Potenzen bei homöopathischen Medikamenten

vom 05.02.2011, 12:22 Uhr

Bei homöopathischen Medikamenten ist in der Regel auch immer eine Potenzangabe angegeben. Mir ist klar, dass sie eben angibt, wie stark der Inhaltsstoff verdünnt ist. Diese Potenzangabe erfolgt eben durch einen Buchstaben wie C oder D und einer jeweiligen Zahl.

Die Medikamente die ich bisher habe, haben eigentlich alle eine D Potenz. Meine Nachbarin meinte, dass in Deutschland fast immer eine C Potenz verkauft wird. Stimmt das? Und wenn ja, wieso gibt es da zwischen den Ländern Unterschiede?

Welche Potenzen sind stärker und welche sind schwächer dosiert? Beziehungsweise was sagt die Dosierung aus? Ist es bei homöopathischen Mitteln nicht sogar so, dass die schwächere Dosis die stärkere Wirkung hat? Oder bin ich da falsch informiert? Wann sollte man eine eher schwächere Dosis und wann eine eher höhere Potenz nehmen?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Homöopathische Mittel kenne ich nicht, aber ich kenne die Mineralstoffe nach Dr. Schüssler. Wie ich in dem Buch lese, ist die Potenzierung hier ähnlich wie in der Homöopathie. Bei Dr, Schüssler wird Milchzucker eingesetzt als Träger statt einer alkoholischen Lösung. Die Potenzierung wird in Dezimalschritten durchgeführt, deshalb hinter dem Namen das "D". Die Zahl hinter dem D zeigt an, wie viele Potenzierungsschritte vorgenommen wurden.

Verwendet werden für den ersten Potenzierungsschritt neun Teile Milchzucker und ein Teil des entsprechenden Mineralstoffes. Das wäre dann "D1". Wenn dieser Vorgang wiederholt wird, also neun Teile Milchucker und ein Teil D1 würde dabei herauskommen: "D2". Dieser Vorgang würde sich immer wiederholen und jedesmal würde die Zahl hinter dem D um eins größer. Ich persönlich habe einige Schüßler Salze. Die gebräuchlichsten Potenzeirungen sind "D6" und "D12".

Der Mineralstoff wird also immer schwächer, je höher die Zahl wird. Demnach ist D12 schwächer als D6. Das Verhältnis bei D6 liegt bei 1 zu 1 Million, bei D12 1 zu 1 Billion. Eine Ausnahme in der Potenzierung bilden Calcium flouratum, Ferrum phosphoricum und Silicea. Diese werden in D12 potenziert, weil sie so besser vom Organismus aufgenommen werden. Der Unterschied zur Homöopathie ist, dass das Mittel nach dem Ähnlichkeitsprinzip gesucht wird, während in der Biochemie Mineralstoffe, die dem Menschen fehlen durch feine Gaben ersetzt werden.

Wo deine Nachbarin die Bezeichnung "C" gesehen haben will, weiß ich nicht. Vielleicht gibt es in der Homöopathie noch eine andere Bezeichnung, aber das weiß ich nicht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid hat geschrieben:Der Mineralstoff wird also immer schwächer, je höher die Zahl wird. Demnach ist D12 schwächer als D6.

Das stimmt so nicht. Eine D6-Potenz enthält zwar noch mehr an Wirkstoff bzw. an Mineral als es bei einer D12-Potenz der Fall ist, aber aufgrund des Herstellungsprozesses ist die D6 energetisch niedriger als eine D12-Potenz, die somit stärker ist in ihrer Wirkung, obwohl sie weniger Wirkstoff enthält. Da hat tournesol ganz Recht mit ihrer Vermutung.

@tournesol
D-Potenzen (Dezimalpotenzen) werden, wie Cid bereits geschrieben hat, in einem Verhältnis von 1:10 mit zehnmaliger verschüttelung hergestellt. Diese D-Potenzen sind auch in Deutschland die häufigsten Potenzen, vor allem in D6 und D12. Darüber hinaus gibt es noch C-Potenzen (Centisimalpotenzen), die ein Verhältnis von 1:100 mit zehnmaliger Verschüttelung haben und LM-Potenzen (Quinquagintamillesimal-Potenzen), auch Q-Potenzen genannt, die ein Verdünnungsverhältnis von 1:50000 mit 100maliger Verschüttelung aufweisen.

Generell werden bei organischen Erkrankungen, wie zum Beispiel bei Verletzungen oder akuten Entzündungen, niedrigere Potenzen angewendet, wie zum Beispiel D3-6 oder C3-6 oder auch D/C 12. Bei psychischen oder chronischen Beschwerden sowie bei einer konstitutionellen Behandlung kommen eher höhere Potenzen zum Einsatz, wie zum Beispiel D/C 30, 100, 200 oder 1000.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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