Tod anderer Tiere
Hallo, vor einiger Zeit ist ein Hase von mir gestorben. Ein anderer lebt noch. Die beiden waren ein Pärchen und haben sich sehr gemocht. Glaubt ihr eigentlich, dass der hinterbliebene Hase weiß, dass da vor einiger Zeit noch ein anderer Hase gewesen ist und wenn ja, kann er sich speziell an das Aussehen, an die Art etc. erinnern? Oder glaubt ihr, dass er das vergessen hat und denkt, er war schon immer alleine? Würde mich echt mal interessieren, was ihr darüber denkt !
Natürlich kann sich dein Kaninchen an einen Artgenossen erinnern. Kaninchen sind Tiere, die in Gruppen gehalten werden müssen. Du hast auch keinen Hasen, sondern ein Kaninchen. Dein Kaninchen wird sehr traurig sein, dass er nun alleine ist und du solltest ihm wieder einen Artgenossen geben. Er wird sehr unglücklich sein, wenn er sein Leben jetzt ohne Argenossen fristen muss.
Dein Kaninchen wird sich vielleicht nicht mehr an das Aussehen seines Artgenossen erinnern, aber an seinen Geruch und auch an die Anwesenheit dieses Artgenossen. Es ist Tierqueälerei, wenn du ihn nun alleine lässt.
Ich weiß, dass Kaninchen einen Artgenossen brauchen, aber es ist schon sehr alt und wenn ich ein neues hinzukaufe, dann wird eines von beiden wieder sterben und ich brauche wieder eines.. im Prinzip würde es dann ja nicht aufhören, weil immer eins alleine wäre.
Dein Kaninchen hat aber einen Partner kennengelernt und wird ihn bis ans Lebensende vermissen. Das Kaninchen trauert. Du hast im Eingangsposting gefragt, ob das Kaninchen sich daran erinnern kann und es kann sich auf jeden Fall daran erinnern. Wenn du also kein Kaninchen mehr dazukaufen möchtest, weil es ein "Fass ohne Boden" ist, was ich auch verstehen kann, solltest du dir überlegen das Kaninchen in gute Hände zu vermitteln. Vielleicht ist ja irgendwo ein Kaninchen, dem es ähnlich geht wie deinem Kaninchen und das auch trauert und seinen verstorbenen Partner vermisst.
Dass Kaninchen merken, wenn der Partner auf einmal nicht mehr da ist, kann man oft sogar merken, weil es anfängt verhaltensauffällig zu werden. Viele Kaninchen werden dann bissig und randalieren im Gehege. Sie wollen einfach den Partner wiederhaben und haben ja nicht die Ahnung, dass er verstorben ist. Für sie ist der Partner weg und sie brauchen einen neuen Partner. Gerade Kaninchen kuscheln ja auch mit dem Partner und das wird dein Kaninchen auf jeden Fall vermissen.
Ja ich denke schon, dass der Hase sich an den Artgenossen erinnert. Er ist zwar auch "nur" ein Tier und auch keines, dass extrem intilligent ist, aber es ist ja so, dass die Tiere sich teilweise auch durch Instinkte merken, dass sie nicht alleine sind und Artgenossen haben. Ich denke, es wäre gut, wenn du für deinen Hasen einen neuen "Lebensabschnittsgefährten" kaufst. Am besten wäre es, wenn er die gleiche Farbe und vielleicht auch die gleiche Rasse ist wie dein alter Hase. Vielleicht akzeptiert dein noch lebender Hase den neuen dann besser.
Ich bin mir sehr sicher, dass sich dein Kaninchen an seinen Partner gewöhnt hat und nun um ihn trauert. Als ich noch junger war, hatte ich auch einmal ein Kaninchen Paar. Als der eine gestorben ist, hat der andere nach einer Weile aufgehört zu fressen und ist auch gestorben. Die Einsamkeit hat ihn sozusagen dahin gerafft. Damals war ich noch zu klein und wusste nicht, dass man dem Kaninchen einen neuen Partner bieten sollte, daher ist es dann gestorben.
Selbstverständlich können sich Tiere daran erinnern, ob sie alleine gelebt haben oder nicht, wieso sollten sie auch nicht? Es ist ja nicht so, dass sie über keinerlei Intelligenz und Gedächtnisvermögen besitzen würden oder? Bei Hamsterjungen ist das beispielsweise oft so, dass man sie nicht zu früh von ihren Geschwistern trennen darf, da sie sonst auch in eine Art Trauer verfallen und sterben können. Leben zwei Hamster zusammen und stirbt dann der eine, macht sich das auch bei dem anderen bemerkbar und das, obwohl Hamster Einzeltiere sind. Äußern tut sich das meistens daran, dass das Tier stark gereizt oder apathisch wirkt, nicht mehr isst oder nicht mehr aus seinem Häuschen kommen möchte. Bei Tieren die eher in Gruppen leben, wie eben Kaninchen, macht sich das natürlich noch viel stärker bemerkbar.
In der gleichen Zwickmühle die das Halten der kleinen Mümmelmänner angeht, steckte auch ich in über mehr als 13 Jahren. Vertrete ebenfalls die Auffassung, dass dieses Tiere nicht als Einzeltiere gehalten werden sollten. Von einer artgerechten Haltung in irgendwelchen Wohnungen ohne Garten, ergo ohne Auslauf, kann man aus meiner Sicht sowiese nicht sprechen.
Leider war es auch immer so, dass einer der beiden früher in den Hasenhimmel gehoppelt ist und der andere traurig zurückblieb. Also, ein neuer Partner wurde in den Garten geholt, die Spirale drehte sich fröhlich weiter.
Ich kaufte nach dem zweiten Hasentod generell nur noch arme, abgeschobene Langohren aus dem Tierheim, die altersmässig in etwa zu dem Überlebenden passten. Meine "Rechnung" ging leider doch nicht ganz so auf, wie ich es erhofft hatte. Die letzte Häsin die übrigblieb als ihr Partner verstarb, war dann ebenfalls schon in fortgeschrittenem Hasenalter (8 Jahre). Hier machte ich die Entscheidung: Keinen neuen Hasen mehr dazu zu kaufen.
Eine Bekannte von mir, mit grossem Haus und Hof und eine absolute Hasenliebhaberin, überzeugte mich schliesslich davon, dass es für die Hasenoma sicher das beste wäre, wenn sie zu ihr auf den Hof käme und dort die ihr verbleibende Zeit im Kreise mehrere Artgenossen verbringen könne.
Die Vorteile für die Häsin lagen klar auf der Hand und ich stimmte ihrem Vorschlag schweren Herzens zu. Gesagt getan. Häsin kam auf den Hof, hatte einen eigenen Stall und jede Menge Auslauf. Trotz aller Bemühungen unsererseits stellte sie nach 3 Tagen das Fressen ein. Tierarzt wurde kontaktiert. Untersuchung ergab, dass sie für ihr Alter kerngesund war. Um es kurz zu machen knapp 14 Tage nachdem ihr Partner verstorben war, folgte sie ihrem geliebten Freund über die Regenbogenbrücke. Wahrscheinlich hoppeln die beiden jetzt glücklich über saftige Wiesen und schlagen sich ihre Bäuche voll.
Fazit: Auch Hasen können durchaus trauern und sterben, wie so manche Menschen vielleicht auch, an Einsamkeit und gebrochenem Herzen.
Das Kaninchen wird sehr genau wissen, dass es bis vor kurzem einen Partner hatte. Kaninchen leben nun mal in Gruppen und sind keine Einzelgänger. Das Kaninchen wird seinen Partner schmerzlich vermissen und ich rate dir daher dringend, dass du ihm einen neuen Artgenossen holst. Es könnte sogar sein, dass das Kaninchen durch die Einsamkeit krank wird und dann ebenfalls stirbt.
Natürlich ist es ein nicht endender Kreislauf, wenn du deinem Kaninchen nun wieder einen neuen Partner schenkst. Wenn das alte Kaninchen dann stirb, wirst du wieder eine neues dazu holen müssen. Schau doch mal, ob du bei einer Kaninchen Hilfe nicht ein etwas gleich altes Tier bekommst. Oder du musst dir eben überlegen, ob das übrige Kaninchen nicht in andere gute Hände gibst, wo es mit anderen Kaninchen zusammenleben kann.
Dein Kaninchen wird sich nicht an das Aussehen des ehemaligen Partners erinnern. Wenn die Tiere durch ihre Trauer zu Grunde gehen dann nur, weil sie einsam sind und nicht weil sie genau dieses eine Kaninchen vermissen. Dass sie sich nicht wirklich an das einzelne Tier erinnern erkennt man doch schon daran, dass auch nach wenigen Tagen Trennzeit die Gruppe neu zusammen geführt werden muss. Da prügeln sich dann auch die Tiere, die davor jahrelang gekuschelt und sich gegenseitig geputzt haben. Wenn es bei einer Zusammenführung mal richtig gekracht hat, wartet man in der Regel auch 2 Wochen lang bis zum neuen Versuch, weil sich die Tiere bis dahin nicht mehr an den Gegner erinnern und man wieder bei Null anfängt.
Wenn du deinem Kaninchen also einen neuen Partner besorgen willst, musst du das Aussehen nicht beachten. Viel wichtiger ist das passende Gegenstück zu finden, damit die Zusammenführung ohne viel Kloppe oder Blutvergießen abläuft. Entscheidest du dich gegen einen neuen Partner ist das deine Entscheidung und auch ok. Ich weiß nicht wie einige hier auf die Idee kommen, dass die Tiere nur in Gruppen glücklich werden können und alles andere Tierquälerei ist. Vor allem User, die selber nie Kaninchen gehalten haben, sollten sich da etwas zurückhalten. Jedes Tier, egal welche Art, entwickelt seinen eigenen Charakter. Sie ständig in irgendwelche Rollen zu drängen, weil selbsternannte Gurus meinen sie wüssten alles, ist nicht fair. Und so natürlich ist das nämlich überhaupt nicht. Alte und kranke Kaninchen werden in freier Wildbahn von der Gruppe verstoßen, weil sie eine zu große Gefahr sind. Dass die Tiere bis zum Ende zusammenhalten ist etwas, was der Mensch ihnen andichtet, weil es so romantisch ist.
Ich würde dir raten das Kaninchen mal beim Tierarzt durchchecken zu lassen und dich dann zu entscheiden. Ist es noch fit genug, würde ich mich im Tierheim nach einem geeigneten Partner umsehen. Falls aber herauskommt, dass das Kaninchen schon so schwach ist und wahrscheinlich kein Jahr mehr leben wird, würde ich mich die letzten Monaten intensiver darum kümmern und es verwöhnen. Eine neue Zusammenführung könnte zu viel für ein altes Kaninchen sein. Merkst du aber, dass es sich einsam fühlt und Gesellschaft sucht, solltest du schauen ein ähnlich schwaches Tier zu finden. Niemals ein Jungtier dazusetzen, weil das für den Alten böse ausgehen kann.
Ich habe selber einen Senior in Einzelhaft, weil er sich nicht mehr durchsetzen kann und nur noch angegriffen wurde. Ich habe ihn aus dem Gehege geholt als er völlig apathisch und im Gesicht blutend in einer Ecke hockte. Beim kleinsten Geräusch ist er zusammengezuckt und als ich ihn aufgehoben habe, hat er wie am Spieß geschrien. Man glaubt gar nicht was aus einem so kleinen Tier herauskommen kann. Ich mache mir große Vorwürfe, dass ich ihn nicht schon viel früher heraus geholt habe. Es gab schon vorher Anzeichen, dass er sich immer mehr von der Gruppe entfernt hat, weil er kein Interesse mehr am Toben hatte und nur noch schlafen, futtern und seine Ruhe haben wollte.
Seit er aus dem großen Gehege raus ist, ist er richtig aufgeblüht und völlig entspannt. Er genießt es nun fast den ganzen Tag zu verschlafen, ohne Angst vor Angriffen haben zu müssen. Er kann zwar keine richtigen Luftsprünge mehr machen aber die kleinen Hopser zeigen mir immer wieder, dass ich mich richtig entschieden habe. Abends kommt er zur Couch, lässt sich hochheben und legt sich neben mich, damit ich ihn kraule und bürste (Fell putzen). Hat er genug gekuschelt geht er zum Couchrand, schaut runter, damit ich wieder den Lift spiele, und hoppelt in sein Gehege um wieder zu schlafen. Ist er drin, mache ich das andere Gehege auf. Der Senior sieht die anderen Tiere und trotzdem macht er keine Anstalten zu ihnen zu kommen. Wenn er sich noch wach halten kann, schaut er dem Treiben ganz gelassen von seinem Hochsitz zu. Meist schläft er aber.
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