Wirklich skurile Kunst

vom 22.01.2011, 00:26 Uhr

Ich habe gerade gelesen, dass Damien Hirst, einer der skurielsten modernen Künstler überhaupt an einem neuen "Werk" arbeitet. Damien Hirst habe ich durch Zufall kennengelernt, als ich in einer Arztpraxis in einer Broschüre über ihn las. Bei seiner Kunst benutzt Hirst hauptsächlich die Überreste von menschlichen und tierischen Körperteilen. Weltweit wurde er bekannt, indem er eingelegte Tierköpfe und einen mit Diamanten besetzten (echten) Schädel eines Menschen ausstellte.

Bei seinem neustes Kunstwerk, welches Hirst unter dem Titel "For Heaven's Sake" veröffentlichen will, plant er einen weiteren Schädel mit verschiedenen Diamanten zu besetzen. Der bereits existierende Schädel hat einen Marktwert von etwa 50 Millionen Euro. Das noch skurilere an seinem neuen Projekt ist, dass Hirst plant, diesesmal den Schädel eines Säuglings zu verwenden.

Zu erwähnen ist noch, dass die Schädel, die der selbsternannte Künstler verwendet, Relikte aus dem 18-19Jh. sind. Seine bereits entstandenen Werke einmal mit berücksichtigt: Was haltet ihr von dieser Form der Kunst? Kann man in einem solchen Fall noch von Kunst sprechen, auch wenn der Begriff "Kunst" ein breites Spektrum umfasst?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hier von einer Form der Kunst zu sprechen halte ich für sehr gewagt. Wenn ich mir einen Totenschädel irgendwo ausgrabe, ihn sauber bearbeite, dann einen Metallabguß mache und später das Ganze statt mit Diamanten mit bunten Glas- oder Kristallsteinen beklebe, wäre das dann Kunst? Es ist nichts Anderes, was dieser Mensch macht. Für mich könnte das im günstigsten Fall eine handwerkliche Tätigkeit sein, die von Kunst weit entfernt ist.

So oder ähnlich müssen auch die Besucher gedacht haben, die seine Ausstellung sabotierten. Warum sollten Besucher Tierkörper die in Formaldehyd eingelegt werden als Kunst ansehen? Dann könnte man auch sagen, dass die in Formaldehyd eingelegten und bearbeiteten menschlichen Leichen, die für Lernzwecke der Medizinstudenten wichtig sind, auch eine Art von Kunst darstellen.

Was soll an in Formaldehyd eingelegten Kühen und Schafen oder einem Tigerhai Kunst sein? Seine Arbeit ist reine Provokation. So wird es von vielen gesehen. Er selbst sieht seine skurrilen Werke als erbauend an. Von einem angeblich 100 Jahre alten Schädel machte er einen Platinabguß, bestückte ihn mit 8.601 Diamanten, gab ihm einen Titel und verkaufte ihn für 75 Millionen Euro. Erst später stellte sich heraus, dass er selbst unter den Käufern war. Ich frage mich nur, wer hat zuviel Geld und kauft so etwas? Es wird gesagt, dass es in der zeitgenössischen "Kunst" die teuerste Arbeit sein soll. :evil:

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Es scheint der allgemeine Konsens zu sein, dass man auch bei einem Haufen Kot von Kunst sprechen kann, solange ihn ein anerkannter Künstler aus seinem Darm befördert hat. Ich sehe das anders. Wie ich in einem anderen Thread schon einmal erwähnt habe, kommt das Wort Kunst vom Verb "können". Was ein mit Diamanten besetzter Schädel mit Können zu tun hat ist mir jedenfalls schleierhaft. Das sei erst einmal vorweg gesagt.

In solchen Fällen wird immer darauf hingewiesen, dass der Künstler ja mit seinem Werk provozieren will. Aber was genau will ein solcher Künstler provozieren, wenn er eine derartige Perversion als Ausstellungsgegenstand finanziell ausschlachtet? Da kann man schon mal ins Grübeln kommen. Künstler versuchen durch solche widerlichen "Werk" Aufmerksamkeit zu erregen. In dieser Frage ist die Meinung der Kritiker wohl: "Je makaberer, desto besser.". Was man zum Beispiel auch sehr gut an den "Kunstwerken" des Plastinators Gunther von Hagens festmachen kann. Wer auch immer für diese Abartigkeiten so viel Geld ausgibt ist entweder geistig gestört oder einfach zu reich.

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» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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