Facharbeit in Musik

vom 19.01.2011, 22:45 Uhr

Demnächst werde ich eine Facharbeit im Bereich Musik schreiben müssen und ich muss mich bald auf ein Thema festlegen. Leider habe ich damit noch einige Probleme, da meine vorgeschlagenen Themen meistens einen zu großen Umfang haben, um daraus eine Facharbeit zu gestalten, da diese nicht mehr als 12 - 14 Seiten umfassen sollte, wozu natürlich noch Anhänge und Glossar kommen können.

Worüber ich nicht schreiben möchte, sind Dinge wie populäre Musik wie Pop oder Techno. Ich möchte nicht über populäre Künstler schreiben, über Musicals oder das was heute so im Radio läuft, da ich kein Freund dieser populären Musik bin. Filmmusik war einer meiner ersten Gedanken, nur wurde dies von meinem Fachlehrer abgelehnt, da dies den Umfang überschreiten würde. Ich möchte auch sonst an sich keine Werke bestimmter Musiker und Komponisten in meiner Facharbeit analysieren, da dafür meine Fachkenntnis noch nicht ausreicht und das das Niveau der Facharbeit wie sie uns aufgetragen ist übersteigen würde.

Was ich gerne machen würde, sind Dinge wie ''die Auswirkung von Musik auf den menschlichen Körper'' oder auch moderne Klassik, also Schönberg und Zwölftontechnik. Was mich auch interessieren würde, ist italienische Geigenbauart. Leider sind all diese Themen für die Facharbeit zu umfangreich und es ist mir noch nicht gelungen, mir aus den einzelnen Themenbereichen etwas differenziertes heraus zu suchen.

Kennt ihr euch in den von mir vorgeschlagenen Themengebieten aus und könnt mir da ein spezielles Thema zur Facharbeit empfehlen? Welche Themen würdet ihr sonst für eine Facharbeit wählen und welche Literatur könnt ihr mir empfehlen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



12 bis 14 Seiten sind sehr schnell vollgeschrieben, wenn man sich mit einem Thema etwas ausführlicher befasst und genau das erwartet man ja bei einer Facharbeit. Wenn man dann noch, wie so oft einen eineinhalbzeiligen Zeilenabstand nehmen muss, muss man sich eigentlich sogar sehr kurz fassen, damit man einigermaßen zum Punkt kommt. Wenn man ein Thema hat, wie z.B. Filmmusik, dann kommt man auf 12 Seiten kaum weiter als zu definieren, was Filmmusik ist, einige Kategorien zu bilden und etwas an der Oberfläche zu kratzen.

Sinn der Facharbeit ist aber, dass Du Dir ein gewisses Spezialwissen anlesen sollst. Damit beweist Du, dass Du studierfähig bist. Es verlangt also noch keiner, dass Du jetzt schon alles weißt, was später in der Facharbeit schreiben wirst. Es ist also nötig das Thema etwas einzugrenzen, damit Du auch, wie gefordert, etwas tiefer in eine Materie einsteigst.

Wenn Du gerne zur Filmmusik schreibst, nicht aber über einen einzelnen Komponist schreiben willst, müsstest Du anderweitig eingrenzen. Du könntest beispielsweise über die Filmmusik in Bollywood schreiben. Oder du betrachtest nur die Filmmusik in Liebesfilmen oder in Krimis und analysierst, wie die Musik in entsprechenden Szenen unterbewusste Emotionen beim Zuschauer weckt. Da wären wir schon bei den Auswirkungen auf den Körper. Dazu könntest Du zum Beispiel nichtssagende Filmszenen mit unterschiedlichen Filmmusiken zusammen schneiden und Versuchspersonen vorpielen. Diese lässt Du dann die Stimmung der Szene einschätzen. Das ist vielleicht interessanter als ein reines Theoriethema.

Denkbar wäre auch eine Arbeit über Musiktherapie. Da wirkt die Musik ja auch auf den Körper und auf die Psyche ein. Du könntest Dafür zum Beispiel ein kurzes Praktikum bei einem Musiktherapeuten machen und deine in der Praxis gewonnenen Erfahrungen mit der Theorie aufarbeiten. Wenn Du dich für die Zwölftontechnik Schönbergs interessierst, dann vergleiche doch zwei seiner Werke miteinander. Oder vergleiche ein Werk von Schönberg mit einem Werk von Webern. Auf jeden Fall solltest Du Dich mit deinem Lehrer so gut absprechen, dass er Dir das Thema so auch empfehlen kann.

Wie viel Zeit hast Du denn für deine Facharbeit? Als ich damals Abi gemacht habe, hat einer der Schüler für die Facharbeit in Musik ein Tasteninstrument selbst gebaut und die Theorie dazu dargelegt. Ich weiß, dass der ein Ausnahmetalent war. Aber wenn man sich ein einfacheres Instrument aussucht, zum Beispiel eine Conga, eine Cajon oder so, sollte man das auch als weniger handwerklich begabter Mensch schaffen.

Zur Literatur: Für eine Facharbeit sollte man nur sehr sehr wenige Quellen aus dem Internet beziehen. Das Niveau reicht vielleicht für ein Referat, für eine Facharbeit aber nicht mehr. Zu deinem Thema gibt Dir ein netter Fachlehrer sicherlich das eine oder andere Buch als Tipp. Welche Literatur genau nehmen solltest, hängt auch vom exakten Thema ab. In Universitäten, die auch eine Musiklehrerausbildung anbieten oder Musiker ausbilden, findet man reichlich musikalische Literatur, die oft auch verständlich ist. Wenn man dann ein Buch gefunden hat, das einem gut gefällt, kann man einfach in die Literaturangaben des Buches blicken. Dort findet man oft interessante weitere Bücher, die neue Informationen bieten.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Och, die "Auwirkung von Musik", zum Beispiel, was man zu welchen Arten von Musik visualisiert, was die so für Gefühle auslösen und Eindrücke vermitteln - das ist durchaus ein Thema für sich, und da könntest du - zumindest teilweise - auch Filmmusik einbauen. Du könntest zum Beispiel mal feststellen, in was für einer Tonart ein bestimmtes Stück geschrieben ist, und was für ein Gefühl dadurch vermittelt wird.

Beispiele gefällig? Aber gerne doch. Nimm ruhig mal Film- und Fernsehmusik, ich schlage dir einfach mal zwei Musikstücke vor, die vermutlich jeder kennt:
- das Star Wars Thema
- die Titelmusik von "Dallas".
Nun sage mir doch mal, was diese beiden Themen gemeinsam haben, was sie auch beide gleichermaßen ausdrücken, und wie das musikalisch umgesetzt wurde - kleiner Tip: Beide sind weder in Dur noch in Moll, sondern in mixolydisch komponiert. Nun aber viel Spaß bei der eigenen Recherche.

Diese "Wirkungsanalyse" kannst du durch alle möglichen Musikstücke durchziehen - brauchst du eine verträumte Atmosphäre, aus der sich etwas schönes entwickelt? "Morgenstimmung", Peer Gynt Suite, Edvard Grieg. Oder darf es pompös-überwältigend-mächtig sein? "Walkürenritt" bzw die passende Overtüre aus der "Walküre", Richard Wagner, sehr passend angewendet im Hubschrauberangriff in "Apocalypse now". Oder was ist schön unheimlich, wird dann explosiv und findet bei fast jeder Bühnenzauberschow Anwendung? O Fortuna, Carmina Burana, Carl Orff.

Wenn du noch mehr Anregungen oder Beispiele brauchst, laß es mich einfach wissen.

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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