Kulinarische Kindheitserinnerungen - und heute?

vom 29.01.2011, 13:44 Uhr

Erinnert Ihr Euch noch an gewisse Nahrungsmittel, die Ihr als Kind gern gegessen habt? Warum ich das wissen möchte? Ich habe gestern einen Artikel über die neuern EU-Richtlinien bei der Schlachtung gelesen, indem auch das Wort "Hausschlachtung" vorgekommen ist. Ja, auch auf unserem kleinen Bauernhof wurde ein- bis zweimal im Jahr selbst geschlachtet und Fleisch hergestellt.

In diesem Zusammenhang ist mir eingefallen, dass ich als Kind Schmalzbrote mit etwas Salz geliebt habe. Das Schmalz wurde selbst hergestellt und ich habe es geliebt. Wir hatten noch recht lang einen Holzofen, auf dessen Platte gekocht wurde. Sofern die Platte nicht zu heiß war, haben wir auch so Brot geröstet und es dann mit Schmalz bestrichen, abschließend etwas gesalzen. Ich habe dazu noch eine Tasse heißen Kakao getrunken. Aber heute würde ich wohl kein typisches Schmalz mehr essen, ich weiß nicht, ob ich es nochmal probieren würde. Die Erinnerung daran ist jedenfalls noch köstlich.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Oh ja, Schmalzbrote mit Salz fand ich auch immer köstlich. Das Brot mußte aber ganz frisch sein. Ich nehme an, dass deine Schmalzbrote noch besser schmeckten, weil ihr ja sowohl Schmalz als auch das Salz selbst gemacht hattet. Was ich mir oft mittags gewünscht habe, waren "arme Ritter". Die habe ich sehr gerne gegessen mit Vanillesoße. Wenn es Reibeplätzchen mit Apfelmus gab, musste meine Mutter auch immer extra viel backen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Als Kind habe ich im Kindergarten Reisbrei mit Zucker und Zimt geliebt, ebenso die äußerst nahrhafte Schokoladen- und Puddingsuppe. Jetzt bekomme ich schon Würgereize wenn ich nur daran denke oder diese Zeilen hier schreibe. Auch ich kann mir nicht vorstellen so etwas noch einmal in meinem Leben zu essen und ich bete dass ich so etwas niemals im Krankenhaus essen muss weil keine andere Nahrungsaufnahme möglich ist. Der Geruch steckt mir auch noch in der Nase und wird immer bei ähnlichen Gerüchen hervorgeholt.

Warum die kindlichen Essgewohnheiten beziehungsweise Vorlieben so unterschiedlich sind kann ich mir aber auch nicht so richtig erklären. Es funktioniert ja auch umgekehrt, mit Tomaten konnte man mich früher jagen, heute esse ich sie für mein Leben gern.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Als ich klein war sind wir sehr häufig nach Polen gefahren, um meine Großeltern und andere Verwandte zu besuchen. Dort hatte meine Großmutter eben auch einen Bauernhof und daher gab es auch frisches Bio Obst und Gemüse und manchmal eben auch Fleisch, Lamm, Rind oder seltener Schwein. Dann gab es eben auch diese Schmalzbrote, von denen du erzählt hast, die ich aber nie gegessen habe. Ich mochte immer ein anderes Gericht, was meine Großmutter dann aus Perlgraupen und Hackfleisch machte, das deutsche Wort ist mir leider nicht bekannt. Später habe ich das nicht mehr gegessen, weil ich dann Fleisch irgendwann auch einfach nicht mehr so gerne mochte.

Ansonsten habe ich von früher immer Erinnerungen an Ratatouille und Spaghetti Napoli von meiner Mutter. Da ich früher kein guter Esser war, kochte meiner Mutter häufig meine Lieblingsgerichte und diese beiden waren da ganz an der Spitze. Ansonsten sind mir noch viele Erinnerungen an den Sommer geblieben, ich mit meiner Freundin, meinem Bruder oder meiner Mutter in unserem Garten auf den weißen Bänken, der Pool plätschert vor sich hin, die Sonne blendet uns und wir sitzen da und mampfen natürlich Schokoladenkuchen oder kalte Sahnetorte mit Erdbeeren. Das sind Dinge an die man gerne denkt.

Ich habe aber auch schlechte Erinnerungen an das Essen in meiner Kindheit. Meine andere Großmutter beispielsweise machte häufig eine Kohlsuppe, die ich über alles gehasst habe. Dann musste ich sie aber aufessen, weil ich eben ein schlechter Esser war und Kohlsuppe doch so gesund sei. In der Suppe waren auch noch die Lorbeerblätter zum würzen drinne, die ich über alles gehasst habe. Das ist eine meiner schlimmsten Kindheitserinnerungen in Bezug auf Essen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Als ich gerade in einem anderen Beitrag über Pellkartoffeln geschrieben habe, fiel mir ein, dass es in der Winterzeit bei uns eine "Wurstpfanne" gab. Selbst hergestellte Wurst, wie Leber-, Blutwurst und die sogenannte rote Wurst wurde in Würfel geschnitten und mit vielen Zwiebeln in Öl angebraten. Dazu gab es Pellkartoffeln, mit denen man dann das Fett aufgesaugt hat und Gurken aus dem Glas. Als Kind habe ich mir immer nur die rote Wurst herausgesucht und schön die Kartoffeln darin gedippt. Ich weiß auch gar nicht, wie das Gericht heißt, aber heute würde ich es allein schon wegen dem vielen Fett so nicht mehr essen können/ wollen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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