"Bitte" Sagen bei Kleinkindern

Ich habe einen zweijährigen Sohn. Er ist natürlich gerade im Alter wo man immer mehr das Sprechen lernt und wo er auch die unterschiedlichsten Regeln und so weiter austestet. Ich habe bei meinem Sohn von Anfang an darauf geachtet, dass er eben auch "bitte" sagt, wenn er etwas möchte.

Das hat er eigentlich auch schon sehr früh gemacht. Er konnte am Anfang zwar noch nicht bitte sagen, aber er hat es eben mit den Händen gezeigt. Manchmal muss ich ihn zwar an das Bitte erinnern, aber wenn ich ihn frage, wie man denn sagt, sagt er auch gleich "bitte".

Heute war meine Nachbarin mit ihrer ebenfalls zweijährigen Tochter bei uns. Mein Sohn wollte gerade eine Reiswaffel von mir und ich habe ihn eben gefragt, wie man da sagt. Er hat auch gleich das Zauberwörtchen genannt. Meine Nachbarin hat darauf gemeint, dass ihre Tochter noch kein Bitte sagt. Sie hält das auch nicht für notwendig, weil sie meint, dass es vom Kind kein ernst gemeintes Bitte ist, wenn man sie dazu auffordert. Auf so ein Bitte kann sie verzichten.

Ihr ist es zwar auch wichtig, dass ihre Tochter eben Bitte und Danke sagt, aber sie würde sie nie dazu auffordern. Sie hat gemeint, sie lebt es ihr einfach vor und dann wird es die Tochter irgendwann wohl automatisch machen. Ich halte es ja durchaus für sehr lobenswert wenn man das den Kindern vorlebt. Ich selber lebe es meinem Sohn ja auch vor und sage immer Bitte und so weiter. Aber ob es mein Sohn auch machen würde, wenn ich ihn dazu nie aufgefordert hätte, wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln.

Meine Nachbarin meinte auch, dass es sogar schlecht ist, wenn man Kinder zum Bitte sagen auffordert, weil sie so nicht den Sinn dahinter verstehen und es einfach nur nachplappern, weil es Mama eben so will. Das mag eine Zeit lang schon so sein, aber ich denke trotzdem, dass es wichtig ist, dass man Kindern auch solche Höflichkeitsfloskeln beibringt. Vorleben muss man sie natürlich auch, das ist schon klar.

Wie habt ihr das bei euren Kindern gemacht? Habt ihr darauf gewartet, bis sie von alleine Bitte und Danke gesagt haben oder habt ihr sie auch öfters dazu aufgefordert? Ist es schlecht, wenn man Kinder dazu auffordert diese Zauberwörtchen zu sagen?

Ich lebe das meinen Kindern vor. Meine Große ist jetzt schon 7 und ich weiß nicht mehr so genau, wie ich das gemacht habe, aber soweit ich mich erinnern kann, habe ich, als sie einigermaßen sprechen konnte, auch verlangt, daß sie "bitte" und "danke" sagt, und sie hat das auch brav gemacht. Ich mußte sie zwar ab und zu dran erinnern, aber im Großen und Ganzen hat das eigentlich geklappt.

Der Kleine sagt außer Mama, Papa, lecker, Ball und noch ein oder zwei Wörtern nicht viel, er plappert meist in seiner eigenen Sprache vor sich hin, aber er guckt sich das mit dem "bitte" ab. Wenn er was möchte, dagt er "da", und wenn ich nicht gleich reagiere, komt schon was, daß mich verteufelt an ein nicht ganz deutliches "bitte" erinnert.

Ich denke mal, Kinder machen das nach, was sie vorgelebt bekommen, wenn sie zuhause "bitte" und "danke" hören, wenn man auch zu ihnen "bitte" und "danke" sagt, übernehmen sie es automatisch. Und sie merken, daß es mit einem "bitte" manchmal viel schneller geht als ohne, oder daß sie ein Lächeln zusätzlich ernten, wenn sie es sagen, weil Mama sich freut. Das ist doch ein schöner Ansporn .

Das sehe ich prinzipiell genauso. Ich lebe es meinem Sohn natürlich auch vor und deswegen sagt er es prinzipiell eben auch regelmäßig. Allerdings habe ich ihn schon ein wenig dahin gelenkt, wenn ich ehrlich bin. Weil obwohl ich ihm es eben schon immer vorgelebt habe, habe ich nicht darauf gewartet, bis er es ganz alleine von sich aus gesagt hat.

So habe ich eben schon sehr früh ihm gezeigt, dass er etwas bekommt, wenn er eben bitte sagt, oder wenn er es davor eben mit den Händen gezeigt hat. Und manchmal habe ich schon bewusst auf ein Bitte gewartet. Eigentlich wäre es schon interessant gewesen zu sehen, ob oder ab wann er es von sich selber automatisch gesagt hätte. Also jetzt sagt er schon von sich aus "Bitte" und "Danke" aber am Anfang war es nicht unbedingt so.

Meine Kinder konnten "Bitte sagen" bevor sie sprechen konnten. Dann haben sie ihre Händchen zusammengeklatscht und hatten die Freude, wenn sie dadurch ihr "Bitte" verkündet haben. Und das ging bis sie sprechen konnten und dann haben sie das in die Hände klatschen mit einem Bitte verbunden.

Ich fand es sehr wichtig, dass meine Kinder bitte und danke sagen konnten und sie von Anfang an dies beigebracht bekamen. Denn wenn man früh damit anfängt, wird es für die Kinder selbstverständlich. meine Kinder haben immer bitte gesagt und auch danke, wenn sie etwas bekommen haben. Das war für mich selbstverständlich und gehört zur Höflichkeit, die man auch kleinen Kindern beibringen kann.

Mein Sohn ist ja nun auch fast zwei Jahre alt und er kann schon eine ganze Weile lang "Bitte" sagen. Wir mussten ihn auch nicht dazu auffordern, sondern er hat es irgendwann von ganz alleine gesagt. Er sagt es auch oft ohne groß andere Worte zu sagen. Er sagt einfach nur bitte und zeigt dann auf einen Gegenstand, den er haben möchte.

Ehrlich gesagt halte ich es schon für wichtig, wenn man es den Kindern nicht nur vorlebt, so wie es deine Nachbarin macht, sondern dass man es den Kindern aktiv zeigt und eben sie dazu auch auffordet, wenn sie es nicht gesagt haben. Allerdings sollte man ihnen auch erklären, warum man bitte sagen muss, sonst könnte es durchaus sein, dass sie es nur nachplappern, ohne zu wissen, warum sie es sagen (müssen).

Mit dem "Danke" halte ich es generell auch so, nur dass ich da noch das Problem habe, dass mein Sohn es nicht aussprechen kann und dann eben noch gar nichts sagt.

Auch wenn es von den Kindern kein Ernstgemeintes Bitte ist wenn man sie dazu auffordert, denke ich das sie es nur so lernen höflich zu sein.

Kleine Kinder muss man halt ständig noch an Sachen erinnern, wie eben Bitte und Danke, wenn man das aber nicht macht, lernen sie es auch nicht. Ist letztendlich wie das Zähneputzen, das macht man am Anfang auch nicht unbedingt wegen dem putzen sondern um die Kinder daran zu gewöhnen.

Meine Tochter ist derzeit 16 Monate und sie sagt auch schon manchmal so was ähnliches wie Bitte und Danke, wenn sie was möchte oder es man ihr gibt. Es sind auch immer die gleichen Wörter, von daher nehme ich das mal als Vorstufe Ich hoffe sie behält das bei und ich muss sie dann nicht mehr so häufig erinnern.

Also ich bin da eigentlich mehr der Meinung deiner Nachbarin. Für mich ist es schon wichtig, dass man gegenüber andern Menschen höflich ist und Respekt hat, immerhin möchte man selbst von anderen Menschen auch respektiert werden. Mir wurde auch von kleinauf immer wieder eingebläut, dass ich eben "bitte" und "danke" sagen soll, wenn ich etwas haben möchte.

Bei einer bekannten Familie gingen diese Höflichkeitsformen so weit, dass man wirklich zu jedem Anlass ein "bitte" hören lassen musste. Da kam dann aber nicht die berühmte Frage "Wie heißt das?", es endete dann nämlich oft so, dass die Kinder das gewünschte nicht bekamen. Solche Formalitäten bei kleinen Kindern finde ich völlig übertrieben.

Klar mag es in der Öffentlichkeit "niedlich" sein, wenn man mit den Kindern zum Beispiel durch die Stadt geht, und dein Sohn/deine Tochter höflich um etwas bittet. Jedoch finde ich, dass das extrem künstlich wirkt. Ich bezweifel eigentlich, dass kleine Kinder überhaupt so richtig verstehen, was es mit dem "bitte" auf sich hat. Geschweige denn, dass sie das "bitte" ernst meinen. Vielmehr geht es den Kindern darum, das gewollte etwas zu bekommen.

Ich glaube, dass die Höflichkeitsformen mit dem Alter in gewisser Weise von alleine kommen, oder besser gesagt, dass sie aktiv wahrgenommen werden. Erst dann sollte es Aufgabe der Eltern sein, den Kindern beizubringen, mit diesen Umgangsformen umzugehen.

Also mein Sohn sagt auch immer "Bitte" und "Danke" ,jedoch fordere ich ihn dazu nicht auf und wenn er es mal vergisst, dann ist das eben so, was ich jedoch nicht ganz so schlimm finde. Als er ein Jahr alt war, haben wir immer angefangen wenn wir ihm was gegeben haben "Bitte" zu sagen und wenn wir was von hm bekommen haben sagten wir "Danke" so hat er sich das super gemerkt. Mit 18 Monaten hatte er oftmals beide Wörter durcheinander geworfen, doch jetzt klappt es absolut super. Selbst an der Wursttheke sagt er meistens "Danke".

Ich denke in dem Alter muss man die Kinder noch nicht daran erinnern, denn das sieht dann immer so ungewollt aus, als wenn die kleinen das nicht sagen wollen und wenn man sie dann noch daran erinnert dann finde ich das schon nicht ganz so toll. Muss aber jeder selber wissen, wie er es handhaben will. Bei uns klappt es halt super durch unser Vorleben. Er sieht wie wird das machen und macht es dann eben nach.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich als Erwachsener ein Bitte benutze, obwohl ich es gar nicht unbedingt so meine sondern vielleicht sogar denke Du kannst mich doch mal gern haben. Das sind einfach Konventionen, die unter Umständen zwar auch (Not-)Lügen provozieren, aber eben auch dafür sorgen, dass es im menschlichen Miteinander einfach reibungsloser zugeht. Das haben wir Erwachsenen schon verinnerlicht.

Meine Kinder haben auch schon von Kleinkindbeinen an beigebracht bekommen, dass ein Bitte einfach nötig ist und später habe ich dann auch schon auf das Danke Wert gelegt. Das kam aber nicht nur von mir, beide besuchten schon die Kinderkrippe und wurden dort entsprechend belehrt, ebenso war das bei Arztbesuchen der Fall. Da beide das schon früh verinnerlicht hatten, galten sie immer als sehr höfliche Kinder. Dass sie das verwenden des automatischen Bitte und Danke nicht unbedingt verstanden haben, das bewiesen spätere Fragen. Aber wie schon erwähnt, in der Regel benutzen auch Erwachsene diese Floskeln völlig automatisch und ohne nachzudenken.

Ich muss meine Tochter heute noch daran erinnern, dass sie "bitte" sagt, wenn sie von anderen Leuten etwas bekommt. Bei mir sagt sie es immer, weil sie weiß, dass ich sonst gar nicht zuhöre und sie nicht das bekommt, was sie möchte. Bitte und danke sollte selbstverständlich sein.

Wegen dem Vorleben: Natürlich ist es sinnvoll, dem Kind einen guten Umgang vorzuleben, allerdings kann ich vom Kind auch nicht erwarten, dass es aufräumt, nur weil ich selber aufräume. Ich muss dem Kind immer wieder sagen, dass man aufräumt und ihm auch vermitteln, dass es Spaß machen kann, aufzuräumen, dass es das immer wieder und auch freiwillig tut.