Warum bekommen Menschen Kinder?

vom 23.01.2011, 20:37 Uhr

Wieso bekommen die Menschen eigentlich Kinder? Was bringt sie dazu?
Das ist eine Frage, die ich mir schon öfters gestellt habe. Denn, ohne herzlos klingen zu wollen: Kinder machen erst einmal nur Mühe. Sie kosten Geld, machen Stress, sind anstrengend und verursachen Chaos. Man macht sich Sorgen um sie und verzweifelt, wenn dem Kind etwas zustößt. Kinder machen eigentlich nur Probleme.

Natürlich gibt es auch viele schöne Aspekte, und auch ich möchte einmal Mutter werden. Aber worauf ich hinauswill: Kinderkriegen ist doch eigentlich ziemlich egoistisch. Man möchte die Familie weiterführen oder einfach ein kleines, schutzbedürftiges Wesen zum Liebhaben und Großziehen haben. Kaum jemand entscheidet sich für ein Kind mit dem Gedanken: Ich muss dazu beitragen, dass die Menschheit nicht ausstirbt. Denn das ist ja eigentlich der einzige Grund, weshalb die Natur uns Kinder bekommen lässt. Werden wir also in der Hinsicht nur von alten Instinkten gesteuert? Hauptsächlich geht es um Gefühle und Sehnsüchte, die Vernunft hat eigentlich gar nichts damit zu tun. Alle wollen ein Kind haben, aber wenn man nach dem Grund fragt, wissen sie es selbst nicht recht. Könnt ihr meine Frage beantworten?

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich verstehe deine Frage schon, aber egoistisch ist man wenn man ein Kind bekommt überhaupt nicht. ;) Klar ist es in der heutigen Zeit nicht mehr nötig sich um den Fortbestand der Rasse Mensch zu sorgen, dennoch machen wir es alle, wenn auch meistens unbewusst. Die Urinstinkte sind defintiv noch in uns und deshalb pflanzen wir uns fort. Ansonsten müsstest du dich vielleicht sogar zu allererst fragen warum wir noch Sex haben, wenn wir das nicht zum fortpflanzen nutzen, das ist ziemlich hirnrissig. Nur wenige Tiere neben uns haben Sex nur um des Sex s willen.

Warum ist ein Kind bekommen habe kann ich dir genau sagen, ich finde es ausgesprochen spannend einen kleinen Menschen aufwachsen zu sehen, zu sehen wie sie sich (in meinem Falle) entwickelt, was für ein Mensch aus ihr wird und um später einmal Enkelkinder zu haben. Klar ist ein Kind nicht nur Zuckerschlecken, aber es ist durch nichts zu ersetzten und ich möchte es nie mehr missen. Mag egoistisch klingen, ich sehe es allerdings eher als Dienst an meinem Kind, ich helfe ihr groß zu werden, und die Welt und den Menschen weiterzubringen.:)

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ist die Lebensplanung nicht immer egoistisch? Ich meine, egal ob ich mich nun für oder gegen das Kinder kriegen entscheide - es geht doch in beiden Fällen um das, was ich will, wie ich mir mein zukünftiges Leben vorstelle, was für mich wichtig ist und so weiter. Selbst wenn ich vermeintlich selbstlos auf eigene Kinder verzichten würde um mich um Pflegekinder zu kümmern wäre auch diese Entscheidung wahrscheinlich von den bestimmt, was ich will.

Auf die Frage, warum Menschen Kinder haben wollen, gibt es wahrscheinlich ganz viele verschiedene Antworten, schließlich sind Menschen verschieden. Aber sicher gibt es genug Leute, für die ein Kind bekommen einfach "dazu gehört" und die keine besonderen Gründe haben oder ihren Wunsch nie groß hinterfragt haben. Und als Paar mit Kinderwunsch muss man diesen in seiner Umgebung ja auch höchst selten begründen, die kritischen Nachfragen bekommt man nur dann, wenn man sich explizit gegen eigene Kinder ausspricht.

Und es ist ja in der heutigen Gesellschaft auch immer noch so, dass man als Frau praktisch darauf konditioniert wird, dass man Babys "süß" finden muss und selber eines haben will. Das fängt ja schon im Kindergartenalter an, wenn man als Mädchen Babypuppen geschenkt bekommt. Und Sachen, die sich eher unterbewusst abspielen hinterfragt man ja oft nicht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich sehe es sogar genau umgekehrt. Ich finde, wenn man ein Kind bekommt, dann muss man seinen eigenen Egoismus schnell einmal ablegen. Man kann eben nicht mehr immer das machen, wonach man gerade Lust hat und hat eben auch Verantwortung für ein anderes Leben übernommen. Das wäre Egoismus sehr problematisch, weil sonst wird es wohl schwer werden, die Wünsche und Bedürfnisse der Kleinen zu respektieren und ihnen gerecht zu werden.

Sonst ist der Wunsch nach Kindern sicher auch einfach ein Urinstinkt. Auch Tiere bekommen Kinder und die zeugen Kinder wohl sicher nicht, weil sie jemanden zum Kuscheln haben wollen. Es ist einfach ein Instinkt und ein Trieb sich fortzupflanzen. Genauso oder zumindest so ähnlich sehe ich es bei Menschen auch.

Ansonsten kann ich dich beruhigen. Es stimmt zwar, dass Kinder auch anstrengend und so weiter sein können. Aber gleichzeitig können sie auch unbeschreibliche Glücksgefühle vermitteln. Ich habe schon öfters gesagt, dass ich in den letzten zwei Jahren, seitdem eben mein Sohn auf der Welt ist, noch nie so müde und fertig war, aber ich war auch noch nie so glücklich und innerlich zufrieden und ausgeglichen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich sehe das Kinderkriegen auch nicht als Egoismus an. Im Gegenteil. Nichts fordert mehr Aufgabe von sich selber als ein Kind. Da bleibt gar kein Platz für Egoismus.

Sicher fordern Kinder einen enorm. Aber Kinder bereichern auch das Leben. Warum Menschen Kinder bekommen hat wohl mehrere Gründe. Ich denke, dass in erster Linie auch der Elterninstinkt da ist. So ganz hat auch der Mensch den Instinkt nciht abgelegt und für die meisten Paare ist dann ein Kind eben das, was die Beziehung vollkommen macht.

Einige Menschen bekommen Kinder bestimmt auch aus Prestigegründen oder weil andere Kinder haben und sie deswegen auch Kinder wollen. Aber ich denke, dass es wohl meistens einfach ist, weil man sich ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen kann. Menschen sind auch nur Tiere, die ihren Instinkt sich fortzupflanzen ausleben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die Frage die du stellst, hast du doch selbst beantwortet: Du möchtest ein kleines schutzbedürftiges Wesen zum Liebhaben und Großziehen haben. Diesen Gedanken haben sicherlich auch die zwei Menschen, die sich lieben und der Meinung sind, dass durch solch ein Wesen ihre Beziehung zueinander noch enger und inniger wird. In dem Moment der Zeugung wird keiner von beiden daran denken, die Menschheit durch diesen Akt erhalten zu wollen. Findest du nicht, dass das etwas zu viel verlangt ist, wenn sie gezwungen würden, so zu denken?

Damit die Menschheit sich nicht selbst ausrottet, hat die Natur wohlwissend vorgesorgt. Die Liebe zum jeweiligen Partner bringt die Menschen dazu, sich Kinder zu wünschen und schließlich den Gedanken in die Tat umzusetzen. Aber es sind nicht nur Paare, die sich Kinder wünschen, sondern auch Einzelpersonen, Alleinstehende, die ihr Glück darin suchen, ein Kind großzuziehen. Wenn ihr Wunsch in Erfüllung geht, sind sie die glücklichsten Eltern der Welt.

In der heutigen Zeit ist es oft eine rationale Überlegung, ob man sich Kinder anschafft, ob ja oder nein. Das Für und Wider will gut überlegt sein. Es ist eine Kostenfrage. Kinder kosten enorm viel bis sie mal so groß und alt sind, dass sie selbst für sich sorgen können. In früheren Zeiten wurden diese Fragen nicht gestellt und erörtert. Der Sexualtrieb hatte dafür gesorgt, dass die Menschheit nicht ausstirbt. Und die Menschen sorgten für genügend Nachwuchs, damit dieser später mal für sie sorgen konnte, wenn sie als Eltern alt und gebrechlich waren.

Heute ist die Situation eine ganz andere. Durch die vielen Verhütungsmittel, die es jetzt gibt im Gegensatz zu früheren Zeiten, werden Kinder nach reiflicher Überlegung angeschafft. Alles muß stimmen: Geld beziehungsweise Verdienst, entsprechende Wohnung und vor allem kommt dann noch die Frage auf: Ist ein Kind für die Karriere ein Hindernis? Wird die Frage nicht vollends mit "nein" beantwortet, wird kein Kind produziert. Man entschließt sich für eine spätere Lösung oder auch nicht. Das, was ich im zweiten Absatz erwähnte, gibt es in dieser Form nicht mehr sehr oft.

Wie die Zukunft der Menschheit unter diesen Umständen aussehen wird, wenn immer weniger Kinder geboren werden, das steht wirklich in den Sternen. Zu hoffen wäre, dass sich in absehbarer Zeit ein anderer Trend abzeichnet. Aber vorläufig bezweifle ich das, obwohl es sehr wünschenswert wäre. <green day>, zu deiner Frage habe ich zwar schon etwas geschrieben, aber ich meine, dass es reiner Egoismus ist, warum jemand ein Kind haben möchte. Das klingt hart, dürfte jedoch die Wahrheit sein.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Nun zunächst einmal ist das Kinderkriegen ein natürlicher Instinkt des Menschen. Wie alle Lebewesen auf der Erde soll auch der Mensch die Erhaltung seiner Art sichern und sich fortpflanzen. So kalt das klingt, ist das nun einmal der Zweck der ganzen Übung. Da der Mensch aber eben nicht nur von seinen Trieben gesteuert wird, wird dieser natürliche Instinkt auf Grund von rationalen Gründen oftmals verdrängt. Viele Menschen in Industrienationen bleiben kinderlos. Nicht weil ihnen der Partner fehlt, sondern weil sie einfach nicht die finanziellen Kosten eines Kindes tragen können oder wollen. Dazu ist für ein Kind ein großer Zeitaufwand von Nöten, der sicherlich auch auf Kosten der Karriere gehen kann.

Das Kinderkriegen ist deshalb in Industrieländern nicht mehr sehr verbreitet. Anders ist das natürlich noch in Agrarländern, in denen die Kinder quasi als Altersvorsorge dienen. Man braucht die Kinder für die Arbeit auf dem Feld und im Haushalt. Das war vor nicht allzu langer Zeit auch in Deutschland ein wesentlicher Grund zum Kinderkriegen.

Natürlich darf man aber psychologische Aspekte nicht ganz ausklammern. Jeder Mensch hat Angst vor dem Tod. Was wäre also wenn man einen Teil von sich einem anderen Lebewesen mitgeben kann? Lebt dann nicht zumindest ein Stück von dir in deinem Kind weiter, auch nachdem du bereits das zeitliche gesegnet hast? Vielleicht ist das eine Art Hauch von Unsterblichkeit. Meine Betrachtung dieses Themas ist sicherlich ein wenig einseitig und es fehlen noch wichtige Punkte, die ich jetzt nicht genannt habe. Zum Beispiel der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind in einer Partnerschaft und andere Dinge.

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» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es nicht egoistisch wenn man ein Kind bekommt. Eher das Gegenteil, denn man gibt sein eigenes Leben, oder zumindest Teile davon, für das Kind auf. Und man macht das sehr gerne, habe ich zumindest gemacht. Wir haben uns für ein Kind entschieden weil wir einfach eine Familie sein wollten. Jetzt nicht das die Familie weiter besteht sondern das wir einfach eine richtige Familie sind.

Sicher macht ein Kind Schmutz, man macht sich Sorgen und was weiß ich noch, aber man sieht es nicht so. Eine Freundin von mir hatte zum Beispiel ein Schreikind das über ein Jahr lang nur geschrien hat und sie hat gemeint sie könnte sich kein besseres Kind vorstellen. Für sie war die Kleine perfekt. Man sieht es einfach nicht als Belastung sondern als Bereicherung vom Leben. Und für mich gibt es nichts wichtigeres als unsere Kleine.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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