Was haltet ihr von low carb?
Habt ihr schon mal eine low carb Diät gemacht? Ich weiß nicht recht was ich davon halten soll.. in den USA ist ja geradezu ein low carb Hype ausgebrochen. Meint ihr, Kohlenhydrate sind am Übergewicht wirklich Schuld? Kann das nicht ganz glauben.
Einerseits scheint es zu funktionieren, aber auf Dauer kann eine solche einseitige Ernährung, die sich vermehrt auf Eiweiß- und Fettaufnahme fokusiert, nicht ganz gesund sein.
Rein theoretisch braucht der Mensch keine Unmengen an Kohlenhydrate - aber da streiten sich die Wissenschaftler grad drüber, ob man bei der Low carb Diät zuwenig oder ausreichend wenig Kohlenhydrate zu sich nimmt.
Da der Mensch ein Allesfresser ist, kann er auch über längere Strecken nur von Eiweßen und Fett leben, gemischt mit wenigen Kohlenhydraten, nur sollte man diesen Zeitraum nicht zu sehr strecken.
Eine kurze Zeit lang kann man das vielleicht durchziehen. Aber ich bin überzeugt, dass so eine Ernährung auf Dauer nicht gesund sein kann...
Ich halte davon gar nichts. Wie hier auch schon erwähnt wurde, kann es ja nicht gesund sein, wenn man zum Beispiel die Kohlenhydrate durch Fette ersetzt. Da ich selber Diabetes Typ I habe und deswegen die Kohlenhydrate berechnen muss, habe ich ganz am Anfang auch eher an Kohlenhydraten gespart, aber schnell gemerkt, dass das nicht das Wahre ist.
Kohlenhydrate sind an sich eigentlich gesund, nur sollte man sehr darauf aufpassen, dass man nicht so viel Zucker zu sich nimmt, aber in Obst sind zum Beispiel auch viele Kohlenhydrate enthalten und Obst ist deshalb ja nicht unbedingt ungesund.
Also ich persönlich habe noch keine gemacht, kenne allerdings genug nahe Bekannte, die es gemacht haben und eigentlich durchweg gute Erfahrungen damit gemacht haben.
Dass in Amerika eine neue Diät gleich wieder in eine Art "Trend" ausartet, ist irgendwie klar gewesen, aber zeigt nur einmal mehr, wie "fett" Amerika eigentlich ist, denn bei wenigen Leuten mit Gewichtsproblemen gäbe es nie einen Trend.
Kohlenhydrate an sich sind sicherlich nicht für das Übergewicht schuld. Das ist einfach viel zu pauschal ausgedrückt und so eigentlich gar nicht zu beantworten. Deswegen konkretisiere ich es einmal: Schuld am Übergewicht sind von der Ernährungsseite her meist eine erhöhte Zuckereinnahme oder schlichtweg "Vielfräßigkeit". Ich glaube, alle anderen Faktoren und Quellen sind dagegen zu vernachlässigen.
Die Kohlenhydrate werden ja nicht aus dem Grund runtergefahren, weil sie als "Quelle des Übels" verdächtigt werden, sondern weil über eine geringe Versorgung durch Kohlenhydrate der Körper nach einer gewissen Zeit sogenannte Keton-Körper produziert, welche wirkliche "Fettburner" sind. Das ist der einzige Grund, weshalb diese Diät so gut funktioniert.
Und das wirklich Tolle an der Diät ist, dass man trotzdem kein Kaloriendefizit "essen" muss, weil die Ketonkörper ohnehin sehr viel Energie "verbrennen". Und durch die ohnehin notwendige erhöhte Eiweißzufuhr kommt der Körper auch erst gar nicht auf die Idee, Muskelgewebe in Eiweiß zu analysieren, wodurch die Körperproportionen weiterhin erhalten bleiben und man muskulär nicht wirklich viel abnimmt.
Natürlich ist das nicht auf Dauer sinnvoll, wie es keine Diät ist. Aber durch die eingeführten Refeed- oder Refill-Days wird der Jojo-Effekt doch deutlich gemindert. Wie gesagt, für die Dauer ist keine Diät gemacht, sie ist allerdings eine meiner Meinung nach sehr sehr gute.
Ich habe es bereits in anderen Threads zu dem Thema erwähnt: Der Fokus liegt nicht auf einer erhöhten Aufnahme von Fett. Keineswegs. Dass bestimmte ernährungstechnisch unerfahrene Menschen durch einen erhöhten Eiweißkonsum auch den Fettanteil extrem hochschrauben, liegt einfach nur daran, weil diese meinen "Oh, super, ich mache Diät und kann mir den ganzen Tag dann fetten Schweinebraten und Knöchle genehmigen!", was aber schlichtweg falsch ist. Denn es ist eben weiterhin eine Diät, und da sollte man noch eher mehr darauf achten, nicht zuviel "ungesunde" Fette, sprich gesättigte und noch niederwertigere Fettsäuren, zu sich zu nehmen.
Der Fokus auf dem Eiweiß entsteht auch nur dadurch, weil irgendwoher ja noch Kalorien kommen müssen. Sofern man genug trinkt, was man ohnehin machen sollte in einer Diät, da durchaus mehr "Giftstoffe" entstehen, ist auch der Eiweißkonsum kein Problem. Also von daher hat die Diät mit der Menge der Fette, welche aufgenommen werden, gar nichts zu tun. Ziel sollte sein, die durch die Kohlenhydrate gewonnenen Kalorien durch Eiweiß zu ersetzen. Und da Eiweiß und Kohlenhydrate mehr oder minder die gleiche "Kaloriendichte" besitzen, kann das dann grammmäßig wirklich 1:1 erfolgen.
Wie Mareikel schon erwähnt hat, eigentlich sind Kohlenhydrate nichts Schlechtes, nur bei der Diät ist der Mangel daran eben die Voraussetzung für das Abnehmen. Wenn man, wie Mareikel auch gesagt hat, einfach nur ein bisschen darauf schaut, den Zuckeranteil möglichst niedrig zu halten, und eventuell von den Weißmehlprodukten auf Vollkornmehlprodukte umzusteigen, sollte man eigentlich nie Probleme haben mit Übergewicht, außer man hat wirklich "Vielfräßigkeit" und kein normales Appetitverlangen.
Ich halte von solche Spezialdiäten sowieso nichts. Ganz einfach deshalb, weil sie alle nicht helfen KÖNNEN. Egal, worum es geht, aber es bedeutet ja immer, dass auf etwas verzichtet werden muss. Auf Fleisch oder auf Kohlenhydrate oder auf Fett oder auf sonst irgendwas. Und wozu führt das? Es führt immer dazu, dass NACH der Diät (und das Endek ommt ja irgendwann, kein Mensch macht 5 Jahre lang Diät) wieder normal gegessen wird und danach verzichtet eben keiner mehr auf Kohlenhydrate, geht ja im Alltag auch gar nicht. Und dann? Dann nimmt man wieder zu. Das kann man sich ja ausmalen.
Ich bin für FDH. Meiner Meinung nach ist das wirklich die einzige Möglichkeit dauerhaft und realistisch abnehmen zu können. Iss alles, was du sonst auch isst, aber iss eben weniger davon. Der Körper un der Magen gewöhnt sich langsam daran, sowas macht man dann mehrere Wochen oder sogar Monate und automatisch isst man dann weniger, weil man es über die Zeit und Duer der FDH-Diät ja so gewohnt ist mittlerweile. Von allem anderen halte ich nichts.
Liebe Sippschaft, ich verstehe dich bei dem Punkt wirklich nicht: Lehnst einerseits sämtliche Diäten ab, aber bist andererseits für "FDH", was ja fast jeder ernährungsphysiologischen Grundlage widerspricht.
Natürlich bedeutet Diät immer, dass man etwas einschränken muss (wie gesagt, einschränken, nicht verzichten), wie sonst sollte der Körper denn auf die Idee kommen, seine "Fettpolster" zu analysieren?
Das stimmt einfach nicht, was du so sagst, dass der Jojo-Effekt praktisch vorprogrammiert ist. Zumindest nicht bei der Low Carb-Diät. Denn dort hat man weiterhin einmal pro Wochen einen sogenannten Refeed- / Refill-Day, an welchem man bewusst viele Kohlenhydrate zu sich nehmen soll. Sinn und Zweck dieses "Rückschrittes" ist der, dass dadurch die Körperreaktion eben nicht so stark herabgesetzt wird wie bei anderen Diäten, aber auch da gibt es natürlich Ausnahmen.
Wenn man natürlich davon ausgeht "OK, jetzt mache ich 3 Monate Diät und dann esse ich von heute auf morgen wieder ganz normal.", dann ist es natürlich kein Wunder, dass man dann wieder zunimmt. Aber soviel "Grips" sollte man dann eigentlich schon haben oder es sich zumindest logisch "zusammenreimen" können.
Und zu deinem FDH: DAS ist tatsächlich so ziemlich der größte Schwachsinn, was man machen kann. Angefangen damit, dass der Einsteig meist schlaghaft passiert und keineswegs fließend, was eine enorme Belastung für den Körper und die Psyche ist. Dann geht es weiter damit, dass der Körper tatsächlich unterernährt wird. Man befindet sich nicht nur in einem leichten Kaloriendefizit (was TATSÄCHLICH außer normalen Diäten die einzig normale Variante ist, abzunehmen, dauert dann zwar, aber man ist praktisch nicht auf Diät), sondern man unterversorgt den Körper massiv mit Nährstoffen.
Und dann der Satz "Iss alles, was du sonst auch isst, aber iss eben weniger davon." zeigt nur weiterhin, wie wenig Ahnung du scheinbar von Ernährung hast. Denn mit so einem Satz forderst du die Leute fast schon dazu auf, weiterhin ihre Schokolade, Cola, Schweinebraten und so weiter zu konsumieren. Vielleicht ist es so nicht gemeint, aber es ist auf jeden Fall so formuliert. Falls es doch deine Absicht ist, dann kann ich dir sagen: Wenn man sich tagsüber trotz weniger Kalorien ein "Fettdepot" anfrisst, bringt es dann trotzdem nichts, den Körper so massiv unterzuversorgen, der analysiert dann trotzdem maximal das "dazugekommene" Fett.
Und wenn dann die FDH-"Diät" zu Ende ist, dann geht's auch meist wieder von heute auf morgen in das normale Essen über. Und was macht ein Körper, der an zum Beispiel 1500kcal gewohnt ist, jetzt dann aber 3000kcal erhält? Genau, er frisst sich rund und fett. Sorry, aber solltest dich wirklich mal darüber informieren, inwieweit FDH wirklich Sinn macht oder nicht. Diätetische Grundlagen gibt es dafür auf jeden Fall nicht.
Ich kenne Low-Carb hauptsächlich aus dem Bereich Krafttraining und hab damit recht gute Erfahrungen gemacht.
Ein Punkt der mir hier in der Ernährungs/Diät-Diskussion bisher fehlt ist Sport! Ich glaub es ist egal ob man normal oder viel zu viel isst, wenn man keine Kalorien verbrennt, setzt man sie an. Es muss jetzt nicht übertrieben sein, aber so einmal die Woche Sport sollte man doch mindestens irgendwo unterbringen um sich Fit zu halten und den Kalorien ne Chance zu geben sich sinnvoll einzusetzen.
Sehr wichtig bei den Kohlenhydraten ist auch die Art der Kohlenhydrate. Wie oben schon mal angesprochen wurde sollte man möglichst auf Zucker und Weißmehl verzichten und Richtung Vollkorn tendieren. Da ist der Körper nämlich mehr gefordert erstmal an die Kalorien ranzukommen, wodurch natürlich auch wieder Kalorien verbraucht werden.
Low-Carb kann man aber z.B. auch gut durch Proteinpulver erreichen (also etwas mehr Protein anstatt carb). Für Leute die einen "Proteinshake" nicht als Mahlzeit ansehen (so wie ich dass wohl auch nicht könnte) gibt es z.B. auch die Möglichkeit das Pulver mit anderen Lebensmitteln zu kombinieren. Schokopulver + Joghurt gibt z.B. einen wunderbaren Pudding oder auch im morgendlichen Müsli lässt sich da n Löffel voll gut unterbringen. Oder einen Proteinshake zum Abendessen als Getränk, dann fällt dafür das Abendessen halt etwas kleiner aus.
Auch hab ich schon von der Variante gehört Abends auf Kohlenhydrate zu verzichten/einzuschränken. Tagsüber verbraucht (und braucht) man ja die Energie die man beim Essen zu sich nimmt, Abends allerdings geht es dann ja meist schon bald Richtung Bett und somit verbraucht man kaum noch Energie, ergo wandern die Kohlenhydrate wieder Richtung Fettpolster. Ich hoffe ich konnte etwas zum Thema beisteuern.
PS: Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich bin weder der Monster-Sportler, noch der Muskelprotz, ich hab vor 2 Jahren aus gesundheitlichen Gründen mit dem Krafttraining angefangen, und mittlerweile mach ich es aus Spaß weiter, auch wenn man es mir so war´s. nicht ansieht. Hab dabei auch das eine oder andere Kilo verloren und dafür an Muskelmasse zugelegt, allerdings ging der Effekt wieder flöten als ich ein Jahr lang bei McD gejobbt hab und dann auch nicht mehr viel Zeit zum trainieren hatte (einmal im Monat ist deutlich zu wenig). Allerdings hab ich nie direkt probiert abzunehmen, mir passen meine ca. 70kg auf 1,70 ganz gut.
Also ich verabscheue Low Carb, so sehr es nur geht. Ich finde einfach nicht, dass man das mit den Fetten immer so vernachlässigen sollte und deswegen finde ich Low Carb einfach nur eine total viel zu viel aufgeblasene, in Zeitschriften auch noch immer wieder falsch beschriebene, Methode, die am Ende dann doch zu keinem wirklichen Ergebnis geschweige denn Erfolg führt. Zudem ist Low Carb einseitig und einseitig ist immer schlecht, wie man als gut informierter seit Neuestem weiß.
Außerdem könnte ich niemals mit Low Carb irgend wie auch nur einen Tag leben. Denn schon morgens kommen bei mir 2 schön saftige Brötchen auf den Tisch und das ist auch gut so. Würde ich auf die Brötchen jetzt verzichten müssen und stattdessen mir morgens schon irgend etwas Anderes auf den Tisch vorsetzen, ich glaube ernsthaft, dass mein gesamter Tag so richtig ruiniert wäre und ich vielleicht sogar depressiv werden würde ohne Kohlenhydrate, weil mir dann einfach die komplette Energie fehlen würde und das wäre dann nicht wirklich wünschenswert für mein komplettes System.
Außerdem bin ich Sportler und für Sportler ist Low Carb sowieso das Letzte, was man an Diäten und ähnlichem Kram auffahren sollte. Schließlich hat Kamikater2 Recht, Sport gehört auf jeden Fall dazu, aber ich habe es noch nie gehört, dass man im Krafttraining ernsthaft Low Carb anwenden würde, warum auch, schließlich hat man dann doch überhaupt keine Kraft für schöne Krafteinheiten, weil man diese Kraft eben nicht aus den für Training einfach notwendigen Kohlenhydraten beziehen kann. Dann baut der Körper sogar eher noch Muskeln ab als dass er sie aufbaut und das kann dann doch wirklich nicht im Sinne des Erfinders sein.
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