Homophobie

vom 27.01.2011, 21:40 Uhr

Auch ich finde es äußerst diskriminierend und war schon mehrmals darüber verwundert, wieso im Grundgesetz zwar die Gleichheit der Menschen dargestellt wird, es jedoch in der Praxis ganz anders aussieht. Das Grundgesetz besagt, dass niemand aufgrund irgendwelcher Merkmale diskriminiert werden darf, jedoch werden solche Vergehen wenn überhaupt nicht allzu hartnäckig geahndet. Da kümmern sich die Behörden noch eher um den Rassismus und weniger um die Homophobie.

Darüber hinaus werden viele Homosexuelle auch im Beruf benachteiligt, vor allem jedoch wenn es ein öffentlicher Beruf ist. Ich kenne mehrere Schauspieler, die schwul sind und sich lange Zeit nicht geoutet hatten. Erstmals warteten sie, bis sie bei den weltbeliebten Serien die geliebtteste und berühmteste Rolle spielten, outeten sich dann und mussten keine Entlassung aufgrund ihrer Sexualität fürchten. Trotzdem habe ich schon oft gelesen, dass Menschen diese Charaktere und Schauspieler nur so lange mochten, bis sie sich geoutet hatten. Hiermit verloren sie an Fans und Ansehen.

Das Zwangsouting halte ich sowieso für Schwachsinn, jeder hat das Recht, so etwas geheim zu halten, falls es ihm peinlich ist. Durch ein Outing verändert sich nämlich auch oft die Stimmung im sozialen Umfeld, viele Homosexuelle, Bisexuelle oder Transsexuelle werden aufgrund ihrer Vorlieben und Gedanken oft von den eigenen Eltern verstoßen oder verlieren den Großteil ihrer Freunde.

Durch schwule Vorbilder könnte zumindest die Jugend in die richtige Richtung gelenkt werden, jedoch haben bereits jetzt viele Erwachsene Probleme damit, zu sehen wie ihr Kind "umerzogen" wird. Vermutlich haben sie Angst, ihr Kind könnte selbst schwul werden, was natürlich totaler Quatsch ist. So etwas ist angeboren und kann nicht verändert werden, egal mit wie viel Homosexualität man zu tun hat. Zum Beispiel der Green-Lantern Superheld, der anstatt einer weiblichen Begleitung einen festen Freund hat. Eltern protestieren dagegen, die Kirche ist schockiert. Es ist aber nun einmal so, dass sich in dieser Gesellschaft nichts ändern kann, solange man weiterhin nur heterosexuelle und politisch korrekte Darstellungen in den Medien zeigt.

» Sami_ » Beiträge: 81 » Talkpoints: 39,61 »



@Sami: Sorry das ich das sage! Aber Freunde die mich nicht so akzeptieren, wie ich bin, brauch ich nicht. Und ich brauch auch keine Arbeitgeber die das so sehen. Ich oute mich genau aus diesem Grund. Weil man dann gleich weiß, mit welchen Menschen man zu tun hat. Warum sollte ich mich verstecken? Wieso? Nur, dass mir meine Freunde nicht davon laufen? "Wahre" Freunde verstehen es oder versuchen es zu verstehen. Alle anderen laufen sowieso davon.

Und solche Freunde brauche ich nun wirklich nicht. Ich finde auch, dass man sich outen sollte.Weil nur so wird es normal. Immer mehr Menschen bekommen den Mut und stehen zu sich. Aussagen wie: Verstecke dich, dass du den Job nicht verlierst, sind sicher nicht richtig. Jemand der nicht will ok. Zwingen kann und soll man niemand. Aber es hilft uns allen nichts, wenn wir uns weiterhin verstecken.

» carrie82 » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,59 »


@carrie: Ich hatte das nicht so gemeint. Menschen, die einen nicht akzeptieren, sind keine richtigen Freunde. Und auch in beruflicher Hinsicht meinte ich, dass ich mich selbst zwar outen aber es von niemandem verlangen würde, der sich Sorgen um sein Wohlergehen macht.

» Sami_ » Beiträge: 81 » Talkpoints: 39,61 »



Ich (als völlig heterosexuelle Person XD) finds auch schlimm, dass Homosexuelle immer noch im Alltag diskriminiert werden. Allerdings glaube ich, dass die jüngere Generation insgesamt nicht so sehr das Problem in der Hinsicht ist. Schlimm sind eher die Einstellungen älterer und streng evangelikaler Mitbürger sowie Personen, die aus Kulturkreisen kommen, in denen es üblich ist, Schwule an Baukränen aufzuhängen.

Und ich muss zugeben, wenn es etwas zu outen gäbe, würde ich es nicht tun. Bei meiner Familie und meinem Freundeskreis weiß ich, dass das nette, tolerante Menschen sind (wäre auch schlimm, wenn nicht!), aber das Risiko, keinen Job zu kriegen, wäre mir einfach zu hoch. Wer weiß, was für verbohrte Individuen in Entscheidungspositionen sitzen könnten.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich persönlich habe auch nichts gegen Homosexuelle und diskriminiere sie nicht. Ich meine, die Homosexuellen diskriminieren uns ja auch nicht, nur weil wir anders denken als sie. Natürlich ist es von der Natur nicht vorgesehen, dass gleichgeschlechtliche Menschen eine Beziehung haben, egal ob es sexuell oder Gefühlsmäßig ist, aber deswegen muss man diese nicht gleich sofort hassen. Was ich allerdings auch nicht in Ordnung finde, wenn Homosexuelle in der Öffentlichkeit zu weit gehen.

Ich meine damit, wenn sie züngelt irgendwo rummachen oder ihre Sexgeschichten rum erzählen. Denn so etwas finde ich eklig. Ich verstehe es nicht, wie ein Mann sich Sex mit einen anderen Mann vorstellen kann, aber das soll auch die Sorge der Homosexuellen sein, aber sie sollen es bitte bei sich zu Hause lassen und nicht in der Öffentlichkeit präsentieren.

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ok, ich hab es so verstanden, dass besser niemand etwas sagt, weil er etwas riskieren würde. Zwingen darf und kann man wie du ja sagst auch niemanden. Aber ich würde einem Menschen eher Mut machen. Aber das kommt auch immer auf den Charakter leider an.

» carrie82 » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,59 »


petertreter hat geschrieben:Natürlich ist es von der Natur nicht vorgesehen, dass gleichgeschlechtliche Menschen eine Beziehung haben, egal ob es sexuell oder Gefühlsmäßig ist, aber deswegen muss man diese nicht gleich sofort hassen.


Moment! Wieso "natürlich"? Es gibt Theorien, dass bei "sozialen", also in Gruppen lebenden, Tieren (wozu Menschen zweifelsohne gehören) ein bestimmter Prozentsatz homosexueller Individuen sogar ein evolutionärer Vorteil sein kann! Sobald Individuen nicht einzeln leben, muss für den Fortbestand der Gruppe nicht jedes einzelne Individuum sich auch fortpflanzen. (Ameisenstaaten überleben auch... Nur um mal ein Extrembeispiel zu nennen) Ein Individuum kann stattdessen auch andere Aufgaben im Verband übernehmen.

Und ein gewisser Anteil an Homosexuellen kann durchaus "stabilisierend" im Sinne von Erhöhung der Kooperationsbereitschaft und Reduzierung der Aggressionen innerhalb der Gruppe wirken - was ein weitaus größerer Vorteil sein kann als eine insgesamt höhere Fortpflanzungsrate. Also daraus, dass Schwule keine Kinder zeugen, schließen zu wollen, sie wären von der Natur nicht vorgesehen, halte ich für viel zu kurz gedacht. Wenn Homosexualität insgesamt für die Gattung Mensch von Nachteil wäre, gäbe es mit Sicherheit nicht so viele Homosexuelle. Das wäre längst als "Fehler" ausgestorben.

Und "Hass" ist sowieso ein anderes Thema. Ich finde es grundfalsch, Menschen zu hassen, egal, ob ihre Besonderheit nun von Vorteil oder von Nachteil ist. (Übrigens finde ich es GENERELL eklig, wenn Menschen in der Öffentlichkeit herummachen. Ich wills nicht sehen. Ganz unabhängig vom Geschlecht der beteiligten Personen.)

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Eigentlich kann ich mich nicht beschweren, denn ich werde als lesbische Frau sehr gut akzeptiert. Mir sieht man das jetzt auch nicht an wie den typischen Mannsweibern, wie man sie so schön bezeichnet, aber ich nehme meine Frau in der Öffentlichkeit an die Hand, küsse sie usw. Daher ist es kein Geheimnis.

Das Einzige was ich bemängeln kann ist, dass die Ausländer uns immer bösartige Dinger entgegen bringen. Oftmals kommt da immer dieses Denken " das ist abartig, das ist in der Evolution nicht vorgesehen, ihr braucht Mal nen richtigen Kerl " usw. Die Menschen wollen nicht verstehen, dass es um Liebe geht und nicht um schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit oder keinen richtigen Kerl. Ich liebe meine Frau und habe mich früher dagegen selber gesträubt! Heute bin ich glücklicher als je zuvor.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde Homophobie nicht direkt als weit verbreitetes Phänomen bezeichnen. Allerdings musste ich in letzter Zeit feststellen, dass vor allem ältere Menschen ein Problem mit Homosexuellen haben. Ich denke hier liegt es vor allem daran, dass sich in ihren Köpfen noch das traditionelle Familienbild manifestiert hat und sie Homosexuellen deshalb empfindlich gegenübertreten. Bei meinen Großeltern ist es genauso. Mit ihnen versuche ich gar nicht mehr, mich über solche kritischen Themen zu unterhalten, da sie Andersartige als nicht normal ansehen und sich in ihrer Meinung auch nicht ändern lassen.

Ansonsten habe ich noch gar nicht so stark diese Intoleranz mitbekommen. Ich finde, es gibt durchaus viele Menschen, die immer mehr Toleranz für Homosexualität entwickeln. Aber natürlich gibt es auch immer noch diese Traditionsverwurzelten, die neue Einstellungen kritisch betrachten. Die wird es sicherlich immer geben und da ist es besonders schwierig, sie von anderen Meinungen zu überzeugen. Ich glaube aber nicht, dass die Homophobie nur in Deutschland auftritt.

» Cookie28 » Beiträge: 432 » Talkpoints: 7,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also bei Männern fällt mir schon immer sehr häufig auf, dass diese sehr abgelehnt gegenüber schwule Männer auftreten. Der Grund dafür ist meistens, dass die es nicht nachvollziehen können, wieso ein Mann einen anderen Mann liebt. Des Weiteren haben viele schwule eine sehr ausgeprägte feminine Seite, die wiederum zu einem "Tukkenhaften" Verhalten führen und dies können die Männer, die sich selbst als oftmals super männlich empfinden gar nicht nachempfinden.

Bei Frauen gegenüber lesbischen Frauen sehe ich das ein wenig anders. Ich selber bin im übrigen seit Jahren mit einer Frau liiert und war davor aber ebenso mit Männern zusammen. Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass viele Frauen sich scheinbar eine Beziehung mit einer Frau vorstellen können, aber nicht direkt danach suchen. Die Neugierde ist schon da, aber oft halt auch eher die Angst vor dem Neuen. Frauen akzeptieren lesbische Frauen schon wesentlich mehr, als Männer die schwulen Männer. Ich werde von meinen Freundinnen wie eine normale Frau behandelt! Da gibt es keinen Unterschied.

Besonders schlimm ist die Ablehnung jedoch bei Ausländern und dies gilt für schwule und lesbische Menschen. Denn hier sind Beschimpfungen, Übergriffe und andere Dinge keine Seltenheit mehr. Bei diesen Ausländern handelt es sich meistens um Menschen, die glauben, die Evolution gehe durch solche Menschen kaputt, weil Kinder ja nicht entstehen können. Des Weiteren steht geschrieben das Mann und Frau zusammen sein sollen. Dies ist für diese Gruppen ein Grund beleidigend und vieles mehr zu werden.

Dann gibt es noch die fanatischen Deutschen, die man gerne als Nazis bezeichnet. Hier gibt es sehr zwiespältige Meinungen. Denn viele akzeptieren es und viele NPD-Sprecher sagen auch ausdrücklich. Das es völlig irrelevant ist, ob man lesbisch oder schwul ist, denn das Ziel ist das selbe. Ich selber bin leicht rechts angehaucht und werde eigentlich recht gut akzeptiert. Selbstverständlich gibt es einige die dann wiederum meinen " früher gab es das nicht, zu Hitlers-Zeiten wärt ihr nicht mehr da ".Diese Sprüche gibt es auch, aber sind wirklich extrem seltener. Das liegt aber daran, weil viele Nazis oder eher Rechtsradikale verstanden haben, dass man nicht mehr im Jahre 1945 lebt, sondern schon weiter entwickelt ist und somit auch Dinge die damals unmöglich waren heute akzeptieren kann. Das Ausländer dazu jetzt nicht zählen, ist auf einen anderen Tisch gelegt.

Das sind dann Mal meine Erfahrungen die ich persönlich gemacht habe. Ich selber lasse jeden Leben wie er/sie es denn will. Ich bin früher selber nur mit Männern zusammen gewesen und habe lesbische Frauen auch nicht verstanden und heute bin ich seit Jahren mit einer Frau liiert. Da habe ich selber gesehen, dass man gegen Liebe machtlos ist, dabei interessiert das Geschlecht nicht mehr. Ich akzeptiere jeden Menschen wie er ist. Ich mag es halt nur nicht, dass sich schwule wie Frauen benehmen und sich tukig benehmen müssen, dass sind für mich total bekloppte Anarten. Ebenso nervt mich an lesbische Frauen sehr häufig dieses penetrante Anbaggern, daher habe ich auch keine Freunde aus diesen Kreisen, weil das schon sehr schlimm ist.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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