Die "neue" deutsche Rechtschreibung

Es ist wohl jedem hier bekannt, dass es vor einigen Jahren zu einer Rechtschreibreform gekommen ist. Das hat einige zwar sicherlich erfreut, viele hat es aber wohl nicht so erfreut. Die Reform sollte eigentlich auch mehr Erleichterung bringen, aber zumindest während der Umstellzeit hat es eher für mehr Verwirrung gesorgt.

Auch heute haben sich viele noch nicht an die neue Rechtschreibung gewöhnt. Ich hatte damit am Anfang auch so meine Probleme, aber da ich auch an Schulen tätig war, musste ich mich mehr oder weniger zumindest im Groben daran gewöhnen. Mit der Zeit habe ich mich dann auch umgestellt. Inzwischen ist es sogar so, dass ich ein "daß" schon gar nicht mehr schreibe. Auch an viele andere Regeln habe ich mich schon gewöhnt und mache sie automatisch.

Zur Zeit meiner Matura war es gerade noch so, dass sowohl die alte als auch die neue Rechtschreibung gegolten hat. Ein Jahr später mussten alle Maturanten bereits ausschließlich nach der neuen Rechtschreibung schreiben. Meine Seminararbeiten und meine Diplomarbeiten an der Uni durfte ich ausschließlich nur nach der neuen deutschen Rechtschreibung schreiben.

Volksschüler, oder Schüler im allgemeinen erlernen gleich die Rechtschreibung nach der neuen Regeln und es dürfen auch keine Schulbücher mit den alten Rechtschreibregeln mehr verwendet werden. Zumindest kenne ich das so von den Schulen wo ich unterrichtet habe.

Dennoch kann man zum Beispiel in Zeitungen immer wieder noch Berichte mit der alten Rechtschreibung finden. Chefredakteure erlauben das angeblich sogar und wollen sich so gegen die neue Reform, die ja eigentlich gar nicht mehr so neu ist, wehren. Ist das wirklich so sinnvoll? Sollte man weiterhin die neuen Regeln einfach boykottieren? Die nachfolgende Generation lernt schon seit mehreren Jahren nur noch die neue deutsche Rechtschreibung. Ich finde es vor allem für diese Zielgruppe sehr verwirrend, wenn sie in Zeitschriften und dergleichen noch die alte Rechtschreibung vorfindet.

Wie steht ihr zu diesem Thema? Habt ihr euch bereits an die neue Reform gewöhnt? Ist sie euch komplett egal? Ist euch das Umlernen zu mühsam? Schreibt ihr noch bewusst nach den alten Regeln? Aber was bringt das? Glaubt ihr, dass man dadurch noch einmal eine Umstellung macht? Sollte man die neue deutsche Rechtschreibung wieder abschaffen? Warum?

Das kannst du pauschal nicht so einfach beantworten. Aber vieles, was in der "Rechtschreibreform" so beschlossen wurde ist forcierter Unsinn, den weder die Masse der Gesellschaft, noch die Presse und Verlage so akzeptieren und "mitmachen"; und daher wird es sich auch nicht wirklich durchsetzen.

Das Zitat meines damaligen Chefredakteurs ist übrigens eine Tatsache. Ich war zu dem Zeitpunkt in der Lokalredaktion einer renommierten deutschen Tageszeitung als Freelance, und wir haben uns alle darüber amüsiert, was "die" da planen - wenn sich dieser Unsinn jemals durchsetzt, dann sind wir dann längst Asche. So etwas geht eben nicht per "Beschluß", weil so etwas per "Gewohnheit" läuft. Das ist Sprachentwicklung, und die "passiert" eben, die wird nicht "beschlossen".

Wenn ich so "gezwungene" verdeutschte Fremdwörter sehe - willst du allen Ernstes "Majonähse" schreiben? Das heißt "Mayonnaise" (übrigens nach der Stadt Mayo auf Menorca benannt), wir schreiben ja auch nicht "Hollandähse", "Bernähse" oder "Bordellähse" (vor allem das letzte ist ja wirklich zum lachen). Genauso mit der "Zwangsverdeutschung" des ph zum f - es heißt für mich weiter Delphin, nicht Delfin, das sieht einfach schon "verkehrt" aus, und willst du neuerdings den Kindern "Fillip" in den Paß schreiben? Ebenso die Weglassung von "h" - nein, "Panter" ist einfach falsch, es heißt Panther, weil es von Panthera kommt, das schreibt sich eben mit Theta und nicht mit Tau. Es sind ja auch zig andere Fremdwörter nicht eingedeutscht worden, warum also gerade die?

Viele der neuen "Regeln" sind reine Faulheitsregeln, so sollte das ß "verschwinden", weil es zu oft falsch gemacht wurde - als wenn ein ss weniger oft falsch gemacht wird? Die Leute müsen einfach die Sprache lernen, wirklich "einfacher" ist nichts davon. Und schon weil nicht wirklich jeder das "lernen" wird ist ja auch derzeit "beides erlaubt", und man will sehen was sich wie durchsetzt. Von dem "Durchsetzen" werden wir alle, die hier jetzt schreiben, nichts mehr erleben. Entweder wird der neue Unsinn wieder verworfen, oder sie existieren weiter nebeneinander her, und Leute aus dem Ausland, die Deutsch lernen wollen, haben erst recht Probleme.

Daß die Regierung aber oft und gerne "Unsinn" entscheidet, der dann nichts außer Ärger bringt, und daß es auch noch gerne teurer Unsinn ist, ist ja auch nicht gerade neu. Vielleicht sollte man daran mal etwas "reformieren".

Seit der Rechtschreibreform habe ich noch keine Zeitung gesehen, wo dass noch mit ß geschrieben wird. Ich habe mich auch sehr schwer an die neue deutsche Redchtschreibung gewöhnt. Aber das Forum hier hat mir geholfen und ich muss sagen, dass ich es gut finde, dass die Regeln so verschärft sind, damit man auch wirklich die richtige Rechtschreinung lernt.

Anfangs habe ich mich sehr schwer getan damit. Aber es ist nun mal so und ein boykottieren nutzt da gar nichts. Hier im Forum wird gelöscht, wenn man boykottiert und irgendwann ist es so ein durcheinander, dass man gar nichts mehr lesen kann, weil jeder so schreibt wie er will. Ich finde diese Rechtschreibreform zwar auch nicht so prickelnd, aber wenn sich jeder dran hält und die Kinder nun mal die neue Rechtschreibung lernen, sollte man sich auch daran halten.

Für mich sieht das dass mit ß also daß so falsch aus. Ich habe mich schon so daran gewöhnt, dass ich es nicht mehr anders schreiben kann und ich finde gerade diese Regelung mit dem ß sehr gut und man kann sich auch gut merken, wann ein ß geschrieben wird und wann nicht. Und gerade, wenn man im Journalismus arbeitet, sollte man dafür Verständnis haben. Eine Zeitung, die in meinen Augen nur Rechtschreibfehler macht würde ich nicht mehr kaufen.

Ich sage ja nicht, dass ich alle Änderungen gut heiße. Aber sie wurden eben beschlossen. für mich sieht ein Delfin auch sehr seltsam aus. Für die nächste Generation wird es aber nicht mehr seltsam aussehen, ganz einfach weil sie es gleich von Anfang an so lernen. Und so wird es mit den anderen Regeln auch sein. Im übrigen hat man das "ß" nicht abgeschafft, es kommt durchaus auch in der neuen deutschen Rechtschreibung zur Verwendung.

Die neue deutsche Rechtschreibung ist nun einmal beschlossene Sache. Es gibt eben immer wieder Regeln im Leben. Es ist nun eben auch schon fix, dass die Schüler sich danach richten müssen, beziehungsweise lernen sie es ja gar nicht mehr anders.

Da frage ich mich, ob es dann wirklich einen großen Sinn macht, wenn sich Zeitungen oder andere öffentliche Bekanntmachungen einfach dagegen wehren und die neue Rechtschreibung nicht anwenden. Das ist denke ich für die jüngere Generation sehr verwirrend. Und die ersten Volksschüler die von Anfang an diese Rechtschreibung erlernt haben, kommen langsam oder sich auch in das Alter, dass sie Zeitungen und dergleichen lesen, beziehungsweise sind sie schon in dem Alter. Für die ist die alte Rechtschreibung einfach nur ungewöhnlich.

Ich kan mir nicht vorstellen, dass es ein Aushängeschild für irgendeine Zeitung ist, wenn man die neue Rechtschreibung einfach ignoriert. Die neue Rechtschreibung soll ja auch ausländischen Mitbürgern helfen. Für sie ist es unverständlich, dass man Delfin mit ph schreibt und nicht mit f, wo man doch f sagt. Sicher sieht es für uns "Alten" erst mal komisch aus. Aber man gewöhnt sich an alles und ich würde wie gesagt keine Zeitung bewußt kaufen, die mir eine Rechtschreibung auftischt, die einfach falsch ist.

Ich schreibe bestimmt auch einige Wörter noch nach der alten Rechtschreibung. Aber ich bemühe mich wirklich und ich denke, dass ich es auch ganz gut mache, wenn man bedenkt, wie alt ich bin und wenn "alte Leute" sich daran gewöhnen, warum dann nicht auch die jüngere Generation?

Du wirst ja wohl hoffentlich nicht die BILD für ein repräsentatives Medium halten - wie war das noch mit den Fliegen und dem Haufen Scheiße? Genau. Und gerade der Delphin ist ein tolles Beispiel - wie heißt der denn in anderen Sprachen? In Englisch zb "dolphin" - eine Sprache die weit häufiger gelernt wird als Deutsch, auch hier ist das ph da, wo es hingehört, insofern ist der Hinweis auf die "Ausländer" wirklich an den Haaren herbeigezogen.

Und daß du der Meinung bist, Diamante, heißt noch lange nicht, daß das auch für die Mehrheit der Leute gilt. Die Mehrheit sieht es derzeit anders (und ich denke das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben). Wie bereits erwähnt - Sprache entwickelt sich, die wird nicht "beschlossen". Übrigens ist das auch ein Grund, wieso sich keine der Kunstsprachen zur besseren Völkerverständigung, allen voran Esperanto, jemals durchsetzen konnte.

Wenn man in manchen Gebieten mit dieser Einstellung weiterkommt, frushicho, dann ist es ja ok für dich. In manchen anderen Gebieten kommt man damit aber nicht weiter und eckt immer wieder an. So wird es in der Schule sein, bei Lehrgängen oder eben auch hier im Forum. Vielleicht sollte man sich wenigstens den Regeln in den verschiedenen Gebieten dann anpassen. Das wäre doch schon hilfreich.

Wenn jetzt jeder so schreibt, wie er will und auch die Zeitungen schreiben, wie sie wollen, wie schwer hat es dann die jüngste Generation, die die neue Rechtschreibung beigebracht bekommen? Wie sollen die sich denn dann zurechtfinden, wenn sie selber Zeitung lesen oder in die höhere Schule kommen und dann damit konfrontiert werden, dass jeder schreibt wie er will. Es gibt nun mal Regeln und Gesetze.

Mensch Diamante, frißt du eigentlich ohne zu hinterfragen alles, was dir vorgesetzt wird? Hast du noch einen eigenen Willen, oder ist der Konformismus bei dir Charaktereigenschaft Nummer 1? Schon mal "Der Untertan" von Heinrich Mann gelesen?

Es gibt dann Regeln und Gesetze, wenn sie mehrheitlich akzeptiert werden. Werden sie das nciht, sind sie offenbar falsch und müssen geändert oder verworfen werden. Den Grund dafür habe ich dir oben schon mehrfach genannt - eine Sprache wird eben nicht einfach "beschlossen". Das hat es so noch nie gegeben, das hat sich alles von selbst "entwickelt" - schau dir mal althochdeutsche Texte an, ich verstehe sie, verstehst du sie denn noch, wenn du nur die "aktuelle" Rechtschreibung akzeptierst? Wohl kaum.

So eine Entwicklung bedarf Jahrhunderte, und schon gar nicht irgendwelche "Regeln", die ein Tisch voll "Experten" beschließt. Das funktioniert bei Sprachen eben nicht. Und daß die "Experten" da eben "ein bißchen sehr" realtitätsfremd sind, sehen wir an der aktuellen Situation. Die Leute, die noch die "alte" Rechtschreibung gelernt haben, können oftmals noch nicht mal die ganz richtig, und sollen sich nun an etwas neues gewöhnen? Das kann so nicht funktionieren. Und wenn es im Endeffekt doch wieder verworfen wird (und davon gehe ich aus), haben die jetzigen "Schüler" erst recht ein Problem.

Keine Ahnung in welchen Kreisen du dich bewegst, aber in meinem Umfeld haben sich eigentlich fast alle bereits umgestellt. Einige haben etwas länger gebraucht, aber inzwischen sehe ich Beiträge wie deine, wo konsequent nur noch die alte Rechtschreibung verwendet wird eher selten. Zum Glück.

Deine Kommentare klingen mir ein wenig wie ein bockiges und trotziges Kleinkind. Nein, so war das immer und was der Bauer nicht kennt, frisst er bekanntlich ja auch nicht. Was schon immer so war muss für immer und ewig bleiben. Ist nicht gerade ein sehr fortschrittliches Denken.

Ich habe Sprachwissenschaften studiert, zwar nicht Germanistik, aber eine romanische Sprache und da gab es auch genügend Themen rund um die allgemeine Sprachwissenschaft. Auch auf den Unis darfst du wie gesagt keine Arbeiten mehr mit der alten Rechtschreibung abgeben. Die bekommst du in hohem Bogen wieder zurückgeschossen. Meiner Meinung nach mit Recht.

Ich selber kenne auch keine Zeitung mehr, die noch die alte Rechtschreibung verwendet. Wenn, dann hätte sie auch nur geringe Überlebenschancen, weil für mich würde diese Zeitung sehr viel an Glaubhaftigkeit verlieren. Man kann eben nicht immer alles einfach wie ein trotziges Kind boykottieren. Manchmal muss man sich eben auch anpassen. Hier geht es um eine beschlossene Sache. Ob man die neuen Regeln gut oder schlecht findet, ist ein anderes Thema. Aber es gibt sie eben und dann hat man sich auch daran zu halten.

Das ist in vielen Bereichen so. Wenn dir die Straßenverkehrsordnung nicht gefällt kannst du dich auch nicht aufführen wie ein Vollidiot. Oder hältst du dich auch daran nicht? Da gibt es natürlich auch genügend die meinen, dass sie sich gegen die Mehrheit und die Regeln stellen müssen. Die Folge sind Strafen, zu Recht.

Im Fall der Rechtschreibung ist es zwar nicht so krass dass man Menschenleben gefährdet, aber es sollte eben doch eine einheitliche Regelung sein. Es ist nun einmal fixe Tatsache dass die heutige Jugend ausschließlich nur noch die neue Rechtschreibung lernt und deswegen sollten sich auch alle daran halten. In meinem Umfeld haben das wie gesagt alle geschafft. Selbst meine Eltern, die mittlerweile bald 70 werden. So schwer ist es also auch nicht. Meine Oma mit 90 hat es nicht mehr gemacht. Die blieb noch bei der alten Rechtschreibung, aber das was sie da noch geschrieben hat, waren maximal ihre Einkaufszettel oder dergleichen die auch nicht in die Öffentlichkeit gingen.

Texte wie in Zeitungen, Magazinen oder auch hier sollten meiner Meinung nach, nach der neuen deutschen Rechtschreibung verfasst sein. Nicht weil ich die Regeln so toll finde, sondern weil hier eben auch viele Jugendliche mitlesen und wenn in dem Forum schon auf Rechtschreibung geachtet wird, sollte man auch das akzeptieren. Wie man seinen privaten Einkaufszettel schreibt, bleibt natürlich jedem selber überlassen.

Du bist nicht die einzige, die sich an der Uni durch Linguistik "quälen" durfte, tournesol - das habe ich auch hinter mir (wenn auch in Anglistik, aber ich habe dank Kommunikationsiwissenschaften auch Germanistikvorlesungen besuchen "dürfen" - was ein Gesülze). Glaubst du,sonst wüßte ich so viel über Sprachentwicklung und würde mich überhaupt dafür interessieren? Gerade weil du doch Linguistik kennst, solltest du doch wissen, daß noch nie eine Sprache einfach "beschlossen" wurde. Da hat der Staat etwas versucht, was zum Scheitern verurteilt ist. Meinst du allen Ernstes, Bibliotheken usw stellen ihr komplettes Programm um und verschrotten alle alten Bücher? Wer sollte so einen Schildbürgerstreich denn bezahlen?

Und was die mitlesenden "Jugendlichen" angeht - die machen so oder so mehr als genug Fehler, und die machen sie sowohl in der richtigen noch in der Möchtegern-Rechtschreibung. Das siehst du hier alle Nase lang, meistens am roten "Kreuz" unten in der Ecke.