Hochzeit im Faschingskostüm- lokale Besonderheit?

vom 26.01.2011, 15:15 Uhr

Ich war am Wochenende bei Freunden zu Besuch und sah dass an der dortigen Garderobe eine uniformähnliche Jacke hing. Auf Grund meiner Nachfrage wurde mir erklärt dass die Familie zur Hochzeit eingeladen wurde und dort ein Kostümzwang vorgeschrieben ist. Ich gebe zu dass ich noch nie davon gehört habe dass man seine eigene Hochzeit zum Kostümfest machen kann. Da ich weiter bohrte konnte ich dann noch erfahren dass die Hochzeit in Köln stattfindet und dass es dort nichts Besonderes ist wenn sich ein Paar mit seinem Anhang im Faschingskostüm beim Standesamt trifft.

Ich habe das erst einmal geglaubt, würde mir aber hier gerne noch ein paar Meinungen einholen. Handelt es sich hier wirklich um etwas völlig Alltägliches oder ist so etwas mehr auf die Faschingshochburgen wie Köln oder Wasungen- und hier auch nur bei den fanatischsten Faschingsanhängern- beschränkt? Ich vermute eigentlich ganz stark dass das Brautpaar lieber das Geld für die normale Hochzeitsgarderobe sparen will und den ortsfremden Gästen diese Kostümierung als normal verkauft.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich komme aus dem Rheinland und kann bestätigen, dass oftmals Hochzeiten im Karnevalskostüm gemacht werden, wenn einer der Brautleute in einem Karnevalsverein oder in einer Garde ist. Dort werden ja Uniformen getragen und wenn dann alle Mitglieder des Vereins mit eingeladen sind, gehen diese auch in ihrer Karnevalsuniform zu dieser Hochzeit. Der Bräutigam muss nicht unbedingt in dieser Uniform heiraten. Das ist einfach so, als wenn einer von der Feuerwehr oder der Polizei heiratet und die Kollegen kommen mit Uniform ins Standesamt und sthen Spallier.

Es ist durchaus Brauch. Selbstverständlich aber nur Karnevalsvereine, die wirklich Uniform tragen. Da ist es egal, ob die Mariechenuniform oder eben die Uniform von einerm Elferrat. Zur Feier kommen sie nicht mit Uniform. Da geht es einfach um das Standesamt und dem Spallier stehen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wir waren 2008 auf einer Mittelalterhochzeit, das war eigentlich ganz schön, es war eine richtige Hochzeitsfeier, aber eben in eine andere Zeit versetzt. Viele Gäste kamen in entsprechender Kleidung, die Musik und die Atmosphäre waren passend. Okay, wir haben beim Essen nicht die Knochen hinter uns geschmissen, aber im Großen und Ganzen war es sehr gelungen. Das würde ich auch nicht als Hochzeit im Faschingskostüm ansehen.

Im anderen Thread mußte ich eben spontan an "echte" Karnevalskostüme denken wie eben Cowboy und Indianer oder Clown und Pipi Langstrumpf oder ähnliches. Eine Mittelaltergeschichte oder eine Hochzeit mit einem echten Motto ist schon schön. Dennoch hat mir meine Hochzeit in weiß vor 10 Jahren immernoch am besten gefallen, und ich würde es auch heute nicht anders haben wollen.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,

also ich komme aus der Faschingshochburg Köln und habe so etwas noch nie erlebt. Wenn selbst die Kölner so etwas nicht vermehrt machen würde ich erst einmal davon ausgehen das dies eher ein Einzel Phänomen ist und nicht um eine lokale Besonderheit. Allerdings gibt es auch Dinge die ich in Köln nicht mitbekomme.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich komme auch aus der Nähe von Köln aber ich habe ehrlich gesagt noch nie mitbekommen, dass sich ein Pärchen im Faschingskostüm das Ja-Wort gegeben hat. Ich finde ein Faschingskostüm für einen solchen Anlass auch wirklich nicht angebracht. Ob die Leute so ein wenig an Geld einsparen möchten sei einmal dahingestellt.

Die eigene Hochzeit ist doch eigentlich etwas, dass man nur einmal im Leben hat (heute aber auch nichtmehr der Normalfall). Da kann ich es dann nicht nachvollziehen, wieso man sich in einem Faschingskostüm das Ja-Wort geben sollte. Für mich ist die Trauung ein sehr traditioneller und in gewisser Weise auch emotionaler Anlass, dort hat ein Faschingskostüm, welches man spaßeshalber zum Fasching anzieht meiner Ansicht nach, nichts verloren.

Für mich klingt ein solches Verhalten eigentlich eher so, als ob man dringend nach Aufmerksamkeit schreit. Anscheind hat eine solche Aktion dann ja auch Erfolg. Wie dem auch sei, ich möchte natürlich niemandem verbieten, sich in einem Faschingskostüm zu trauuen, aber ich würde dies ehrlich gesagt nicht tun. Ich möchte mich in zwanzig oder dreißig Jahren nicht an meine Hochzeit erinnern und dabei den Gedanken haben, wie dämlich ich in einem Faschingskostüm aussah. Doch wie schon so oft von mir erwähnt - Geschmäcker sind unterschiedlich.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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