Vergewaltigung vom Notruf mitgehört

vom 24.01.2011, 07:27 Uhr

Eine 17jährige junge Frau wurde am Samstag Morgen in Seelze bei Hannover vergewaltigt. Die Vergewaltigung wurde von der Polizei mitgehört. Von ihrem Handy aus hatte die Schülerin den Notruf gewählt, weil sie sich von ihrem späteren Täter verfolgt fühlte. Dieser hatte sie zunächst am Bahnhof nach dem Weg gefragt und sich später im Fahrstuhl des Bahnhofs wiedergetroffen. Die Frau verließ das Bahnhofsgelände und der Mann verfolgte sie. Schon währenddessen konnte die Schülerin den Notruf absetzen, da sie sich verfolgt fühle, aber es kam dann schnell zum Übergriff. So konnte die Schülerin der Polizei nicht mehr mitteilen, an welchem Ort sie sich aufhielt und dier Täter hat sich an ihr vergangen.

Nach der Tat hat sich die 17jährige erneut bei der Polizei gemeldet und konnte eine genaue Beschreibung des Täters abgeben als auch die Richtung, in die er geflohen waren. Kurze Zeit später wurde der Täter in Nähe des Tatorts von einem Streifenwagen festgenommen. Der 21jährige, bereits polizeilich bekannt, hat die Tat gestanden und sollte wohl gestern noch dem Haftrichter vorgeführt werden.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Das ist ja Stoff für einen Kinofilm. Erinnert mich gerade ein wenig an diesen Film, wo das Mädchen mit ihrer Freundin eine Europa-Rundreise plant und dann von einem "Sklavenhändler" gekidnappt wird, es aber noch schafft ihren Vater anzurufen, der die Entführung mitanhören muss. Der Name fällt mir gerade nicht mehr ein.

Das muss aber doch schrecklich sein, wenn man als Polizist (oder wer auch immer) eine Vergewaltigung mitanhören muss und nichts tun kann, weil man nicht weiß, wo sich das Ganze abspielt. Natürlich ist es gut, dass der Täter sofort gefasst werden konnte und auch gestanden hat. Letztendlich hilft das dem armen Mädchen aber wohl kaum weiter. So eine Vergewaltigung steckt man ja nicht einfach mal so weg und hakt sie ab sobald der Täter gefasst wurde.

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» dassi87 » Beiträge: 279 » Talkpoints: -1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist wirklich schrecklich. Nur gut, dass wenigstens der Täter geschnappt werden konnte. Ich frage mich, wie es das Mädchen geschafft hat, nach der Vergewaltigung überhaupt noch mit der Polizei zu sprechen. Ich denke, dass sie da wirklich tapfer war. Es war für den Notruf sicher auch eine schlimme Situation, dass sie die Tat mit anhören mussten und hilflos waren, weil sie den Aufenthaltsort des Mädchens nichts genau kannten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann nicht verstehen, dass man nicht sofort ermittelt hat, wo das Handy sich befindet. Das ist doch heutzutage kaum noch ein Problem. Gerade, wenn das Handy eingeschaltet ist und damit ja auch noch telefoniert wird, kann man so ein Handy doch schnell orten lassen. Dass die Polizei da eher mithört und darauf wartet, dass das Opfer noch einmal anruft, wenn alles vorbei ist, ist einfach schrecklich.

Irgendwie kommt mir die Geschichte nicht gerade glaubhaft vor. Wenn der Notruf einen Anruf bekommt und nur der Verdacht besteht, dass eine Straftat gerade ausgeübt wird, muss das Handy geortet werden. Und das hat die Polizei wohl nicht gemacht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wirklich schrecklich das Ganze, ich stelle mir das schlimm vor, für den Polizisten, der den Notruf entgegen genommen hat. In dem Moment muss er ja ganz schön Hilflos gewesen sein. Ich hoffe nur, dass man den Kerl für 8 Jahre wegsperrt oder so, damit so was erstmal nicht mehr vorkommt.

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Richtig, eine Ortung des Handies wäre die bessere Handlung gewesen. Ich kenne mich allerdings nicht aus, ob eine Ortung einfach so zu machen ist oder ob dazu ein Antrag zu stellen ist. Klingt doof, aber dank der Bürokratie weiß man das ja nicht unbedingt. Der Polizeisprecher hat sich nicht dazu geäussert.

Ich selbst habe die Meldung in der heutigen Tageszeitung gelesen und habe nur den Kopf geschüttelt, weil man nicht anders reagiert hat oder nicht anders reagieren konnte. Vielleicht wird ja noch mal mit mehr Details über den Fall informiert.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Richtig, eine Ortung des Handies wäre die bessere Handlung gewesen. Ich kenne mich allerdings nicht aus, ob eine Ortung einfach so zu machen ist oder ob dazu ein Antrag zu stellen ist. Klingt doof, aber dank der Bürokratie weiß man das ja nicht unbedingt. Der Polizeisprecher hat sich nicht dazu geäussert.

Die Polizei hat die Möglichkeit sofort zu handeln und muss keine Anträge für soetwas stellen. Ich finde es absolut unverantwortlich, wenn man dem Geschehen nur zuhört und nicht handelt. Eine Ortung eines Handys ist für die Polizei eine Sekundensache und deswegen kann ich diese Meldung einfach nicht verstehen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich möchte nur mal in Frage stellen, wie einfach so eine Ortung zu bewerkstelligen ist. In meinem Studium habe ich gelernt, dass bei einer Ortung geprüft wird über welchen Sendemast sich das Handy aktuell ins Netz eingewählt hat. Der Anrufer kann dann in eine Sendezelle eingeordnet werden. Je nach Größe dieser Sendezellen kann die Person nun mehr oder weniger gut geortet werden. In Großstädten beträgt der Umkreis meist nur 300m, auf dem Land und in ländlichen Gebieten kann der Umkreis einer Sendezelle aber schnell wesentlich größer sein.

Zumindest im privaten Bereich ist es so, dass der Zuortende zustimmen muss, bevor diese Suche gestartet werden darf. Ansonsten macht sich der Ortende strafbar. Im dringenden Verdacht eines Strafvorfalls, wird dies aber vermutlich anders aussehen. Ich denke schon, dass die Geschichte beziehungsweise Meldung war sein kann. Und bestimmt haben die Polizisten nicht sprachlos und inaktiv am Telefon gesessen und bloß zugehört. Wenn dies der Fall sein sollte, haben sie sich definitiv strafbar gemacht. Aber nicht jeder x-beliebige Polizist kann mal eben vom Schreibtisch aus ein Handy orten lassen und bis man da dann den richtigen dran hat, der die Suche starten kann, vergehen leider wertvolle Sekunden bis hin zu Minuten und noch länger.

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» dassi87 » Beiträge: 279 » Talkpoints: -1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Damit die Polizei einen Anruf zurückverfolgen kann,braucht sie erstmal die Telefonnummer des Handys. Und heutzutage ist es ja nicht unüblich, die Nummer zu verbergen, so dass der Anruf immer als ''Unbekannt'' durch gestellt wird. Wenn das Mädchen das früher immer so gemacht hat, dann wird sie wohl auch keine Zeit gehabt haben, die Nummer wieder vor dem Anruf bei der Polizei auf sichtbar zu machen und vermutlich würde in einer solchen Situation auch keiner soweit denken.

Das einzige, was mich an dieser Meldung aber wirklich erstaunt, ist dass das Mädchen überhaupt so früh angerufen hat. So weit wäre es bei mir wahrscheinlich nie gekommen, denn selbst wenn ich das Gefühl hätte, verfolgt zu werden, würde ich mir einreden, es sei nichts von Bedeutung und nur Zufall und vermutlich würde ich auch nicht weglaufen, sondern einfach in irgendein Geschäft gehen. Vielleicht hatte das Mädchen diese Möglichkeit nicht, aber trotzdem hätte ich nicht angerufen, dabei wäre ich mir einfach zu kleinlich und übervorsichtig vorgekommen und daher ist das Mädchen in dem Punkt schon zu bewundern.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich verstehe auch nicht, warum das Handy nicht sofort geortet wurde. Soweit ich weiß kann doch die Polizei sofort die Handynummer sehen, auch wenn sie eigentlich nicht übermittelt wurde. Es müsste doch für die Polizei möglich sein, ein Handy schnellstmöglich zu orten. Das kann ich wirklich nicht verstehen.

Das Mädchen tut mir sehr leid. Sie muss wirklich sehr tapfer sein und ich habe großen Respekt davor. So etwas wünscht man wirklich niemandem. Ich hoffe, dass der Täter seine gerechte Strafe bekommt und so etwas nie wieder machen kann!

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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