Geisterfahrer: Wie reagieren?
Immer wieder hört man im Radio Verkehrsmeldungen, dass auf irgendeiner Autobahn wieder einmal ein Geisterfahrer unterwegs ist. Zum Glück bin ich noch nie in so einer Situation gewesen, aber ich habe vor solchen Situationen großen Respekt und bin immer froh, wenn es eine andere Autobahn betrifft und nicht gerade die, wo ich gerade unterwegs bin.
Nun würde es mich interessieren, wie man in so einer Situation am besten reagieren sollte. Wobei ich hier eigentlich beide Seiten betrachten möchte. Zum einen aus der Sicht des Geisterfahrers und zum anderen aus der Sicht der anderen Autofahrer.
Angenommen es passiert mir aus welchen Gründen auch immer, dass ich eines Tages zum Geisterfahrer werde. Wie sollte man da am besten reagieren? Darf man den Pannenstreifen benutzen, soweit er zumindest vorhanden ist? Soll man ihn sogar benutzen? Soll man die Warnblinkanlage einschalten? Das könnte ich mir zum Beispiel recht nützlich vorstellen. Aber was könnte man sonst noch machen? Mit welcher Geschwindigkeit sollte man am besten fahren? Zu schnell ist sicher noch riskanter, aber wenn man sehr langsam fährt ist man ja noch länger auf der falschen Autobahnseite.
Und wie sieht es aus der Sicht der anderen Autofahrer aus? Wie soll man reagieren, wenn man plötzlich bemerkt, dass ein Geisterfahrer entgegen kommt? Kann man davon ausgehen, dass ein Geisterfahrer prinzipiell ganz rechts fährt? Was könnte man machen, damit in so einer gefährlichen Situation möglichst nichts passiert?
Wenn man mitbekommt, dass ein Geisterfahrer unterwegs ist, sollte man ihm möglichst ausweichen, das heißt von sich aus weit rechts fahren und auf dem Standstreifen ausweichen und wenn möglich anhalten. Ist noch keine Meldung über den Verkehrsfunk zu hören gewesen, ruft man bei der Polizei an. Das Überholen des Geisterfahrers ist zu vermeiden.
Wenn man merkt, dass man selbst zum Geisterfahrer geworden ist, soll man, sofern möglich und die Straße frei ist, sich auf den Standstreifen stellen und die Polizei informieren. Diese leitet den Verkehr, so dass man die Straße verlassen oder auf dieser wenden kann. Man soll auf keinen Fall von allein auf der Autobahn ohne Absicherung wenden. Warnblinklicth ist auf jeden Fall angebracht.
Allerdings stelle ich mir das gerade bei einer vielbefahreren Autobahn sehr schwierig vor. Ganz ausschließen, dass nichts passiert, kann man einfach nicht. Mir ist es zum Glück noch nicht passiert, dass mir ein Geisterfahrer entgegen gekommen ist. Ich wüsste dann aber auch nicht, ob ich die Hinweise so beachten könnte.
Dieses Szenario habe ich leider schon einmal mehr oder weniger erlebt. Ich war mit einer Jugendfreizeit unterwegs, in ein Ferienzeltlager. Wir fuhren mit dem Bus und mitten in der Nacht guckte ich aus dem Fenster und sah, wie ein Auto auf dem Standstreifen in die falsche Richtung fuhr. Zuerst habe ich mir dabei gar nichts gedacht, da ich gar nicht realisierte, dass wir uns noch immer auf der Autobahn befanden, bis einige andere Leute im Bus panisch darüber diskutierten, was alles hätte passieren können.
Würde es mir passieren, dass ich, aus welchen Gründen auch immer, zum Geisterfahrer werde, weil ich die falsche Autobahnauffahrt erwischt habe, würde ich selbstverständlich sofort auf den Pannenstreifen/Standstreifen ausweichen. Sofern mir dies überhaupt noch möglich und ein Standstreifen vorhanden ist. Alles andere, wäre doch wohl noch um einiges gefährlicher, da auf den anderen Spuren der Autobahn auf jeden Fall mit Gegenverkehr zu rechnen ist.
Ob ich in einer solchen Panik überhaupt daran denken würde, dass Warnblinklicht anzuschalten, weiß ich nicht. Ich glaube, dass dies eines der letzten Dinge wäre, an die ich denken würde. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass man das Auto hätte drehen können, umso wieder in die richtige Richtung zu fahren. Jedoch muss man bedenken, dass die Autos, die einem entgegenkommen, mit mehr als einhundert Kilometern pro Stunde fahren. Ein drehen auf der Autobahn würde ich persönlich also auch als viel zu gefährlich einschätzen.
Ich würde mein Auto, nachdem ich es auf dem Standstreifen abgestellt habe, so schnell es geht verlassen und mir Schutz hinter einer Leitplanke suchen. Dort würde ich anschließend sofort die Polizei verständigen, wenn dies nicht bereits zuvor einer der Menschen getan hat, denen ich fast ins Auto gefahren wäre.
Als fahrer eines Autos hingegen, der in der richtigen Richtung unterwegs ist, glaube ich, dass man nicht viel machen kann. Man fährt auf der Autobahn mit 120KM/h - 130KM/h. Ich glaube nicht, dass man dort eine große Zeit zum reagieren hat, wenn einem ein Auto auch noch entgegen kommt. Auch muss man bedenken, dass Ausweichen auch oft nicht möglich ist. Zumindest nicht dann, wenn die Autobahn stark befahren ist, und sich neben einem auch noch andere Fahrzeuge befinden. Ich glaube in einer solchen Lage wäre starkes Abbremsen und ein hoffen, dass mein Nachfolger mir nicht auffährt, meine Reaktion.
Ich weiß nicht, ob es bereits umgesetzt wird, aber eine Zeit lang wurde darüber diskutiert, wie man einem solchen Risiko entgegenwirken kann. Ich glaube in der Schweiz oder in Österreich gibt es seit längerem "Lasermessgeräte" an den Autobahnauffahrten. Diese registrieren, in welcher Richtung sich das Auto bewegt, welches die Autobahnauffahrt nutzt. Fährt ein Auto in die falsche Richtung werden hier automatisch Spikes aus dem Boden gefahren, welche sofort die Reifen der Autos, die zu Geisterfahrern werden drohen, "platt" macht. Meiner Meinung nach eine sehr sichere Methode.
Mir kam vor wenigen Jahren eine Geisterfahrerin auf der A46 bei Heinsberg entgegen. Zum Glück war ich in der rechten Spur und konnte sofort auf den Standstreifen ausweichen. Dadurch hatte der PKW, der mich überholen wollte, seinerseits den nötigen Platz, um nach rechts auszuweichen. Das dürfte die einzig sinnvolle Möglichkeit sein, auf einen Geisterfahrer zu reagieren.
Wenn man selber zum Geisterfahrer wird, gibt es zwei Möglichkeiten zu reagieren. In beiden Fällen sollte man keinesfalls weiterfahren, denn dadurch erhöht sich die Unfallgefahr gewaltig. Ebenfalls muss der Warnblinker eingeschaltet werden und das Warndreieck sollte in der vorgeschrieben Entfernung aufgestellt werden.
Wenn man unmittelbar nach dem Auffahren auf die Autobahn oder die Kraftfahrstraße (Zeichen 331) bemerkt, dass man einen Fehler gemacht hat, sollte man auf dem Standstreifen anhalten. Wenn es keinen Standstreifen gibt, hält man auf der rechten Fahrspur an. Aussteigen und sich in Sicherheit bringen, bis die Polizei da ist, dürfte verständlich sein. Befindet man sich bereits auf der linken Fahrspur, dann sollte man ebenfalls anhalten und sich zwischen den Fahrbahnen in Sicherheit bringen. Wenn möglich, geht man dann dem Verkehr entgegen und warnt diesen. Dass man sich dazu nicht auf der Fahrspur befindet, sollte klar sein.
Wenn ich jemals mitbekommen sollte, dass ein Geisterfahrer auf der Autobahn unterwegs bin, auf der ich mich gerade befinde, dann würde ich sofort rechts ran fahren, auf dem Standstreifen halten, aussteigen und hinter die Leitplanke klettern. Weiterfahren würde ich erst, wenn der Geisterfahrer wieder weg ist.
Neulich war ein Geisterfahrer, als ich gerade auf die Autobahn rauffahren wollte. Da bin ich weiter die Landstraßen bis zur nächsten Autobahnauffahrt gefahren. Bis ich da war, war der Geisterfahrer schon wieder weg. Das geht dann ja meistens doch recht schnell.
Sollte ich selbst einmal zum Geisterfahrer werden - wobei ich mir da absolut sicher bin, dass mir das nicht passieren wird - dann würde auch sofort auf den Standstreifen fahren, anhalten, aussteigen, hinter die Leitplanke klettern und die Polizei informieren. Das wird dann zwar ziemlich teuer für mich, aber ich würde nicht einfach weiterfahren und mein Leben und das Leben anderer gefährden.
SuperGrobi hat geschrieben:Sollte ich selbst einmal zum Geisterfahrer werden - wobei ich mir da absolut sicher bin, dass mir das nicht passieren wird - dann würde auch sofort auf den Standstreifen fahren, anhalten, aussteigen, hinter die Leitplanke klettern und die Polizei informieren. Das wird dann zwar ziemlich teuer für mich, aber ich würde nicht einfach weiterfahren und mein Leben und das Leben anderer gefährden.
So sicher sollte man sich da niemals sein. Es reichen schon sehr schlechte Sichtverhältnisse oder ungünstige Beschilderungen.
Ich bin vor Jahren mal falsch herum in eine Einbahnstraße eingefahren, weil von meiner Seitenstraße aus keine Beschilderung vorhanden war. Dessen bin ich mir deshalb so sicher, weil ich mir die Stelle hinterher genau ansah. Wenn Baustellen sehr ungünstig aufgebaut wurden, kann selbst der geübteste und aufmerksamste Autofahrer zum unfreiwilligen Falschfahrer werden.
Zugegebenermaßen - es kann schon mal passieren, dass man falsch herum in eine Einbahnstraße fährt, aber das endet meistens auch nicht so tragisch. Falsch auf eine Autobahn zu fahren, ist da schon was ganz anderes. Ich sicher mich immer doppelt und dreifach ab, wenn ich auf die Autobahn fahre und meiner Meinung nach ist die Beschilderung auch eindeutig. Natürlich kann man sich nie 100 % sicher sein, aber ich kann mir wirklich nur schwer vorstellen, dass mir so etwas passiert.
Ich hoffe, dass mir das nie passieren wird. Falls aber doch, würde ich mich so verhalten, wie hier schon mehrmals beschrieben, also rechter Standstreifen, aussteigen und in Sicherheit bringen, vorab jedoch den Wagen mit der Warnblinkanlage und dem Warndreieck absichern und die Polizei anrufen. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das so einfach passiert, denn die Auffahrten sind gut beschildert.
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