Bei alten Fenstern weniger Lüften, da keine Schimmelgefahr?

vom 05.02.2011, 22:55 Uhr

Ich war neulich bei einem Kommilitonen, da ich ihm ein Buch ausgeliehen hatte. Der hatte ungefähr gefühlte 5 Jahre nicht mehr gelüftet, jedenfalls roch es so und ich bin auch schnell wieder weg. Habe ihm dann geraten mal zu lüften und er meinte, dass er das fast nie macht, weil er dazu zu faul sei.

Als ich ihn dann aber darauf angesprochen habe, dass man ja auch zur Vermeidung von Schimmel ein paar mal am Tag stoßlüften soll, meinte er nur, dass er so alte Fenster habe, dass da eh genug Luft durch käme und sich deshalb bei ihm kein Schimmel bilden könne.

Stimmt das wirklich, was er mir da erzählt hat? Ich finde das einmal schon eklig wenn man nicht lüftet, aber darum geht es mir jetzt gar nicht. Aber ich denke nicht, dass ein altes Fenster Schimmel verhindert, weil es vielleicht so alt ist, dass es nicht ganz dicht und isolierend ist wie ein moderneres Fenster?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe auch sehr sehr alte Fenster. Da zieht es überall rein und das mittlerweile auch so stark, dass ich die Wohnung nur schwer beheizt bekomme.

Meine Fenster habe ich oft kaum auf gemacht. Mittlerweile hat sich das ein wenig geändert. Aber wenn man die meiste Zeit daheim ist, merkt man den Geruch auch kaum. Also man selbst. Das fällt erst auf, wenn man von draußen rein kommt oder ganz fremd in einer Wohnung ist.

Ich wohne nun seit knapp 18 Jahren in der Wohnung. Mit Schimmel hatte ich noch nie Probleme, auch wenn hier nie wirklich gelüftet wurde. Zumindest in den Wintermonaten nicht. Im Sommer reiße ich eher alle Fenster ständig auf. Aber Schimmel habe ich in der Wohnung nicht wirklich. An einer einzigen Stelle, die aber mit Lüftung nicht zu tun hat und an einem defekten Warmwassergerät lag. Und das Problem habe ich beseitigt. Aber die üblichen Schimmelprobleme habe ich nirgends.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Fenster sollten nie absolut dicht eingebaut werden, nicht umsonst befinden sich immer Lüftungsschlitze im Rahmen. Alte Fenster sind meistens schon auf Grund ihrer Bauart so ausgestattet dass sie einen regelmäßigen Luftwechsel ermöglichen.

Natürlich ersetzen diese Undichtigkeiten kein normales Lüften, besonders wenn es um Küchen oder Bäder geht. Aber selbst im normalen Wohnbereich könnte das durchaus für den normalen Tagesbetrieb ausreichend sein die Fenster ständig geschlossen zu halten ohne das es zu Schimmel oder anderen Bauschäden kommt. Das es in dem Raum dann nicht so besonders riecht ist allerdings eine andere Frage, schädlich ist es aber nicht.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Dein Kommilitone hat im Prinzip Recht, auch wenn ich es ein wenig eklig finde, wenn er nicht oder nur selten lüftet, da frische Luft auch zur eigenen Gesundheit beiträgt. Neue Fenster, die komplett luftdicht sind, führen vor allem in schlecht isolierten Altbauten häufig zur Schimmelbildung, da die Luft nicht mehr zirkulieren kann. Das habe ich in meiner alten Wohnung live mitgemacht. Hat man noch alte Fenster, die von sich aus luftdurchlässig sind, kommt Schimmelbildung bei Weitem weniger häufig vor.

Meine Eltern zum Beispiel haben noch immer ihre Fenster in ihrem Haus, die sie vor über 30 Jahren haben einbauen lassen. Diese sind nicht wirklich dicht und man merkt einen leichten Luftzug, wenn man direkt unterhalb des Fensters steht. Meine Eltern hatten noch nie Probleme mit Schimmel, im Gegensatz zu mir, wo ich, wie geschrieben, in einem Altbau mit nagelneuen, luftdichten Fenstern gewohnt habe.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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