Lippenstift: Ist /war dort jemals Läuseblut drin?
Meine Oma behauptete immer, dass in Lippenstift Läuseblut enthalten ist. Ich dachte damals, dass sie ihre enkeltöchter nur davon abhalten wollte, dass man Lippenstift aufträgt. Ich habe das aber von mehreren Seiten gehört und dass zumindest früher im Lippenstift auch Läuseblut drin war. Das hat angeblich dem Lippenstift die Farbe gegeben.
Ich kann mir vorstellen, dass es heute vielleicht nicht mehr gemacht wird. Aber kann es wirklich sein, dass der Farbstoff im Lippenstift der gleiche Farbstoff wie der Farbstoff in Campari ist? Wird das heute dann noch so gemacht oder war es früher zu den Anfangszeiten des Lippenstiftes so?
Nachdem ich deinen Beitrag gelesen hatte, musste ich mich erstmal selbst schlau machen. Ich habe das noch nie gehört, aber ausschließen wollte ich es dann doch nicht. Wikipedia wusste dann die Antwort: laut deren Information war es wohl früher so, dass man aus Läusen, genauer gesagt aus der Cochenilleschildlaus, diese Farbe gewinnen konnte. Mit dieser Farbe wurde früher Schminke gefärbt, aber auch Kleidung und es wurde in Malerfarbe verarbeitet. Somit war das früher schon der Fall und würde auch Lippenstifte betreffen.
Heute aber wird das wohl nicht mehr gemacht, da man zwischenzeitlich synthetische Farbe entwickelt hat. Allerdings ist Cochenille immer noch als Lebensmittelfarbstoff zugelassen und darf somit als Getränkefarbe verwendet werden. Inwieweit das aber immer noch gemacht wird, das habe ich nicht herausfinden können. Allerdings wäre die synthetische Variante, wenn man dein Beispiel mit dem Campari nimmt, eher umstritten, denn der Farbstoff gehört zu den Azofarbstoffen und ist damit ggf. krebserregend. Wenn es aber von Läusen kommt, dann dürfte es ungefährlich sein.
Ehrlich gesagt nehme ich aber an, dass man heute hauptsächlich auf synthetische Farbe zurück greift, weil es einfach günstiger ist. Wenn ich mir die Methode ansehe, wie man die Farbe aus den Läusen bekommt, dann finde ich das unwahrscheinlich umständlich. So ein Aufwand wird heute mit Sicherheit nicht mehr betrieben.
Die Annahme deiner Oma ist richtig. Es handelt sich um den Farbstoff E120. Es ist der Farbstoff Karmin und soll den Farbstoff "Purpur" der Schnecken ersetzen. Der Farbstoff Karmin kommt von den Cochenilleschildläusen. Diese siedeln sich auf den Feigenkakteen in Spanien an. Wenn du mal in Spanien bist, kannst du das auch sehen. Die Ansiedlungen dieser Läuse erkennst du am weißen Befall auf den Blattflächen der Kakteen. Es sind dann lauter weiße Punkte zu sehen. Dies sind die Conchilleschildläuse. Diese werden abgesammelt und der Farbstoff der sich im Innenleben der Laus befindet, gewonnen.
Wenn du so eine Laus auf deine Hand legst, und sie "opferst" dann ist deine ganze Hand rot. Auf den kanarischen Inseln werden ganze Felder mit Feigenkakteen angebaut. Dabei geht es den Bauern nicht um die Feigen , die bei diesem Klima nie durchreifen, sondern allein um die Gewinnung dieses Farbstoffes. Der Farbstoff wird übrigens nicht nur für Lippenstift verwendet, sondern für alle anderen Produkte die rot eingefärbt werden, also auch Kleidung. Es handelt sich dabei um ein ungiftiges Naturprodukt.
Das haben wir auch von einer Lehrerin mal gehört und konnten es kaum glauben. Es ist jaj wirklich ekelhat wenn man sich vorstellt was man am Körper hat, aber nichtsdesto trotz wird Lippenstift hergenommen. Aber Lippenstift ist nicht der einzige Kosmetikartikel der diesen Stoff enthält. Aber ich dene das man vieles nicht hernehen/essen würde wenn man wüsste was darin enthalten ist..
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