Unfreundliche Verkäufer
Da es gerade einen Thread gibt über Anreden beim Einkaufen und auch bereits einen über eine mögliche Freundlichkeitsoffensive bei Aldi gab möchte ich hier mal einen Thread über schlechte Erfahrungen mit Verkäufern erstellen.
Und zwar passiert mit zum Beispiel öfters folgendes: Ich stehe an der Kasse im Supermarkt und bin natürlich einigermaßen freundlich. Die Verkäuferin an der Kasse redet jedoch die ganze Zeit mit einer anderen Mitarbeiterin und scannt, ohne mich auch nur einmal anzuschauen, einen Artikel nach dem Anderen. Nicht einmal den Preis sagt sie mir am Ende, sie schaut nur einmal in meine Richtung, als ich ihr das Geld gebe und erwidert dann natürlich mit dem Rückgeld. Ins Gesicht schaut sie überhaupt nicht und als ich mich dann, immernoch freundlich, verabschiede sagt sie auch nichts. So etwas ist mir bis jetzt bei den Discountern nur bei REWE passiert, was aber auch daran liegen mag, dass ich da am häufigsten einkaufe, so behandelt man also einen Stammkunden wie mich . Genau dies ist mir bis jetzt 2 mal passiert, ein weiteres mal hat sich fast das selbe ereignet, nur hat die Verkäuferin da telefoniert und nicht mit einer anderen Mitarbeiterin geschwatzt.
In kleineren, privaten Läden passiert mir so etwas sogar noch wesentlich öfter, aber dort ist man ja auch nicht als Verkäuferin ausgebildet. Manchmal muss man dort ja sogar ewig auf überhaupt eine Verkäuferin warte. Als ich einmal eine Verkäuferin im Supermarkt aufgrund der sehr langen Schlange gefragt, ob man nicht eine neue Kasse eröffnen sollte (im Netto Marken Discount hängt ja sogar ein Schild: Stehen mehr als 5 Leute an der Kasse, sprechen sie uns an). Die Kassiererin ignoriert mich, auf erneute Anfrage antwortet sie immer noch nicht. Ich lege wutentbrannt die Waren auf das nächstgelegene Regal und haue ab, dann lieber etwas Straßenbahn fahren und zum freundlicheren LIDL fahren.
Hattet ihr bereits ähnliche Erfahrungen mit Verkäufern in irgendwelchen Geschäften oder ist euch so etwas noch nie passiert?
Im Supermarkt habe ich bisher noch nicht soviel Umgang mit einfachen Verkäuferinnen gehabt, zumal diese nur an der Kasse sitzen und meine Waren scannen.
In größeren Unternehmen, speziell meine ich jetzt den Elektrofachhandel Saturn in meiner Stadt, mit dem ich eher negative Erfahrungen gemacht habe, habe ich es mehr als nur einmal erlebt, dass die Angestellten/Berater wirklich unhöflich sind. Ich wollte mir vor Weihnachten dort eine CD kaufen. Nachdem ich diese jedoch, auch nach längerem Suchen, nicht finden konnte ging ich zum Schalter der Kundeninformation.
Als ich dann an diesem "Tresen" angekommen war, sah ich sogleich den mürrischen Verkaufsberater, den ich auch schon von anderen Einkäufen kannte. Er guckte mich an, mit einem Blick, der so aussah als würde er sich wünschen, dass ich doch gleich bitte sofort wieder verschwinden soll und tippte dann munter auf seiner tastatur herum. Nach einem Räuspern meinerseits nahm er mich dann mit einem unhöflichen "Wo klemmts denn?" zur Kenntnis. Als ich ihm dann einen Teil des Titels der CD einzeln buchstabieren musste hatte ich den Eindruck, dass sich seine Laune nochmals um das doppelte verschlechterte.
Wäre dies ein Einzelfall gewesen, würde ich sagen, dass der Berater einfach nur einen schlechten Tag erwischt hatte. Dem ist jedoch leider nicht so. Ich möchte mit meinem Beitrag natürlich nicht den Elektrofachhandel Saturn in den Schmutz ziehen, sicher wird es dort auch einige kompetente und freundliche Mitarbeiter geben.
In den von dir angesprochenen kleineren, privaten Läden erlebe ich eigentlich immer das Gegenteil. Oft ist der Chef selbst einer der Verkäufer und wirft auch ein Auge auf seine Angestellten. In privaten Läden wird, wie ich finde sehr viel mehr Wert auf Fachkompetenz gesetzt. Die Mitarbeiter/Der Chef ist freundlich und entgegenkommend, ich denke mal, dass dies auch damit zusammenhängt, dass man in privaten Läden mehr auf das Geld der Kunden angewiesen ist, in größeren Marktketten ist der Verdienst der Mitarbeiter tariflich oder ähnlich geregelt.
Ich habe in solchen kleinen Geschäften auch schon viele gute Erfahrungen gemacht, aber immer entweder ganz gute oder ganz schlechte, weiß nicht, warum Was ihr aber schon erlebt habt, ist ja auch ziemlich heftig Bei unserem Saturn habe ich eigentlich bis jetzt gute Erfahrungen gemacht, bei Media Markt finde ich es aber eigentlich sogar noch besser.
Meiner Meinung nach ist der Deutsche im Allgemeinen nicht zum Dienstleister geboren. Sprach nicht früher so ein Trottel vom "Herrenmenschen"? Das äußert sich dann natürlich für jeden erlebbar, tagtäglich am besten an den Supermarktkassen dieser Nation. Dazu kommt, dass - um die Vorurteilssauce noch etwas zu verschmieren - der Deutsche an sich auch eher von distanzierter Natur ist, wenig gastfreundlich, rechthaberisch und pedantisch.
Auch Versuche - ich erinnere mich an die ersten Maßnahmen bei Walmart - den deutschen Schäferhund - natürlich den Verkäufer - zur amerikanischen Freundlichkeit umzuerziehen, endeten regelmäßig in unfreiwilliger und aufgesetzter Komik. Ich weiß auch nicht, wir haben ein ganz besonderes Verhältnis zu Kunden und begreifen nicht, dass die es sind, die dafür sorgen, dass wir zuhause das Essen auf dem Tisch haben. Die haben keine Hemmung, ihre privaten Probleme mit der Kollegin vor mir zu diskutieren, die kommen nach Rauch stinkend aus der Pause, die schieben sich ihr Mittagessen an der Kasse rein, die lassen einen merken, dass man ihnen lästig ist. Mein persönlicher Mindestanspruch an einen Verkäufer ist ein freundliches "Guten Tag", die Nennung des zu zahlenden Preises und ein freundliches "Auf Wiedersehen". Wieviel Schulung ist dafür wohl notwendig? Trotzdem schaffen es die Verantwortlichen in den Unternehmen nicht einmal, den Leuten diese Minimalanforderung beizubringen.
Jedesmal, wenn ich aus den USA zurückkomme könnte ich kotzen und weinen zugleich, wenn ich hier in den Supermarkt muss. In den USA hilft dir jeder, jeder ist freundlich, die reißen sich teilweise den Hintern auf, wenn du was suchst, die Regale sind gepflegt, von den Böden kannst du essen, es gibt fast immer ein kurzes Gespräch an der Kasse.
Natürlich ist nicht jeder Verkäufer so, aber die Quote ist hoch. Dass es auch anders geht, zeigen einzelne Beispiele, das aber sind Perlen, deren Glanz von Vorgesetzten oft weder erkannt, noch belohnt wird. Der Begriff der Dienstleistungs- und Servicewüste Deutschland kursiert schon lange, zwar hat sich einiges getan, aber der Weg ist noch verdammt lang.
Meerbuscher hat geschrieben:Jedesmal, wenn ich aus den USA zurückkomme könnte ich kotzen und weinen zugleich, wenn ich hier in den Supermarkt muss. In den USA hilft dir jeder, jeder ist freundlich, die reißen sich teilweise den Hintern auf, wenn du was suchst, die Regale sind gepflegt, von den Böden kannst du essen, es gibt fast immer ein kurzes Gespräch an der Kasse./quote]
Lustigerweise habe ich genau das auch schon feststellen müssen. Zwar habe ich meine Erfahrungen da überwiegend in Kanada gemacht, aber Amerika ist da fast ähnlich. Eine solche Freundlichkeit wie dort habe ich noch nirgends erlerbt. Selbst die nettesten Kassierer in Deutschland sind irgendwie reservierter als dort. Natürlich gibt es auch hier super freundliche Leute, aber irgendwie kommt das nicht an Amerika/ Kanada ran. Ich kann nicht mal genau erklären wieso das so ist.
Ich denke nicht das es beim Faktor Freundlichkeit auf die Größe des Geschäftes ankommt. Kleinere Geschäfte haben oft mehr zu kämpfen und sind noch mehr auf den Einzelnen Kunden angwiesen, als die Großen. Auch sollte die Freundlichkeit nicht von der Ausbildung abhängen. Normalerweise gehört es sich so, grundsätzlich freundlich und höflich zu sein. Egal ob man an der Kasse sitzt oder an der Ampel steht. Freundlichkeit ist ja schließlich kein Ausbildungsberuf, sondern sollte eine allgemeine Basis im Umgang mit den Menschen sein.
Zu diesem Thema schreibe ich euch gerne über ein zeitnahes Erlebniss bei "MediaMarkt". Unser "MediaMarkt" ist immer voll. Soviele Leute, wie hier täglich ein und ausgehen würden sich kleine Geschäftsleute in der ganzen Woche wünschen. Ich war vor kurzem im Urlaub und haben zahlreiche Fotos gemacht. Diese habe ich im "MediaMarkt " entwicklen lassen. Die Prozedur hat eine Stunde gedauert und raus kamen nicht die in der Werbung versprochenen "Traumbilder" sondern "Bilder des Grauens". Sie waren deutlich zu dunkel, die Farben waren verstellt und es fehlte sogar oft ein Stück vom Motiv. So waren Tänzer auf den Fotos plötzlich nur noch zur Hälfte auf den Bildern und auf den Häusern fehlte die Dachkante. Das ganze sollte 140 Euro kosten. Ich beschwerte mich und man verglich die Bilder auf meine Kamera mit den entwickelten Bildern. Tatsächlich sah man ein " Wir sind ganz bei Ihnen und sehen genau wie Sie das die Bildentwicklung nicht dem Original entspricht. Aber als Kunde müssen Sie sich vorher selbst darüber informieren das bei der Schnellentwicklung die Qualität einbüßt !" Hier bin ich dann explodiert und habe die Geschäftsführung gefordert und wollte nun wissen "Wo steht das, das ich mich als Kunde vorher selbst darüber informieren muss, wie die Qualität der Bildentwicklung ist!" Tja, nun bekam ich mein gesammtes Geld wieder zurück und ging zu einem kleinen Fotografen der mir anbot die Bilder auch in einer Stunde zu entwickeln. Hier war ich skeptisch. Um mir diese Skepsis zu nehmen machte er Referenzbilder die mich sofort überzeugten. Nach einer Stunde konnte ich meine schönen Urlaubsbilder abholen und habe den gleichen Preis bezahlt, wie beim Mediamarkt.
Bei mir war es noch krasser. Als ich im Plus, jetzt Netto war, hatte ich auf meinem Schoss, eine Packung Gummibärchen müsste das gewesen sein, da drüber lag eine Tüte. Ich alles draufgepackt, auf die Kasse, Kassierer war am scannen und im letzen Moment hatte ich bemerkt, das ich noch die Packung hatte und diese schnell den Typen in die Hand gedrückt hatte. Da sprach der mich mit einem frechen Ton an, als ob ich diese geklaut hätte. Dabei stand ich noch an der Kasse und war noch nicht weg. Na gut hatte da noch mal glück gehabt. Das ist auch ein eigenartiger Typ gewesen. Ich glaub da bin ich nicht der einzige der so dumm angemacht wird.
Im Saturn hatte ich auch mal ein wunderbares Erlebnis gehabt. Da war es so ca. 19:50 und musste auf Toilette. Nun zur Info gegangen gefragt wo die Toiletten sind. Mir wurde dann gesagt, dass ich zum Service gehen soll. Dort wurde mir gesagt ich brauche dafür einen Schlüssel um da rein zu kommen. Dumm nur, diese Deppen haben mir den Schlüssel nicht ausgehändigt haben. Grund dafür war, dass die gleich den Laden schließen. Man da bin ich ausgeflippt. Habe aber letzt endlich gesagt ich halte durch. Also ich zumindest finde es unüblich, das man im Laden für Die WCs einen Schlüssel braucht.
Das ist ja wirklich ganz schön unverschämt, einfach so abzuhauen, wenn man gerade einen Kunden bedient/bedient hat. Hast du dich bei Deichmann via Email beschwert? Wenn ja, kannst du dort keine HIlfe erwarten, spreche da aus Erfahrung, habe mich selber 2mal beschwert und nie eine Antwort erhalten.
Ich habe mich einmal im Laden direkt beschwert, wo aber nur Ausflüchte kamen und daraufhin habe ich mich nochmal per Mail beschwert. Ich finde wirklich, dass es ein Armutszeugnis für Deichmann ist, wenn die so mit ihren Kunden umgehen. Dann fahre ich jetzt halt wieder ein bisschen weiter oder gehe in den teureren Laden neben an. Dort wird mir dann wenigstens vernünftig geholfen.
Gerade bei SchuhKay habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Verkäuferinnen nehmen sich da ganz viel Zeit für einen, egal wie voll der Laden ist. Wir hatten es da sogar, dass sie uns einen Schuh für meine Große nicht verkaufen wollten, weil der nicht richtig saß. Das finde ich sehr gut, wenn nicht auf Teufel komm raus verkauft wird.
Schnatti, ich glaube bei einer Kette wie Deichmann arbeiten eher VerkäuferInnen, die keine richtige Ausbildung in dem Bereich des Schuhverkaufs gemacht haben oder generell noch nicht im Einzelhandel tätig waren. Zumindest wird oft Personal ohne derartige Ausbildung gesucht.
Es klingt für mich fast so, als sei der junge Mann einfach überfordert gewesen und wusste nicht so recht, wie er sich da verhalten sollte. In dem Augenblick wäre es aber besser gewesen, er hätte jemanden mit mehr Kenntnissen zur Hilfe gerufen. So ganz war das nicht die feine Art.
Eine Unfreundlichkeit von KassierInnen habe ich wohl noch nicht erlebt. Es gab auch immer einen Blickkontakt und zumindest eine distanzierte Freundlichkeit. Bei Verkäufern, die man in einem Laden um Rat fragt, ist es etwas anders. Diese sind gerade am Auspacken und ganz eilig, dass ich mich schon gar nicht traue, sie überhaupt anzusprechen.
Ich war noch relativ jung, um die 18 und wollte mir einen Walk- oder Discman für unterwegs kaufen. Zunächst wollte ich mich nur informieren, aber der Verkäufer, er schien auch noch ein Praktikant zu sein, hatte keinerlei Lust oder keinerlei Kenntnisstand gehabt. Ich hatte ihn gefragt, ob das gewünschte Modell mit einem Akku ausgestattet sei und habe nur ein lapidares "Müsste schon" gehört. Das fand ich schon sehr merkwürdig. Seitdem war ich in diesem Kaufhaus auch nicht mehr technische Produkte kaufen.
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