Hilfe bei Schreikindern

vom 24.01.2011, 17:35 Uhr

Ich habe mir schon oft überlegt woran es liegt das manche Menschen Schreikinder haben. Meine Freundin hatte ein solches und es war schon sehr anstrengend weil es eben fast ein Jahr gedauert hat bis es sich gebessert hat. Diese arme Kleine war wirklich nur am Schreien und nichts hat etwas gebracht. Es wurde einiges ausprobiert, bis man eben zur Überzeugung gekommen ist das man es einfach abwarten muss und es sich von alleine bessert. Zum Glück wurde aus dem Schreikind dann ein ganz braves kleines Mädchen.

Aber warum sind manche Kinder Schreikinder? Woher kommt das? Ich muss sagen das ich vorher noch nie etwas davon gehört habe, weil ich mich einfach nicht damit beschäftigt habe, aber ich habe dann mit meiner Freundin mit gelitten und es war wirklich oft zu viel für sie. Keine Nacht mehr durchschlafen und am liebsten möchte man Ohrenstöpsel verwenden. Und es gibt keine Hilfe.

Wer hat das selber durchgemacht und welche Maßnahmen habt ihr ergriffen um die Kinder zu beruhigen. Ich muss sagen dass ich bei meiner Tochter dann ganz schön profitiert habe, denn meine Freundin hat wirklich alles Mögliche ausprobiert. Angefangen von der Hängematte, einer elektrischen Schaukel und was weiß ich noch. Ihrer Tochter hat es nicht viel gebracht, aber meine hatte dann viel Freude damit. Gibt es überhaupt Möglichkeiten ein Schreikind zu beruhigen oder kann man es wirklich nur abwarten bis es besser wird. Hat irgendwer Erfahrungen damit?

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mein ältestes Kind war auch ein Schreikind. Bei der Ursachenforschung ist nie was dabei heraus gekommen. Organisch war das Baby damals total gesund. Was bei mir augenfällig war, ist dass ich in der Schwangerschaft viel Stress hatte und emotional belastet war. Ansonsten hatte ich total gesund gelebt, kein Alkohol, keine Drogen oder ähnliches genommen, nicht geraucht. Zusätzlich zur gestressten Schwangerschaft kam es auch noch zum Notkaiserschnitt. Der war für mich auch emotional ziemlich belastend und für mein Kind wohl auch. Später habe ich viel darüber gelesen, dass Kinder gerade traumatische Geburtserlebnisse durch Schreien abarbeiten. Die anderen Kinder waren hingegen völlig normal.

Prinzipiell kann man auch ein Schreikind bekommen, wenn man in der Schwangerschaft Alkohol trinkt, raucht oder gar Drogen nimmt. Die Kinder leiden dann an den Schädigungen und auch am Entzug. Das macht die Kinder schwer beruhigbar, was verständlich ist. Andere Kinder vertragen einfach die Nahrung nicht und reagieren auf ein Lebensmittel das die stillende Mutter gegessen hat oder ein Babynahrungsprodukt mit Bauchweh. Wenn man die Ursache nicht findet, kann das Monate dauern, bis das Kind das überwunden hat.

Meinem Kind hat es geholfen, wenn es herum getragen wurde. Das war ganz schön anstrengend. Es saß die meiste Zeit bei mir im Tragetuch und war nur dann einigermaßen friedlich. Dazu musste ich meist auch noch permanent ein Liedchen summen. Das hat mein Kind richtig eingefordert, warum auch immer Tragen alleine nicht reichte. So ging es dann einigermaßen, auch wenn ich zu nichts kam. Wenn man es irgendwo abgelegt hatte, wurde es total ungehalten und brüllte verzweifelt. Das ging ganz schön an die Nieren. Schaukeln ging auch, aber herumtragen ging besser.

Ansonsten half auch, dass mir Familienangehörige bei der Betreuung geholfen haben. Sobald ich meine Nerven nicht beisammen hatte, hat sich das sofort aufs Kind übertragen. Das war richtig unangenehm, wenn man sich gegenseitig in den Stress reinsteigert. Wenn ich selbst relativ entspannt aufs Baby zuging, dann hat es sich auch eher beruhigt. An manchen Tagen war dann aber auch echt der Wurm drin, wenn beide angeschlagen waren.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Meistens haben "Schreikinder" Blockaden. Habe schon vielen meiner Freunde einen Ostheopathen empfohlen und schon nach dem ersten Besuch zeigten sich deutliche Verbesserungen, die Kinder waren viel ruhiger und schliefen besser. Das Schreien war nach ein paar Sitzungen weg.

» jacafi » Beiträge: 34 » Talkpoints: 8,19 »



Ich bin auch der festen Überzeugung das die meisten Schreikinder Blockaden oder sogar KISS haben, auch wenn dies nach wie vor von den meisten Schulmedizinern nicht angesehen wird, ebenso wenig von den Krankenkassen.

Das ist wirklich schade, denn ich kenne mittlerweile 5 Schreikinder von Bekannten und Freunden, die nach einem Besuch beim Chiropraktiker bzw. Osteopathen völlig andere Babies waren. Ich würde auch schreien wenn ich Nackenschmerzen hätte.

Es ist wirklich schade das nur jeder 3 Kinderarzt die Diagnose KISS nennt oder der Mutter eines Schreikindes mal eine Überweisung Chiropraktikern oderrn Osteopathen ausstellt. Manche machen das noch nicht mal auf Anfragen der Mutter.


Allerdings bin ich auch der Meinung das Schreikinder die keine Blockaden oder sonstige organische Probleme haben, tatsächlich gestresst sind, aufgrund von hohem Stress in der Schwangerschaft. Ich denke einfach dass das ganze Cortisol noch lange nachwirkt in den Kleinen Körpern, so dass sie nach der Geburt einfach sehr angespannt sind und diese Anspannung in Form von Schreien mehr oder weniger lösen.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Diagnose Kiss ist mir bei meinem Schreikind nicht untergekommen, vielleicht auch weil der Kinderarzt das auch nicht kannte. Und was hat das mit Nackenschmerzen zu tun?

Von den Blockaden habe ich schon mal gehört, ich habe mich schon mal selbst so von Bekannten behandeln lassen. Allerdings haben diese Handgriffe zum Blockadenlösen ziemlich geziept. Ist das für Babys nicht extrem schmerzhaft, wenn so ein Dorntherapeut oder so sie zurecht dehnt und ggf. einrenkt? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Babys das gut finden. Und wer macht denn so etwas bei so einem kleinen Menschen so qualifiziert, dass ich nicht Angst um den Babyrücken haben muss?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Hier eine interessante Seite zum Thema KISS

http://kiss-therapie.de/kiss.php

Lass das bitte dringend klären, informiere dich über einen guten Osteopathen in deiner Gegend, der sich am besten noch mit Kindern und Kiss auskennt. Solltest du in der Nähe von Düsseldorf wohnen kann ich dir welche empfehlen.

Meine Freundin hatte ein KISS Kind, er hat nur geschrien, sie war beim Osteopathen, danach ist sie mit einem anderen Kind nach Hause gefahren, ihre Worte. Es können natürlich nur Blockaden sein, aber auch diese müssen gelöst werden. Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit Krankengymnastik nach Bobath und Cranio Sakral Therapie, beides sehr gut geeignet für Babys und Kleinkinder.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Eine Bekannte von mir hat letztes Jahr ihr erstes Kind bekommen. Obwohl sie in der Schwangerschaft keinen Alkohol getrunken und nicht geraucht hat, fing die Kleine immer mehr das Schreien an. Sie wusste auch nicht, woran es lag, dass das Schreien immer wiederkehrte. Weder Umhertragen, Trösten, Getränke oder Schnuller haben geholfen, sie hat wirklich alles probiert.

Dann war sie ebenfalls bei einer Osteopathin, die festgestellt hat, dass das Kind durch die Geburt wohl Blockaden bekam. Die wurden gelöst und seitdem ist die Kleine einfach nur noch der Sonnenschein und schreit nur noch, wenn ihre Bedürfnisse befriedigt werden müssen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Meine Tochter war ebenfalls ein Schreikind- so dachten wir jedenfalls. Wir sind dann drauf gekommen, dass ich den Fehler gemacht habe, ein stillfreundliches Krankenhaus zur Entbindung aufzusuchen, bei dem einem ein schlechtes Gewissen eingeredet wurde, wenn man nicht gestillt hat. Es war dann so, dass meine Tochter Tag und Nacht geschrien hatte, weil sie einfach zu wenig Milch bekam. Die Milch die ich hatte, war zu wenig nahrhaft. Keinem war das aufgefallen, bis ich einmal abgepumpt hatte und die wässrige Milch sah.

Kaum hatte ich mit dem Fläschchen angefangen, siehe da schlief die kleine Maus durch und wachte nur manchmal auf, wenn sie schlecht geträumt hatte. Der Familiensegen hing wieder gerade und sowohl ich als auch mein Mann bekamen wieder genug Schlaf- man muss eben wirklich auf die Ursache des Schreiens kommen. Es gibt ja auch Kinder, die haben solche Bauchschmerzen oder so, da ist es dann wirklich schwierig, etwas zu finden.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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