Mario Barth verschickt Mahnungen
Der Komiker Mario Barth hat sich einen 20 Jahre alten Spruch patentieren lassen und verschickt nun Mahnungen an Leute, die ihn kommerziell nutzen. Bei dem Spruch handelt es sich um einen beim sogenannten Frühstyxradio entstandenen Spruch der "Nichts reimt sich auf Uschi" lautet. Diesen hat der besagte Radiosender im Jahr 1992 verwendet und unter anderem auch auf diversen T-Shirts drucken lassen.
Diesen Spruch hat sich nun Mario Barth als Patent angemeldet und ließ nun selbst viele Kleidungsstücke damit bedrucken und verkauft diese in seinem Shop. Nun hat sich aber ein Mann aus Niedersachsen "erdreistet" den besagten Spruch ebenfalls auch T-Shirts zu drucken und zu verkaufen und dafür nun eine Abmahnung vom Komiker Mario Barth bzw. seinem Anwalt, geschickt bekommen. Der Mann soll demnach rund 1700 Euro Strafe zahlen, seine "Tat" sei eine unlautere Nachahmung der Produkte von Herrn Barth.
Oliver Kalkhofe, der damals bei diesem Radiosender tätig war, der diesen Spruch erstmals verwendet hat, hat dafür eine gewohnt bissige Antwort parat gehabt, als er davon erfahren hat. Er meinte lediglich, dass im Besitz des Radios noch Kistenweise weitere Witze zu finden wären, die "bedürftigen Komikern" problemlos zur Verfügung gestellt würden. Die Reaktion fand ich toll, zeigt sie doch noch deutlicher wie peinlich und albern das Verhalten von Mario Barth in diesem Fall doch eigentlich ist. Schön, dass unsere Welt sonst keine Probleme hat .
Lieber Herr Barth. Sind sie nicht auch der Meinung, dass Sie, wenn Sie in der Lage sind, ganze Fußballstadien zu unterhalten, mehr als genug mit ihrer Kunst verdienen? Jetzt mal im Ernst: Mario Barth ist doch wohl völlig am übertreiben. Er verdient wohl Unmengen an Schotter mit seinem Comedyprogramm, ist er dann wirklich auf solche Kleinigkeiten angewiesen?
Ob man einen "Slogen" wirklich patentieren sollte, steht für mich ausser Frage. Es war ja nicht einmal Mario Barth selber, der den Spruch "Nichts reimt sich auf Uschi" erfunden hat. Er selbst hat ihn doch nur aus dieser Radiosendung übernommen und "wiederentdeckt". Meiner Meinung nach sollte der Radiosender wenn überhaupt Mario Barth verklagen.
Mit einer Strafe von 1700 Euro ist der Mann meiner Meinung nach, noch einmal wirklich günstig davon gekommen. Auch wenn ich ein solches Urteil wirklich nicht nachvollziehen kann. Im Fernsehn kommt Mario Barth eigentlich immer als ein sympatischer und fröhlicher Mensch rüber, dem man so eine "dreistige Lächerlichkeit" nicht zutraut.
Yazz hat geschrieben:Diesen Spruch hat sich nun Mario Barth als Patent angemeldet
Sprüche oder ähnliches kann man sich nicht patentieren lassen, man kann sie als Wortmarke schützen lassen und das tut man beim Deutschen Patentamt. Und bisher hat ja auch nur ein T-Shirt-Verkäufer eine Abmahnung des Herrn Barth erhalten.
Mario Barth kann man meines Erachtens nicht mal unbedingt einen Vorwurf machen. Der nutzt halt wirklich nur die Möglichkeiten aus, die das deutsche Recht so hergibt. Klar ist der Spruch uralt und stammt nicht mal aus dem Hirn des Barth, aber es ist nun mal erlaubt eine Wortmarke schützen zu lassen und dann auch Menschen abzumahnen, die viel eher diese Formulierung genutzt haben.
Ich sehe das ähnlich wie JotJot. Mario Barth hat sich die Rechte für die kommerzielle Nutzung des Spruchs gesichert, so wie es jeder andere auch hätte tun können. Und wenn man selber dann Shirts oder andere Sachen mit einem Spruch drauf verkaufen will, dann muss man sich eben auch vorher mal kundig machen, ob dieser nicht vielleicht geschützt ist. Macht man das nicht, dann ist man halt selber Schuld daran, wenn man dann plötzlich eine Mahnung bekommt.
Klar kann man darüber streiten, ob Mario Barth nun auf 1.700 Euro angewiesen ist oder nicht. Aber warum soll er denn auf Einnahmen verzichten, wenn jemand anderer die gleichen Sachen verkauft wie er? Das würde doch niemand machen, wenn er die Möglichkeit hat, die einem das deutsche Recht gibt um jemanden abzumahnen. Es ist zwar nicht sein Spruch, aber er oder jemand aus seinem Team war clever genug, nach so einem Spruch zu suchen, der sich gut vermarkten lässt und diesen dann schützen zu lassen. Das hätte ja jeder andere genauso machen können. Und im Prinzip sind 1.700 Euro noch nicht mal viel für so eine Urheberrechtsverletzung. Da sind ja auch ganz schnell mal viel höhere Summen in Umlauf.
Klar darf er die Möglichkeiten, die ihm das Recht bietet, nutzen, muss er aber nicht. Schlimm genug, dass man so etwas überhaupt als Wortmarke patentieren darf. Ich finde einfach, dass es einiges über so einen Menschen aussagt. Wenn er wenigstens einen eigenen Spruch erfunden hätte, dann könnte man großzügig vielleicht noch ein bisschen anders darüber denken aber so ist es irgendwie nur peinlich. Zum Glück denken nicht alle Menschen so wie Mario Barth und einige Leute hier, denn dann würden die Leute sich gegenseitig ständig abmahnen und irgendwie wäre das doch wirklich ein Zustand, den ich mir für Deutschland nicht wünschen würde.
Mal davon abgesehen, läuft in diesem Fall gegen gegen diese Patentanmeldung noch eine Widerspruchsfrist.. Außerdem war der Tag, an dem die Eintragung in das Register erfolgte gerade mal der 26. Januar diesen Jahres. Da liegt es nahe, dass der angemahnte Herr, davon noch nicht einmal wusste. Das macht das Ganze noch alberner, finde ich.
Noch mal: Wortmarken können nur geschützt, nicht patentiert werden. Das ist schon ein Unterschied.
Zur Hoffnung auf den Widerspruch: auch so ein Widerspruch will gut überlegt sein und sowieso nur etwas, wenn jemand anderes die Marke schon vorher schützen ließ - sonst ist nämlich gar kein Widerspruch möglich.
Und nur, dass man dafür in gewissem Maße auch Verständnis hat, heißt nicht, dass man genauso tickt. Obwohl ich mit Abmahnungen nun auch Erfahrungen (wenn auch nur im Rahmen meiner Tätigkeit als Angstellte) gemacht habe und wir auch einige geschützte Marken unser Eigen nennen, wird von uns noch lange nicht jeder abgemahnt, auch wenn es schon einträglich scheint. Allein aus der Erfahrung schon mehr als einmal abgemahnt worden zu sein, kann man auch einfach mal schließen, wie das System nun mal ist - auch wenn man nicht beabsichtigt das auszunutzen.
@ JotJot: Meine Güte, Im Volksmund werden diese beiden Begriffe oft synonym verwendet und selbst diverse Nachrichtenseiten nennen das so. Du magst ja recht haben, aber es geht doch um den Sinn und ich denke mal, du hast doch problemlos verstanden was gemeint war, oder? Das ist doch jetzt nicht Gegenstand der Diskussion gewesen.
Ich bleibe dabei und kann dafür auch noch nicht einmal das kleinste Fünkchen Verständnis aufbringen (wie du es nennst), ich kann auch nicht verstehen, dass jemand das in diesem Fall könnte, egal wie man tickt oder nicht. Schon gar nicht, wenn ich mir vor Augen halte, wann das als Wortmarke eingetragen bzw. sogar erst registriert wurde. Wie hätte der Mann so schnell davon erfahren sollen? Wie man dafür noch Verständnis aufbringen kann, ist mir ebenfalls ein Rätsel.
Yazz hat geschrieben:Wie man dafür noch Verständnis aufbringen kann, ist mir ebenfalls ein Rätsel.
Wie würdest du denn darüber denken, wenn statt Mario Barth jemand auf die Idee gekommen wäre, der sein letztes Geld ausgegeben hätte, um den Spruch schützen zu lassen und damit T-Shirts und ähnliches verkauft mit dem Risiko der Insolvenz, wenn das Geschäft nicht läuft. Und nun kommt irgendwer daher und meint er will jetzt einfach das gleiche verkaufen ohne vorher das Geld für das Schützen des Spruches auszugeben.
Klar kann man immer argumentieren, dass ein erfolgreicher Künstler wie Mario Barth genug Geld haben sollte und vielleicht ist es wirklich nicht die feine englische Art sich das schnell noch schützen zu lassen und dann alle abzumahnen, die weiterverkaufen. Aber das ist eben deutsches Recht. Er tut ja damit nichts unrechtes, er nimmt nur das Recht war, was hier jeder hat. Wir beide hätten ja genauso gut den Spruch für uns schützen lassen können und wenn ich dann dafür Geld ausgebe, dann wäre ich auch ungnädig, wenn jemand anderes das weiter für seine Geschäfte nutzt.
Wenn der Mann schon länger vorhatte, Artikel mit dem Slogan zu verkaufen, dann muss er sich doch auch mal vorher schlau machen, ob das geschützt ist oder nicht. Ist es geschützt, dann nimmt man Kontakt mit dem Rechteinhaber auf und sucht eine Lösung um weiter seine Artikel verkaufen zu können. Ist das nicht geschützt, dann muss man sich das eben selber schützen lassen oder wenn man dafür das Geld nicht hat, schon regelmäßig nachschauen, ob dass auch weiterhin so bleibt, da man ja damit rechnen muss, dass dann jederzeit jemand kommen kann.
Klehmchen hat geschrieben:Wie würdest du denn darüber denken, wenn statt Mario Barth jemand auf die Idee gekommen wäre, der sein letztes Geld ausgegeben hätte, um den Spruch schützen zu lassen und damit T-Shirts und ähnliches verkauft mit dem Risiko der Insolvenz, wenn das Geschäft nicht läuft. Und nun kommt irgendwer daher und meint er will jetzt einfach das gleiche verkaufen ohne vorher das Geld für das Schützen des Spruchs auszugeben.
Tja, es hat aber nicht irgendein armer Schlucker sich diese Wortmarke mit seinem letzten Geld schützen lassen sondern Mario Barth. Von daher ist dein Beispiel völlig irrelevant und hat mit dem Thema nicht viel zu tun. Und die Frage war nun mal einfach nicht, was man davon hält, wenn das irgend ein völlig armer Mensch getan hätte sondern es ging um jemanden der es eigentlich nicht nötig haben sollte. Ganz einfach!
Klehmchen hat geschrieben:Klar kann man immer argumentieren, dass ein erfolgreicher Künstler wie Mario Barth genug Geld haben sollte und vielleicht ist es wirklich nicht die feine englische Art sich das schnell noch schützen zu lassen und dann alle abzumahnen, die weiterverkaufen. Aber das ist eben deutsches Recht. Er tut ja damit nichts unrechtes, er nimmt nur das Recht war, was hier jeder hat.
Schon wieder, das war auch nicht das Thema. Keiner ( ich eingeschlossen) hat hier behauptet, dass Mario Barth etwas Unrechtes tut. Er mag das Recht ja meinetwegen auf seiner Seite haben und kann es auch für sich nutzen, aber er hätte es nicht tun müssen. Und allein diese Tatsache finde ich einfach nur erbärmlich. Von daher stellt sich überhaupt nicht die Frage, ob er etwas Unrechtes tut oder nicht und niemand hat das Gegenteil behauptet. Von daher verstehe ich deine Argumentation leider überhaupt nicht.
Klehmchen hat geschrieben:Wenn der Mann schon länger vorhatte, Artikel mit dem Slogan zu verkaufen, dann muss er sich doch auch mal vorher schlau machen, ob das geschützt ist oder nicht. Ist es geschützt, dann nimmt man Kontakt mit dem Rechteinhaber auf und sucht eine Lösung um weiter seine Artikel verkaufen zu können. Ist das nicht geschützt, dann muss man sich das eben selber schützen lassen oder wenn man dafür das Geld nicht hat, schon regelmäßig nachschauen, ob dass auch weiterhin so bleibt, da man ja damit rechnen muss, dass dann jederzeit jemand kommen kann.
Alles klar, du würdest also jeden Tag nachschauen, ob sich nun irgend ein Hansel dazu entschlossen hat, diese Wortkombination, die du gerade verwendest und auf T-Shirts druckst, als Wortmarke schützen zu lassen. Das würde wohl ein wenig viel Aufwand erfordern und steht ja wohl kaum im Verhältnis. Wohlgemerkt wurde das Ganze erst am 26.01. registriert also ist das gerade mal ein paar Tage her. Sorry, aber wie schnell soll denn ein Händler der solche T-Shirts vertreibt, da reagieren. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass nicht jeder unbedingt damit rechnet, dass ein Komiker wie Mario Barth so peinlich ist, einen Spruch "klaut", als Wortmarke schützen lässt und dann auf einen anderen los geht und den abmahnt, der den gleichen Spruch auf ein T-Shirt drucken ließ. Aber bitte, anscheinend gibt es eben noch Leute, die genauso handeln würden, wie Herr Barth. Ich hoffe ich habe mit solchen Leuten niemals zu tun.
Hallo Yazz, auch wenn du mich jetzt definitiv besserwisserisch findest: nur weil es in der Allgemeinheit oft dazu kommt, dass bestimmte Dinge synonym verwendet werden, macht es die Sache doch nicht richtig!
Und zu Deinen weiteren Einwänden: ich nehme mal an, Du hast weder überflogen, wie so eine Eintragung einer Marke vor sich geht, noch hast Du mal im Register des Deutschen Patent- und Markenamtes recherchiert. Das ist hier auch für interessierte Bürger schnell und kostenlos möglich. Dann siehst Du auch, dass die Marke schon am 3. Dezember 2010 angemeldet wurde. Zwar wurde die Marke erst am 26. Januar eingetragen, aber auch schon die Anmeldung wird veröffentlicht.
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