sinnvoll?
Ich ziehe bald um. Als ich bei der Hausverwaltung den Vertrag unterschrieben habe, wurde mir gesagt, dass sie normalerweise keine Wohnungsübergaben machen. Ich könnte jedoch eine Wohnungsübergabe bekommen, wenn ich eine haben möchte. Ansonsten müsste ich mir einfach dort den Schlüssel abholen. Ob es dann ein Übergabeprotokoll gäbe, weiß ich allerdings nicht. Allerdings gibt es ja manchmal auch kein Übergabeprotokoll, obwohl der Vermieter mit in der Wohnung ist bei der Übergabe.
Ich weiß jetzt nicht, wie ich mich entscheiden soll. Ist es denn sinnvoll, eine Wohnungsübergabe zu machen, bei der auch jemand von der Hausverwaltung anwesend ist? Welche Vorteile hat man dann? Ich denke eigentlich, dass es ohne einen solchen Termin etwas entspannter ist, da man so länger Zeit hat, die Wohnung genau unter die Lupe zu nehmen und wenn der Vermieter (beziehungsweise der von der Hausverwaltung) daneben steht, fällt einem vielleicht nicht gleich alles auf oder man übersieht mal was.
Ich würde immer auf eine Wohnungsübergabe bestehen. Und das aus mehreren Gründen. Man mietet die Wohnung und wenn man auf die Wohnungsübergabe verzichtet, dann mietet man sie quasi mit allen Mängel und kann zum Beispiel beim Auszug nicht sagen, ach das war ja bei Einzug schon so. Da kann einem der Vermieter ganz schnell einen Strick daraus drehen.
Wenn dein Vermieter generell keine Wohnungsübergaben macht, würde ich überlegen, ob er dann bei Auszug auch keine macht und ich hätte da schon Panik, was mein Vormieter da so an Altlasten zurück gelassen hat, für die man irgendwann mal mich haftbar machen könnte. Und da würde ich persönlich schon gerne auf der sicheren Seite stehen.
Und auch wenn du die Wohnung halt nun alleine besichtigst- du sagst ja selbst Zeitmangel. Also wirst du das eventuell nur mal grob auf den ersten Blick machen. Du hast dann aber auch keinerlei Zeugen. Somit kannst du auch nicht belegen, dass es wirklich schon vorher so war. Einfaches Beispiel: Das Laminat in der Wohnung hat eine sehr große Delle. Du meldest das nun sagen wir zwei Wochen nach Einzug deine Vermieter, obwohl die Delle schon da war, als du eingezogen bist. Dein Vermieter wird nun sagen, die Delle ist von dir. Was machst du nun? Und Verwandte oder Bekannte zählen da als Zeugen leider meistens nicht. In solchen Fällen wäre es halt ratsamer gewesen, wenn du vor Einzug zusammen mit dem Vermieter in der Wohnung warst und alles was an Mängeln da ist auch schriftlich festgehalten wird. Das ist an sich für beide Seiten sinnvoller.
Ich würde auf jeden Fall eine Wohnungsübergabe gemeinsam mit dem Vermieter oder jemanden von der Hausverwaltung machen, weil man nur so unbestritten nachweisen kann, dass ein Mangel bereits bei Bezug der Wohnung vorhanden ist. Außerdem kann man im Zuge dessen auch gleich klären, welche Mängel noch vom Vormieter behoben werden.
Mängel, die nicht behoben werden., können sich später vermindernd auf den Mietzins auswirken, das ist für mich ein wichtiger Punkt, warum ich nie eine Wohnung ohne den Vermieter oder die Hausverwaltung übernehmen würde.
Im Zuge der Übergabe sollte ein Übergabeprotokoll in zweifacher Ausfertigung gemacht werden, dass dann von beiden Parteien unterschrieben wird und aufgehoben werden sollte. In diesem Übergabeprotokoll sollte festgehalten werden, in welchen Zustand die Wohnung ist, mit welcher Ausstattung und was sich sonst noch in der Wohnung befindet. Falls eine Küche mitvermietet wird, sollte auch festgehalten werden, ob man für die Elektrogeräte in der Küche Bedienungsanleitungen oder Garantiescheine übernimmt. Sonst wird man am Ende beim Auszug zur Übergabe von Etwas aufgefordert, dass man nie erhalten hat.
Weiters empfehle ich auf jeden Fall, eine Fotodokumentation mit einer Digitalkamera zu machen. Dies kann beim Auszug wichtig sein, um z.B. zu belegen, dass die Löcher in den Fliesen schon vorher vorhanden waren, oder die Kratzer im Parkettboden.
Bei meinem Übergabeprotokoll wurden auch alle Zählerstände mit aufgeschrieben. Auch das ist wichtig, denn es kann immer mal ein Zahlendreher passieren und wenn du nichts nachweisen kannst, dann zahlst du eventuell für einen Fehler von jemand anderen.
Auch eventuelle Mängel müssen dort aufgelistet werden. Meine Wohnung habe ich zum Beispiel unrenoviert übernommen. Der Vormieter hatte da kurz vor seinem Auszug alle Räume renoviert. In meinem Übergabeprotokoll steht auch, das ich bei Auszug dann eben nicht renovieren muss.
Dazu ist der allgemeine Zustand der Wohnung auch wichtig. Liegt noch was vom Vormieter drin, was entsorgt werden muss, funktionieren alle Fenster und Türen ordnungsgemäß. Sollte es da was zu bemängeln geben, dann sollte man das vor der Unterschrift auf dem Mietvertrag auch geklärt haben.
Für dich kann es nur gut sein wenn du einen Vertreter der Hausverwaltung dabei hast, das Beispiel mit den Zählerständen wurde ja schon genannt. Dir fallen bestimmt auch noch einige Fragen ein die du gerne beantwortet haben möchtest und hast so gleich deinen Ansprechpartner. Ich würde es schon aus dem Grund machen machen weil immer etwas unvorhergesehenes passieren kann und auch um sich später vor bösen Überraschungen zu schützen.
Sicherlich kannst du dann nicht jede Funktion deiner Wohnung überprüfen und ausprobieren ob alles in Ordnung ist. Das kann aber trotz Übergabeprotokoll nicht so schwer sein so etwas nachtragen zu lassen wenn es sich nicht um zu offensichtliche Mängel handelt. Gerade die Fenster sollte man später in Ruhe prüfen ob sie dicht sind und die Armaturen leichtgänging, ob die Türen richtig schließen und so weiter.
Ich würde auch in jedem Fall zu einer Wohnungsübergabe raten, das ist zu deiner Sicherheit die bessere Entscheidung. Das Übergabeprotokoll wäre auch wichtig, weil dort alles festgehalten wird, was an der Wohnung auffällt.
Bei unserer jetzigen Wohnung wurde ein Protokoll gemacht, in dem alle Mängel festgehalten wurden. Das ist wichtig für dich, denn sonst kann man dir später einmal zur Last legen, du hättest diese Mängel verursacht. Wenn dem nicht so ist, hast du als Beweis nur dieses Protokoll. Zudem ist es auch wichtig, die Zählerstände festzuhalten, damit du vergleichen kannst, was abgerechnet wurde.
Auch bei meiner alten Wohnung habe ich mit meinem ehemaligen Vermieter eine Übergabe gemacht. Mir war wichtig, dass er sieht, was an der Wohnung alles zu machen ist und was ich schon gemacht habe. Da ich viele Verbesserungen vorgenommen hatte, wollte ich natürlich auch, dass das aufgenommen wird.
Lass dich auf jeden Fall nicht zu etwas anderem überreden und bestehe auf das Protokoll. So hast du etwas in der Hand, wenn die Wohnung Mängel aufweist, die du nicht verursacht hast.
Ich rate dir ebenfalls dringend zu einer Wohnungsübergabe mit dem Vermieter! Wenn du dich durch ihn gestört fühlst oder wenn du da Hemmungen hast, dass du dich dann beeilen musst oder dergleichen würde ich dir raten dir davor eine Liste zu machen mit verschiedenen Punkten, auf die du achten solltest. Diese Liste gehst du dann systematisch bei der Wohnungsübergabe durch.
So brauchst du dir weniger Gedanken machen, dass du etwas übersiehst. Ich würde dir auch raten mit einem Freund diese Wohnungsübergabe zu machen. Es heißt nicht umsonst, dass vier Augen besser sehen als zwei. Oft ist es ja auch hilfreich, wenn man dann einfach auch die Meinung von einem Freund einholen kann und nicht immer alles alleine entscheiden muss, ob nun irgendein Mangel wirklich ein Mangel ist oder nicht.
Ich bin der gleichen Ansicht wie meine Vorredner. Ich würde dir auch dringend raten, auf eine Wohnungsübergabe zu bestehen. Es muss vielleicht nicht unbedingt ein Protokoll sein, wenn der Vermieter und jemand von der Hausverwaltung anwesend sind, die den Zustand der Wohnung bezeugen können, aber sicherer wäre es auf jeden Fall. Du willst schließlich nicht die Katze im Sack mieten. Sollten irgendwelche größeren Schäden oder Mängel in der Wohnung vorhanden sein, müsstest du diese Schäden bei deinem Auszug reparieren bzw. dafür sorgen, dass diese wieder in Ordnung gebracht werden. Das könnte, je nachdem um was für einen Schaden oder Mangel es sich handelt, recht teuer für dich werden, wenn eben der Nachmieter auf eine Wohnungsübergabe besteht und du nicht das Glück hast, dass der Nachmieter den Mietvertrag praktisch blind unterschreibt, so wie du das eigentlich vorhast.
Außerdem hat es eben für dich den Vorteil, dass wenn wirklich irgendetwas in der Wohnung nicht in Ordnung ist, du diese Schäden auch repariert bekommst und dich dann auf eine schöne Wohnung freuen kannst und dich entspannt zurücklehnen kannst, weil du nichts machen musst.
Nettie hat geschrieben:Ich bin der gleichen Ansicht wie meine Vorredner. Ich würde dir auch dringend raten, auf eine Wohnungsübergabe zu bestehen. Es muss vielleicht nicht unbedingt ein Protokoll sein, wenn der Vermieter und jemand von der Hausverwaltung anwesend sind, die den Zustand der Wohnung bezeugen können, aber sicherer wäre es auf jeden Fall. Du willst schließlich nicht die Katze im Sack mieten. Sollten irgendwelche größeren Schäden oder Mängel in der Wohnung vorhanden sein, müsstest du diese Schäden bei deinem Auszug reparieren bzw. dafür sorgen, dass diese wieder in Ordnung gebracht werden. Das könnte, je nachdem um was für einen Schaden oder Mangel es sich handelt, recht teuer für dich werden, wenn eben der Nachmieter auf eine Wohnungsübergabe besteht und du nicht das Glück hast, dass der Nachmieter den Mietvertrag praktisch blind unterschreibt, so wie du das eigentlich vorhast.
Was meinst du denn damit, dass ich vor hätte, den Mietvertrag blind zu unterschreiben? Ich habe den Mietvertrag schon unterschrieben und hatte vorher natürlich eine Wohnungsbesichtigung. Vielleicht kannst du den Zusammenhang zur Wohnungsübergabe da noch mal erläutern?
Es ist vielleicht ein wenig schlecht formuliert. Ich meinte, dass du unter keinen Umständen eben auf die Übergabe verzichten solltest und habe praktisch die Unterschrift des Mietvertrages zeitlich gleichgesetzt mit der Übergabe bzw. in nächst mögliche Zukunft mit der Übergabe gesetzt.
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