Gebrauchtwasser für die Toilettenspülung usw. benutzen
Ich habe vor ein paar Tagen, mal mitten ind er Nacht irgendwo auf einem dritten Programm eine Wiederholung von irgendeiner Sendung gesehen, die über Wasseraufbereitung und über das Wassersparen berichtete. Dort war wohl eine Familie, die ein Eigenheim hatte und einen Kellerraum für die Benutzung von gebrauchtem Wasser zur Verfügung gestellt haben. Dort stand ein großer Behälter, in den Badewasser und Duschwasser abgeleitet wurde. Dieses Wasser wurde dann für die Toilettenspülung benutzt. Man kann dieses Wasser auch für die Waschmaschine benutzen.
Ich konnte das gar nicht glauben. Aber sinnvoll erschien mir das dann schon, dass man das Bade- oder Duschwasser dann für die Toilettenspülung braucht. Für die Waschmaschine finde ich das allerdings nicht so prickelnd, weil ich nicht unbedingt mit Dreckwasser die Wäsche waschen will. Aber die Idee mit der Toilettenspülung finde ich gut.
Ist sowas schon in einigen Haushalten so zu finden? Kennt ihr diese Methode Wasser zu sparen? Lohnt sich so eine Anlage, die das Wasser dann in die Toilettenspülung leitet? Wie teuer ist so eine Umrüstung? Wie findet ihr die Idee? Würdet ihr das gut finden, wenn sowas wegen Wasserersparnis zur Pflicht werden würde? Denkt ihr, dass sich sowas durchsetzen könnte oder war der Bericht rein fiktiv? Ich habe nicht alles gesehen und ich weiß nicht, ob es eine Zukunftsspinnerei war oder ob es das wirklich gibt.
Ich kenne diese Methode von der Antarktisstation, wo ich mal mit einem Forschungsschiff war. Dort gab es auch ein Hotel und die haben uns dann erklärt, dass Trinkwasser bei ihnen sehr knapp ist, weswegen sie das Brauchwasser auch für die Spülung sammelten. Es würde mich also wundern, wenn diese Methode nicht auch mittlerweile in ökologisch konzipierten Haushalten umgesetzt würden.
Meine Oma hat früher auf einem Bauernhof gewohnt und die hatte sich da schon angewöhnt Wasser zu sammeln. Als sie dann mit in unser Haus zog, da hatte sie auch immer im Bad einen Eimer stehen, in dem sie Wasser gesammelt hatte, von irgend welchen kleineren Reinigungsanktionen. Meine Mutter fand das immer sehr ekelig und hat es dann meiner Oma mühsam abgewöhnt.
Die Idee ansich finde ich wirklich gut. denn wenn man mal bedenkt, wieviel Wasser wir dadurch sparen könnten, dann lohnt sich der Aufwand bestimmt. Leider wohne ich zur Miete und ich konnte noch nicht mal meinen Vermieter überzeugen, dass wir für die Gartenbewässerung einen Regenwassertank im Garten aufstellen.
Bei uns im Haus ist z.B. der Abfluss vom Nutzwasser und der Toilette getrennt, es wäre also ein leichtes das Wasser zu sammeln und dann über eine Pumpe dem Brauchwasser der Toilette wieder zur Verfügung zu stellen. Allerdings weiß ich nicht, ob eventuelle Seifenreste, die ja durchaus im Badewasser etc. sein können dann irgend wann anfangen alles zu verkleben und zu stinken.
Auch muss da ja ein neues Leitungssystem gelegt werden, was die Haushalte versorgt. Wenn das Brauchwasser alle ist, muss es dann aber trotzdem Frischwasser geben, denn die Spülung muss ja trotzdem funktionieren. Wäre also doch nicht so einfach in der Umsetzung.
An sich finde ich die Idee ja eigentlich nicht so prickelnd, weil auch das Dusch- oder Badewasser dreckig sein kann. Angenommen nun, jemand hat seine Periode und im Badewasser ist Blut zu finden. Auch Haare können vom Haarewaschen im Wasser sein. Die Vorstellung von wochenaltem Badezusatz, gemischt mit anderen Duschgels und Zusätzen gefällt mir ebenfalls nicht. So ein Wasser in der Toilette zu haben könnte doch unter Umständen sogar einen schlechten Geruch verursachen.
Bekannte von uns haben aber eine ähnliche Wassersparmaßnahme. Da läuft das nämlich so ab, dass das Regenwasser in Regentonnen gesammelt wird und dieses dann als Toilettenspülwasser dient. Wie genau das funktioniert und wie man das umbaut, weiß ich ehrlich gesagt nicht zu sagen, aber die Idee finde ich an sich schon mal gut und das Wasser ist auch sauber. Das einzige Problrm dabei ist, das vor allem im Sommer mal das Regenwasser ausgehen kann und in dem Fall ist auch schon vorgesorgt, weil man die Toilettenspülung dann einfach wieder auf Letungswasser umstellen kann.
Ich kenne den Einsatz von "Brauchwasser" in ganz anderem Umfeld - namentlich zur Grünflächenbewässerung. Das habe ich zB auf den kanarischen Inseln erlebt, denn dort ist Wasser zwar "vorhanden", aber bei weitem nicht so einfach wie hierzulande zu nutzen und auch "teurer". Das Resultat ist, daß die Grünflächen an so mancher "Strandpromenade" dann abends so richtig "lecker" nach Gully stinken, weil sie eben dann gewässert werden, und das eben mit dem Brauchwasser aus den benachbarten Gebäuden.
Für die Klospülung könnte ich mir durchaus vorstellen, Brauchwasser zu benutzen - das ganze geht ja eh in die Kanalisation, und daß das Wasser spart, stimmt sicher - nur welche Auswirkungen hat das auf den Wasserkasten, die Leitungen usw? Und stinkt das nicht doch irgendwann? Ich vermute, da bringt der Einbau einer Wasserspartaste "mehr", oder? Was Crispin da zusammenüberlegt, klingt für mich auch eher unappetitlich.
Die Regenwasseralternative habe ich allerdings auch schon vielerorts nicht nur gehört, sondern auch erlebt, und die ist zumindest für eine Klospülung auch durchaus praktikabel. Ebenso sinnvoll ist das ggf für die Gartenbewässerung oder ähnliches.
Crispin hat geschrieben:An sich finde ich die Idee ja eigentlich nicht so prickelnd, weil auch das Dusch- oder Badewasser dreckig sein kann. Angenommen nun, jemand hat seine Periode und im Badewasser ist Blut zu finden. Auch Haare können vom Haarewaschen im Wasser sein. Die Vorstellung von wochenaltem Badezusatz, gemischt mit anderen Duschgels und Zusätzen gefällt mir ebenfalls nicht. So ein Wasser in der Toilette zu haben könnte doch unter Umständen sogar einen schlechten Geruch verursachen.
Ich denke mal, dass in dem Auffangbecken für das Gebrauchtwasser auch eine Art Chlortablette rein muss, damit es nicht anfängt zu riechen. Dass im Badewasser eventuell Blut ist, ist meines Erachtens kein Problem, weil ja in der Toilette auch Blut ist, wenn man die Periode hat. Und im Badewasser ist es eine homöopatische Dosis, die nicht schadet. Es kommt aber bestimmt irgendwas in dieses Auffangbecken, was das Wasser eben nicht stinken lässt.
Und was die Haare angeht, kann man bestimmt auch eine Art Sieb einbauen, damit keine Haare oder andere Dinge, die eben nicht flüssig sind aufgefangen werden. Es muss also nicht sein, dass man völlig haariges und schmuddeliges Wasser zur Toilettenspülung benutzen muss.
Im Grunde finde ich das gar keine schlechte Idee. Das Wasser aus der Wanne und Dusche ist ja nicht wirklich verbraucht und der Schmutz darin ist wohl eher recht gering, wenn man überlegt mit wieviel Wasser man badet und duscht. Und wozu muss man denn unbedingt frisches Wasser in bester Trinkwasserqualität nehmen um damit nur sein Geschäft wegzuspülen?
Stellt sich eben nur die Frage mit wieviel Aufwand so ein Umbau verbunden wäre, dass das Wasser dementsprechend umgeleitet wird oder ob das vielleicht sogar recht günstig zu bewerkstelligen wäre. Und man würde ja dann auch laufende Kosten sparen, wenn man nicht jedesmal frisches Wasser nutzen müsste und eben auch bezahlen müsste, wenn man sein Wasser recycelt. Gerade wenn man überlegt, wie verschwenderisch wir mit Wasser umgehen und dass es in Zukunft durchaus problematischer werden könnte, genügend Trinkwasser bereitzustellen, finde ich solche Ideen richtig gut.
Ich muss zugeben, dass ich diese Idee echt toll finde! Gut, Wäsche waschen müsste ich nicht unbedingt mit meinem Duschwasser, aber für die Toilettenspülung reicht es allemal.
Mir blutet sowieso das Herz wenn ich mir vorstelle, dass wir bestes Trinkwasser über die Toilette in das Kanalsystem spülen. Wir haben hier eine super Wasserqualität, aber es ist nicht unbegrenzt. Ich würde mir echt wünschen, dass es Standard werden würde, dass gebrauchtes Wasser für die Toilettenspülung verwendet wird. Leider kenne ich keinen einzigen Haushalt in dem das durchzuführen wäre.
Leider wird es auch niemals passieren, dass sich so eine Idee durchsetzt. Der Mensch geht einfach viel zu Sorglos mit den Rohstoffen um und so wird es auch bleiben.
Wenn man sich einmal zu dem Thema schlauer machen will, dann sollte man nach Grauwasser suchen. Das bezeichnet gering verschmutztes Abwasser, das frei von Fäkalien ist. Solches Wasser fällt beispielsweise beim Waschen, Duschen aber auch Wäschewaschen an. Natürlich kann man solch ein Wasser nicht einfach nur Auffangen und dann beispielsweise der Toilettenspülung zuführen. Vielmehr ist es so, dass das Wasser in einem speziellen System aufgefangen wird und sowohl mechanisch als auch biologisch geklärt wird. Das so gereinigte Wasser hat dann sogar Badewasserqualität und ist daher auch problemlos für den (erneuten) Einsatz in der Waschmaschine nutzbar. Alles in allem eine tolle Sache.
Allerdings wird in kritischeren Betrachtungen immer wieder darauf verwiesen, dass sich solche Anlagen in der Regel erst für größere Wohnanlagen lohnen. Denn sicher spart man hier die laufenden Kosten für Wasser und Abwasser. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mit sinkender Abnahme von Trinkwasser und damit auch der Abgabe von Abwasser die fixen Grundgebühren steigen. Damit nimmt dann aber auch die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage ab. Das ist dann sicher vergleichbar mit den Rechenbeispielen im Thread Regenwassernutzung - Sinn oder Unsinn.
Eine Anlage, die das Regenwasser nutzt, funktioniert ja auf die gleiche Weise, nur kommt das Wasser dafür eben nicht aus dem Abfluss sondern aus der Regenrinne. So eine Anlage lohnt sich für einen normalen Haushalt in der Nachrüstung absolut nicht. Sinn machen würde das wohl höchstens in Gebäuden, die eine große Dachfläche haben und in denen die Toiletten oft benutzt werden. Ich denke hier an öffentliche Gebäude wie Schulen und Behörden oder auch größere Geschäftsgebäude.
Die Idee an sich ist natürlich schon gut, denn man braucht ja nun wirklich kein Wasser in Trinkwasserqualität um seine Hinterlassenschaften in der Toilette hinunter zu spülen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Anlagen für Brauchwasser oder zur Nutzung des Regenwassers bei Neubauten irgendwann mal Vorschrift werden. Ähnlich ist es ja heute schon mit der Heizung - wenn man eine neue Anlage einbaut muss ein Teil der Energie aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnen werden.
JotJot hat geschrieben:Allerdings wird in kritischeren Betrachtungen immer wieder darauf verwiesen, dass sich solche Anlagen in der Regel erst für größere Wohnanlagen lohnen. Denn sicher spart man hier die laufenden Kosten für Wasser und Abwasser. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mit sinkender Abnahme von Trinkwasser und damit auch der Abgabe von Abwasser die fixen Grundgebühren steigen. Damit nimmt dann aber auch die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage ab. Das ist dann sicher vergleichbar mit den Rechenbeispielen im Thread Regenwassernutzung - Sinn oder Unsinn.
Würde sich sowas denn nicht für beispielsweise größere Mietwohnungskomplexe lohnen? Wenn über 50 Familien in mehreren Mietshäusern wohnen, vermute ich, dass dort schon mehr Wasser verbraucht wird als beispielsweise in einer Behörde oder so (in öffentlichen Gebäuden wird doch in der Regel weniger geduscht und Wäsche gewaschen als in Privathäusern). Ich höre von diesem Konzept jetzt zum ersten Mal und finde es sehr spannend, gar nicht mal wegen der finanziellen Ersparnis sondern viel mehr auch, weil der Wasserverbrauch gerade in Industrieländern doch sehr hoch ist und die Trinkwasseraufbereitung doch recht aufwändig ist.
Dabei stellt sich mir jedoch jetzt auch die Frage, wenn das Wasser in solchen Anlagen mechanisch und biologisch gereinigt wird, ist dieser Vorgang mit Blick auf die Umwelt überhaupt lohnenswert? Werden dabei Ressourcen geschont oder doch eher "verbraten"? So eine mechanische Aufbereitung kostet doch bestimmt z.B. auch Strom. Weiß da jemand noch Näheres drüber?
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