Was ist an einer Kinderwurst so besonders?
Beim Einkaufen entdecke ich in den Wurstregalen immer wieder so genannte Kinderwurst. Genau so steht es eben auf der Verpackung. Es gibt da auch unterschiedliche Varianten. Manchmal haben sie eben eine Bärchenform oder eine andere kindergerechte Form, aber eben nicht immer. Diese Bärchenform ist dann oft auch gar nicht unbedingt speziell als Kinderwurst gekennzeichnet.
Dann gibt es aber auch ganz normal aussehende Wurst. Eine Verpackung habe ich mir näher angesehen und das war eigentlich nichts anderes als ein magerer Schinken. Auf der Verpackung stand dann eben auch beschriftet, dass die Wurst eben fettarm ist. Außerdem war sie auch noch laktose und glutenfrei. Demnach eignet sich diese Wurst sicher auch für Kinder, da sie eben allergenarm ist.
Aber was ist sonst an der Wurst so besonders? In diesem Fall hatte der Schinken nicht einmal eine besondere Form. Und es gibt ja auch genügen Wurstsorten die mager sind und gluten- und laktosefrei sind. Das alleine kann eine Wurst also ja noch nicht wirklich zu einer Kinderwurst machen. Sonstige Unterschiede wären mir eigentlich nicht aufgefallen.
Ist die Bezeichnung Kinderwurst also nur ein Werbegag? Ich selber habe so eine Wurst noch nicht gekauft und habe es auch nicht vor. Diese Wurst ist in der Regel nämlich auch ein wenig teurer als vergleichbare Wurst die nicht als Kinderwurst ausgegeben wird. Aber vielleicht gibt es ja auch noch andere Gründe, warum man eine Wurst so bezeichnet. Gibt es da irgendwelche Vorschriften oder kann jeder seine Wurst als Kinderwurst bezeichnen?
Schau mal auf die Inhaltsstoffe genau. Angeblich ist in dieser Kinderwurst besonders viel Calcium und besonders viele Vitamine. Auch soll der Fettanteil angeblich nicht so groß sein. Und wenn man noch genauer auf die Inhaltsstoffe schaut, dann ist auch sehr viel Zucker in dieser Wurst enthalten. Außerdem ist es auch Werbung. Wenn die Kinder einmal gemerkt haben, dass "Kinderwurst" drauf steht, dann betteln sie, dass sie diese auch bekommen.
Ich denke mal, dass es schon Auflagen dafür gibt, diese Wurst für Kinder geeignet zu kennzeichnen. Denn dass die Wurst lactosefrei, glutenfrei, fettarm, calciumhaltig und vitaminreich ist, ist doch schon etwas, was andere Wurst nicht hat. Und dass sie viel Zucker enthält ist dann noch der Geschmack für die Kinder.
So genau habe ich mir die Verpackung ehrlich gesagt noch nicht angesehen. Ich habe zunächst einmal nur auf die größeren Aufschriften geachtet. Da war eben vermerkt, dass sie fettarm ist. Aber da finden sich eben auch genügend andere Schinkenwürste, die fettarm sind. So besonders finde ich das nicht.
Dann stand schon auch darauf, dass die Wurst eben laktose- und glutenfrei ist. Aber auch das ist nicht so extrem besonders. Da ich wegen meinem Sohn ebenfalls auf eine laktose- und glutenfreie Wurst achten muss, weiß ich, dass es inzwischen wirklich schon sehr viele Wurstsorten mit diesen Kriterien gibt. Selbst bei Hofer / Aldi finden sich da inzwischen genügend Varianten. Also kann es das auch nicht unbedingt sein.
Ein Grund könnte dann schon der Vitamingehalt. Warum eine Wurst unbedingt besonders viel Calcium enthalten soll, kann ich zwar nicht wirklich nachvollziehen, weil die Kinder alleine durch die Milch oder eben durch den Konsum von Milchprodukten ausreichend Calcium aufnehmen sollten. Aber gut, hier könnte durchaus ein Unterschied bestehen.
Wie weit Kinderwurst geschützt ist, weiß ich spontan nicht. Ich kenne allerdings verschiedene Unterscheidungen von Kinderwurst.
Einmal gibt es die Kinderwurst in Form eines Gesichtes. Ich habe in einer Metzgerei gearbeitet, die diese Wurst auch zeitweise im Sortiment hatte und habe die dann auch mal probiert. Einmal und nie wieder. Von den Inhaltsstoffen her dürfte sie ähnliche wie Schinkenwurst/ Lyoner/ breite Fleischwurst ( ich meine diese nackte Aufschnittwurst ohne Einlagen) sein. Aber die Konsistenz war naja zum Schauder. Die hatte absolut keinen Biss und naja im Endeffekt war sie ähnlich wie wenn man Brei halt in Scheibenform anbieten würde. Geschmacklich habe ich keine Erinnerung mehr, weil mich die Konsistenz schon so schaudern ließ. Ich denke, man sollte Kinder schon an "normale" Lebensmittel ran führen. Von der Qualität her fand ich sie, wie gesagt, nicht berauschend. Aber was die Kinder wohl anspricht, ist das Gesicht auf der Wurstscheibe.
Dann kenne ich Kinderwurst quasi noch so als Insiderwort. Ich weiß nicht wie ich es sonst nennen soll. Viele Menschen sprechen halt von Kinderwurst, wenn sie halt eine Wurst ohne Einlage meinen. Hier bei uns heißt die Lyoner. Ich kenne ansonsten noch die Bezeichnung Schinkenwurst und breite Fleischwurst. Die Chancen, wenn ein Kunde Kinderwurst verlangt und die Verkäuferin zu dieser Wurstsorte greift, dass die Verkäuferin richtig liegt, sind ziemlich hoch.
Ansonsten kenne ich noch das Bärchensortiment von Reinert. Reinert ist in Deutschland eine Firma die halt Wurstwaren herstellt. Ich weiß aber nicht, ob die auch nach Österreich oder in die Schweiz liefern. Und die bieten halt ein Sortiment an Wurstsorten in Bärchenform an oder halt unter dem Markenzeichen Bärchen. Laut Hersteller sind diese Wurstsorten speziell auf den Geschmack von Kindern ausgerichtet. Milde Gewürze und mageres Schweine- oder Putenfleisch. Ich kann mich aus meiner Zeit in der Fleischerei noch an die Bärchenwurst erinnern. Ich glaube probiert habe ich sie nicht. Allerdings fand sie nicht bei allen Kunden wirklich zufriedene Kunden. Und im Handling fand ich die Wurst aus Verkäufersicht auch nicht so toll. Die wird ohne Darm an die Metzgereien ausgeliefert. Die ist also nur vakuumverpackt. Sobald man sie auf hat, muss sie halt zügig abverkauft werden, weil sie sonst schmierig wird.
Ich habe mal die Produktseite zu der Bärchenwurst raus gesucht. Dort sind, wenn man auf die einzelnen Sorten klickt, auch die Inhaltsstoffe zu sehen: Bärchensortiment von Reinert
Ich kenne diese Kinderwurst noch von früher. Die Wurst hatte ein Gesicht und war mit Fleischwurst zu vergleichen. Da ich schon seit ewigen Zeiten keine Kinderwurst und seit vielen Jahren auch keine Fleischwurst mehr gegessen habe, weiß ich nicht mehr, ob sich die beiden Wurstsorten großartig im Geschmack unterschieden haben. Die Bärchen-Wurst ist von der Grundstruktur mit der damaligen Kinderwurst vergleichbar, auch was die Farbe angeht. Andere Kinderwurst ist mir aber noch nicht aufgefallen, aber ich achte auch nicht wirklich auf Wurst, so dass das nichts aussagt.
Ich denke nicht, dass die Wurst nun etwas Besonderes ist. Es mag sein, dass sich die Wurst in ihrer Zusammensetzung ein wenig von anderen Wurstsorten unterscheidet, so dass sie zum Beispiel nicht so scharf ist wie etwa Salami mit Peperoni oder keine Inhaltsstoffe enthält, die bei Kindern erfahrungsgemäß nicht so gut ankommen. Gerade solche Aspik-Geschichten mögen viele Kinder ja nicht. Ich weiß aus meiner eigenen Kindheit noch, dass ich nur Mailänder Salami, Wurst mit Gesicht und Mortadella mochte. Vielen Kindern geht es ähnlich. Die Kinderwurst trifft den Geschmack der meisten Kinder.
Da die Metzgereien und großen Hersteller von Wurstwaren ihre Sachen ja auch verkaufen möchten, versuchen sie nicht nur, mit besonderen Eigenschaften ihres Sortiments aus der Masse hervorzustechen, sondern auch neue Käuferschichten anzuziehen. Dazu gehören eben auch Kinder. Solche Wurst mit Gesicht oder in Bärenform spricht Kinder meistens mehr an als normale Wurst. Wenn das Kind dann beim Metzger quengelt, dass es wieder seine Wurst haben möchte, kaufen die Eltern die Wurst - und das Vermarktungskonzept des Herstellers geht auf. Auch bei Lebensmitteln geht es letztendlich nur um den Profit und nicht darum, besonders kindgerechte Produkte anzubieten. Solange sich die Wurst gut verkauft, eben weil diese Wurst bei Kindern gut ankommt und von den Eltern deshalb gekauft wird, wird man sie im Laden finden - was ja auch nicht schlimm ist. Nur solltest du dich von dem Gedanken verabschieden, dass diese Wurst in irgendeiner Weise etwas Besonderes sein könnte.
Das Besondere ist entweder direkt das Aussehen der Wurst oder halt die Verpackung. Diese spricht eben besonders Kinder an, die dann eben beim Einkauf betteln, das sie es haben wollen. Das Eltern dann gern mal ein wenig mehr ausgeben, um die Kinder ruhig zu stellen, dürfte bekannt sein. Und genau darauf bauen die Hersteller.
Ich weiss noch, das meine Kinder einmal diese Bärchenwurst haben wollten. Die Verpackung ist halt wie ein Teddybär geformt und drinnen befindet sich eine Streichwurst. Zuordnen konnte man es vom Geschmack her nicht, ob das nun eine Art Leberwurst sein sollte. Jedenfalls haben es meine Kinder probiert und danach war das Thema durch.
Genauso ist die Wurst mit dem Fuchs drauf eben nichts besonderes. Es handelt sich dabei um kleine Fleischwürstchen. Einzig, das sie halt einzeln nochmal abgepackt sind und diese Verpackung halt ein wenig leichter zu entfernen ist. Man könnte es als kindgerecht bezeichnen. Nur muss ich da nicht mehr Geld ausgeben, wenn ich auch normale Wienerwürstchen nehmen kann. Diese muss man nicht noch extra auspacken und eignen sich daher genauso gut für das Frühstück in der Schule.
Diese Bärchenwurst gibt es in Österreich auch und auch wenn ich da noch nicht auf die Inhaltsstoffe nach speziellen Inhalten gesehen habe, könnte ich da die Bezeichnung eben alleine wegen der kindgerechten Form schon verstehen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es Kinder lustig finden, wenn sie auf dem Brot einen Wurstbären haben.
Ebenso ist mir auch die Wurst bekannt, die zwar keinen Bären darstellt, aber wo man in der Runden Scheibe dann eben ein Gesicht erkennen kann. Solche Würste gibt es dann ja zum Beispiel auch zu Weihnachten mit einem Tannenbaum oder so. Das kann ich auch durchaus noch nachvollziehen.
Die eine Verpackung die ich meinte, hatte jedoch nur ganz normale Schinkenwurst in ganz normaler quadratischer Form. Die Verpackung war allerdings schon mit einem Bärchen oder zumindest eben mit einem Kindermotiv versehen. Deswegen hat es mich in diesem Beispiel gewundert, ob es dann eben irgendwelche besonderen Inhaltsstoffe gibt, weil sie optisch gesehen eben nicht besonders kinderfreundlich war.
Deswegen habe ich mich da eben auch gefragt, ob es da spezielle Richtlinien dafür gibt. Dürfte aber scheinbar nicht so sein und wenn ich das richtig verstanden habe, darf quasi jeder seine Wurst so nennen. Ist auch prinzipiell in Ordnung, das wollte ich nur generell wissen. Hätte ja sein können, dass so eine Wurst irgendwelche Besonderheiten hat.
Kinderwurst ist hier die ganz normale Wurst, ohne irgendetwas drin. In anderen Regionen wird sie als Fleischwurst, Lyoner oder Mortadella bezeichnet. Hier ist Kinderwurst der gebräuchliche Name. Auch für die Wurst, die nicht in Bärchenform oder Gesichtform verkauft wird. Das kommt wahrscheinlich daher, dass die meisten Kinder sie mögen und gerne essen, weil keine Stückchen wie Paprika oder so enthalten sind. Dass sie jetzt besonders gut für Kinder ist, glaube ich nicht mal.
Wir hatten mal so eine Kindermortadella und die schmeckt genauso wie normale Wurst. Ich schätze, zum größten Teil ist das einfach nur Werbung. Wenn Mütter durch den Laden gehen und so eine "Kinderwurst" sehen, denken sie vielleicht, die sei besser für ihr Kind als die normale Wurst. Was bestimmt Quatsch ist.
Ich denke aber, dass solche Wurst vielleicht zarter ist, weil Kinder ja immer ein bisschen empfindlich sind, wenn sie Speck in ihrer Wurst entdecken. Außerdem wird sie bestimmt nicht so stark gewürzt. Oft haben Eltern auch die Hoffnung, dass ihre Kinder dadurch mehr essen, weil Kinderwurst auch z.B. in Bärchenform zu kaufen ist.
Der Begriff der Kinderwurst ist nicht gesetzlich geschützt, jeder kann das gerne auf seine Packung drucken wenn ihm danach ist. Genaugenommen wird ja bei jedem Produkt welches für Kinder gedacht ist durch die schreiend bunte Verpackung, gespickt mit lachenden Kindergesichtern oder den Helden ihres Fernsehprogramms schon lange vorgegaukelt dass der Inhalt besonders gut für die Kinder sind. Bei der Kinderwurst ist es eigentlich nicht anders. Manchmal bekommt die Wurst halt das Gesicht eines Clowns oder die Mettwürste sind kleiner und mit bunter Folie bedruckt, gemeinsam haben sie aber immer den höheren Preis gegenüber der normalen Ware.
Ich habe mir allerdings noch nicht die Mühe gemacht mir die Inhaltsstoffe näher anzusehen. Ob das Nahrungsmittel nun frei von Glutagen ist oder weniger Salzgehalt hat ist mir egal weil ich nicht einschätzen kann wie es bei der anderen Wurst aussieht und wie schwerwiegend ein paar Prozentanteile sich auswirken können.
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